Ach, und dazu kommt bei solchen sinnlosen, nur mit Lauten malenden Schöpfungen noch eine kleine Erinnerung an meine schwäbisch-alemannische Heimat, wo die Fasnacht (auch Karneval oder Fasching genannt) auf eine sehr besondere und nur ziemlich oberflächlich getaufte Weise gefeiert wird, ungefähr so:
und wo bei den einzelnen Hexen- und Narrenzünften die Begrüßung mit dem „Narrenruf“ sehr wichtig ist: Ritualisierten Formeln, oft ohne tiefere Bedeutung - angefangen mit dem ganz einfachen „Narri - Narro!“, aber auch solchen Sachen wie bei den im Bild gezeigten Aulendorfer Eckhexen „Joooo - was saischt au!“ (Ja, was sagst Du denn dazu?) oder dem sinnlosen, nur von dem Bild der Laute lebenden „Schnarregagges - Heidenei!“ …
Mit vier oder fünf „fetten“ (= 5 Vol % oder mehr) Halben im Kopf hat man viele Ideen zu dieser Art von Poesie. Die Narren von Eberhardzell haben ein ganzes Poem als Narrenruf:
Hoorig - hoorig - hoorig ischt dia Katz!
Ond wenn die Katz it hoorig wär’
noch wiist ma it, wer hoorig wär’
Hoorig - hoorig - hoorig ischt dia Katz!
(Haarig, haarig, haarig ist die Katze -
und wenn die Katze nicht haarig wäre,
dann wüßte man nicht, wer haarig wäre -
Haarig, haarig, haarig ist die Katze!)
- im streng katholischen Oberschwaben wird die Anspielung leicht verstanden…
Schöne Grüße
MM