Absagen des Therapeuten

Hallo,

ich hab mal eine mir sehr wichtige Frage. Im letzten Jahr hab ich händerigend versucht, eine Therapiestelle für mich in Hannover zu bekommen, weil ich schlimme Depressionen hatte/habe. Leider waren die Wartezeiten überall meist über ein Jahr lang. Ich habe dann im März diesen Jahres eine Neurologin aufgesucht, die einen prima Tipp hatte. Sie hat mir einen Arzt vermittelt, der in einem Krankenhaus tätig ist und gerne seinen Facharzt als Psychologe machen möchte und dafür Praxisstunden als Therapeut benötigt. Der könnte mir ohne Wartezeiten eine Therapie anbieten. Ich fand das eigentlich ganz gut, jemand, der noch nicht lange Therapeut ist, hat ja vielleicht auch neue Ansätze, neue Ideen und frische Energie. Der Plan war folgendermaßen, ich sollte ihn ein paar Mal aufsuchen und dann mich in dem Krankenhaus als Therapiepatientin anmelden, so dass das ganze offiziell von der Krankenkasse abgerechnet werden sollte.

Ich bin eigentlich ganz zufrieden gewesen mit meinem „Therpapeuten“. Er ist recht einfühlsam, er scheint geduldig zu sein, er kann mir einiges recht gut vermitteln. Allerdings frage ich seit April immer wieder nach, wann ich mich denn nun in dem Krankenhaus als Patientin anmelden soll. Seit Mai kommt noch hinzu, dass er immer wieder sehr kurzfristig absagt (zum Teil mach ich mich grad fertig, um ihn aufzusuchen, da kommt dann ein Anruf, dass er keine Zeit hat). Mittlerweile sagt er jede zweite Woche ab, immer wieder an dem Tag, an dem eigentlich der Termin sein sollte, und immer wieder nur kurze Zeit vorher. Heute hat er sogar den heutigen Ausweichtermin abgesagt, den er mir vorgestern angeboten hat.

Beim letzten Termin hat er mir quasi vorgeworfen, dass ich meine Gefühle blockiere. Ich hab also in der letzten Woche versucht, meine Gefühle mal zuzulassen, es würde mich ja nicht umbringen (hat er gesagt). Deswegen steh ich jetzt auf dem Schlauch. Mir geht es arg schlecht, und mein Therapeut sagt mir ständig ab. Ich habe schlimme Selbstmordgedanken und kann mit ihm gar nicht darüber reden, weil er absagt. Aber einen anderen Therapeuten finde ich ja auf die Schnelle auch nicht. Ich bin aber auch der Meinung, dass man seinem Therapeuten vertrauen sollte, und das kann ich wegen der ständigen Absagen nicht mehr.

Nun ist mir auch gesagt worden, dass ja ein (und vor allem ein unerfahrener) Therapeut eine Supervision braucht, und wenn er mich in dem Krankenhaus gar nicht angemeldet hat, bekommt er ja keine Supervision.

Ich wäre ganz dankbar für Tipps, wie ich da verfahren sollte, ich möchte ihm ja auch seine Facharztausbildung nicht verbauen, aber so langsam hab ich das Gefühl, als Facharzt sollte er ja auch eine Verantwortung eingehen.

Gruß

Heidrun

Ich fand das eigentlich

ganz gut, jemand, der noch nicht lange Therapeut ist, hat ja
vielleicht auch neue Ansätze, neue Ideen und frische Energie.
Beim letzten Termin hat er mir quasi vorgeworfen, dass ich
meine Gefühle blockiere. Ich hab also in der letzten Woche
versucht, meine Gefühle mal zuzulassen, es würde mich ja nicht
umbringen (hat er gesagt).

Hi Heidrun,

du fandest es fut, wenn ein Therapeut neue frische Formen an den Tag legt. Jetzt beschwer dich nicht.

les mal die beiden kopierten Absätze von dir durch! mehr zu sagen, denke ich, würde in die Therapie eingreifen!

gruss
winkel

@Winkel und @Heidrun
Hallo Winkel,

deine Antwort finde ich sehr einfühlsam… echt ma!

Vielleicht kannst du Heidruns momentane Situation nicht nachvollziehen - ich kann’s. War mal in einer ähnlichen… und es ist schlichtweg Scheiße, was der Therapeut da macht.

Heidrun, an Deiner Stelle würde ich versuchen, mir schnellstmöglich jemanden anderen zu suchen, zu dem Du ein Vertrauensverhältnis aufbauen kannst (das dürfte mit diesem Menschen ja kaum möglich sein). Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass es in Hannover keine Kriseninterventionsstelle o.ä. gibt. Das wäre für mich der erste Anlaufpunkt in Deiner Situation. Als nächstes würde ich zur Psychotherapeut. Beratungsstelle gehen, zumindest hier in Berlin läuft das so, die Dir dann bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten behilflich sind.

Ich drück Dir die Daumen, dass es Dir bald besser geht! Auf jeden Fall würde ich aus verschiedensten Gründen keinesfalls mehr zu diesem Assi gehen…

Liebe Grüße
Gerry

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Hi demenzia,

deine Antwort finde ich sehr einfühlsam… echt ma!

danke

Vielleicht kannst du Heidruns momentane Situation nicht
nachvollziehen - ich kann’s. War mal in einer ähnlichen… und
es ist schlichtweg Scheiße, was der Therapeut da macht.

Nun ich kann´s schon nachvollziehen. Denn der Therapeut ist nicht dazu da, dir ein schönes friedliches Leben zu gestalten. Ich verweise hier nochmal auf die „Gefühle“. Warum äußert sie nicht ihre Wut und zwar dort wo sie hingehört. Jetzt bin doch schon wieder im Therapieansatz.

Heidrun, an Deiner Stelle würde ich versuchen, mir
schnellstmöglich jemanden anderen zu suchen, zu dem Du ein
Vertrauensverhältnis aufbauen kannst (das dürfte mit diesem
Menschen ja kaum möglich sein).

Der neue fragt als erstes „Warum wollen sie den Therapeuten wechseln?“ und schreibt dann in seinen Bericht, daß die Probandin anscheinend noch nicht bereit ist, sich auf die Therpie einzulassen.

Ehrlich gesagt kann ich mir

nicht vorstellen, dass es in Hannover keine
Kriseninterventionsstelle o.ä. gibt. Das wäre für mich der
erste Anlaufpunkt in Deiner Situation. Als nächstes würde ich
zur Psychotherapeut. Beratungsstelle gehen, zumindest hier in
Berlin läuft das so, die Dir dann bei der Suche nach einem
geeigneten Therapeuten behilflich sind.

sie kann auch in http://www.hilfeatlas.de in ihrem PLZ-Gebiet nach Therapeuten suchen.

Ich drück Dir die Daumen, dass es Dir bald besser geht! Auf
jeden Fall würde ich aus verschiedensten Gründen keinesfalls
mehr zu diesem Assi gehen…

Wird es ihr besser gehen, wenn sie ihre Wut nicht auf den Verursacher zu richten lernt?

gruss
winkel

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Hallo Heidrun,

die von Dir geschilderte Situation kenne ich.
Meine Therapeutin hatte damals nie Zeit für mich. Sie hat mich auf die Palme gebracht, bis aufs Äußerste gereizt- und das war gut so…
Bis…ich Ihr eines Tages die Tür eingetreten habe.
Winkel hat ME sehr recht, alle weiteren Ausführungen würden sicherlich in die Therapie eingreifen.
Meine Therapeutin hat sich gefreut, trotz eingetretener Türe und auch mir ging es wesentlich besser. Du kannst ja mal darüber nachdenken…

An wen solltest Du wohl Deine Beschwerde richten?? an uns hier im Forum??, oder an wen? Wer ist empfänglich für Dein Beklagen?

Gruß

Frank

Hi Winkel,

Nun ich kann´s schon nachvollziehen. Denn der Therapeut ist
nicht dazu da, dir ein schönes friedliches Leben zu gestalten.

das sicher nicht, aber ich denke (mal davon ausgehend, dass er von ihren Suicid-Gedanken weiß), ein Therapeut sollte nicht immer wieder - noch dazu kurzfristig - Termine absagen (warum unterschreiben eigentlich Patienten, dass sie mindestens 24 Stunden vor Termin absagen müssen???). DArum ging es hier. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig die Sitzungen in so einer Zeit sind und wie leicht es einen umhauen kann, wenn man sich auf vereinbarte Termine nicht verlassen kann (was nicht bedeuten soll, dass ich einen Therapeuten für mein Verhalten verantwortlich mache…). Da ist der Therapieansatz, Vertrauen zu schaffen, irgendwie falsch gelaufen…

Ich verweise hier nochmal auf die „Gefühle“. Warum äußert sie
nicht ihre Wut und zwar dort wo sie hingehört. Jetzt bin doch
schon wieder im Therapieansatz.

sicher - das sollte sie tun, auf jeden Fall! Wenn sie die Chance dazu hat…

Der neue fragt als erstes „Warum wollen sie den Therapeuten
wechseln?“ und schreibt dann in seinen Bericht, daß die
Probandin anscheinend noch nicht bereit ist, sich auf die
Therpie einzulassen.

wieso? Es scheint mir selbstverständlich und legitim, einen Therapeuten zu wechseln, weil der „angestammte“ nicht zuverlässig ist… da ist wohl eher dieser angehende Therapeut noch nicht bereit, sich auf eine Therapie einzulassen…

sie kann auch in http://www.hilfeatlas.de in ihrem PLZ-Gebiet
nach Therapeuten suchen.

wobei persönliche Empfehlungen mir lieber wären, aber der link ist sicherlich hilfreich!

Wird es ihr besser gehen, wenn sie ihre Wut nicht auf den
Verursacher zu richten lernt?

nein - wie schon oben geschrieben, da hast du recht! Ich weiß nicht, ob Du selber Psychotherapeut bist, wenn ja, dann solltest Du auch wissen, dass es in diesem Bereich auch viele Idioten gibt (sorry… aber es ist so), die keinem Menschen weiterhelfen, sondern aus irgendwelchen anderen Gründen diese „Berufung“ leben.

Gruß
Gerry

Hi Gerry,

Èntschuldigung, wenn ich mich da mal zwischen mische.

Warum, wieso, weshalb der Therapeut kurzfristig absagt ist aus meiner Sicht vollkommen unwichtig.
Der Therapeut, qualifiziert, oder nicht, Nachbar Maier, oder Busfahrer Emil- die Person ist uninteressant. Interessant ist einzig und alleine, wie oft sich eine Person versetzen lässt und während Andere vielleicht schon ausgerastet wären, fragt sie vorsichtig an, ob das denn so üblich sein könnte…

solltest Du auch wissen, dass es in diesem Bereich auch viele
Idioten gibt (sorry… aber es ist so), die keinem Menschen
weiterhelfen, sondern aus irgendwelchen anderen Gründen diese
„Berufung“ leben.

Das ist Deine Sicht der Dinge. Verallgemeinerungen wie diese, kommen Aussagen nahe, die auch lauten könnten:
„Montag ist ein Unglückstag, tut mir leid aber das ist so“
„Sportler sind liebe Menschen, aber Fußballer sind doof, sorry so ist es“
Also, nochmal Tschuldigung, aber mit sowas kann ich gar nichts anfangen

Wenn mir etwas nicht passt an einer Person (egal ob Therapeut, oder Busfahrer- ich werde sie nicht ändern können…und das muss jetzt wirklich genug sein.

LG

Frank

Hallo Heidrun.
Ich denke aber nicht, daß Du dafür zuständig bist, das er seine Prüfung macht. Ich denke noch viel eher, wenn er sich so benimmt, solltest Du Dir schnellstmöglich etwas anderes suchen. Ich weiß, Du hast geschrieben, daß es lange wartezeiten gibt, aber bevor der Stümper, entschuldig wenn ich das so sage, Dich weiter kaputt macht hast Du davon auch nichts. Denn Du brauchst Hilfe und nicht er. Und wenn er Hilfe braucht, hat er das nicht Dir zu sagen. Das ist ganz alleine sein Problem. Außerdem kann er sich jederzeit bei einem Kollegen Supervisionen holen. Ich schreibe das so, weil ich selber meine Lehre in einer Psychiatrischen Praxis mit Psychotherapie gemacht habe. Und was der Typ da macht ist unter aller Sau. Dann versuche doch lieber mal als Übergang bis Du einen richtigen Therapie-Platz hast, eine Alternative aufzusuchen. Übergangsweise zu einem Psychiater zu gehen, der hat nicht ganz so viel Wartezeit. Und dann kannst Du immer noch in Ruhe nach einem guten Therapeuten suche.
Liebe Grüße Sonja

Hallo auch,

der Gedankenansatz von Winkel gefällt mir.

Der Patient blockiert, und die Absage ist somit ein Teil der Therapie.

Hoffe nicht zu sehr Einfluss genommen zu haben.

olli

der dieses Posting eben noch von tiefergehenden Erklärungen befreit hat

Hallo Sonja.

…, aber bevor der Stümper, entschuldig wenn ich
das so sage, Dich weiter kaputt macht hast Du davon auch
nichts. Denn Du brauchst Hilfe und nicht er.

Also ein Stümper ist er nicht und sie wollte ja einen mit besonderen Wegen! Auch „hilft“ ein guter Therapeut nicht, sondern begleitet auf dem Weg der „Selbsthilfe“. ansonsten würde der Klient vom Therapeuten abhängig, was ja nicht sinn einer Therapie sein kann, denn dann wäre es lebenslange Begleitung.

Und wenn er Hilfe

braucht, hat er das nicht Dir zu sagen. Das ist ganz alleine
sein Problem. Außerdem kann er sich jederzeit bei einem
Kollegen Supervisionen holen. Ich schreibe das so, weil ich
selber meine Lehre in einer Psychiatrischen Praxis mit
Psychotherapie gemacht habe.

Was für eine Lehre? als Helferin wahrscheinlich, doch sicher nicht als Therapeutin, denn sonst wäre ich baff erstaunt über dein Posting.

Und was der Typ da macht ist

unter aller Sau. Dann versuche doch lieber mal als Übergang
bis Du einen richtigen Therapie-Platz hast, eine Alternative
aufzusuchen. Übergangsweise zu einem Psychiater zu gehen, der
hat nicht ganz so viel Wartezeit. Und dann kannst Du immer
noch in Ruhe nach einem guten Therapeuten suchen.

Das ist die typische Empfehlung eines „Helferleins“. Sie könnte einfacher sagen: Ich bin es leid, ich will jetzt und heute den Termin.

das hilft ihr weiter als ein neuer „guter“ Therapeut" der u.U. die gleichen Register zieht, um sie aus der Reserve und ihrem Schutzkokon zu holen. du wickelst die Arme nur mehr ein. Das hilft ihr sicher nicht.

gruss
winkel

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Hallo Winkel,

schiebe mich jetzt auch noch dazwischen…

Also ein Stümper ist er nicht und sie wollte ja einen mit
besonderen Wegen! Auch „hilft“ ein guter Therapeut nicht,
sondern begleitet auf dem Weg der „Selbsthilfe“. ansonsten
würde der Klient vom Therapeuten abhängig, was ja nicht sinn
einer Therapie sein kann, denn dann wäre es lebenslange
Begleitung.

Womit Du sicher Recht hast. Ich frage mich nur gerade, ob ich jemanden begleiten kann, wenn ich nicht da bin.

Das ist die typische Empfehlung eines „Helferleins“. Sie
könnte einfacher sagen: Ich bin es leid, ich will jetzt und
heute den Termin.

Sind Menschen nur gesund (psychisch stabil) wenn sie die Faust auf den Tisch knallen (können)? Um sich zu schützen gibt es auch andere Varianten…mit gleicher Münze heimzahlen, sich umdrehen, nur mal Beispiele, die auch deutlich zeigen, daß der Betroffene nicht mit sich machen läßt. Ehrlich gesagt, dieser Therapeut hätte in mir die längste Zeit einen Patienten gehabt. Allerdings würde ich es auch noch genießen, es ihm zu sagen. Aber das denke ich, muß jeder selbst wissen.

das hilft ihr weiter als ein neuer „guter“ Therapeut" der u.U.
die gleichen Register zieht, um sie aus der Reserve und ihrem
Schutzkokon zu holen. du wickelst die Arme nur mehr ein. Das
hilft ihr sicher nicht.

Woher stammt das Wissen, daß es zu der Therapieform des Arztes gehört? Er arbeitet außerdem noch im KH, kann es nicht auch durchaus möglich sein, daß er einfach Dienste abzudecken hat? Auch kann es sein, daß es ihm über den Kopf wächst, er es merkt, aber selbst nicht den Mut hat, es seiner Pat. zu sagen. Ich weiß nicht, wieviel es bringen mag, über die Beweggründe des Arztes zu spekulieren.

lieben Gruß,
fionny

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Hi fionny,

Womit Du sicher Recht hast. Ich frage mich nur gerade, ob ich
jemanden begleiten kann, wenn ich nicht da bin.

das ist jetzt eine Spitzfindung über die Bedeutung des Wortes „begleiten“ in einer Therapie. Händchenhalten ist damit nicht gemeint.

Das ist die typische Empfehlung eines „Helferleins“. Sie
könnte einfacher sagen: Ich bin es leid, ich will jetzt und
heute den Termin.

Sind Menschen nur gesund (psychisch stabil) wenn sie die Faust
auf den Tisch knallen (können)?

Nein! Aber Kranke, die Mechanismen wie „auf den Tisch“ hauen nie gelernt oder verlernt haben, müssen diese üben.

Da „auf den Tisch hauen“ ein Zeichen für Wut ist, muss der Klient erst lernen Wut zu erkennen und adäquad und sozial verträglich zu reagieren.

Oftmals passiert das erste „auf den Tisch“ hauen mit ner riesengroßen Axt. Und es ist besser der Therapeut stellt den Tisch zur Verfügung, als jemand, der auf die Art des ersten Wutausbruchs nicht vorbereitet ist.

Um sich zu schützen gibt es

auch andere Varianten…mit gleicher Münze heimzahlen, sich
umdrehen, nur mal Beispiele, die auch deutlich zeigen, daß der
Betroffene nicht mit sich machen läßt.

Das soll sie gerade lernen. Offensichtlich kann sie das nicht. die Wut die du nach aussen kehrst, (es folgt Vermutung) kehrt sie nach innen.

Ehrlich gesagt, dieser

Therapeut hätte in mir die längste Zeit einen Patienten
gehabt. Allerdings würde ich es auch noch genießen, es ihm zu
sagen. Aber das denke ich, muß jeder selbst wissen.

Wieder DU kannst das, kann sie das auch?

Woher stammt das Wissen, daß es zu der Therapieform des Arztes
gehört?

Was willste jetzt? Moch der Unwissenheit zichtigen? Ein Lehrbuch oder einen Prof zitiert haben? Oder zählt einfache Erfahrung eines ehemaligen Patienten auch?
In meinen Gruppentherapien saßen sehr sehr viele Leute, die nichts anderes zu tun hatten als auf die vielen ehemaligen bösen gemeinen Therapeuten zu schimpfen. Dann kam schlicht die Frage: Was hat er den gemacht, der böse Therapeut? Und schwupps wurde genauso gehandelt. Nennt man glaub ich ne Art Konfrontationstherapie. oder: Was muss man tun, daß du zeigst, daß du wütend bist?

Er arbeitet außerdem noch im KH, kann es nicht auch

durchaus möglich sein, daß er einfach Dienste abzudecken hat?
Auch kann es sein, daß es ihm über den Kopf wächst, er es
merkt, aber selbst nicht den Mut hat, es seiner Pat. zu sagen.
Ich weiß nicht, wieviel es bringen mag, über die Beweggründe
des Arztes zu spekulieren.

Nun ein Therapeut ist kein Arzt der die ne Binde um den opf wickelt und dir sagt, in drei Wochen kannst wieder normal fühlen. er kann dich nur zu deinen Gefühlen hinführen.

gruss
winkel

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Hallo ihr beiden.

ich finde Eure Ansätze ja richtig und vielleicht habe ich mich in meiner
Wut vom Mitfühlen falsch ausgedrückt.
Ich denke schon, daß man auf den Tisch hauen lerne muß, aber so ist das etwas der falsche Weg oder??
Wenn sie jetzt erst recht Suizid-Gedanken hat, war das der falsche Weg denke ich. Das sollte ein Therapeut erst machen wenn der Patient stabil genug ist und nicht wenn er sich erst auf dem Weg der Heilung befindet. Klar bin ich „nur“ ein Helferlein, aber ich denke, das das der falsche Weg von ihm ist.
Denn im Moment ist der Patient wichtig und nicht der Therapeut, finde ich als „Helferlein“!
Gruß Sonja

Hallo liebe Heidrun,

das Verhalten Deines Therapeuten ist nicht okay. Termin ist Termin. Den muss er einhalten. Er kann nicht mehrfach in letzter Minute absagen. Das ist einfach ganz wichtig für den Verlauf der Therapie. Du sollst ja das Gefühl haben, dass der Therapeut ein Mensch ist, der sich für Dich interessiert und Dich ernst nimmt. Wie soll das gehen, wenn er Dir absagt?

Nur zum Vergleich. Meine Therapeutin hat mich gegen Ende der Therapie ganz ganz nett und sehr höflich gefragt, ob es mir etwas ausmachen würde, meine Therapiestunde eine Stunde vorzuverlegen. Nein, hab ich gesagt, kein Problem. Sie hat mir gesagt: „Ich frage lieber, es ist ja Ihre Stunde. Diese Zeit gehört Ihnen.“

So erwarte ich es von einem Therapeuten: Dass er mich ernst nimmt und respektiert. Liebe Heidrun, es ist die Basis und Erfolgsgrundlage jeder Therapie, dass Du mit dem Therapeuten klarkommst. Er oder sie muss Dir sympathisch ist. Wie willst Du sonst jemanden vertrauen?? Vor allem lass Dich nicht einschüchtern. Nicht vom Therapeuten und auch nicht von Leuten hier im Forum.

Ein Tipp zur Therapeutensuche: Schau doch mal nach, ob Du nicht einen Arzt kennst, der als Zusatzqualifikation Psychotherapie anbietet. Das machen viele. Ich hab damals auch sehr dringend jemanden gebraucht udn habe einfach bei meiner Frauenärztin angerufen, die so eine Zusatzausbildung hat. Damit bin ich dann sehr gut gefahren.

Viele Grüsse
Anni

Hallo Heidrun,
erstmal würde ich Dir das empfehlen, was schon erwähnt wurde:
Jemanden neuen, vertrauenswürdigen suchen.
Erstens hört er sich ziemlich unverantwortlich an, nicht nur wegen des Absagens, sondern vor allem wegen der fehlenden Supervision. Und wenn er das dann ‚unterm Tisch‘ macht, kann er auch, wenn ihm andere Termine zugeteilt werden, nicht sagen ‚oh, da kann ich nicht, da hab ich nämlich nen wichtigen Therapie-Termin mit ner Patientin‘. Da würde er sicher ganz schön Ärger kriegen!

Ich hab keine Ahnung, ob Dir mein zweiter Vorschlag was helfen kann:
In der ‚Zwischenphase‘, in der Du am Verzweifeln bist (und jetzt noch mehr, weil Du Dank Deinem Therapeuten nun gerade versuchst, mit Deinen Gefühlen umzugehen), braucht Du was, wo Du Deine Gefühle ‚ablassen‘ kannst.

Würde es Dir was bringen, die zu Papier zu bringen?
Deine Wut / Traurigkeit / Depression / Ängste / Erinnerungen an begangene Fehler /… aufschreiben, sodass sie erstens Mal raus aus dem Hirn sind, und zweitens, dass der Gedankengang nicht verlorengeht, sondern zumindest theoretisch nem neuen Therapeuten, oder wenn’s sein muss, dem alten, vorgelegt werden kann?

Ist eine absolute Notlösung, und vielleicht hast Du ja schon über das empfohlene link ne neue Kontaktstelle gefunden.

Ich muss aber noch was zu den hier geposteten Artikeln was sagen, und dies richtet sich nicht an Dich, Heidrun, sondern an die entsprechenden Autoren (my apologies for the strong language):

Habt Ihr noch alle Tassen im Schrank? Vor allem Du, winkel, der Du scheinbar was mit Medizin zu tun hast?
Wie würdet Ihr Euch denn fühlen, wenn Ihr ne Frage stellt, und dazu keine Antwort kommt, sondern in den daruffolgenden Artikeln über die Fragestellerin in DRITTER PERSON diskutiert würde? Meiner Meinung nach gibt es keine schlimmere Art und Weise, ‚nettiquette‘ zu ‚übersehen‘.
Falls Du das nicht so siehst, Heidrun, tut mir mein ‚Wutausbruch‘ leid, aber nur ein kleines bisschen, weil ich es nach wie vor für völlig unakzeptabel halte. Auch Dein Kommentar, winkel, über die Schreiberin, die ja nix mehr als Helferin sein kann.
Nicht so wie Du! Du bist mit Sicherheit Mediziner, und zwar einer der Art, der sich ärgert, dass jede Krankheit, über die er was lernt, und jedes Symptom, das er untersuchen muss, LEIDER in einem Patienten steckt, mit dem man sich jetzt rumnerven muss! Wie schön wäre es, wenn der Patient zu Hause bliebe, und nur seine Symptome zur Untersuchung dalässe - da müsste man sich nicht tagtäglich mit diesen nervigen Patienten abgeben!
(es ist sogar mir bewusst, dass es nicht nur solche Mediziner gibt - vielleicht sind sie sogar in der Minderheit - aber geben tut sie es, in jedem Krankenhaus ein paar).

Gruss, und hiermit Schluss,
Isabel
*die hofft, niemanden damit verletzt zu haben, der sich nicht danebenbenommen hat. Die sich daneben benommen haben, auch nicht, denn die müssten die Wahrheit eigentlich ertragen können.

Noch eine Möglichkeit
Hallo Heidrun,
manche dieser Antworten hier gehen davon aus, dass JEDER Therapeut gut ist und keine Fehler macht, das ist aber Mumpitz. Mir scheint auch, dass hier etwas schiefläuft, und selbst wenn die dauernden Absagen absichtliche Provokationen sein sollten, ist das keinesfalls für eine Therapie notwendig, und in deiner Situation jedenfalls daneben. Ich schliesse mich da den anderen an, die das Vertrauen betonen.

Also such dir ohne Skrupel jemand anderen - außer du willst partout bei diesem bleiben, dann aber wirklich mal die Faust auf den Tisch und sagen wie du dich fühlst wenn er dauernd absagt und dass du das nicht mehr zu akzeptieren bereit bist.
Ich persönlich würde mir lieber jemand anderen suchen.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Lass dich nicht von den langen Wartezeiten einschüchtern. Meistens kann man doch viel früher anfangen, wenn man bereit ist „Springertermine“ wahrzunehmen, also Termine wo andere Patienten abgesagt haben. Auch auf diese Weise kann man zu wöchentlichen Terminen kommen, bis man einen festen Platz bekommt. Frage den/die Therapeutin deiner Wahl einmal danach.

Ich selbst würde übrigens zu niemandem gehen der noch so wenig Erfahrung hat. Ich weiss, Erfahrungen muss man nunmal mit irgendwem sammeln, aber ich wäre nicht gern Versuchskaninchen. Man sieht ja bei dir was dabei herauskommt…

Liebe Grüße und viel Erfolg,

Andrea

Hi Sonja,

Wenn sie jetzt erst recht Suizid-Gedanken hat, war das der
falsche Weg denke ich.

Nein der richtige Moment, da der Klient sich jetzt entscheiden kann, ob er die gleichen Verhaltensmuster benutzt wie bisher, oder anfängt etwas zu ändern.

Das sollte ein Therapeut erst machen

wenn der Patient stabil genug ist und nicht wenn er sich erst
auf dem Weg der Heilung befindet.

da wird er keinen Erfolg haben, weil dann der Klient darauf besteht weiter im Schmusekurs behandelt zu werden.

Klar bin ich „nur“ ein

Helferlein, aber ich denke, das das der falsche Weg von ihm
ist.
Denn im Moment ist der Patient wichtig und nicht der
Therapeut, finde ich als „Helferlein“!

Du siehst es nicht richtig, es geht dabei um den Patienten. der Therapeut hat (sollte) rein garnix davon haben. Keinen Spaß, keinen sadistischen Lustgewinn oder ähnliches. die Therapeuten setzen ihre Behandlung ja zum Nutzen nicht zum Schaden des Patienten an, das solltest du immer voraussetzen. Und es kommt im wesentlichen darauf an, wie der Patient sich auf die Therapie einläßt und ob sein Leidensdruck so groß ist, daß er bereit ist andere Wege zu gehen als bisher.

Also nicht weglaufen(neuer Therapeut), sondern sich widersetzen!

gruss
winkel

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Habt Ihr noch alle Tassen im Schrank? Vor allem Du, winkel,
der Du scheinbar was mit Medizin zu tun hast?

  1. ich hab nix mit Medizin zu tun.
  2. Habe ich nicht alle Tassen im Schrank, war aber im Verlauf meiner Krankheit in der selben Situation wie die Posterin. Deswegen mein zurückhaltender erster Antwort-Post. (schau nach)

Wie würdet Ihr Euch denn fühlen, wenn Ihr ne Frage stellt, und
dazu keine Antwort kommt, sondern in den daruffolgenden
Artikeln über die Fragestellerin in DRITTER PERSON diskutiert
würde?

Ich habe in späteren Antworten auf die pauschalen Therapeutenschelten die Dritte Person gewählt um damit zu szeigen, daß meine Beispiele NICHTS mit der jetzigen Situation der Posterin zu tun haben.

Meiner Meinung nach gibt es keine schlimmere Art und

Weise, ‚nettiquette‘ zu ‚übersehen‘.

Die notwendige Distanz ist netter, als zu einem der betont, daß er ebenfalls in Behandlung ist zu sagen, daß er nicht alle Tassen im Schrank hat. :wink:

Falls Du das nicht so siehst, Heidrun, tut mir mein
‚Wutausbruch‘ leid, aber nur ein kleines bisschen, weil ich es
nach wie vor für völlig unakzeptabel halte. Auch Dein
Kommentar, winkel, über die Schreiberin, die ja nix mehr als
Helferin sein kann.

Das entspringt einer erfahrung. mit Helferlein meinte ich auch nciht ihre berufliche Tätigkeit, sondern die überall hier im Psy-Brett umherschwirrenden Mütter und Väter der Nation, die mit ihrem Mitleidsgehabe die Situation vieler Ratsuchender manifestieren, anstatt Lösungsansätze zu bieten. (Helferlein von Helfersyndrom)

Nicht so wie Du! Du bist mit Sicherheit Mediziner, und zwar
einer der Art, der sich ärgert, dass jede Krankheit, über die
er was lernt, und jedes Symptom, das er untersuchen muss,
LEIDER in einem Patienten steckt, mit dem man sich jetzt
rumnerven muss! Wie schön wäre es, wenn der Patient zu Hause
bliebe, und nur seine Symptome zur Untersuchung dalässe - da
müsste man sich nicht tagtäglich mit diesen nervigen Patienten
abgeben!

Jetzt überprüfe doch mal das, was du da mir gegenüber implizierst mit dem Vorwurf, den du mir machst. Fazit, das was du mir vorwirfst, praktizierst du selbst. Deswegen regt es dich wahrscheinlich auch so auf. Aber es sei dir verziehen, das passiert mir auch immer.

(es ist sogar mir bewusst, dass es nicht nur solche Mediziner
gibt - vielleicht sind sie sogar in der Minderheit - aber
geben tut sie es, in jedem Krankenhaus ein paar).

Es war schon immer das schlimmste, wenn der Hund schlauer ist als der Herr. Ich weiß es gibt Nieten, aber jeden Therapeuten gleich abzuurteilen, weil der Patient nciht mit der Behandlung zufrieden ist, das würde sicherlich 98% aller Therapeuten treffen. Und da kann doch was nciht stimmen oder?

*die hofft, niemanden damit verletzt zu haben, der sich nicht
danebenbenommen hat. Die sich daneben benommen haben, auch
nicht, denn die müssten die Wahrheit eigentlich ertragen
können.

Ich hoffe diese Trostansprache hilft dir jetzt auch :wink: Ich fühlte mich zumindest nicht betroffen, weil ich nicht die Einsicht teile, mich danebenbenommen zu haben.

gruss
winkel

Hi ‚winkel‘,

wenn Du kein Mediziner bist (so hörtest Du Dich aber an), muss ich natürlich einige meiner Kommentare zurücknehmen. Aber nach wie vor finde ich die dritte Person völlig daneben, einfach unakzeptabel, und noch VIEL schlimmer als das ‚Rollstuhl-Syndrom‘ (falls Du weisst, was ich damit meine).

Aber was ich auch schlimm finde, ist, wenn jemand, der nach ner Antwort / Hilfe oder sonstwas sucht, durch ewig viele postings in nem thread gucken muss, nur um festzustellen, dass die alle nix mit ner Antwort auf die gestellte Frage zu tun haben!

Was auch bei diesem meinen posting leider der Fall ist - es gehört hier also eigentlich gar nicht hin.

Eine letzte Sache muss ich aber noch sagen: Ich hab mir zwar Dein erstes posting, das, was mich so aufgeregt hat, jetzt nicht nochmal angeguckt, aber ich erinnere mich, dass Du da was von wegen Therapeut und absagen & das wäre doch Teil der Therapie geschrieben hast. Erstens ist das völliger Unsinn, aber zweitens war auch da Deine Wortwahl so, dass ich es ziemlich schwer finde, zu glauben, dass Du Dir vorstellen kannst, wie sich Heidrun fühlt.
Nicht, dass ich Dir unterstelle, Du lügst - ich finde es nur seltsam, dass Du, der doch dann wohl ein bisschen Ahnung haben muss, worum es geht, wie wichtig oder ernst die Sache ist, sich so im Ton vertut.

Das hab ich wohl auch getan - ich war nämlich völlig ausser mir, als ich das gelesen habe. Und das tut mir natürlich leid. Aber ich stehe zu meiner Meinung zur ‚dritten Person‘, egal, worum es sich handelt - welches Brett, ob überhaupt internet, was auch immer - es ist einfach nicht ok.

Hoping not to have made an enemy,
Isabel

Mal so ganz hinten drangehängt…
Hallo an alle, die mir hier geantwortet haben…

Ich hab mir auch schon überlegt, ob dies nicht entweder bewusst Teil der Therapie sein kann oder ob ich dies einfach als Teil der Therapie nutzen sollte. Ich muss tatsächlich lernen, Wut zu empfinden und Wut zu äußern. Darum haben mir winkels Aussagen zwar erstmal wehgetan, spiegeln aber durchaus auch meine eigenen Gedankengänge.

Ich hab eben zwei-drei nette Rechtfertigungsabsätze geschrieben, sie aber wieder gelöscht.

Ich weiß jetzt irgendwie nicht, was ich zu den Kommentaren sagen möchte, werd mir das wohl noch ein paar Mal durchlesen und drüber nachdenken. Ich glaub, alles, was ich jetzt sonst noch an Stellungnahmen versuche, würde mich in alte Gleise führen, ich hab jetzt immer wieder Absätze gelöscht, weil ich gemerkt habe, dass ich versuchte, zwischen den beiden „Parteien“ zu vermitteln, ist ja auch nicht grade die Intention meiner Frage gewesen.

Darum erst mal vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben.

Gruß

Heidrun

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