Hallo,
ich hab mal eine mir sehr wichtige Frage. Im letzten Jahr hab ich händerigend versucht, eine Therapiestelle für mich in Hannover zu bekommen, weil ich schlimme Depressionen hatte/habe. Leider waren die Wartezeiten überall meist über ein Jahr lang. Ich habe dann im März diesen Jahres eine Neurologin aufgesucht, die einen prima Tipp hatte. Sie hat mir einen Arzt vermittelt, der in einem Krankenhaus tätig ist und gerne seinen Facharzt als Psychologe machen möchte und dafür Praxisstunden als Therapeut benötigt. Der könnte mir ohne Wartezeiten eine Therapie anbieten. Ich fand das eigentlich ganz gut, jemand, der noch nicht lange Therapeut ist, hat ja vielleicht auch neue Ansätze, neue Ideen und frische Energie. Der Plan war folgendermaßen, ich sollte ihn ein paar Mal aufsuchen und dann mich in dem Krankenhaus als Therapiepatientin anmelden, so dass das ganze offiziell von der Krankenkasse abgerechnet werden sollte.
Ich bin eigentlich ganz zufrieden gewesen mit meinem „Therpapeuten“. Er ist recht einfühlsam, er scheint geduldig zu sein, er kann mir einiges recht gut vermitteln. Allerdings frage ich seit April immer wieder nach, wann ich mich denn nun in dem Krankenhaus als Patientin anmelden soll. Seit Mai kommt noch hinzu, dass er immer wieder sehr kurzfristig absagt (zum Teil mach ich mich grad fertig, um ihn aufzusuchen, da kommt dann ein Anruf, dass er keine Zeit hat). Mittlerweile sagt er jede zweite Woche ab, immer wieder an dem Tag, an dem eigentlich der Termin sein sollte, und immer wieder nur kurze Zeit vorher. Heute hat er sogar den heutigen Ausweichtermin abgesagt, den er mir vorgestern angeboten hat.
Beim letzten Termin hat er mir quasi vorgeworfen, dass ich meine Gefühle blockiere. Ich hab also in der letzten Woche versucht, meine Gefühle mal zuzulassen, es würde mich ja nicht umbringen (hat er gesagt). Deswegen steh ich jetzt auf dem Schlauch. Mir geht es arg schlecht, und mein Therapeut sagt mir ständig ab. Ich habe schlimme Selbstmordgedanken und kann mit ihm gar nicht darüber reden, weil er absagt. Aber einen anderen Therapeuten finde ich ja auf die Schnelle auch nicht. Ich bin aber auch der Meinung, dass man seinem Therapeuten vertrauen sollte, und das kann ich wegen der ständigen Absagen nicht mehr.
Nun ist mir auch gesagt worden, dass ja ein (und vor allem ein unerfahrener) Therapeut eine Supervision braucht, und wenn er mich in dem Krankenhaus gar nicht angemeldet hat, bekommt er ja keine Supervision.
Ich wäre ganz dankbar für Tipps, wie ich da verfahren sollte, ich möchte ihm ja auch seine Facharztausbildung nicht verbauen, aber so langsam hab ich das Gefühl, als Facharzt sollte er ja auch eine Verantwortung eingehen.
Gruß
Heidrun