Mit anderen Worten: dass EDF die Differenz zwischen Gestehungskosten und Marktpreis nicht mehr finanzieren kann, ist jetzt Schuld der Erneuerbaren Energien in Deutschland? Mal ganz davon abgesehen, dass der Kilowattstundenpreis nur die halbe Wahrheit ist. Aufgrund des hohen Grundpreises liegt die Jahresrechnung in Frankreich bei 4000 kWh inzwischen bei knapp 40% über dem, was in Deutschland zu zahlen ist.
Aber warte: das stand ja in dem Artikel, auf den ich verwies.
Ich hatte Dich doch um etwas ganz einfaches gebeten:
Gaskraftwerke sind nichts für die Grundlast und die Erzeugung von Kohlestrom war 2023 so niedrig wie seit wenigstens 10 Jahren nicht mehr. Auch darauf wies ich bereits hin:
Der Strompreis fiel, weil die teuersten Kraftwerke den Strompreis an den Börsen bestimmen und durch den Wegfall der Kraftwerke, konnten billigere Anbieter nachrücken. Man konnte übrigens an den Future-Preisen schön sehen, dass die Markteilnehmer im Vorfeld auch keine Angst vor dem Wegfall hatten. Zu keinem Zeitpunkt gab es einen Preisaufschlag für die Tage und Wochen nach der Abschaltung der drei AKW.
Nee, wegen der Nachhaltigkeit. Wie ich anderer Stelle schon anmerkte, sind viele Unternehmen erstens schon weiter als die staatlichen Vorgaben und zweites unter Beobachtung von Investoren und Kreditgeber. Viele große Finanzierungen beinhalten Zinsaufschläge für den Fall, dass die Anforderungen an die Nachhaltigkeit nicht erfüllt werden. Kreditinstitute wiederum erhalten „Boni“ von der EZB für Finanzierungen an nachhaltige Unternehmen bzw. nachhaltige Zwecke.
Spielt das eine Rolle? Insbesondere angesichts des Umstandes, dass Du das hier behauptet hast:
Hast du dafür eine Quelle? Ich habe, wie es der Zufall so will, einen französischen und einen deutschen Stromanschluss, beides Privathaushalt, beides Zweipersonenhaushalt. Aktuell ist der Grundpreis in Frankreich um knapp 1€ höher als in Deutschland und der Verbrauchspreis in Cent unterscheidet sich nur in den Nachkommastellen. In D bin ich erst kürzlich zu einem anderen Stromanbieter gewechselt und habe natürlich einen besonders günstigen Tarif gewählt.
Weder erkenne ich da einen besonders hohen Grundpreis noch sehe ich eine Differenz von 40% beim Verbrauchspreis.
Ernsthaft? Ich habe auf den entsprechenden Artikel verlinkt und eine Runde später einen Screenshot von der fraglichen Stelle eingefügt. Ich komme mir hier inzwischen vor wie ein Papagei.
Ok, hatte ich übersehen. Ich schaffe es leider nicht alle deine Beiträge zu lesen. Ich habe auch noch ein Leben ausserhalb von wer-weiss-was. Wie du das neben Job und Familie schaffst, Chapeau!
Der hohe Grundpreis in dem Beispiel kommt zustande, weil dieser bei der EDF nach der Leistung des Anschlusses gestaffelt ist. Im Beispiel wurde ein Anschluss mit 24 kVA gewählt. Ob man das braucht, kann ich nicht beurteilen. Meiner hat nur 8 kVA und ist daher entsprechend günstiger. Trotz Elektroboiler und Elektroheizung reicht das aber für 2 Personen aus. Andererseits handelt es sich bei Check24 um Online-Tarife mit Neukundenrabatt. Der EDF-Tarif ist dagegen für Bestandskunden und Offline. Wenn solche Vergleiche für dich ok sind, dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.
Ehrlich gesagt, hätte ich mir die Zeit auch anders vertreiben können. Umso ärgerlicher, dass ich mich die halbe Zeit wiederholen muss.
Richtig. Wie es auch im verlinkten Artikel steht.
Naja, wenn man mal mehr als 3 KW braucht, ist so ein Anschluss schon ganz nützlich, wenn man nicht dauernd die Sicherungen wieder einschalten will.
Dann vergleiche Deinen Tarif mal mit einem 8 KW-Tarif in Deutschland. Ja, OK, den gibt es wohl in Deutschland nicht. Insofern wählte man zum Vergleichen vielleicht doch einfach mal einen Tarif aus, der von den Leistungen her vergleichbar ist.
Selbst wenn Du für den Neukundenbonus 200 Euro abziehst, ist der Saft in Frankreich immer noch knapp 20% teurer und wird vom Staat immer noch subventioniert. Ist das jetzt die neue Argumentation? „AKW-Strom ist mit staatlicher Subventionierung aber doch nur knapp 20% teurer als normaler Strom mit EE-Energien; da sieht man doch, dass wir AKW brauchen!!11ELF11!!“
Bei vielem was du geschrieben hast stimme ich Dir absolut zu, nur das Problem in Deutschland war nun mal das wir unsere AKWs aus verschiedenen Gründen nicht weiter laufen lassen konnten das diese unter anderen Gesichtspunkten perfekt gewesen wären um den Übergang in die Energieerzeugung aus regenerativen Energien durchzuführen steht außer Frage, aber die Situation war nunmal die , das wir kein Endlager haben, unsere AKWs veraltet und seit 10 Jahren aus dem Wartungszyklus genommen wurden.
Man hätte natürlich Milliarden investieren können um in 10 bis 15 Jahren wieder Atomstrom zu haben der heftig subventioniert werden muss, oder wir müssen die Zähne zusammenbeißen und in den nächsten Jahren Stromtrassen bauen und in erneuerbare Energien investieren.
Diese ganze ideologische Diskussion über eine Laufzeitverlängerung in Deutschland die hier geführt wird ist komplett absurd und ich bekomme das unbestimmte Gefühle das manche hier glauben das es Brennelemente mal eben so auf Amazon kaufen gibt und das Atomkraftwerke mal eben an einem Wochenende kurz nass durchgewischt werden um die Betriebsgenehmigung zu erneuern (selbst im utopischen „störungsfreien“ Normalbetrieb werden Reaktoren zur regelmäßigen Wartung monatelang abgeschaltet).
Diese ganze Diskussion ist so müßig, Deutschland hatte 2023 schlicht und einfach keine AKWs die man hätte legal und realistisch weiter betreiben können, wie in diesem Zusammenhang die Idee Söders zu bewerten ist 40 Jahre alte Kraftwerke mit einer Sondergenehmigung weiterlaufen zu lassen obwohl diese keine Betriebserlaubnis mehr hatten kann sich jeder selbst überlegen.
Das Problem an unseren Kraftwerken war, das diese seit vielen Jahren aus den vorgeschriebenen Wartungsintervallen genommen worden sind, da man sie sowieso abschalten wollte( und das die Brennelemte ausgebrannt waren).
Man hätte sämtliche Blöcke stillegen und die nötigen Arbeiten der letzten Jahre nachholen müssen. Die PreussAG als Betreiber von ISAR 2 hat damals den Finanzbedarf auf über 3 Milliarden geschätzt und die Dauer der Aktion wenn alles planmäßig läuft auf knapp 6 bis 8 Jahre.
Wenn das Kraftwerk läuft hat es Bestandsschutz zu den Regularien die bei seiner Zulassung gegolten haben. Erlöscht die Betriebserlaubnis und wird neu beantragt gelten die neuen Zulassungs und Sicherheitsvorschriften. z.b. ging ISAR 2 1988 ans Netz und der Planungsbeginn war 1971. die Modernisierung käme einem kompletten Neubau gleich.
Ist bei politischen und ideologisch geprägten Argumentationen natürlich nicht richtig. Weil sich hier Ertrag und Preis nicht miteinander oder gegeneinander verrechnen lassen (zwischen den Beteiligten).
Man hätte vielleicht auch mittels Instandhaltung über die Jahre hinweg die Betriebsfähigkeit aufrecht erhalten können. Aber wie an zahlreichen anderen Stellen - Bahn, Schulen, Straßen, BW, … - hat man nichts getan außer Rückbau und Vernachlässigung.
Die Konzerne haben sich dumm und dämlich verdient, und die Politik hat dies mit „wir wollen das sowieso abschalten“ unterstützt. In der Politik hätte man vielleicht doch ein Stück weiter in die Zukunft denken und die Folgen überdenken sollen. Jetzt deine Argumentation vorlegen ist nur eine billige Rechtfertigung politischer Fehler im Nachgang.
Nein, das geht nicht, wenn man die Atomstromerzeugung auslaufen lässt, wie 2011 beschlossen (mit breiter Mehrheit). Atomausstieg geht nicht, in dem man auf den roten Ausschalter drückt. Das ist ein jahrelanger langsamer Prozess.
Und doch bist Du derjenige, der hier mehrfach angeführt hat, dass AKW sich in Euro rechnen. Erst seit klar ist, dass das unter keinen Umständen funktioniert, ist der Preis auf einmal eine anderen Erwägungen untergeordnete Größe.
Es haben doch alle gleich weit gedacht, nur nehmen jetzt einige wenige falsche Zahlen, falsche Vorstellungen und eine angebliche Energieknappheit zum Anlass, eine erneute Verlängerung der Laufzeit verlangen zu wollen. Absurderweise machen sie dafür nicht die verantwortlich, die die die Entscheidungen zum Ende der deutschen AKW seinerzeit getroffen haben, sondern diejenigen, die entgegen ihrer Überzeugung einer einmaligen Verlängerung zugestimmt haben, um ein wenig Ruhe in die Diskussion um die Energiesicherheit zu bringen, von der ja eigentlich schon im April 2022 absehbar war, dass sie nicht gefährdet ist.
Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man mit dem Finger auf die Leute, die sich so verhalten, zeigen und sie den ganzen Tag auslachen.
Seltsam, seltsam - erst dieser Tage habe ich gelesen
und
Hierzu:
empfehle ich zum Einstieg wenigstens in die Grundlagen ein bisselchen Lektüre von Max Weber und Joseph Schumpeter, keine ganz brandneuen Erkenntnisse übrigens.
Das mit dem 2011 beschlossenen Atomausstieg hast du mitbekommen? Wieso sollte man z.b.
2019 noch teure Sanierungs und Instandhaltungsarbeiten arbeiten an einem Kraftwerk durchführen das 2022 abgeschaltet werden soll ?
Du lässt dein Auto vor dem verschrotten ja auch nicht nochmal für viel Geld grundreinigen und neu lackieren
Noch dazu , Die AKWs sind Privateigentum und gehören NICHT dem deutschen Staat sondern privaten Konzernen, desshalb ist der Vergleich mit Schulen, Straßen und Bundeswehr etwas befremdlich vor allem bei den Milliardensummen die an Steuergeldern in den letzten Jahrzehnten direkt und indirekt in diesen Bereich geflossen sind.
Irgendwie versteht ihr mich nicht im Ansatz. Beispielsweise habe nicht von
geschrieben.
Auch die aprilfische Thematik zu Ertrag/Preis ist völlig falsch interpretiert.
Kannst du das ein wenig näher erläutern im Zusammenhang? Ich hatte zwar mal ein wirtschaftswissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen, bin aber hinsichtlich der genannten Autoren nicht so tief im Thema und habe weder Bock noch die Zeit, Max Weber oder Joseph Schumpeter dahingehend nachzulesen. Also mach mal…
Die Konzerne haben sich die angeordneten Stillegungen und Rückbauten fürstlich mit Steuergeldern vergüten lassen. Daher ist der Vergleich durchaus in Ordnung.
Die Währung ist vollkommen gleichgültig, solange Erträge und Kosten mit derselben Währung bewertet werden.
Wenn Du mit
etwas anderes meinst als die übrige deutschsprachige Bevölkerung der Erde, ist es kein Wunder, dass Du Dich unverstanden fühlst. Vielleicht wäre es dann ratsam, eine andere Formulierung zu wählen, die eher dafür geeignet ist, dass jemand, der von Dir liest oder hört, das auffasst, was Du mit dem meinst, was Du schreibst oder sagst.
Solange nicht klar ist, was Du mit „etwas rechnet sich“ meinst, ist es vollkommen sinnlos, über Feinheiten wie den Unterschied zwischen einzelwirtschaftlichen Erträgen und volkswirtschaftlichem Nutzen zu reden. Schließlich könnte „etwas rechnet sich“ bei Dir ja auch bedeuten „etwas riecht nicht nach Rübenblattsilage“ oder „etwas sollte mal neu lackiert werden“.
Wenn Du magst, kannst Du ja mal mit anderen Worten ausdrücken, was Du mit „Selbstverständlich rechnen sich AKW“ meinst.