Von „vielleicht verschwundenen Zahlen“ einschließlich dem Grund für das vielleichtige Verschwinden hat Pierre glaub ich nichts geschrieben.
Und vom angeblichen Abwandern der deutschen Industrieunternehmen in Länder, wo sie nach Herzenslust Atomstrom zapfen können, war durchaus die Rede. So schnell vergessen?
Ich habe ein Zitat aus dem Handelsblatt geliefert. Hier gerne nochmal etwas ausführlicher:
Am 9. August hatte Romina Pourmokhtari, Schwedens Klimaministerin, auf einer Pressekonferenz angekündigt, bis 2045 Atomkraft zubauen zu wollen, die mindestens der Leistung von zehn neuen konventionellen Reaktoren entspreche.
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Doch nun ist die Pressemeldung über den Bau von zehn neuen Reaktoren spurlos von der Seite ihres Ministeriums verschwunden. Das fand laut Angaben der „Taz“ in der vergangenen Woche zunächst ein Journalist der Zeitung „Aftonbladet“ heraus, der Pourmokhtari zu ihren Plänen befragen wollte. Weshalb ist die Meldung nun nicht mehr auffindbar – und was bedeutet das für Schwedens groß angekündigte Atomkraft-Offensive?
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„Das ist alles ein großes Rätsel“, sagt Filip Johnsson, Energieexperte der Chalmers University of Technology in Göteborg. „Es ist wirklich kurios, dass die Meldung einfach so von einer Regierungswebseite verschwindet.“
Es sei schon „wundersam genug“ gewesen, wie Pourmokhtari auf die zehn neuen Reaktoren gekommen sei. Auf Fakten habe ihr Plan „ganz offensichtlich“ nicht basiert. Auf Rückfragen sei sie ausgewichen.
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Die konservative Regierung und ihre rechtspopulistische Unterstützerpartei, die Schwedendemokraten, hatten sich vor Amtsantritt im Herbst 2022 darauf geeinigt, die Atomkraft auszubauen. „Nun müssen sie liefern, weshalb es wohl zu dieser „eher symbolischen“ Ankündigung gekommen ist“, sagt Nilsson. Zu deren Verschwinden habe sich Pourmokhtari bislang nicht geäußert.
Laut Zeitungsberichten habe die Ministerin ihren Neubau-Vorstoß nicht mit der Regierung abgestimmt. Auf Antrag der oppositionellen Grünen soll ein Parlamentsausschuss für Aufklärung sorgen.
Ich schätze, der Anlass für den stillen Rückzieher liegt in der Formulierung
und Mme Pourmokhtari hat hier visionäre Ideen von Technologien, die es bisher erst so beinahe oder wenigstens fast gibt - ob das „Schneller Brüter“, „Kernfusionsreaktor“ oder vielleicht auch (warum nicht? Phantasien darf man beliebig haben!) „Domestiziertes Schwarzes Loch“ heißt, sei ihr überlassen, mal unabhängig von der Meinung von Helmut Schmidt zu Visionen in der Politik…
Ich sehe da keine Wiedersprüche. Die Aussage „die Energiewende funktioniert“ besagt nicht, „die Energiewende ist fertig“ und noch nicht mal „die Energiewende liegt im Zeitplan“. Sonder nur „die Energiewende funktioniert - man kann fossile Energieträger durch regenerative Energieerzeugung ersetzen“.
Natürlich darf man sich nicht auf dem bisher geleisteten ausruhen. Man beendet ja auch einen Hausbau in der Regel nicht nach dem Richtfest.
Gibt es irgendeinen besonderen Grund dafür, warum Du hier die Nazizeit ins Spiel bringst? Und mit welcher Regierung, die Beschlüsse zum Ende des AKW-Zeitalters fasste, willst Du jetzt die Nazizeit vergleichen und wo genau siehst Du eine mit dem Ende der Nachkriegszeit vergleichbare Zäsur in den letzten Jahren?
Ist die Ampel unter Beteiligung der Grünen tatsächlich für Dich so etwas wie eine Befreiung vom Joch der abwartenden Untätigkeit der Union mit dem Ziel der Verhinderung der ökologischen Energiewende? Das käme zumindest unerwartet.
Oder war das wieder nur ein Versuch, unter Zurschaustellung maximaler Planlosigkeit mit größtmöglichem Abstand zum eigentlichen Thema maximal zu provozieren?
„die Energiewende funktioniert - man kann fossile Energieträger durch regenerative Energieerzeugung ersetzen. Wir hätten damit aber schon in den 1970ern anfangen sollen, als vielen, vor allem der Fossil-Industrie, klar war, was die Verbrennung von Millionen Jahre altem Kohlenstoff verursacht. Dann wären wir heute weiter und das Ziel 1,5 K-Ziel wäre wahrscheinlicher zu erreichen. Vielleicht hätten dann heute auch weniger Menschen Verlustängste.“
Da der Startbeitrag von dir stammt, solltest du eigentlich wissen, worum es geht: um die Ziele, die sich die Regierung und die sie tragenden Parteien gesetzt haben. Das letzte, was ich gehört habe, ist: Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 65% bis 2030 und Treibhausgasneutralität 2045.
Der Rechnungshof äußert sich zu dem Beitrag, den die Stromproduktion zu dem 2030er-Ziel leisten soll, und stützt sich dabei auf die vom Bundeswirtschaftsministerium gesetzten Ziele, insbesondere die geplante Kapazität von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, und stellt in Frage, dass diese Ziele angesichts des heutigen Stands bis 2030 erreicht werden können. Zitat:
Allerdings ist absehbar, dass die Ausbauziele nicht erreicht werden. So konnte die Bundesnetzagentur (BNetzA) im Jahr 2023 lediglich 50 % des Zielvolumens für Windenergieanlagen an Land vergeben: statt 12,84 GW nur 6,38 GW. Um den Zielpfad zu erreichen, müsste sie im Jahr 2024 nunmehr 16,46 GW vergeben. Das ist nicht realistisch.
Natürlich heißt das nicht, dass wir die gesetzten Ziele nicht doch noch erreichen. Man ist vor Überraschungen nie sicher. Und wenn wir sie nicht erreichen, ist das natürlich nicht die Schuld der Ampel. Merkel, Putin, Covid 19, Donald Trump und noch ein paar andere haben das zu verantworten. Aber heute hinzustehen, und zu sagen, dass die Energie-/Klimawende funktioniert, weil ja schon lange bekannt ist, dass man mit Windrädern und Solarpanelen elektrischen Strom erzeugen kann, ist Verar…