Abtreibung - die Leere danach

Ich hoffe, ich trete damit niemandem zu nahe?
leider stecke ich im Moment in einer tiefen Krise - so tief, dass ich gern professionelle Hilfe hätte, diese es aber zu jenem Thema einfach nicht gibt. Es wird totgeschwiegen und wer den Schritt vollzieht, der soll gefälligst sehen, wie er danach klar kommt.

Ich war am Montag im Spital und es war ein Trauma.Kein Verständnis-im Gegenteil : du wirst angeherrscht und Geduld mit dir hat keiner. Sie verpassen dir ein Zäpfchen und lassen dich stundenlang dann so liegen - wehe du heulst, dann…„Warum heulen Sie denn jetzt ?“ Irgendwann schieben Sie Dich in den OP-du wachst auf und alles ist vorbei - unweigerlich…und es tut so weh-seelisch-du fühlst dich beraubt, nutzlos und betrogen.Du fragst dich nach dem Sinn deines eigentlichen Lebens und stellst fest, wie wenig du bis jetzt überhaupt geschaffen hast - was hab ich eigentlich 30 Jahre gemacht ??? Keine Beziehung, keinen festen beruflichen Stand, keine Wohnung…sondern nur rastlos, ohne ein Ziel zu kennen. …und eigentlich möcht ich ja mal ein Kind - und diese dämliche biologische Uhr hängt Dir im Nacken.

So bin ich nun voller Trauer, für einen Menschen, den ich nicht mal kannte. Der Gedanke, dass dein Baby nun als biologischer Abfall betrachtet wird, beherrscht dich und du hast keinen Ort, an dem du trauern kannst - nein-so wollte ich das nicht : „wo ist bitteschön das Leben - dieses hab ich nicht bestellt“…

Ich wünsch es keinem - diese Situation. Auch wenn man meint, damit umgehen zu können - man kann es nicht - denn es war dein, es gehörte dir…

So weine ich nun beim Aufwachen und Einschlafen und kann so gar keine Energie für etwas entwickeln .

Kann mir jemand helfen ?
Hat jemand damit Erfahrungen gemacht ?
Gibt es irgendwo im Netz Hilfe ?

Ich danke Euch !

Dein Posting hat mich sehr nachdenklich gemacht und ich würde Dir sooo gerne helfen. Also versuche ich nun mal im Netz was für Dich zu finden und werde es dann noch posten. Falls Du jemanden zum „Zuhören“ brauchst, dann mail mir einfach!

Kopf hoch!
Hilde

bin fündig geworden:
http://www.selbsthilfe.org/wwwboard/messages/299.html

leider ist das auch bisher das einzigste, aber ich bleibe dran - versprochen!

Gruss
Hilde

Liebe Hilde,

ich dank Dir für Dein Engagement-leider
ist diese Seite nicht mehr aktuell oder wird nicht mehr betrieben :frowning:(

Gruss Rika

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Rika,
auch wenn ich nie im Leben diese Gefühle, die Du durchlebst, erfahren werde, glaube ich zu meinen was Du im Moment durchmachst. Ich wollte Dir nur sagen, dass Dein Posting mich sehr berührt hat, und das es mir leid tut.
Kopf hoch. Eines Tages scheint wieder die Sonne nur für Dich.
Liebe Grüsse
Martin

Hi rika!!
ich bewundere Deine Offenheit!!!
Es ist wirklich mutig, sich in dieser Weise zu äussern!!!
Ich habe damals nicht genügend Mut gehabt, mich so zu entscheiden!!! Ich hatte wohl genau vor DIESEM Gefühl Angst!!!

Die Gedanken, die Du derzeit hast, kann ich in vollem Umfang nachempfinden!!!

Meine „feige“ Entscheidung ist inzwischen 16 Jahre her… wenn Du magst, mail mir!

Ich bin Mutter… und vielleicht (mit Sicherheit) kann man auch diesen Schritt bereuen!!!

Ayla… die weitere Dinge lieber direkt beredet…

liebe rika, habe denselben schritt hinter mir, ist allerdings schon einige jahre her. mein bescheidener tipp lautet: versuche deine traurigkeit, die du spürst, als trauerarbeit zu betrachten. verdränge nicht, sondern trauere um dein kind, indem du mit ihm sprichst und ihm erklärst, was dich zur abtreibung bewogen hat. das kann eine weile dauern, ist aber auf alle fälle besser, als zu verdrängen und mit der zeit wird deine wunde heilen. betrachte du selbst dein kind nicht als biologischen abfall, sondern lass es als dein kind für immer in deiner seele wohnen, lass deine liebe zu deinem kind zu und lass dir diese gefühle von niemandem nehmen. es ist nicht notwendig, die gefühle der liebe mit schlechtem gewissen auszutauschen!
ich wünsch dir alles gute, barbie

hi rika!
dein artikel hat mich sehr berührt.
ich war zum glück nie in der lage, in der du dich jetzt befindest, kann deshalb die tiefe deiner traurigkeit wohl auch nur vage nachvollziehen, aber ich denke, jede frau, hat sich nicht nur einmal im leben die frage gestellt, wie sie reagiert, wenn sie ungewollt schwanger ist.
ich wünsche dir, dass du es schaffst, die gedanken an dein ungeborenes kind ohne schuldgefühle zu bewahren.
es ist nur natürlich, dass nach so einer entscheidung, die ja dein leben sehr beeinflusst, du dir viele fragen nach dem sinn des lebens im allgemeinen und dem deinigen im speziellen stellst.
laufe nicht davor weg, sondern stelle dich den fragen. sie sind ein teil deines leben.
ich wünsche dir alles, alles gute

Obwohl noch nicht Vater bewegte mich dieser Artikel sehr.
Nur leider ist es verdammt wenig was ich dir sagen kann. Ich wuensche Dir Licht am ende des Tunnels und moege Gott dich schuetzend in seiner grossen Hand halten.
Chris

Hallo,

ich fand Deinen Artikel sehr bewegend!

Kann mir jemand helfen ?
Hat jemand damit Erfahrungen gemacht ?
Gibt es irgendwo im Netz Hilfe ?

Ich hatte mal ein kleines Problemchen, was aber natürlich überhaupt nicht vergleichbar mit deinem ist vom Stellenwert.
Unter der Seite http://www.kummernetz.de/ sind Psychologen und andere Leute, die wirklich Interesse haben zu helfen. Das geht natürlich nur so weit, wie es über e-mail möglich ist. Falls die der Fall überfordert oder es über e-mail nicht mehr zu bewältigen ist, werden die Dir zu professioneller Hilfe raten. Das würde ich dann auch auf jeden Fall machen.

Wiegesagt, mir hat es gut getan mit denen zu mailen. Vielleicht hilft es Dir auch ein bisschen. Ich hoffe es sehr.

Es würde mich interessieren, falls Du denen mal mailst, ob es etwas gebracht hat. Die Mail kannst Du ja auch privat schicken.

Gruß,
-Nick

Wenn du jetzt so traurig bist, warum hast du es getan ? Du trauerst um etwas,das in dir war…auf dem Weg dahin, ein Mensch zu werden. Warum zergehst du in Selbstmitleid. Es war DEINE Entscheidung.

Wenn du jetzt so traurig bist, warum hast
du es getan ? Du trauerst um etwas,das in
dir war…auf dem Weg dahin, ein Mensch
zu werden. Warum zergehst du in
Selbstmitleid. Es war DEINE Entscheidung.

Hallo Melli,

Auch wenn Deine Antwort etwas spät kam, möchte ich darauf antworten, da ich Deine Annmerkung nicht einfach so stehen lassen möchte; für alle Betroffenen Frauen nicht, und allen anderen auch nicht:

  1. Bei vielen Frauen kommt die Trauer erst hinterher, wenn´s nunmal schon "vorbei " ist.(Wie kann man so was vorher wissen
    was für Folgen das haben kann?)
  2. Es gibt leider genügend „gute Gründe“, die Frauen dazu bringen sich für eine
    Abtreibung zu entscheiden, auch wenn dies den meisten Frauen nicht leichtfällt.(Ausbildung, Geld, Vergewaltigung etc.)
    3.Sind es nicht selten die Männer (zu 80%,) die Frauen unter Druck setzen abzutreiben,da sie u.a.für das Kind nicht zahlen wollen.
    4.Nutzt es rein gar nichts den Frauen nach all dem Übel(Männer müssen es nicht ausbaden!)auch noch einen Vorwurf zu machen!
    5.Hast Du das mit dem Selbstmitleid sicher falsch verstanden: es handelt sich hier um „Trauer“.
    Ich grüße alle Frauen,
    die schon mal abtreiben mußten!
    Ilona

Hallo Ilona,
du magst Recht haben, dass viele Frauen einige „gute“ Gründe meinen zu haben, die aus ihrer Sicht eine Abtreibung rechtfertigen, aber eben nur aus IHRER Sicht. Es ist auch klar, dass keine Frau gezwungen werden kann, ein Kind zu bekommen, dass sie absolut nicht will, aber wo bleibt der Respekt vor dem Menschen, der entsteht und der sich weder äussern noch wehren kann, wenn es um sein Leben oder seinen TOD geht ? Kann eine Frau, die keine Mutter sein will sich nicht zu dem Schritt entschließen, ihr Kind gleich nach der Geburt zur Adoption frei zu geben, statt es zu töten ?
Was bitte erfordert mehr Stärke ?
Gruß melli

Hi Melli,
leider kann ich nicht erkennen, ob DU weiblich oder männlich bist.
Bei Männern habe ich ein Problem bei der Diskussion des Themas…
… von einer Frau zu erwarten, dass sie ein unerwünschtes Kind (warum auch immer!!!) auch noch monatelang mit sich herumträgt… die gesundheitlichen Riskiken und Konsequenzen trägt…
um das Kind dann zur Adoption freizugeben… auf so eine Idee kann auch nur ein Mann kommen!!!

ODER???
Ayla… Mutter von Zwillingen.

Hallo Ayla…Mutter von Zwillingen,
zu deiner Information, ich bin keine Mutter von Zwillingen, genaugenommen bin ich gar keine Mutter aber auch kein Mann.
Sämtliche Äußerungen zu diesem Thema sollten mir eigentlich nicht zustehen, da ich ja eh nicht mitreden kann…
Der Gedanke, die Schwangerschaft mitsamt allen Risiken und Gefahren ggf UMSONST auf sich zu nehmen (das Kind wird ja schließlich zu Adoption freigegeben) zeugt wieder mal von einem manifesten Besitzdenken seitens der ach so selbstlosen Mutter. Die Schwangerschaft erfüllt doch in erster Linie dem Zweck, ein lebensfähiges Leben entstehen zu lassen und nicht ein Eigentum für die Mutter. Wer kann bitte mal verstehen, daß der Mensch -und sei er noch so klein- nur sich selbst gehört?
Gruß melli

Ich lasse mich hier nicht auf ein Showgefecht ein.
eine Frage quält mich trotzdem:
warum hast Du keine Kinder??? Es ist doch die Berufung der Frau, Kinder zu bekommen… Du wirst doch nicht etwa VERHÜTEN??? die ganzen vielen Spermien umsonst produziert… die doch soooo viele Kinder zeugen könnten…

mach Dir nicht die Mühe einer Antwort.Für mich ist die Diskussion mit Dir erledigt.
Ayla, die Dir trotzdem ALLES GUTE wünscht!

Ich lasse mich hier nicht auf ein
Showgefecht ein.

Wenn du die Diskussion mit einer Andersdenkenden mit einem „Showgefecht“ verwechselst, tut es mir leid.

eine Frage quält mich trotzdem:
warum hast Du keine Kinder??? Es ist
doch die Berufung der Frau, Kinder zu
bekommen…

Ist es nicht.

Du wirst doch nicht etwa
VERHÜTEN??? die ganzen vielen Spermien
umsonst produziert… die doch soooo
viele Kinder zeugen könnten…

Warum ziehst du es ins Lächerliche?

mach Dir nicht die Mühe einer Antwort.Für
mich ist die Diskussion mit Dir erledigt.

Vielleicht schaust du dich nach einem Forum um, in dem alle DEINE Ansichten teilen, mach es gut.
melli

Hallo Melli,

Ich möchte mich noch abschließend Ayla anschließen, die Dir verdeutlichen wollte, wo „Verhinderung des Entstehens eines Menschen“ anfängt:nämlich schon bei der Verhütung( wie auch unsere Päbste alle meinen!!).
Also dürftest Du auch nicht verhüten, wenn Du die „Verhinderung von Leben“ verurteilst!
Desweiteren dürftest Du auch keine befruchteten Eier essen usw.
Oder auch keine Tiere(die sind zwar schon auf der Welt, können sich aber wirklich nicht wehren, auch nicht wenn sie trächtich sind), wenn Du so großen Respekt vor Leben hast, oder entstehendes Leben.
Und was ist mit den Kindern, die zwar auf die Welt gekommen sind, aber wie z.B.in der Dritten Welt verhungern müssen? Oder in Kriegen sterben müssen, weil wir dies auch nicht verhindern?(Die westlich Welt denkt ja nur ans Geld).
Oder denk doch nur an all die vernachlässigten Kinder im Westen, die oft auch noch geschlagen werden.
Da kräht kaum ein Hahn danach!
Aber über die Schwangerschaftszeit in den Bäuchen der Frauen, machen sich insbesondere
Männer umso mehr Gedanken, um über den Körper der Frauen herrschen zu können.
Leider gibt es auch viele Frauen die das Geschwafel unterstützen, weil sie sich tatsächlich ein schlechtes Gewissen einreden lassen und nicht merken, daß es hier um Macht geht, Macht von Männern über den Körper der Frau.
Kaum ein Mann denkt darüber nach, wie man ungewollte Schwangerschaften wie z. B. die vielen Vergewaltigung auf aller Welt reduzieren kann.
So das wars
Auch meine letzte Anmerkung, da eine weitere Diskussion nichts bringt…
Ilona

hallo,
hier ein letzes Wort von mir, da ich nur versuchte deutlich zu machen,daß Abtreibung nichts BRINGT, außer dem Gefühl, MACHT über seinen Körper zu haben. Denn auch Frauen geht es instinktiv um nichts anderes als Macht.
In Zukunft werde ich mir die Auseinander setzung mit Feministinnen ersparen wollen und mich an Humanisten wenden, deren Anspruch über diversen MACHTansprüchen liegt.
melli

Ich weiß,ich klinke mich erst sehr spät ein,
aber ich hab’ auch lange überlegt…
Meine Schwangerschaftsunterbrechung (!!!)
hatte ich mit 17 Jahren (jetzt bin ich 38
und Mutter von 5jährigen Zwillingen). Ich verstehe nicht, was „Macht“ mit diesem Schritt zu tun hat, bei mir war es reine Verzweiflung - davor und(!) danach. Die Verantwortung dafür nimmt Dir keiner ab, auch nicht die Trauer (oder besser Traurigkeit) bei dem Gedanken an DEIN KIND,
dem Du nie eine Chance gegeben hast (oder
geben konntest?) Ich denke selbst heute, nach so vielen Jahren, noch oft darüber nach, ob meine Entscheidung richtig war…
Was mir damals geholfen hatte, ich habe an
dieses Kind geschrieben, versucht zu erklären, warum ich es nicht bekam, und mich
so damit auseinandergesetzt. Und glaube mir,
die Macht über meinen Körper spielte dabei
absolut keine Rolle!!