jetzt noch mal die frage. das irgendwo bei 70°C heiße wasser
willst du bei welcher außentemperatur wie weit und durch wie
viele häuser pumpen?
Vieleicht 100 bis 300 Meter?
für gewöhnlich stehen kraftwerke in industriegebieten. 100-300m von
häusern entfernt ist sehr nah. es ist ja nicht grundsätzlich nicht
möglich, jedoch ist es nur unter bestimmten voraussetzungen drin. und
diese voraussetzungen checkt und berechnet man vorher.
Je nach Bebauung können das mehrere hundert Häuser mit über
tausend Wohnungen sein. Außentemperatur interessiert keine
Sau. Es gibt nun wirklich gute Isolationsmaterialien, und wenn
die Leitungen unterirdisch liegen, kann man da auch eine
halben Meter dick isolieren.
außentemperaturen spielen immer eine rolle.
1000 häuser? 1000 wohnungen vielleicht…aber das geht auch nur in unmittelbarer nähe.
und wie soll der kreislauf sein? fluss-kraftwerk-häuser-fluss
oder kraftwerk-häuser-kraftwerk-häuser?
Das wird man wohl umschaltbar machen müssen.
kraftwerk-häuser-kraftwerk-häuser ist zweifellos effizienter
(sagen wir mal, der Rückfluss hat noch 25 oder 30°C, warum
soll man das verschwenden), aber im Sommer muss man natürlich
umschalten, da das Kraftwerk die Wärme ja auch loswerden muss,
wenn die Heizungen nicht laufen.
also hab jetzt noch mal im internet nachgelesen. fernwärme kann auch dampf sein. da hattest du recht. da wird der dampf durch die rohre bis an die häuser geleitet. dazu muss man sagen, dass das schonmal grundlegend nicht für jedes kraftwerk funktioniert.
ich rede die ganze zeit von GuD-KWs. da endet der dampfkreislauf an der dampfturbine und ist geschlossen. man nutzt kühlwasser zum abkühlen des dampfes.
wenn man jetzt das kühlwasser zu den haushalten pumpt, dann kostet das mächtig pumpenleistung.
bei diesen fernwärmekraftwerken scheint der kreislauf nicht geschlossen zu sein. ansonsten wäre eine unbändige dynamik im spiel.
ist der kreislauf geschlossen, muss man dafür sorgen, dass in jedem fall die temperatur, die zurück kommt, kalt genug ist, aber das letzte haus trotzdem noch gewärmt wird. ich bin aber nicht sicher, ob das so gemacht wird.
bei offenen kreisläufen müsste man haufenweise chemische zusätze zugeben. das schadet der umwelt.
aber wie gesagt, ich weiß nicht, wie das in wuppertal oder wo du geschrieben hast, gemacht wird.
man kann GuDs ausschalten und einschalten, wenn es notwendig ist. bei dampfkraftwerken dürfte das schwieriger sein, da diese einen befeuerten kessel haben. der hat eine dynamik in sich, die man nicht mal schnell stoppen oder anfahren kann und die schwierig zu kontrollieren ist.
auch das ist ein kriterium bei kraftwerken. handelt es sich um spitzenlast-kw oder sind diese dauerhaft im betrieb.
Bitte: Ich behaupte nicht, das das ein Patentrezept für jede
Situation ist - aber es gibt reichlich Stellen, bei denen man
das gut einsetzen könnte. Das es auf dem platten Land oder im
Villenviertel, wo’s nur ne Handvoll Häuser auf dem
Quadratkilometer gibt, sinnlos ist, ist mir schon klar. Aber
in Ballungszentren könnte es einige Megawatt an Heizleistung
einsparen.
das versucht man eigentlich schon, wo es geht.
übrigens nutzt man im ex-resort pierer als klimaanlage für den sommer kalte luft aus der erde. das hat schon was.