Hi,
Ich weiss, dass es ein alter Text ist, den ich nicht wörtlich
nehmen sollte, aber mir verschliesst sich der höhere Sinn -die
Bedeutung- des Ganzen. Ich denke ganz bestimmt nicht an einen
realen BAum, an einen realen Garten Eden oder eine reale
Schlange.
Es wird unmöglich sein, aus einem derart alten Text eine eventuelle Bedeutung zu extrahieren. Das kann nur Spekulation bleiben.
Eine Möglichkeit wäre, die Zeit im „Paradies“ als die Zeit anzusehen, in der der Mensch noch nicht Mensch war, also noch kein Bewusstsein seiner selbst hatte und demzufolge keine Verantwortung ihn drückte.
Dann erwachte sein Bewusstsein und er wurde damit aus dem „Paradies“ vertrieben: er erkannte auf einmal „dass er nackt war“, d.h., er entwickelte sein Ich.
Könnte so sein, muss aber natürlich nicht.
Wird hier vielleicht unterschwellig doch eine Evolution
präsentiert: „Schön dumm bleiben, wenn die Entwicklung zu weit
geht macht ihr nur Scherereien“?
Vielleicht eher: gestern noch ein Affe und heute auf dem Weg zum Herrscher der Welt.
Und warum soll die Schlange zur Strafe den Rest der Zeit auf
dem Bauch kriechen?
In jeder guten Story muss immer auch ein „bad guy“ drin sein. Schlangen waren noch nie sonderlich beliebt, also nahm man für diesen Job eine.
Ein Koalabär (als Beispiel) wäre unglaubwürdig gewesen, etwa so wie Danny DeVito in einem Film als Moses oder Jesus.
Die Schlange ist also der Dramaturgie geschuldet.
War der Mensch nur als Zeitvertreib geplant? Ein außer
Kontrolle geratenes Experiment?
Der Mensch ist nicht geplant worden, sondern hat sich entwickelt. Ohne Planung, ohne Konstrukteur, nur durch Trial-and-Error, evolutionär also.
Läge dem Menschen wirklich eine Planung zu Grunde, wäre der Konstrukteur eher ein Stümper. Sieh dir die Welt an und du weißt, was ich meine.
Andere werden das anders erklären. Das hier ist nur meine Meinung zu diesem Thema.
Viele Grüße
WoDi