Ist deine Antwort diskriminierend? Im Höchstmaß!
Grund: Hier - zumindest im Artikel! - geht es allgemein um Übergewicht. Der Threaderöffner hat in der Überschrift Adipositas gewählt, sich aber im Inhalt auch allgemein mit Übergewicht beschäftig.
Du sprichst von in Bezug auf eine Aussage, die sich unmittelbar auf den Artikel bezieht, also ÜBERGEWICHT, und der daraus abgeleiteten Aussage, dass sich da jemand in die Tasche lügt, von starker Adipositas, also mind. bei Grad zwei, Salopp ab BMI von 35. Du schmeisst also das gesamte Problem Übergewicht in einen Sack, machst zu und haust drauf. Das ist klassisch für Diskriminierung. Übrigens sind es trotz steigender Tendenz „nur“ rund 6 % der Bevölkerung, auf die das zutrifft. Interessant auch, dass ein BMI in der Höhe zwar nicht für sich einen GdB begründet, wohl aber die damit einhergehenden Gesundheitseinschränkungen, die zu einer Schwerbehinderung führen können. Ergänzend an der Stelle noch der Hinweis, dass laut aktueller Studienlage sehr viel dafür spricht, dass ein leichtes Übergewicht unter BMI 29 sogar gesundheitsförderlich zu sein scheint. Vorausgesetzt allerdings, die Menschen bewegen sich. Das gilt allerdings auch für einen BMI unter 25.
Mit diesem Zurechtrücken soll übrigens in keiner Weise das Problem Adipositas kleingeredet werden. Da gäbe es eine Menge zu zu sagen. Nur worum es hier geht, ist Diskriminierung. Du bist mit deiner pauschalen Verunglimpfung da keinen Deut besser, als der Threaderöffner.
Interessant übrigens, dass diese Diskriminierung insbesondere Frauen betrifft! Bei ihnen wird wesentlich früher als bei Männern überhaupt etwas gesagt. Die als „normal“ geltenden Kleidergrößen, also auch das, was man im Handel bekommt, sind bei Frauen wesentlich enger gesteckt (sic!). Auch wenn der Druck auf Männer auch zugenommen hat in den vergangenen Jahren, so sind es insbesondere Frauengrößen, die in einem ungesunden BMI-Bereich nach unten (!) Standard in den Geschäften sind. Kleidergröße 42 gilt dort oft genug schon als Übergewicht. Genauso gilt, dass die Frau dick ist, wo der Mann noch als stattlich bezeichnet wird. So mal rein, um objektiv zu bleiben.
Wer „rein objektiv“ am Thema wäre, würde den gesellschaftlichen Einfluss und den der Industrie jedenfalls nicht komplett ausblenden und alles auf die Betroffenen abwälzen, wie u.a. du es tust. Wobei hier, es muss betont werden, weil oft genug schlampig gelesen wird, das nicht gleichbedeutend ist, die Ursachen (Plural!) vollständig auf ein Außen abzuwälzen und damit die Verantwortung des Individuums zu negieren.