Äußerungen von Sarrazin

Politik Inlandspolitik allgemein
#21

Hallo Katze

persönlaiche, äußerst subjektive Einzelerfahrungen, welche Du
ausgerechnet in Berlin gemacht haben magst, sagen so ziemlich
gar nichts über die Gesamtheit der türkisch- und
andersstämmigen Menschen in der gesamten Bundesrepublik aus.

Ich will ja auch garnichts über die Gesamtheit der türkisch- oder andersstämmigen Menschen in der gesamten Bundesrepublik aussagen. Diesen Anspruch habe ich nie gehabt. Wie könnte ich?! Ich kann ja nur subjektiv (versteht sich von selbst) über mein Umfeld, meine Stadt, etwas aussagen.
Das Subjektive an sich wird zu unrecht oftmals schlechter dargestellt als das sogenannte Objektive (was es vielleicht gar nicht gibt). Als eher hermeneutisch denkender und arbeitender Mensch interessiert mich das Leben Einzelner weit emhr als irgendeine (noch dazu womöge gefälschte) Statistik.
Gruß,
Branden

#22

Hallo zusammen,

mich ärgert in diesem Zusammenhang immer, dass es sich bei den unintegrierbaren Ausländern (fast) immer um Türken handeln soll. Gibt es denn in Deutschland keine anderen Nationalitäten die Schwierigkeiten mit der Integration haben?

Sicherlich sind Türken, Araber etc. eher im Fokus (der Religion wegen), aber von den restlichen Ausländer spricht man dann nicht mehr.

Gruß

#23

Hallo,

mich ärgert in diesem Zusammenhang immer, dass es sich bei den
unintegrierbaren Ausländern (fast) immer um Türken handeln
soll. Gibt es denn in Deutschland keine anderen Nationalitäten
die Schwierigkeiten mit der Integration haben?

Die Türken stellen einfach die größte Gruppe dar und sind somit pars pro toto für diejenigen, die insgesamt gemeint sind.

Sicherlich sind Türken, Araber etc. eher im Fokus (der
Religion wegen), aber von den restlichen Ausländer spricht man
dann nicht mehr.

Weil es mit den anderen weniger Probleme gibt. Chinesen und Vietnamesen fallen halt weit weniger negativ auf, ebenso gibt es keine flächendeckenden Probleme mit Leuten aus sonstigen Ländern. Es mag in manchen Fällen auch daran liegen, dass die jeweiligen Landsleute nur eine sehr kleine Enklave bilden und somit als „Einzelfälle“ wahrgenommen werden.

Gruß,

MecFleih

#24

Hallo MecFleih

Die Türken stellen einfach die größte Gruppe dar und sind
somit pars pro toto für diejenigen, die insgesamt gemeint
sind.

Ja; aber nicht nur das. Es geht ja speziell um das Nicht-Integrieren. Zumindest in Berlin haben wir k e i n e derartigen Probleme mit Italienern, Griechen, Franzosen, Engländern, Portugiesen, Spaniern, Dänen, Amerikanern usw.
Ghettoartiges Absondern ist hier eher bei Türken und Arabern der Fall. Auch die Jugendbanden mit ihren Überfällen, Übergriffen und anderen Straftaten finden wir hauptsächlich bei Arabern, Türken und vielleicht Gruppen aus dem früheren Jugoslawien, welches ja jetzt in versch. kleinere Länder und Volksgruppen unterteilt ist.
Gruß,
Branden

#25

muss ein provokateur automatisch ein komplex haben??
auch günter wallraff schreibt bücher und steht/stand
ständig im rampenlicht, doch bei ihm wird nicht sofort
von komplexen etc. geredet.

Der Unterschied ist: Wallraff widmet sich seit Jahrzehnten einem Themenkomplex (Umgang mit Arbeitnehmern) und daraus entnehme ich, dass es ihm ein Anliegen ist. Er klärt auf und rüttelt wach.

Sarrazin greift sich jedes Jahr ein anderes Thema, wirbelt Staub auf und sucht sich dann das nächste Spielfeld, auf dem er anecken kann. Da fällt es mir etwas schwer zu seinen Gunsten anzunehmen, dass es ihm um die Sache und eine Verbesserung der Zustände geht.
Obendrein sollte es sich um seinen Job als Bundesbänker kümmern. In der Banken- und Finanzwirtschaft brennt es genug, als dass er dort den Aufklärer spielen kann. Stattdessen führt er sich öffentlich immer wieder als Hetzer bei Themen ein, mit denen er eigentlich nichts am Hut hat.

welche anderen ansätze?? bitte konkreter!!

Er hat sich schon mit Beamten angelegt („bleich und übelriechend“), dann kam seine Hartz IV-Debatte, jetzt sind die Ausländer dran. Was kommt dann in einem weiteren Jahr?
Er springt halt immer wieder zu anderen provokanten Themen.

und außerdem kann man nur ein weltverbesserer sein,
wenn man sich nur auf ein thema konzentriert???

Nö, aber Staub aufwirbeln und dann schnell zum nächsten Thema springen lässt nicht gerade glaubwürdig erscheinen, dass er an Problemlösungen interessiert ist.

jeder hat in seinem umfeld mit diesem thema zu tun!!!

Ich glaube nicht, dass Herr Sarrazin insbesondere mit Hartz IV-Beziehern oder ausländischen Mitbürgern konfrontiert ist. Ich denke eher, dass er im Elfenbeinturm lebt und es sich gut gehen lässt. Wäre sein Buch von einem Autor aus Hellersdorf / Mahtzahn oder Wedding geschrieben worden würde ich ihn verstehen. Nicht aber, wenn man in seinen Kreisen verkehrt.

gute frage?? vielleicht doch weltverbesserer???

Oder vielleicht doch ein Komplex? So nach dem Motto „nichts ist schlimmer als nicht in den Schlagzeilen zu sein, selbst wenn es eher schlechte sind“…?

dann sind doch die medien und ihr political c. schuld, dass
dieses thema ungenügend bzw. unbefriedigend diskutiert wird

Sie haben ihren Anteil daran.

Interessant ist natürlich wie die Politik hier wieder unisono
empört reagiert weil bei Ausländer- oder Nazi-Thema
reflexmäßig Panik ausbricht und alle eifern, alles
zurückzuweisen.

man hat angst sich dem thema zu stellen!!!

Das stimmt.

Ich bin bei speziell diesem Thema durchaus gleicher Meinung wie Sarrazin. Es gibt ein Problem mit der mangelnden Integrationsfähigkeit von muslimischen Mitbürgern, seien es nun Türkern, Araber oder Nordafrikaner aus Marokko, Tunesien, Algerien usw. Das wird von der Politik unisono nicht angesprochen weil es nach wie vor „nicht geht“ und jeder, der sich entsprechend äußert, in der Öffentlichkeit sofort skandalisiert wird.

Nur frage ich mich eben auch wieso ausgerechnet Sarrazin damit kommt, nachdem er in der Vergangenheit immer wieder mit Provokationen auffiel und dabei immer wieder Themen aufgriff bei denen ich unterstelle, dass er persönlich davon wenig betroffen ist.

Gruß,

MecFleih

#26

Hallo Branden,

nun sind viele Afrikaner und Russen auch nicht gerade unproblematisch. Bei denen kann man aber nicht den muslimischen Hintergrund als Erklärungsmuster verwenden.

Zugleich fallen bestimmte andere Mitbürger vielleicht auch nur deswegen weniger auf weil deren Mentalität der unseren ähnlich ist. Deswegen sind sie aber nicht zwangsläufig gut integriert - sie fallen eben nur nicht so negativ auf.

Unter dem Strich lässt mich dieses annehmen, dass die Mentalität von Türken und Arabern nur die eine Zutat ist. Die andere ist, dass Deutschland Integration nicht selbstbewusst genug einfordert. In den meisten anderen Ländern der Welt wird der Zugereiste zumindest aufgefordert, sich den landesüblichen Sitten unterzuordnen und es gibt keine Diskussionen darüber, wie man sich dem widersetzen darf.

Hierzulande hat man Multikulti zu lange sich austoben lassen und dabei nicht nur die positiven Aspekte dankend angenommen, sondern auch die negativen geduldet weil sich - vermutlich aus historischen Gründen - niemand so Recht traute, die deutsche Leitkultur einzufordern. Beispiel: es kann nicht sein, dass ernsthaft über die Teilnahme am Sportunterricht diskutiert oder diese für muslimische Schülerinnen ausgesetzt wird. Es gibt hier eine Schulpflicht, die Sportunterricht beinhaltet und dann hat daran jeder teilzunehmen. Sowas darf nicht diskutiert werden, sondern wer das nicht akzeptiert kann sich dann eben nicht hier niederlassen.

Ich kann auch nicht nach Saudi-Arabien ziehen wenn mir nicht gefällt, dass es da keine Kassiererinnen im Supermarkt geben darf.

Gruß,

MecFleih

#27

An alle [MOD] Thomas
Hallo,

ist es denn so schwer, sich auf die Frage des Ursprungsposters zu konzentrieren? Müssen bei jeder Frage die üblichen Verdächtigen die üblichen „Argumente“ wiederholen? Dieses Brett soll im wesentlich der Beantwortung von Fragen dienen, nicht der Selbstdarstellung oder der ständigen Wiederholung eigener Argumente.

[MOD] Thomas

der früher (1965) bestimmte rein „deutsche“ Stadtteile wie den Osdorfer Born vermieden hat und der seit über 20 Jahren alles getan hat, um Neuwiedenthal weiträumig zu umfahren.

#28

Nazisprüche und Geldgier

…hat rein finanzielle Interessen – er will lediglich sein
Buch verkaufen

Bye
Leo

genau das wollte ich auch schreiben.

Aus Geldgier klopft er Nazisprüche und sagt trotzdem die „Wahrheit“…

Ganz schön kaputte Welt.

Nick

#29

Hallo vanBranden,

es ging um das interessante Buch und die Meinung von Sarrazin:
Deine Antwort auf meine Frage: „Hat er recht“ war ganz eindeutig und sachlich:

Sein Engagement und die großenteils fehlende
Integrationsbereitschaft vieler Ausländer, insbesondere aus
dem türkischen und arabischen Raum.

Ist es so?

Ja.

Wegen dieser Antwort, egal ob von Dir, vanBranden, oder jemand anderem wird Nazi-tum unterstellt.

was veranlasst Sarrazin zu sagen, daß wir aufgrund der üppigen
Zahlungen unseres Sozialstaats eine negative Auslese von
Zuwanderern anlocken?

Ist es so?

Ja.

Allein durch dieses „JA“ wird Nazi-Tum unterstellt!

Um ehrlich zu sein, ich wundere mich, warum es noch keine Strafe gibt für Menschen, die anderen Nazi-Tum (also eine „Straftat“) unterstellen, obwohl sie sachlich antworten und keine Nazi sind!

Wie der Begriff „Du bist ein Nazi“ genau rechtlich deklariert ist, wäre interessant.
Bin ich ein Nazi, wenn ich einen Türken mit einem Messer abwehre, wenn er mich vergewaltigen will?
Bin ich kein Nazi, wenn ich einen Deutschen mit dem Messer abwehre?

Sarrazin warnt vor Überfremdung? Ist das schon Nazi-Tum?
Sarrazin warnt vor einer negativen Auslese von Zuwanderern wegen üppiger Zahlungen unseres Sozialstaats. Ist das Nazi-Tum?

Ich denke - auch - NEIN.

Karin

#30

Hallo,

Aus Geldgier klopft er Nazisprüche und sagt trotzdem die
„Wahrheit“…

Sarrazin hat genug Geld. Er schreibt einfach nur die Wahrheit.
Beim Buch Bohlen johlt und freut sich jeder - über die Wahrheit des Austausches seiner 4 (oder 6?) Frauen.
Im Buch Sarrazin geht es um seine Wahrheit. Wäre zu akzeptieren.

Ganz schön kaputte Welt.

Genau, Nick.

Gruß
Karin

#31

vielen Dank, Karin, für diese klärenden Worte!
*

#32

Hallo schlummerle,

Du schreibst:

„was veranlasst Sarrazin zu sagen, daß wir aufgrund der üppigen Zahlungen unseres Sozialstaats eine negative Auslese von Zuwanderern anlocken?“

Wer soll das wissen? Jägermeister? Seine politische Haltung? Latenter Rassismus? Er wird seine Gründe haben, die wir aber nicht kennen.

Weiter:

„Ist es so?“

Nein. siehe auch: http://www.zuwanderung.de/cln_183/ZUW/DE/Home/home_n…

Hier ein Zitat aus der Schweriner Volkszeitung:

„Das ganze Buch ist in einem pseudowissenschaftlichen Stil verfasst, Fakten sind vermischt mit persönlichen einlassungen, die Thesen könnten aus der NPD oder Kampfformation „Pro Deutschland“ stammen. Zudem benutzt Sarrazin die Argumentation des umstrittenen Verhaltensforschers Irenäus Eibl-Eibesfeldt, der Zuwanderern grundsätzlich ‚Kulturferne‘ unterstellt.“

Quelle: SVZ, 26.08.2010, S. 2

Hier ein Zitat aus seinem Buch:

„Für die weitere Zuwanderung gelten äußerst restriktive Bedingungen, die im Prinzip nur noch Spezialisten am obersten Ende der Qualifikationsskala erfüllen … Für alle, die nicht deutsche Staatsbürger sind, wird eine zentrale bundesweite Datenbank eingerichtet.“

Quelle: s.o.

Angesichts solcher http://bildungsklick.de/a/74806/konjunkturboom-versc… Aussagen, fragt man sich doch, was der Herr wirklich will!?

Schönes Wochende

tf

Vielleicht ist auch dieser Artikel hilfreich:

http://www.zeit.de/2010/35/Sarrazin

#33

Hallo Karin,

auf alle Fälle ist durch Sarrazin eine längst überfällige Diskussion angeregt worden.

Und:schließe mich Branden an!
Vielleicht haben Berliner,je nachdem wo man wohnt,auch eine andere Sicht,als andere?

Grüße von Oscara

#34

Hi,

warum erhitzt es die Gemüter? Warum kotzen die Parteigenossen?
Weil bei dem was er sagt wenigsten ein Fünkchen Wahrheit steckt.
Wäre alles nur absurd würde ihn keiner beachten.

Ich sage nicht das er in allem Recht hat. Er hält Politiker und Entscheidern einen Spiegel vors Gesicht und spricht unbequemme Dinge an.

Schönen WE

b.

#35

Hallo,

ich sehe es ähnlich - nämlich dass er versucht, die Kontroverse zu eröffnen, indem er lautstark und provokativ den „Finger auf die Wunde legt“. Und das halte ich persönlich für notwendig.

Warum? Auch wenn nicht alles was hinkt, ein Vergleich ist, so möchte ich einen solchen versuchen.
Vergleichen wir einmal die Basis der inhaltliche Problematik, die hier von Sarrazin diskutiert werden soll (Bildungsstreben, Integrationsbemühungen etc.) mit einem Feuer, dass von der Feuerwehr gelöscht werden soll. So kann man derzeit durchaus den Eindruck gewinnen, dass die Politik als zuständige Feuwerwehr nicht darüber diskutiert WIE der Brand gelöscht werden soll, sondern darüber, OB man das überhaupt, und wenn ja, dann in oranger oder in schwarzer Uniform tun sollte - während das Feuer munter weiter brennt.

Sarrazins Bestreben scheint mir nun zu sein, einfach laut herauszuschreien: „Verdammt, jetzt guckt doch mal, da vorne brennt’s - jetzt macht mal was“.
Um so endlich eine inhaltlich tragende Debatte wenigstens einmal zu führen.

MFG Cleaner

#36

Sarazzin geht es nicht um Integration und wohl auch nicht irgendeine finanzielle Bilanz.

Dass es einige Ausländergruppen gibt, die sich durch mangelnde Integrationsbereitschaft auszeichnen bestreitet ja niemand ernsthaft.

Man muss aber mal hinsehen, was er macht und warum er es macht. Sarrazin „belegt“ seine abstrusen Theorien mit Zahlen, von denen er selber zugibt, dass er sie sich ausdenkt und mit angeblichen wissenschaftlichen „Mehrheitsmeinungen“, die keine sind. Er nimmt Zitate von Wissenschaftlern, die sich mit der Materie beschäftigt haben, reisst diese aus dem Sinnzusammenhang, um sie zur Untermauerungen seiner Thesen zu nutzen, obwohl die Kernaussage eben jener Wissenschaftler genau das Gegenteil von dem ist, was Sarazzin behauptet.

Sarazzin mokiert sich über die Intelligenz der Unterschichten und bestimmter Ausländergruppen, ist jedoch selber nicht in der Lage „Intelligenz“, „Intellekt“ und „Bildung“ auseinander zu halten. Das ist in diesem Fall keine Wortklauberei, sondern elementar, wenn es darum geht, was angeborenes, erworbenes, verschenktes und genutztes Potenzial ist.

Hier könnte man jetzt noch weiter machen, dann würde es sehr lang werden.

Das alles tut er nur aus einem Grund: Er will sein Weltbild untermauern, nach dem er Menschen in Gute und Böse, in jene, die sich vermehren dürfen und jene, die das besser nicht tun sollten, einteilt. Er nutzt sehr geschickt aus, dass das Thema Integration noch nicht vernünftig besetzt ist, und spricht so diejenigen an, die reflexhaft und erleichtert „Recht hat er ja“ rufen. So schafft er es wie ein stetig höhlender Tropfen sein weite Bevölkerungsteile verachtendes Menschenbild erfolgreich mit zu platzieren, das, worauf es ihm eigentlich ankommt.

Besonders schlimm ist jedoch das Verhalten derer, die jetzt laut aufschreien, von Gabriel bis Merkel und alles was da drumherum liegt. Sarazzin gehört das Thema Integration substanziell entzogen und gleichzeitig das wirre Menschenbild dahinter in aller Konsequenz bekämpft! Hier bekennt sich jemand öffentlich zum Sozialdarwinismus als Grundlage für Gesellschafts- und Wirtschaftpolitik! Das ist durch nichts entschuldbar. So etwas darf nicht geduldet werden, nur weil jemand geschickt seinen Sermon auf einen Schlitten setzt, den er mit einem richtig erkannten Problem etikettiert hat.

#37

Hallo,

selbst wenn alles, was du schreibst uneingeschränkt zuträfe - in einigen Punkten vertete ich eine andere Auffassung als du, teile dabei aber auch nicht uneingeschräbkt die Position Sarrazins - so stößt er damit jedenfalls eine Debatte an, die dringend geführt werden muß. Und das scheint im politischen Rahmen offensichtlich nur so zu funktioneren, da anderenfalls die Gefahr besteht im einerlei unterzugehen.

Um mein Beispiel von unten noch einmal anzubringen. Es wird meines Erachtens in der bislang geführten Integrationsdebatte nicht darüber diskutiert, wie man einen Brand am sinnvollsten löscht, sondern darüber, ob man dabei eine orange oder eine schwarze Feuerwehruniform trägt.
Und da man mit einer solchen Situation niemandem der Beteiligten einen Gefallen tut, scheint mir jemand, der die Kontroverse provoziert absolut notwendig.

MFG Cleaner

#38

So lange die „Recht hat er ja“-Sager sich nicht eindeutig, unmissverständlich und bedingungslos von diesen Menschen verachtenden Thesen distanzieren, stehen sie einer vernünftigen Debatte mindestens genau so im Weg wie jene, die das Thema Integration beschönigen.

#39

Hallo,

was veranlasst Sarrazin zu sagen, daß wir aufgrund der üppigen
Zahlungen unseres Sozialstaats eine negative Auslese von
Zuwanderern anlocken?

Ist es so?

Ist so. Es gibt die „guten“ und die „schlechten“
Zuwanderer. Gab es wohl schon öfters. Das Adäquat waren
vielleicht damals die „Ostjuden“. Die wollte keiner,
auch die damalige Linksliberalen nicht =>
http://www.zeit.de/1987/15/Nur-wenige-fuehlten-sich-…

 ...
 ein „abgesondert fremdartiger Menschenstamm", der die 
 deutsche Kultur bedrohte. 
 ...

 (Walther Rathenau, Deutsche Demokratische Partei)

und:

 Auf dem Höhepunkt der Zuwanderung 1925 zählte man in 
 Deutschland 90 000 Ostjuden, was einem Anteil von etwa 
 15 Prozent der gesamtjüdischen Bevölkerung entsprach. 
 Die meisten dieser osteuropäischen Juden ließen sich in 
 den deutschen Großstädten nieder, wo sie, kulturell und 
 gesellschaftlich abgesondert von der deutsch-jüdischen 
 Öffentlichkeit, bestimmte Stadtteile bewohnten.

Grüße

CMБ

#40

Hallo,

auch hierzu kann ich nur ein definitives „Jein“ äußern.
Ich sehe nämlich dass sich die Debatte nun vom Feld „rote Uniform oder schwarze Uniform“ lediglich verlagert; hin zur Debatte „Recht hat er“ vs. „er ist ein Depp“. Auch diese neue Debatte wird nun mit Verve geführt und lenkt schon wieder vom eigentlichen, inhaltlichen Thema ab.

MFG Cleaner