Äußerungen von Sarrazin

Die Diskussion könnte ja geführt werden. Sie kann aber nicht mit Sozialdarwinisten geführt werden. Interessant ist hier die Frage, warum die „Recht hat er ja“-Sager sich verweigern und sich nicht von diesen Äußerungen distanzieren!

Ganz unabhängig von diesem Menschen verachtendem Weltbild: Die ethnienbezogene Kausalität, die gezogen wird, ist nicht nur Menschen verachtend, sondern lenkt von den tatsächlichen Problemen ab. Sie ist also nicht nur falsch, sondern verhindert, dass die wahren Ursachen angepackt werden.

Sein Engagement und die großenteils fehlende
Integrationsbereitschaft vieler Ausländer, insbesondere aus
dem türkischen und arabischen Raum.

Ist es so?

Ja.

Wegen dieser Antwort, egal ob von Dir, vanBranden, oder jemand
anderem wird Nazi-tum unterstellt.

Falsch! Wegen der Behauptung, dass sich einige Ausländer nicht integrieren wollen, wird niemandem Nazitum unterstellt!

was veranlasst Sarrazin zu sagen, daß wir aufgrund der üppigen
Zahlungen unseres Sozialstaats eine negative Auslese von
Zuwanderern anlocken?

Ist es so?

Ja.

Allein durch dieses „JA“ wird Nazi-Tum unterstellt!

Jein. Hier dürfte es weniger die Verteilung der sozialen Mittel als doch eher das Wörtchen „negative Auslese“ sein, die zeigt, welch Geistes Kind wer ist.

Sarrazin warnt vor Überfremdung? Ist das schon Nazi-Tum?

Nein.

Sarazzin ist sozialdarwinistisch und bedient sich damit der gleichen Wurzeln wie die Nazis.

Er unterteilt die Menschen in Gut und Böse, welche, die sich vermehren dürfen und solche, die es nicht tun sollen. Gut macht er fest an Intelligenz (manchmal auch an Intellekt, manchmal wirft er das auch durcheinander, spielt aber keine Rolle bei Polemikern). Dann sagt er: 80% des Guten ist vererbar, damit kann der Böse nie so gut werden wie der Gute, da kann er oder die anderen machen, was sie wollen.

Böse = dumm = Muslim = Unterschicht. Die Ostasiaten übrigens sind in seinen Augen „gut“ weil, intelligenter als die Weißen und dann ist er noch der Meinung, dass die Juden nur deshalb so intelligent seien, weil sie über Jahrhunderte weg sich nach den Gesetzen der Auslese vermehrt haben.

DAS rückt ihn in die Nähe der Nazis!

Hallo,

der Punkt ist meines Erachtens schlicht der, dass die Debatte nicht mit Sturköpfen und „Standpunktbeharrern“ geführt werden kann. Ebenso wenig wie sich die „Recht hat er“-Sager distanzieren, so wenig stellen die
„Er ist ein Depp“-Sager ihren Standpunkt des gefühlten moralischen Vorteils in Frage.
Und schon haben wir eben wieder verhärtete Positionen, zwischen denen ein Austausch nur schwerlich funktionieren kann.

MFG Cleaner

Stimmt, mit Sturköpfen geht das nicht. Du verweigerst hier jedenfalls stur die inhaltliche Auseinandersetzung.

Einst und jetzt
Hallo Karin

was veranlasst Sarrazin mangelnde Integrationsbereitschaft von
Ausländern anzuprangern?

Er wird sich gedacht haben, dass irgendjemand wohl die Prügel einstecken und das Thema anstoßen muss, nachdem es Politik wie Sozialwissenschaftler seit Jahrzehnten beharrlich ignorieren, weil sich keiner das Maul daran verbrennen will - denn das täte man sich im Lande der Denkwebel. Deswegen gibt es auch kein unumstrittenes Zahlenmaterial. Es gibt zum Teil überhaupt keins, und zwar vermutlich absichtlich. Ich erinnere auch daran, dass manche Grünen mal wollten, dass aus den Kriminalstatistiken und Zeitungsberichten die Nationalität der Täter getilgt wird, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Witzigerweise kam vor einiger Zeit aber immerhin eine Statistik heraus, nach der der Anteil vietnamesischstämmiger Abiturienten an der Bevölkerung höher ist als der der deutschen. Sarrazin stellt halt so in etwa die Frage in den Raum, warum dieses Integrationskunststück zwar den Vietnamesen in Deutschland gelingt, nicht aber den Türken oder Arabern. Wenn es nicht an unterschiedlicher Integrations-/Leistungsbereitschft liegen darf, muss es wohl an unterschiedlicher Intelligenz liegen, denkt er sich wohl und provoziert andere, von wissenschaftlich ermittelten Zahlen untermauerte Erklärungsversuche. Aber es kommt nichts. Es wird immer nur davon geredet, woran es bitte nicht liegen kann.

Ist es so?

Ich weiß nur, dass vor hundert Jahren im Kaiserreich der Anteil der Pass-Ausländer auch bei etwa 10 % der Bevölkerung lag, hinzu kamen diverse nationale Minderheiten (v. a. Polen). Die einzige Sprache, die damals in der Öffentlichkeit auftauchte und in der an den Schulen unterrichtet wurde, war trotzdem Deutsch (und in Frankreich französisch und in den USA englisch usw.). Aber keiner der Einwanderer warf damals dem jeweiligen Staat vor, dieser täte zu wenig für seine Integration.

was veranlasst Sarrazin zu sagen, daß wir aufgrund der üppigen
Zahlungen unseres Sozialstaats eine negative Auslese von
Zuwanderern anlocken?

Möglicherweise schaut er sich selbst in den Sozialämtern um, möglicherweise stellt er sich auch nur vor, dass diejenigen Ausländer, die es locker auch in Istanbul, Damaskus und St. Petersburg schaffen, tendenziell eher dort bleiben als die anderen - weil sie es nämlich gar nicht nötig haben, nach Deutschland zu kommen, um ihre Lebensumstände zu verbessern, sei es über ehrliche Arbeit oder über Sozialtransfers.

Ist es so?

Das kann man nur vermuten. Wie gesagt: Es wird, von Tendenzforschung verschiedener Couleur, peinlich auf das Fehlen von objektiven Zahlen zu dem Thema geachtet, oder es werden nur Erfolgsmeldungen gebracht, die sich dann , wie im Fall der Vietnamesen, allerdings ins Gegenteil verkehren lassen.

Übrigens führte das Bismarcksche Sozialsystem, und da muss ich nochmal aufs Kaiserreich zurückkommen, trotz der schon damals vielen Ausländer und im Gegensatz zu heute nicht gerade zum Zusammenbruch des Landes. Deutschland war im Gegenteil damals wesentlich dynamischer als heute und deshalb vielleicht auch mehr als heute ein Magnet für Ausländer, die es zu etwas bringen wollten.

Allerdings gab es damals auch bei den „Eingeborenen“ mehr Nachwuchs, und am Verhindern von Parallelgesellschaften ließ sich der repressive preußische Polizeistaat persönlich messen. Inwiefern sich das auf die Zusammensetzung der Zuwanderer damals und heute auswirkte, muss sich wieder jeder selbst überlegen - geforscht wird ja nicht.

Ein heißes Thema, warum noch nicht hier im Forum?

Weil das hier auch nur zum Meinungsaustausch führt, aber nicht zum Erkenntnisgewinn.

Gruß
smalbop

Er wird sich gedacht haben, dass irgendjemand wohl die Prügel
einstecken und das Thema anstoßen muss, nachdem es Politik wie
Sozialwissenschaftler seit Jahrzehnten beharrlich ignorieren,
weil sich keiner das Maul daran verbrennen will -

Was konkret veranlasst dich zu dieser Vermutung? Sarazzin hatte jahrelang Zeit und Gelegenheit, seinen „guten Gedanken“ Taten folgen zu lassen. Hat er aber nicht, er hat im Amte des Finanzsenators in Berlin sogar genau das Gegenteil gemacht und Integrationsprojekten den Hahn abgedreht.

Witzigerweise kam vor einiger Zeit aber immerhin eine
Statistik heraus, nach der der Anteil vietnamesischstämmiger
Abiturienten an der Bevölkerung höher ist als der der
deutschen. Sarrazin stellt halt so in etwa die Frage in den
Raum, warum dieses Integrationskunststück zwar den Vietnamesen
in Deutschland gelingt, nicht aber den Türken oder Arabern.

Sarazzin operiert mit Halbwahrheiten und klebt die sich zu seinem kruden Weltbild zusammen. Für ihn sind „die Muslime“ nicht integrationsfähig und ungebildet, obwohl zum Beispiel die Iraner und teilweise (muslimische) Afrikaner in den Statistiken ganz weit oben liegen. Umgekehrt verschweigt er ganz zufällig, dass die sich im Kern des christlichen Abendlandes befindlichen Italiener noch schlechter abschneiden. Warum tut er das?

Jemandem, dem es wirklich um eine Problemlösung ginge, würde differenzieren und bestimmte Fakten nicht systematisch ausblenden. Nur so besteht die Möglichkeit, ein Symptom richtig zu diagnostizieren.

Wenn es nicht an unterschiedlicher
Integrations-/Leistungsbereitschft liegen darf, muss es wohl
an unterschiedlicher Intelligenz liegen, denkt er sich wohl
und provoziert andere, von wissenschaftlich ermittelten Zahlen
untermauerte Erklärungsversuche.

Sarazzin hat keine wissenschaftlich untermauerten Zahlen!

Aber es kommt nichts. Es wird
immer nur davon geredet, woran es bitte nicht liegen kann.

Falsch, es kommt eine ganze Menge. Sehr schön zu sehen zum Beispiel hier:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/heisig-hat-im-gege…

Allerdings kommt noch nicht genug.

Ich weiß nur, dass vor hundert Jahren im Kaiserreich der
Anteil der Pass-Ausländer auch bei etwa 10 % der Bevölkerung
lag, hinzu kamen diverse nationale Minderheiten (v. a. Polen).
Die einzige Sprache, die damals in der Öffentlichkeit
auftauchte und in der an den Schulen unterrichtet wurde, war
trotzdem Deutsch (und in Frankreich französisch und in den USA
englisch usw.). Aber keiner der Einwanderer warf damals dem
jeweiligen Staat vor, dieser täte zu wenig für seine
Integration.

So ganz fehlt mir der Zusammenhang. Das, was mir aber zum Stichwort „vor 100 Jahren“ einfällt, dass damals immer stärker anfing, eine bestimmte Ethnie für gesellschaftliche Probleme verantwortlich zu machen.

Das kann man nur vermuten. Wie gesagt: Es wird, von
Tendenzforschung verschiedener Couleur, peinlich auf das
Fehlen von objektiven Zahlen zu dem Thema geachtet, oder es
werden nur Erfolgsmeldungen gebracht, die sich dann , wie im
Fall der Vietnamesen, allerdings ins Gegenteil verkehren
lassen.

Aha. Forschung, die nicht das krude Weltbild von Sarazzin bestätigt ist Tendenzforschung? Du findest zu keinem einzigen Thema Sarazzins Forschung, die seine Thesen bestätigt und mehr als exotische Inselmeinung ist. Umgekehrt wird also ein Schuh draus.

Seine 50-80 % Vererbbarkeit der Intelligenz sind das, was er selber ja zugibt: Fantasiezahlen, die er nur oft genug wiederholen muss, dann wird sich das schon verbreiten.

Du bist ja das beste Beispiel dafür, dass die Masche funktioniert. Man könnte meinen, Leute, die intelligent genug sind, durchschauen das Spiel.

Sündenböcke jedenfalls haben noch nie ein Problem gelöst.

Hallo Thomas,

Hier ein Zitat aus der Schweriner Volkszeitung:
„Zudem benutzt Sarrazin die Argumentation
des umstrittenen Verhaltensforschers Irenäus Eibl-Eibesfeldt,
der Zuwanderern grundsätzlich ‚Kulturferne‘ unterstellt.“

Tausende deutsche „Zuwanderer“ in Mallorca essen heute noch gerne Eisbein, Sauerkraut und Grillhähnchen und trinken gutes deutsches Bier. Dort sind sie gestrandet, weil es billiger ist und das Meer so blau. Von Kultur wollen auch sie nicht viel wissen. Auch sie rotten sich zusammen, treffen sich mit Deutschen aus dem Nachbarbungalow.

Der Unterschied: Es sind meistens Renter, die sich finanziell selbst versorgen, insofern zu tolerieren.

Es ging um das Thema: Wer kommt zu UNS?
Aus dem chinesischen, japanischen Raum die qualifierten Computerspezialisten mit der green-card. Ausgebildete Fachkräfte, die uns unterstützen können.
Sarrazin spricht von Zuwanderern derer Länder, denen es schlecht geht.
Politisch Deutschland deshalb ein Anziehungsland: Kommen, keine Arbeit finden, soziale Unterstützung und Krankenversicherungskarte. Gibt es eine bessere Absicherung?

Sarrazin hat durch seine politische Arbeit jahrelang den Werdegang unseres Landes studieren können, er ist einer, der jetzt den Mund aufmacht und seine Meinung in den Raum stellt. Und es wurde Zeit, daß einer an die Öffentlichkeit ging, um diese Diskussion anzustoßen.
Es kann nicht sein, daß meine polnische Nachbarin gut von Sozialhilfe lebt und zufrieden ist, da es ihr in ihrem Land sehr viel schlechter gehen würde. Und ich mich, weil ich arbeite, für meine Miete, meinen Lebensstandard, mein teures Kostüm (um von Kunden ernstgenommen zu werden)abschuften muß, während sich, braungebrannt, ganztags auf dem Balkon sonnt. Sie hat mir klipp und klar gesagt: „Ich bin hierhergekommen, hier geht es mir gut“.

… Für alle, die nicht
deutsche Staatsbürger sind, wird eine zentrale bundesweite
Datenbank eingerichtet."

Ist in den USA schon lange so, dort darf ICH ohne Visa nicht stranden und wenn ich strande, bin ich auch in der Datenbank!

Es wurde Zeit, daß jemand/Sarrazin diese Diskussion anstößt!

Grüße
Karin

Hallo,

Falsch! Wegen der Behauptung, dass sich einige
Ausländer nicht integrieren wollen, wird niemandem Nazitum
unterstellt!

was veranlasst Sarrazin zu sagen, daß wir aufgrund der üppigen
Zahlungen unseres Sozialstaats eine negative Auslese von
Zuwanderern anlocken?
Ist es so?

Ja.

Allein durch dieses „JA“ wird Nazi-Tum unterstellt!

Jein. Hier dürfte es weniger die Verteilung der sozialen
Mittel als doch eher das Wörtchen „negative Auslese“ sein,
die zeigt, welch Geistes Kind wer ist.

Zwei Freundinnen sitzen nachts im Tanzcafè. Die eine sagt zur anderen: "Ich hab es mir gedacht. Mit der Werbung „1 Bier bei Eintritt gratis“ hat der Tanzpalast eine negative Auslese angelockt. Die gefällt mir nicht. Dann stehen sie auf und gehen.

Jein - zwei Freundinnen werden zu Halb-Nazis?

Sarazzin ist sozialdarwinistisch und bedient sich damit der
gleichen Wurzeln wie die Nazis.
Er unterteilt die Menschen in Gut und Böse,

Ja - das erinnert mich an eine bestimmte Religion, die genauso denkt und die nicht auf dem Pranger steht.

welche, die sich
vermehren dürfen und solche, die es nicht tun sollen.

Erinnert mich an Scientologie, die immer noch existieren, mit bekannten Schauspielern, besser und erfolgreicher als je zuvor.

macht er fest an Intelligenz (manchmal auch an Intellekt,
manchmal wirft er das auch durcheinander, spielt aber keine
Rolle bei Polemikern). Dann sagt er: 80% des Guten ist
vererbar, damit kann der Böse nie so gut werden wie der Gute,
da kann er oder die anderen machen, was sie wollen.

Böse = dumm = Muslim = Unterschicht.

Nein, andersherum: Wir haben viele Muslime, die sich integriert haben, weil sie intelligent sind. Sarrazin meint ganz einfach:
Den Zuwanderungsstrom der Menschen, die in ihren Heimatländern nichts gelernt haben zu unterbinden. Sie alle können gerne kommen! Aber - wichtig: Nicht von unserem Sozialstaat leben!
Deshalb andersherum:

Muslimin = intelligent = kann sich selbst versorgen = herzlich willkommen.

Zustrom der Ausländer, die nichts gelernt haben, bei uns keine Arbeit finden und von unsrem Sozialstaat leben, brauchen wir nicht.
Meine Meinung: Auch wir sollten, wie die USA, eine Visapflicht einführen. Nachweis eines Arbeitsplatzes, dann gerne.

Und nur so hat es Sarrazin, meiner Meinung nach gemeint.

Karin

Er wird sich gedacht haben, dass irgendjemand wohl die Prügel
einstecken und das Thema anstoßen muss, nachdem es Politik wie
Sozialwissenschaftler seit Jahrzehnten beharrlich ignorieren,
weil sich keiner das Maul daran verbrennen will -

Was konkret veranlasst dich zu dieser Vermutung?

Die merkwürdige öffentliche Reaktion. Es kommen einfach keine Sachargumente, sondern jeder meint nur, dass man das so nicht sagen könne.

Sarazzin
hatte jahrelang Zeit und Gelegenheit, seinen „guten Gedanken“
Taten folgen zu lassen. Hat er aber nicht, er hat im Amte des
Finanzsenators in Berlin sogar genau das Gegenteil gemacht und
Integrationsprojekten den Hahn abgedreht.

Also hat er seinen längst geäußerten Gedanken ja doch Taten folgen lassen, wenn auch solche, die manchem Sozialarbeiter nicht geschmeckt haben dürften. Außerdem konnte er natürlich nur das Geld verteilen, das Berlin nicht hat.

Witzigerweise kam vor einiger Zeit aber immerhin eine
Statistik heraus, nach der der Anteil vietnamesischstämmiger
Abiturienten an der Bevölkerung höher ist als der der
deutschen. Sarrazin stellt halt so in etwa die Frage in den
Raum, warum dieses Integrationskunststück zwar den Vietnamesen
in Deutschland gelingt, nicht aber den Türken oder Arabern.

Sarazzin operiert mit Halbwahrheiten und klebt die sich zu
seinem kruden Weltbild zusammen. Für ihn sind „die Muslime“
nicht integrationsfähig und ungebildet, obwohl zum Beispiel
die Iraner und teilweise (muslimische) Afrikaner in den
Statistiken ganz weit oben liegen. Umgekehrt verschweigt er
ganz zufällig, dass die sich im Kern des christlichen
Abendlandes befindlichen Italiener noch schlechter
abschneiden. Warum tut er das?

Die Antwort lautet, nehme ich an, wiederum „Berlin“. Bei mir in der Gegend sind die Italiener zahlreicher als die Türken. Und sie schneiden in der Bildung ebenso schlecht ab, das stimmt. Iraner und muslimische Afrikaner sind im Gegensatz zu Türken und Italienern einfach nicht zahlreich genug in Deutschland, als dass sie Parallelgesellschaften bilden könnten, in denen dem Integrationsdruck ausgewichen werden kann. Aber sie arbeiten ja wissentlich oder unwissentlich daran, ihre Zahl über die kritische Marke zu bringen, indem sie (Zitat) „Kopftuchmädchen produzieren“.

Jemandem, dem es wirklich um eine Problemlösung ginge, würde
differenzieren und bestimmte Fakten nicht systematisch
ausblenden. Nur so besteht die Möglichkeit, ein Symptom
richtig zu diagnostizieren.

Das Problem ist, dass es keine allgemein anerkannten Fakten gibt. Es ist schlicht nicht möglich, Lösungen zu diskutieren, wenn Zahlen fehlen. Vielleicht fürchtet man sich aber auch vor der Konsequenz, die echten Zahlen zusammenzutragen und dann Schlüsse zu ziehen und Maßnahmen einzuleiten, die äußerst unbequem sind.

Wenn es nicht an unterschiedlicher
Integrations-/Leistungsbereitschft liegen darf, muss es wohl
an unterschiedlicher Intelligenz liegen, denkt er sich wohl
und provoziert andere, von wissenschaftlich ermittelten Zahlen
untermauerte Erklärungsversuche.

Sarazzin hat keine wissenschaftlich untermauerten Zahlen!

Nein, sage ich ja. Die hat überhaupt niemand. Deswegen provoziert er ja so lange, bis jemand beschließt, dass diese Zahlen nun her müssen.

Aber es kommt nichts. Es wird
immer nur davon geredet, woran es bitte nicht liegen kann.

Falsch, es kommt eine ganze Menge. Sehr schön zu sehen zum
Beispiel hier:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/heisig-hat-im-gege…

Was ich vor allem sehe, ist, dass es wieder mal hauptsächlich die Deutschen sind, die glauben, etwas für Integration tun zu müssen. Wenn auch nicht mit erkennbarem Erfolg.

Allerdings kommt noch nicht genug.

Die Frage ist, ob jemals genug (in deinem Sinne) kommen wird und wer das bitte bezahlen soll.

Ich weiß nur, dass vor hundert Jahren im Kaiserreich der
Anteil der Pass-Ausländer auch bei etwa 10 % der Bevölkerung
lag, hinzu kamen diverse nationale Minderheiten (v. a. Polen).
Die einzige Sprache, die damals in der Öffentlichkeit
auftauchte und in der an den Schulen unterrichtet wurde, war
trotzdem Deutsch (und in Frankreich französisch und in den USA
englisch usw.). Aber keiner der Einwanderer warf damals dem
jeweiligen Staat vor, dieser täte zu wenig für seine
Integration.

So ganz fehlt mir der Zusammenhang. Das, was mir aber zum
Stichwort „vor 100 Jahren“ einfällt, dass damals immer stärker
anfing, eine bestimmte Ethnie für gesellschaftliche Probleme
verantwortlich zu machen.

Der Zusammenhang besteht nicht. Es besteht nur die Vergleichsmöglichkeit mit damals. Das ist sozusagen der Hauptzweck der Geschichtsforschung.
Und was das Totschlagargument mit den Juden angeht: Es dürfte unstrittig sein, dass die Juden nur für die Nazis eine eigene Ethnie waren und die Nazis somit von vornherein falsch gelegen haben müssen. So ist das halt mit den Vergleichen: Immer klappt’s nicht.

Das kann man nur vermuten. Wie gesagt: Es wird, von
Tendenzforschung verschiedener Couleur, peinlich auf das
Fehlen von objektiven Zahlen zu dem Thema geachtet, oder es
werden nur Erfolgsmeldungen gebracht, die sich dann , wie im
Fall der Vietnamesen, allerdings ins Gegenteil verkehren
lassen.

Aha. Forschung, die nicht das krude Weltbild von Sarazzin
bestätigt ist Tendenzforschung? Du findest zu keinem einzigen
Thema Sarazzins Forschung, die seine Thesen bestätigt und mehr
als exotische Inselmeinung ist. Umgekehrt wird also ein Schuh
draus.

Meinung, eben, und nicht wissen. Beiderseits. Das einzige, was man zuverlässig weiß, ist, dass es massive gesellschaftliche Probleme gibt, die es vor wenigen Jahrzehnten noch nicht gab. Und dazu ist es möglicherweise hilfreich, zu vergleichen, wie die Zusammensetzung der Bevölkerung sich seit damals verändert hat.

Seine 50-80 % Vererbbarkeit der Intelligenz sind das, was er
selber ja zugibt: Fantasiezahlen, die er nur oft genug
wiederholen muss, dann wird sich das schon verbreiten.

Ich glaube in der Tat auch nicht, dass Intelligenz ausschließlich eine Sache der Sozialisation ist, ohne dass ich dazu Prozentzahlen parat hätte. Der Körperbau und das Verhalten und andere Merkmale sind es ja auch nicht. Man sollte das deshalb nicht von vornherein mit einem Denkverbot belegen. Die Frage ist, ob es berechtigt ist, aus der relativen Bildungsferne mancher Bevölkerungsteile auf ihre relative Dummheit zu schließen. Aber versuche mal, eine wissenschaftliche Untersuchung dazu zu machen. Dazu wird es nicht kommen, sondern du wirst dein blaues Wunder erleben.

Du bist ja das beste Beispiel dafür, dass die Masche
funktioniert. Man könnte meinen, Leute, die intelligent genug
sind, durchschauen das Spiel.

Ich brauche in der Tat keinen Sarrazin, um zu sehen, wo die Probleme liegen und ich brauche nicht die Reaktionen auf ihn zu hören, um zu wissen, dass wir diese Probleme aus politischen Gründen niemals zweifelsfrei identifizieren noch sie angehen werden.

Sündenböcke jedenfalls haben noch nie ein Problem gelöst.

Straußenvögel aber auch nicht.

Die merkwürdige öffentliche Reaktion. Es kommen einfach keine
Sachargumente, sondern jeder meint nur, dass man das so nicht
sagen könne.

Aufgabe: Nenne mir 5 Thesen Sarrazins und zeige mir, wo und wie er seine eigenen Thesen belegt!

Im übrigen… du siehst keine Gegenargumente? Die stehen auch nicht in der Bildzeitung. Ansonsten viel Spaß bei der Lektüre:

Sarazzin und die Bildung:
http://www.zeit.de/gesellschaft/2010-08/sarrazin-bil…
http://www.tagesspiegel.de/meinung/dummheit-ist-real…

Sarazzin und die Intelligenz:
http://www.tagesspiegel.de/politik/was-ist-intellige…

Und hier auch sehr schön, eine Wissenschaftlerin, die Sarrazin mit Hilfe aus dem Sinnzusammenhang gerissener Zitate für seine Thesen instrumentalisiert, obwohl sie genau das Gegenteil von dem sagt, was er da faselt zum Thema Intelligenz und Bildung:
http://blog.zeit.de/schulblog/2010/08/26/thilo-sarra…

Und hier mal zusammengefasst eine Themenanalyse, die Sarrazin auf breiter Front widerlegt, ist schon von 2009!
http://www.readers-edition.de/2009/10/10/sarrazin-ei…

Und hier dann mal die Faz:
http://www.faz.net/s/RubBE163169B4324E24BA92AAEB5BDE…

Ansonsten gilt:

Die Antwort lautet, nehme ich an, wiederum „Berlin“. Bei mir in der Gegend sind die Italiener zahlreicher als die Türken.

Falsch angenommen, die Zahl gilt bundesweit!

Und:

Ich glaube in der Tat auch nicht, dass Intelligenz ausschließlich eine Sache der Sozialisation ist, ohne dass ich dazu Prozentzahlen parat hätte. Der Körperbau und das Verhalten und andere Merkmale sind es ja auch nicht. Man sollte das deshalb nicht von vornherein mit einem Denkverbot belegen. Die Frage ist, ob es berechtigt ist, aus der relativen Bildungsferne mancher Bevölkerungsteile auf ihre relative Dummheit zu schließen. Aber versuche mal, eine wissenschaftliche Untersuchung dazu zu machen. Dazu wird es nicht kommen, sondern du wirst dein blaues Wunder erleben.

Tja, so ist das mit der Gastwirtschaftswissenschaft, auch Kneipen- oder Stammtischkunde genannt. Diese Studien gibt es, sogar sehr zahlreich. Alle Studien sagen aus, dass der weit überwiegende Anteil der Intelligenz eben nicht vererbbar ist. Wer also aus eigener Bildungsferne, fehlendem Intellekt, fehlender Intelligenz (Achtung, drei verschieden Dinge!) oder einfach nur, weil er bisher keinen Bock dazu hatte, sich mit dem Thema vernünftig auseinander zu setzen und sich da auch mal einzulesen, der sollte vielleicht vorsichtiger mit der Verbreitung solcher Parolen sein.

Und nur so hat es Sarrazin, meiner Meinung nach gemeint.

Sarrazin ist da aber ganz anderer Meinung. Auf breiter Front. Vielleicht sollte man wirklich mal alles lesen, was er so von sich gibt und nicht nur das, was man gerne lesen will.

Die merkwürdige öffentliche Reaktion. Es kommen einfach keine
Sachargumente, sondern jeder meint nur, dass man das so nicht
sagen könne.

Aufgabe: Nenne mir 5 Thesen Sarrazins und zeige mir, wo und
wie er seine eigenen Thesen belegt!

Er belegt sie ja nicht, mangels Zahlenmaterial, das zur Verfügung steht. Ich danke, das jetzt ausführlich genug widerholt zu haben.

Im übrigen… du siehst keine Gegenargumente? Die stehen auch
nicht in der Bildzeitung. Ansonsten viel Spaß bei der Lektüre:

Gehst du davon aus, dass ich Bildzeitung lese, weil ich offenbar eine andere Meinung habe als du oder weil meine Rechtschreibung so schlecht ist? Deine Menschenkenntnis ist wirklich beeindruckend! Zu deiner ganzen nachfolgenden Mediengläubigkeit kann ich nur sagen, dass ich dort erstens auch keine Zahlen finde, sondern wiederum nur Meinungen, und zweitens, selbst wenn ich Zahlen dort fände, sie nicht glaube. Einige Jahrzehnte Beschäftigung mit den Recherche-Ergebnissen des deutschen Journalismus (auch jenseits des Boulevardjournalismus) haben mir die Illusion gründlich ausgetrieben, dass irgend etwas anderes als Stuss dabei herauskommen kann, wenn ein Schreiber jeden Tag oder jede Woche über ein neues Thema 300 Zeilen Fakten (statt nur Meinungen und Vermutungen) abliefern muss. Die meisten von denen verstehen doch überhaupt nichts wirklich von dem Thema, über das sie grade schreiben müssen. Kann ich jedenfalls in Bezug auf die Themen, in denen ich selbst Fachmann bin, als Konstante bestätigen, wüsste nicht, warum es nur mir so gehen sollte und extrapoliere das deshalb ganz frech auf andere wissenschaftliche Gebiete.

Die Antwort lautet, nehme ich an, wiederum „Berlin“. Bei mir in der Gegend sind die Italiener zahlreicher als die Türken.

Falsch angenommen, die Zahl gilt bundesweit!

Deine Frage lautete, warum er verschweigt, dass die Italiener noch schlechter abschneiden und meine Antwort lautete: Weil er seine Erfahrungen in Berlin gemacht hat und dort sind nun mal nicht die Italiener, sondern die Türken und Araber die vorherrschende Minderheit. Und dann habe ich bestätigt, dass ich in bezug auf die Italiener bei mir in der Gegend die Ergebnisse aus Berlin analog bestätigen kann. Das Problem ist nicht der Glaube oder die Herkunft, das Problem ist die Zusammenballung dieser Menschen an einem Ort und die Bildung einer Parallelgesellschaft. So what?

Ich glaube in der Tat auch nicht, dass Intelligenz ausschließlich eine Sache der Sozialisation ist, ohne dass ich dazu Prozentzahlen parat hätte. Der Körperbau und das Verhalten und andere Merkmale sind es ja auch nicht. Man sollte das deshalb nicht von vornherein mit einem Denkverbot belegen. Die Frage ist, ob es berechtigt ist, aus der relativen Bildungsferne mancher Bevölkerungsteile auf ihre relative Dummheit zu schließen. Aber versuche mal, eine wissenschaftliche Untersuchung dazu zu machen. Dazu wird es nicht kommen, sondern du wirst dein blaues Wunder erleben.

Tja, so ist das mit der Gastwirtschaftswissenschaft, auch
Kneipen- oder Stammtischkunde genannt. Diese Studien gibt es,
sogar sehr zahlreich. Alle Studien sagen aus, dass der weit
überwiegende Anteil der Intelligenz eben nicht vererbbar ist.

Und hier - pfffft - geht dann die Luft aus mit den Quellen, oder?

Wer also aus eigener Bildungsferne, fehlendem Intellekt,
fehlender Intelligenz (Achtung, drei verschieden Dinge!)

Das ist mir schon klar. Ich bin auch nicht unvorsichtig genug, andere für blöd zu halten, nur weil sie eine andere Meinung haben. Das ist vielleicht eine weitere Form der Intelligenz - die du noch nicht kennst.

oder
einfach nur, weil er bisher keinen Bock dazu hatte, sich mit
dem Thema vernünftig auseinander zu setzen und sich da
auch mal einzulesen, der sollte vielleicht vorsichtiger mit
der Verbreitung solcher Parolen sein.

Ich gebe zu, dass mein Ansatz ein rein phänomenologischer ist: Wenn etwas nicht funktioniert, das vorher funktioniert hat, dann muss das irgendeinen Grund haben. Und wenn mir alle Leute lang und breit erklären, dass es aber keinen gibt - dann sind sie halt zu blöd zum suchen.

Und jetzt muss ich leider wieder an die Arbeit. Sonntag hin oder her. Irgendwoher muss das Steueraufkommen ja stammen.

Zu deiner ganzen nachfolgenden
Mediengläubigkeit kann ich nur sagen, dass ich dort erstens
auch keine Zahlen finde, sondern wiederum nur Meinungen, und
zweitens, selbst wenn ich Zahlen dort fände, sie nicht glaube.

Dort stehen Zahlen, dort kommen auch anerkannte Wissenschaftler selbst zu Wort. Übrigens auch solche, die Sarrazin selbst zitiert, nur eben falsch. Welche Quelle fändest du den glaubwürdiger?

Versuchen wir es mal als Einstieg in das Thema „Intelligenz und Verberbbarkeit“ mit Wikipedia, deutsche und englische Version einschließlich weiterführende Links?

Aber Wikipedia ist natürlich auch keine vernünftige Quelle, hast recht. Die dort zitierten wissenschaftlichen Quellen auch nicht. Und das statistische Bundesamt, … pffft. Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast - gell?

Versuchen wir es mal als Einstieg in das Thema „Intelligenz
und Verberbbarkeit“ mit Wikipedia, deutsche und englische
Version einschließlich weiterführende Links?

Wir? Du vielleicht. Wie du im anderen Artikelbaum die (korrekte!) Behauptung aufstellst, dass dumme Eltern intelligente Kinder kriegen können und dies (fälschlich!) als Beweis für die Nicht-Vererbbarkeit von Intelligenz nimmst, daraufhin einen Wiki-Artikel über die Mendelsche Vererbungstheorie verlinkt bekommst und nur zurückfragt, was das mit dem Thema zu tun habe, das ist schon großes Kino.

Tja, ich bin wohl zu blöd.

Könntest du mir bitte Erklärung, was der olle Mendel jetzt ganz konkret mit der Intelligenz zu tun hat? Und wie sich aus Mendel ableiten lässt, dass Intelligenz zu mehr als 50 % vererbbar ist?

Ich wäre dir sehr dankbar.

Nachtrag
Die Erklärung bitte mit Belegen, ich würde im Gegensatz zu dir auch seriöse Medien akzeptieren.

Könntest du mir bitte Erklärung, was der olle Mendel jetzt
ganz konkret mit der Intelligenz zu tun hat?

Dazu müssten wir uns erst mal darauf einigen, dass Intelligenz überhaupt zu einem gewissen Teil genetisch bedingt, also erblich ist. Aus einem Schimpansen kann man nun mal keinen Professor machen, auch keinen für Politikwissenschaften. Da das aber aus ideologischen Gründen abgestritten wird, wird die diesbezügliche Diskussion zu wenig führen. Bleib du also dabei, dass Intelligenz allein eine Frage der Umweltbedingungen ist und werde meinetwegen glücklich beim Training mit Affenbabys.

Und wie sich aus
Mendel ableiten lässt, dass Intelligenz zu mehr als 50 %
vererbbar ist?

Wieso sollte ich das ableiten müssen? Diese Zahl kommt nicht von mir. Aber vielleicht kannst du am Affenbeispiel ermessen, zu ungefähr wieviel Prozent meiner Meinung nach Intelligenz eine Frage der Gene ist. Ganz ohne weiteren Nachweis.

Ich wäre dir sehr dankbar.

Gewiss.

Falsches Brett
Hallo,

ob Intelligenz vererbbar ist oder eben auch nicht, gehört meines Erachtens eher in das Brett „Biologie“.

Deshalb schließe ich diesen Artikelstrang mal an dieser Stelle.

mfg

[MOD] Thomas