Nein, das kannst du nicht dir auf die Fahne schreiben, das sagt er selbst: Innerhalb der AfD gehört Maier der völkisch-nationalistischen Gruppierung „Der Flügel“ um den thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke an und bezeichnete sich selbst als „kleinen Höcke“.[10]
Nochmal: Entscheidend dafür, ob man den sogenannten rechtsnationalen Flügel, der durch fehlende Abgrenzung zu geschichtsrevisionistischen und biologistischen Positionen gekennzeichnet ist, als Teil der Partei beibehält, sind Aspekte des Wahlerfolges. Damit steht und fällt diese Frage.
Man macht innerhalb der AfD einen entscheidenden Fehler. Im Osten holt die Partei sehr hohe Anteile. Im Westen dagegen, in teils sehr wichtigen Bundesländern wie Niedersachsen oder NRW, hat man sein Potenzial nicht ausgeschöpft und landete nur knapp über 5 Prozent. Jetzt tut man so, als sei der ostdeutsch geprägte, rechtsnationale Flügel erfolgreich, da man ja im Osten die besseren Ergebnisse hole.
Das Gegenteil ist der Fall. Denn man verliert bundesweit betrachtet mehr Stimmen, als man damit gewinnt. Zwar mag es toll klingen, wenn man in Sachsen die SPD überholt. NRW ist aber viel bevölkerungsreicher. Dort hat die AfD nicht deswegen weniger Stimmen erhalten, weil sie im Westen als gemäßigter gilt, sondern weil man speziell wegen Höcke viele Wähler abgeschreckt hat. Denn viele Leute haben stattdessen lieber Union oder FDP gewählt. Sie wünschen sich eine Wende in der Migrationspolitik, aber keine unnütze und unsinnige Verklärung unserer Vergangenheit.
Erst wenn die Gefahr der Stimmenverluste der AfD bewusst wird, wird man sich zum Handeln gezwungen sehen, nicht weil irgendjemand das sagt. Im Moment denkt man an die Stimmen der rechtsextremen Wählerschaft, die man nicht aus der Hand geben möchte. Bei ganzheitlicher Betrachtung verliert man aber an anderer Stelle mehr Stimmen, als man durch diese Wähler hinzubekommt.