AfD-Bundestagsabgeordneter: Rassismus pur! So weit ist es schon wieder?

Hallo,

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier ist im Kurznachrichtendienst Twitter mit einem rassistischen Kommentar über Noah Becker, den Sohn der Tennis-Legende Boris Becker, aufgefallen. Der bereits am Dienstag gepostete Satz „Dem kleinen Halbneger scheint einfach zu wenig Beachtung geschenkt worden zu sein, anders lässt sich sein Verhalten nicht erklären“ wurde später gelöscht. Becker hatte in einem Interview erklärt, Berlin sei im Vergleich zu London oder Paris eine „weiße Stadt“. Er sagte, er selbst sei „wegen meiner braunen Hautfarbe attackiert worden“.

So ein Abschaum sitzt im Bundestag!

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Für solche Fälle hat die AfD ein praktisches Formular zur Hand:

Ich bin an dieser/m rassistischen Aussage/Tweet/Facebookposting nicht schuld, weil…
( )… es ein Versehen war.
( )… ich absichtlich missverstanden werde.
(x)… es ein Mitarbeiter war.
( )… ich gehackt wurde.

Ansonsten ist hier @anon56793850 zuzustimmen, dass es sich einfach um eine weitere kalkulierte Provokation nach gängigem Muster handelt. Ich bleibe aber dabei, dass es in dem Fall ein ziemlicher Griff ins Klo war (Hauptsache braun!) und hoffe auf ein juristisches Nachspiel.

Lg,

Aber das war er doch gar nicht, das war doch sein Mitarbeiter, der zwischenzeitlich von ihm abgemahnt wurde.

Und entschuldigt hat der Jens sich auch schon.
:smiley:

Die übliche AfD Vorgehensweise, Hauptsache man konnte mit rassistischen Ekeltexten der eigenen dumpfhirnigen Klientel eine neue W****vorlage liefern .

Du merkst vermutlich selber nicht, dass du in deiner Kritik nicht viel weniger politisch unkorrekt formulierst, als derjenige, den du -zu Recht- kritisieren willst…
Bist du deshalb „Abschaum“? Nein, nur etwas verpeilt.

Ist „consilio“ Dativ oder Ablativ?

Gruß
rakete

Nun, Maier hatte schon mehrfach anklingen lassen, dass er eigentlich der NPD am nächsten stehe. Dort gehört er eigentlich auch hin, denn seine politischen Positionen decken sich eher mit jener Partei als mit der verfassungspatriotischen AfD. Nur wird man, wenn man in der NPD beitritt, kaum Aussichten auf Erfolg haben. Wer will schon eine Partei wählen, die keinen ehrlichen Umgang mit unserer Geschichte möchte und stattdessen die USA und Israel zum Feindbild erklärt? Dementsprechend fallen die Wahlergebnisse aus.

Es ist ein mühsamer Weg, solche Leute aus der Partei zu drängen. Das wird sicherlich noch eine Zeitlang dauern. Schon gar nicht hilfreich dabei ist die Kritik speziell von denjenigen Leuten, die sich beharrlich weigern, zu differenzieren. Einerseits stürzen sie sich auf Vorfälle wie den hier aufgegriffenen, der in Verbindung zu einem „vorbelasteten“ Politiker steht. Andererseits versuchen diese Leute permanent, die gesamte Partei mit den Höckes oder Maiers gleichzusetzen. Wie oft wurde zum Beispiel Frauke Petry in einen Topf mit Rechtsextremen geworfen, obwohl sie sich für Mäßigung einsetzte? Das ist die Scheinheiligkeit der Debatte: Sich einerseits über den Flügel aufregen, der nur einen kleinen Teil der Partei ausmacht beklagen, andererseits aber die anderen Flügel komplett außer Acht lassen.


Unterdessen versucht die CSU in die Lücke zu springen, die dadurch entsteht, dass die AfD speziell im Westen ihr Wählerpotenzial wegen des unprofessionellen Auftretens einzelner Mitglieder nicht ausschöpft: So macht die CSU in diesen Tagen turnusgemäß mit gestreuten Papieren ordentlich Krawall, um zur AfD abgewanderte Wähler wieder zurückzuholen. Asylbewerber sollen 36 statt wie bisher 15 Monate nur abgesenkte Leistungen erhalten. Wer keine Bleibeperspektive hat, soll bis zur Abschiebung ebenfalls abgesenkte finanzielle Unterstützung oder nur noch Sachleistungen erhalten. Die Bewegungsfreiheit von neu ankommenden Flüchtlingen soll eingeschränkt werden, der Familiennachzug ausgesetzt bleiben. Einen Status als Asylsuchender soll nur derjenige bekommen, dessen Identität zweifelsfrei geklärt wurde. Besonders umstritten und heftiger Kritik der Bundesärztekammer ausgesetzt: Die CSU will bei jungen Asylsuchenden standardmäßig durch medizinische Untersuchungen das Alter feststellen lassen.

Ich finde das gut so! Die Forderungen sind alle berechtigt. Es ist nicht verboten, dass andere Parteien die Konzepte der AfD übernehmen. Ich habe schon vor langer Zeit mit @vdmaster darüber diskutiert und dabei ging es auch um die Frage, ob die AfD es schaffen würde, einen Paradigmenwechsel in den anderen Parteien herbeizuführen. Freilich reicht das Wahlkampfgetöse von CSU oder FDP nicht aus, solange es nur bei Wahlkampfparolen bleibt. Taten müssen her.

Im Fall Maier überbieten sich Politiker der anderen Parteien und die üblichen Nutzer hier im Forum wie du mit Forderungen nach einem harten Vorgehen. Diese Forderungen wären glaubwürdig, wenn sie nicht so einseitig wären. Die gleichen Leute, die gegenüber der AfD alles mögliche fordern, sind es oftmals, die inhaltlich oder sogar aktiv durch ihr Versagen als Politiker dazu beitragen, dass solche Leute wie der folgende auch ja bei uns bleiben dürfen und bestenfalls noch die Familie nachholen und einen deutschen Pass bekommen mögen: Nach Informationen des Tagesspiegels beschimpfte der aus Syrien stammende, 23 Jahre alte Täter Ahmad Al-H. im U-Bahnhof Bayerischer Platz das Opfer als Ungläubigen. Zuvor hatte der Messerstecher den 50-jährigen Mann gefragt, ob er Türke sei. Das Opfer verneinte und gab sich als Deutscher zu erkennen. Der 50-Jährige erlitt bei der Attacke eine leichte Verletzung. Der Syrer griff auch weitere Personen an, darunter eine Mutter mit einem kleinen Kind. Die Personen, alle sind Deutsche ohne Migrationshintergrund, blieben aber unverletzt.


Abschließend noch zu Noah Becker: Becker hatte in einem Interview erklärt, Berlin sei im Vergleich zu London oder Paris eine „weiße Stadt“. Er sagte, er selbst sei „wegen meiner braunen Hautfarbe attackiert worden“.

Es bleibt ein Fragezeichen. Was will er damit sagen? Muss eine Stadt wie Berlin ein Management der Hautfarbe ihrer Einwohner betreiben, damit es keine rassistischen Vorfälle gibt? Letztendlich hat sich sein Statement offenbar unmittelbar auf die Hautfarbe der Menschen bezogen, was man auch schon als Provokation auffassen könnte.

Ein Griff ins Klo wird es für Maier dann, wenn sich vor Gericht herausstellen sollte, dass die Ausrede „[ x ] Mitarbeiter“ gelogen war. Insofern hoffe ich auch auf juristische Aufklärung.
Dann hat er nämlich quasi das Formular falsch angekreuzt und wird als einer, der den Provokationsmechanismus nicht beherrscht, innerparteilich sanktioniert.

Ansonsten, wie gesagt, der eine Teil der AfD-Klientel freut sich, dass ein AfDler über ‚Neger‘ herzieht und der andere Teil freut sich, dass sich Gauland davon distanziert und damit gezeigt hat, dass „die AfD ja gar nicht so schlimm ist“.
Die können bei ihren grenzüberschreitenden Äußerungen fast gar nichts falsch machen.
Das beherrscht jeder 12jährige, wie du an anderer Stelle richtig gesagt hast.

Gruß
F.

Das sagst du seit ewiger Zeit hier und der Weg der AfD geht genau in die andere Richtung: Petry raus statt Höcke/Maier/Poggenburg raus.

Gruß
F.

P.S.: der Maier hats mit seinem „Halbneger“ jetzt immerhin schon geschafft, dass ich ihn in einem Atemzug mit Höcke und Poggenburg nenne. Klappt doch prima, die Provokationsstrategie!

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Deine Argumentation strotzt vor Scheinheiligkeit! Denn wer sich in den Regen stellt, wird zwangsläufig mehr oder weniger nass, mit oder ohne Alibi-Schirm.

Wem willst Du zudem sonst noch zumuten, die AfD-Mitgliederstruktur zu verantworten als einzig und allein der AfD? Ich sag Dir, Höcke wird bleiben. Am Ende besteht die Partei nur noch aus lauter solchen Höckes und Ultras bestehen.

NICHTs der von AfD und CSU aufgestellten Forderungen würde die FLUCHTURSACHEN bekämpfen, seien es dadruch dass

  • die Hilfeleistungen abgesenkt oder in Sachleistungen umgewandelt würden
    a) für die Zeit von 36 statt auf 15 Monate bzw.
    b) für die Zeit im Falle begrenzten Bleiberechts

  • die Bewegungsfreiheit von neu ankommenden Flüchtlingen eingeschränkt würde

  • der Familiennachzug ausgesetzt würde

  • der Status „Asylsuchender“ (nicht Asylberechtigter) nur einer ´zweifelsfreieer´ Klärung vorbehalten wäre (???)

  • das Alter von jungen Asylsuchenden standardmäßig zu hinterfragen wäre

Ich räume ein, dass kriminelle Flüchtlinge auf ihr Alter hin überprüft werden müssen und der Nachzug von Familienangehörigen mit Blick auf eine anzustrebende Rückführung nicht unbedingt begünstigt werden sollte.

Die AfD wird niemals einen Paradigmenwechsel bei den anderen Parteien bewirken, weil die anderen Parteien wissen, dass die Forderungen der AfD weder zur Rückführung noch zur Bekämpfung der Fluchtursachen etwas taugen. Die AfD ist nur Teil der politischen Gravitationskräfte, die drohen, unsere Gesellschaft und die ganz Europas zu zerreißen!

Die Bekämpfung der Fluchtursachen und eine vertretbare Rückführung (einschließlich befristetes Bleiberecht), das ist was die anderen Parteien beschäftigt und was auch Dich beschäftigen sollte.

Grüße mki

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An ihn reiben sich die Hitzköpfe aller Lage nur die Köpfe. Die meisten erliegen nur ihnren offenkundig persönlichen Ressentiment, den sie gegenüber alles und jedem haben.

Grüße mki

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Sowas zu sagen ist verpeilt. Vom Prinzip her (Dinge beim Namen zu benennen) hat Hans Jürgen sogar ausdrücklich recht. Hier gilt in sofern jedoch die Ausnahme, weil so Kontrahenten argumentativ nicht in die Enge zu drängen sind. Perlen vor die Säue…

Grüße mki

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Nein, das kannst du nicht dir auf die Fahne schreiben, das sagt er selbst: Innerhalb der AfD gehört Maier der völkisch-nationalistischen Gruppierung „Der Flügel“ um den thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke an und bezeichnete sich selbst als „kleinen Höcke“.[10]

Nochmal: Entscheidend dafür, ob man den sogenannten rechtsnationalen Flügel, der durch fehlende Abgrenzung zu geschichtsrevisionistischen und biologistischen Positionen gekennzeichnet ist, als Teil der Partei beibehält, sind Aspekte des Wahlerfolges. Damit steht und fällt diese Frage.

Man macht innerhalb der AfD einen entscheidenden Fehler. Im Osten holt die Partei sehr hohe Anteile. Im Westen dagegen, in teils sehr wichtigen Bundesländern wie Niedersachsen oder NRW, hat man sein Potenzial nicht ausgeschöpft und landete nur knapp über 5 Prozent. Jetzt tut man so, als sei der ostdeutsch geprägte, rechtsnationale Flügel erfolgreich, da man ja im Osten die besseren Ergebnisse hole.

Das Gegenteil ist der Fall. Denn man verliert bundesweit betrachtet mehr Stimmen, als man damit gewinnt. Zwar mag es toll klingen, wenn man in Sachsen die SPD überholt. NRW ist aber viel bevölkerungsreicher. Dort hat die AfD nicht deswegen weniger Stimmen erhalten, weil sie im Westen als gemäßigter gilt, sondern weil man speziell wegen Höcke viele Wähler abgeschreckt hat. Denn viele Leute haben stattdessen lieber Union oder FDP gewählt. Sie wünschen sich eine Wende in der Migrationspolitik, aber keine unnütze und unsinnige Verklärung unserer Vergangenheit.

Erst wenn die Gefahr der Stimmenverluste der AfD bewusst wird, wird man sich zum Handeln gezwungen sehen, nicht weil irgendjemand das sagt. Im Moment denkt man an die Stimmen der rechtsextremen Wählerschaft, die man nicht aus der Hand geben möchte. Bei ganzheitlicher Betrachtung verliert man aber an anderer Stelle mehr Stimmen, als man durch diese Wähler hinzubekommt.

Ja, es ist ziemlich mühsam - wenn man es ganz bewusst überhaupt nicht versucht: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-11/parteiausschluss-afd-sachsen-jens-maier-zurueckgezogen

:paw_prints:

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Ja, ist wohl so wie mit den Abschiebungen, die die Vertreter der etablierten Parteien immer anmahnen, und die dann am Ende zumeist doch an irgendetwas scheitern.

Wenn hier die „Ausnahme“ gilt, stimmst du mir -abgesehen von @consilio s Peilung- also zu?

Ich weiß.
Das wäre, à propos ‚der Flügel‘, mal interessant zu schauen, ob von den Erfurter Resolutionisten, also den Erstunterzeichnern, mittlerweile welche weg vom Fenster sind, um das als kleinen Indikator für die Ausrichtung der Partei seit den letzten 3 Jahren zu nehmen.
Die mir namentlich Bekannten sind jedenfalls allesamt noch gut im Spiel.

Da gebe ich dir recht, das ist ein Fehlschluss innerhalb der AfD.
Bei der strategischen Ausrichtung sehe ich es anders: da tut die AfD aus meiner Sicht(machiavellistisch-kühl gedacht) gut daran, ihre ostdeutschen Seilschaften zu stärken, weil eine stabile Ostbasis für die AfD ein riesiges Faustpfand und Sprungbrett ist. Ein bisschen wie Kärnten für die frühe Haider-FPÖ.

Und genau das wird aus meiner Sicht nicht kommen, weil ich deine Analyse für doppelt falsch halte:
a) die Machtverhältnisse: der gemäßigte Flügel ist schon jetzt nicht stark genug, um den rechtsnationalen Flügel einfach so ‚abstoßen‘ zu können, auch wenns angebracht erschiene.
b) die strategische Ausrichtung zielt nicht nur auf kurzfristige Stimmengewinne oder kurzfristige Regierungs- oder konstruktive Oppositionspolitik, sondern mindestens genauso auf langfristiges Festbeißen in der politischen Landschaft. Dafür ist a) der Osten und b) eine möglichst „breite Aufstellung“ entscheidend.

Gruß
F.

Nein, es ist überhaupt nicht wie bei Abschiebungen, denn der gute Herr Maier wäre mit Sicherheit nicht an Leib und Leben gefährdet, wenn er aus der Partei ausgeschlossen würde - wahrscheinlich würde er noch nicht einmal seinen ob verlieren.

Abgesehen davon: Was für ein bescheuerter Whataboutism war denn das?

:paw_prints:

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Jens Maier ist BTM. BTs als Abschaum zu bezeichnen ist verfehlt: ´An sich´ also ja (Verstand). ´Für sich´pflichte ich @consilio unumschränkt bei (von Herzen also).

Grüße mki

Wichtig für Dich ist zu wissen, was und wo anzugehen wäre. :smiley:

Grüße *mki

… wenn

empfehle ich, die Arbeit selbst zu machen.

Menschen als Abschaum zu bezeichnen ist verfehlt. Das hat mit BTM oder BTs nix zu tun.