AfD und die PKS

Servus,

hier im Forum hatten wir ja auch immer wieder den Fall, dass versucht wurde, in der PKS irgendwas brauchbares gegen Flüchtlinge zu finden. Schließlich pflegt die AfD ja das (völlig unbewiesene) Credo ‚Flüchtlinge sind krimineller als Deutsche‘.

Nun ist es eine Sache, wenn in einem Forum unsachlicher und faktenbefreiter Blödsinn abgegeben wird. Interessant wird es aber, wenn ein Abgeordneter der AfD versucht, daraus politisches Kapital zu schlagen und dabei einen kapitalen Bauchfleck hinlegt:
So verbiegt die AfD die Polizeiliche Kriminalstatistik

Flüchtlinge sind krimineller als Deutsche. Dieser Satz ist für den AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Hess über jeden Zweifel erhaben. „Wer dies immer noch leugnet, der hat entweder keine Ahnung oder lügt bewusst die deutsche Bevölkerung an. Schluss mit Schönrederei und Augenwäscherei (sic)!“, schrieb Hess mit großem Selbstbewusstsein am Montag auf seiner Twitterseite. Dazu stellte Hess ein Diagramm, in dem zwei farbige Balken miteinander verglichen wurden. Ein gelber Balken für die Deutschen und ein roter Balken für die Flüchtlinge. Gerechnet wurde in „Tatverdächtige pro 100.000 Personen“.
[…]
Tatsächlich strahlt die Statistik von Hess eine gewisse Autorität aus. Sie wirkt professionell und das hineinmontierte Foto von Hess zeigt ihn seriös mit Anzug und Krawatte. Hess ist noch dazu ein Mann vom Fach. Er ist Mitglied des Innenausschusses und war früher Polizist von Beruf. Noch dazu steht im Kleingedruckten unter seiner Grafik: „Datengrundlage PKS Bund 2017“, gemeint ist die Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes. Eine seriöse Quelle also.
Das Problem ist nur: Die Statistik von Hess ist falsch. Sie stimmt nicht. Gar nicht.

Warum das so ist, wird auch erklärt:

Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes teilt auf Anfrage mit, es könne „nicht nachvollzogen werden“, wie Hess die Zahlen berechnet habe. „Diese Zahlen gehen nicht aus der bundesweiten PKS hervor“. Überhaupt sei ein Vergleich von Tatverdächtigen unter „Deutschen“ und „Flüchtlingen“ pro 100.000 Personen nicht möglich. In der Kriminalstatistik gibt es keine „Flüchtlinge“, sondern „Zuwanderer“ mit dem Aufenthaltsstatus „Asylbewerber“, „Schutzberechtigte und Asylberechtigte“, „Duldung“, „Kontingentflüchtling“ oder „unerlaubter Aufenthalt“. Für eine Vergleichsrechnung wäre das kein Problem. Man könnte die Tatverdächtigen unter diesen Personen zusammenzählen. Für eine Berechnung der Tatverdächtigen pro 100.000 Personen und einen Vergleich mit den Deutschen müsste man diese Summe aber mit einer Gesamtzahl ins Verhältnis setzen. Und diese existiert nicht.

Könnte diese lächerliche Aktion eine Reaktion auf die Versuche der CSU sein, sich weiter nach rechts zu orientieren? Oder fällt der AfD zum Thema Flüchtlinge wirklich nichts besseres mehr ein?

LG
Penegrin

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Hallo,

Sie sind spät dran.

In der öffentlichen Diskussion wurde inzwischen die Phase des „Leugnens“ verlassen, da die Taten nicht mehr verschwiegen werden können.

Wir befinden uns aktuell in der Phase des „Relativierens“ und „Erklärens“.

Gruß
Tycoon

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Hi!

Der AfD fällt und fiel generell nichts ein, was die Bezeichnung „besser“ verdient hätte …

Sobald es an sachliche Dinge (von lösungsorientiert mag ich gar nicht sprechen) außerhalb billigen Populismus’ geht, zerlegt die doch in absolut jedem Parlament absolut jeder beliebige Politiker.

VG
Guido

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Was hat das Ganze jetzt damit zu tun, dass ein „Politiker“ Dinge erfindet und diese dann verbreitet?

Abgesehen davon ist eine Erklärung nicht so wahnsinnig verkehrt, sonst käme noch jemand, der ähnlich populistisch wie die AfD gestrickt ist, auf die Idee, einen Generalverdacht gegen alle jungen Männer unter 30 auszusprechen …

Gruß
Guido

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Nein. Vielmehr befindet sich die AfD offensichtlich in der Phase, ihre Hetze mit frei erfundenem Blödsinn zu begründen.

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Die Statistik des AfD-Abgeordneten kenne ich nicht, deshalb werde ich auch nicht darauf eingehen. Die Interpretation des Kriminologen ist aber ebenso oberflächlich, er geht nämlich nur auf Faktoren ein welche die Statistik zu Ungunsten von Flüchtlingen verzerren.

Es gibt andere Faktoren die dafür sorgen dass Flüchtlinge eher weniger in der Statistik auftauchen. Z.B. will kein Flüchtling seinen Aufenthaltsstatus verlieren weil er Kaugummis geklaut hat (das hat Pfeiffer genannt). Was er verschwiegen hat ist, dass die Anzeigenbereitschaft bei ethnischen Minderheiten viel geringer ist als unter Deutschen, d.h. wenn der Deutsche seinen Nachbarn nach einer Beleidigung oder Schlägerei wahrscheinlich anzeigt regelt das der Migrant eher anders. Da die meisten Gewaltdelikte innerhalb der gleichen ethnischen Gruppe stattfinden (und im Fall von Asylunterkünften innerhalb der Bewohner) werden Täter somit weniger häufig von den Opfern angezeigt - und ohne Anzeige kein Verfahren und somit keine Statistik.

Wenn weibliche Familienmitglieder so einen dämpfenden Effekt auf Kriminalität hätten würden die Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern ja sehr friedlich leben - aber wenn man sich mal die weltweite Mordstatistik ansieht landen die meisten europäischen Länder eben auf den unteren Plätzen und vor allem afrikanische Länder auf den oberen. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_intentional_homicide_rate

Es gibt also ganz klar mehr Gewalt in diesen Ländern - was auch jeder bestätigen kann der schonmal außerhalb Europas gereist ist.

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Allerdings: Wenn ein Deutscher mit einem Migranten in eine Schlägerei gerät, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass er diesen anzeigt, als wenn es sich um einen Deutschen handelt.

Dieser Effekt ist im Gegensatz zu deiner Vemutung hervoragend belegt: http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/innere-sicherheit/76639/auslaenderkriminalitaet?p=all

Du weißt aber schon, dass neben der Anwesenheit von Frauen auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen?

:paw_prints:

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Tja, was der Migrant immer für Sachen macht…
Was du hier verschweigst ist, dass das völliger Unsinn ist:
Ausländerkriminalität - ein Mythos

Migranten werden öfter angezeigt
Als wesentlichen Faktor nennt Walburg auch, wie Zeugen und Opfer von Kriminalität sich verhalten: „Auf Opferbefragungen beruhende Analysen zeigen mittlerweile recht einhellig, dass die Entscheidung über eine Strafanzeige in beträchtlichem Maße auch durch die Zuordnung des Täters zu einer als fremdethnisch definierten Gruppe bestimmt wird…“ Ist die „soziale Distanz“ zum Täter größer, so Walburg, gingen die Opfer eher zur Polizei. Die offiziell registrierte Kriminalität gebe auch deswegen wenig Aufschluss darüber, „ob delinquentes Verhalten bei jungen Migranten tatsächlich weiter verbreitet ist als bei Nichtmigranten, oder ob es lediglich häufiger entdeckt, angezeigt und von den Strafverfolgungsbehörden erfasst, das heißt kriminalisiert wird“. Neueren Studien zufolge hätten junge migrantische Gewalttäter ein um 50 Prozent höheres Risiko, angezeigt zu werden als herkunftsdeutsche Gleichaltrige.

Oder auch aktueller:
Kriminalität sinkt, Unsicherheit steigt

Die Fremden werden immer eher angezeigt als die Vertrauten. Wenn die entsprechende Person nicht einmal die Landessprache spricht, ist das Bedürfnis, die Polizei einzuschalten, noch einmal deutlich höher, als wenn es um einen Ausländer geht, der bayerisch spricht. Bei Max gegen Moritz liegt die Anzeigequote bei Schlägereien um die 13 Prozent, bei Max gegen Mustafa steigt sie auf das Doppelte.

Wenn man die Anzeigebereitschaft berücksichtigt, haben Migranten einen deutlichen Nachteil. Zumal du hier so tust, als ob es so etwas wie den Migranten gäbe, der als homogene Masse dem Deutschen gegenüber stünde…

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Die Anwesenheit von weiblichen Familienmitgliedern wurde vom Kriminologen Pfeiffer als Grund für Gewalttaten von Flüchtlingen genannt - was ich mit der weltweiten Mordstatistik widerlegt hab.

Klar haben Deutsche ohne Migrationshintergrund eine höhere Anzeigenbereitschaft - aber wie gesagt, die meisten Gewaltdelikte spielen sich innerhalb einer ethnischen Gruppe ab, d.h. es kommt relativ selten vor dass Gewalt von Flüchtlingen gegen Deutsche ausgeübt wird sondern die meiste Gewalt ereignet sich eben im engeren Umfeld.

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Hier mal als Beleg für die überproportionale Gewalt von Migranten gegen Personen aus der gleichen Gruppe (in diesem Fall die Ehefrauen). (Die Daten sind aus der Schweiz aber in D dürfte das Verhältnis ähnlich sein):

Gewaltbetroffenheit bei ausländischen Staatsangehörigen
Die Statistiken zur Gewaltbetroffenheit in der Schweiz zeigen – sofern sie zwischen in- und ausländischen Opfern unterschieden – durchgehend eine überdurchschnittliche Betroffenheit von ausländischen Frauen.  Gemäss der BFS-Übersichtspublikation „Polizeilich registrierte häusliche Gewalt“ wurden im Jahr 2011 in der Schweiz 4,5-mal mehr Ausländerinnen als Schweizerinnen Opfer häuslicher Gewalt (BFS 2012).  Gemäss dem Bericht „Monitoring Häusliche Gewalt“ des Kantons Basel-Stadt waren 54% der gewaltbetroffenen Personen ausländische Staatsangehörige (Justiz- und Sicherheitsdepartement BS 2012).  Gemäss Polizeidaten haben bei Polizeiintervention 35 % (TG 2011), 43 % (LU 2011), 53 % (FR, SG 2011) der meist weiblichen Opfer häuslicher Gewalt keine Schweizer Staatsbürgerschaft.  Die Ergebnisse der Studie des Bundesamtes für Statistik BFS „Tötungsdelikte in der Partnerschaft“ weisen in fast allen Altersgruppen einen klar überdurchschnittlichen Anteil an ausländischen Staatsangehörigen bei den Opfern versuchter und vollendeter Tötungsdelikte im häuslichen Bereich aus. Die Belastungsrate der verheirateten Ausländerinnen ist rund 2,5 Mal höher als die der verheirateten Schweizerinnen (BFS 2008).

Aus Informationsblatt 19
Häusliche Gewalt im Migrationskontext - einfach mal googeln.

Klar sind nicht alle Migranten Täter - aber mich nervt es wenn man jede Statistik irgendwie versucht zu leugnen bzw. zu relativieren anstatt das Problem anzugehen.

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Dass alle Migranten gleich sind hast Du mir in den Mund gelegt - wir wissen alle dass die Mehrheit davon friedlich ist.

Dass Personen mit Migrationshintergrund im Durchschnitt gewalttätiger sind ist aber ebenso deutlich. Dazu hab ich oben schon einiges geschrieben was ich nicht für jeden wiederholen möchte.

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Ernsthaft? Hast du dir mal die Zusammensetzung der Ausländer in der Schweiz angeschaut?? Da kommen 81,5% aus Europa und von denen kommt ca. die Hälfte aus Italien, Deutschland und Portugal. Was kommt als nächstes? Schließt du vom schweizer Fondue-Verbrauch auf das deutsche Essverhalten?

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Ich habe dich hier mit Worten „regelt das der Migrant anders“ zitiert. Natürlich wirfst du mit dieser Formulierung alle Migranten auf einen Haufen. Nach dem gleichen Schema funktioniert ja auch ‚der Deutsche‘ oder ‚der Jude‘.

Du fasst hier also nicht nur mutwillig alle 10,6 Millionen Ausländer
in Deutschland zusammen, du ignorierst auch völlig die heterogene Zusammensetzung dieser Bevölkerungsgruppe.

Und da kommst du mit dem nächsten Begriff daher. Du weißt schon, dass es in Deutschland ca. 18,6 Millionen Personen mit Migrationshintergrund gibt?

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Du hast also zu meiner Statistik nichts zu sagen sondern hängst Dich daran auf dass ich „der Migrant“ anstatt „der durchschnittliche Migrant“ geschrieben hab. Ist ja interessant…

Dann such mal die Daten für Deutschland - das dürfte aber schwerer zu finden sein weil es hier wegen der politischen Korrektheit gerne mal unter den Tisch fällt wenn eine Statistik aussagt dass bestimmte Migrantengruppen gewalttätiger sind.

Nur damit ich das richtig verstehe: Du stellst irgendeine haltlose Behauptung auf und wenn man nach Belegen fragt, soll man sie selber suchen?

Ist klar…

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Welche Statistik? Die mit der weltweiten Mordrate? Die ist für das Thema in etwa so relevant wie die Populationsentwicklung von Meerschweinchen in der Levante.

[Quote]sondern hängst Dich daran auf dass ich „der Migrant“ anstatt „der durchschnittliche Migrant“ geschrieben hab.

[/quote]

Ich hab da diese dumme Angewohnheit, dass ich davon ausgehe, dass jemand genau das meint was er schreibt. Ist ja auch nicht so, als ob dein zaghafter Verbesserungsversuch die Aussage irgendwie retten würde…

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Es sind nicht „die Flüchtlinge“ die sehr viel krimineller sind als Deutsche, sondern Flüchtlinge aus ganz bestimmten Regionen. In der Regel Nordafrikaner und Kurden.

Diese sind weit weit weit weit überrepräsentiert in der Gewaltkriminalität während Flüchtlinge aus Fernost weit weit weniger kriminell sind als Deutsche. Ein Blick in ein Gefängnis reicht eigentlich schon um das zu sehen. Die paar Deutschen kannst du an einer Hand abzählen und Asiaten findest du so gut wie gar nicht. Da sitzen fast nur Araber, Kurden und Afrikaner.

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Mal angenommen du wirst von einem Flüchtlinge zusammen geschlagen. Würdest du ihn anzeigen? Für den Flüchtling hat das ja keinerlei Konsequenzen - eine Strafe hierfür kannst du praktisch ausschließen. Geld hat er keines, das bedeutet du bekommst nichts. Würdest du also wirklich den Flüchtling anzeigen, ihm damit über seinen Anwalt deine Adresse miteilen mit der Konsequenz das unter Garantie überhaupt nichts passiert?

Auch ein Deutscher Gewalttäter wird erst im hundertsten Wiederholungsfall irgendwie bestraft werden. Allerdings kannst du hier zumindest Geld holen, auch wenn die Summe in Deutschland ja meist in Witz ist.

Wen also würdest du anzeigen? Den Flüchtling oder den Deutschen? Wäre bei mir klar - nur den Deutschen, wenn er nicht schon optisch als Hartzer auffällt.

Wie Prof. Pfeiffer (ein Erzlinker) sagt: Eine gewaltverherrlichende Machokultur in den Herkunftsländern?

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