Servus,
wenn Santa Cruz de Tenerife auf einen Schlag von 6.600 Menschen überfallen wird, die innerhalb einer vorgegebenen Zeit von etwa zehn Stunden die dortigen Attraktionen abhandelt, sind diese Attraktionen nicht mehr besonders attraktiv. Der botanische Garten z.B. erträgt nach meiner Schätzung maximal fünfhundert Besucher auf einmal, d.h. die Kundschaft der Aida Nova wird kein Vergnügen an dessen Besuch haben, weil man sich dort gegenseitig auf den Füßen herumsteht, wenn dieses Schiff im Hafen liegt. Ähnliches gilt für praktisch alles, was man von irgendwelchen Häfen aus unternehmen kann: Die Aida Nova macht nicht nur für andere Zeitgenossen, sondern auch für ihr eigenes Publikum alle Orte unattraktiv, die man mit ihr aufsuchen kann. Das gilt auch dann, wenn die Akropolis ein paar Kilometer von Piräus entfernt liegt und ein Bustransfer eingerichtet wird, mit dem die 6.000 Leute auf z.B. fünfzehn Portionen zu acht Bussen à 50 Personen aufgeteilt wird, die dann jeweils innerhalb von z.B. 40 Minuten die Besichtigung einschließlich Suvenihrkauf abgeschlossen haben müssen.
Bei einer solchen Kapazität werden sich Landausflüge nur mänitschen lassen, wenn sich z.B. Venedig vom Hafen bis zur Rialtobrücke für z.B. einen halben Tag exklusiv für die Aida Nova pachten ließe und man die lästigen Italiener (von den anderen Touris ganz zu schweigen) so lange raussetzen würde, bis die eigene Kundschaft wieder an Bord ist: Das historische Zentrum von Venedig hat etwa 7 km² Fläche, jeder Aidanova-Kunde hat dann also einen Auslauf von etwa 10 * 100 m², den er besuchen kann, aber nur, wenn man sie gleichmäßig verteilt. Das entspricht nur dann den Anforderungen an eine artgerechte Touristenhaltung, wenn man die Leute nicht nur auf die Straßen und auf die Kanäle lässt, sondern auch die Privatwohnungen gleich mitpachtet. Ich bin nicht sicher, was das in Venedig mit seinen von Haus aus geschäftstüchtigen Einwohnern kosten wird.
Schöne Grüße
MM