Alchemie?

hallo liebe wissenden,

ich hätte da mal so eine frage:

  • Was tut eigentlich ein Alchemist?
  • und wie funktioniert Alchemie eigentlich?

Ich hab versucht mich da reinzulesen, zuerst in Wikipedia (hab auch sämtliche Links angeklickt) und habs immernoch nich verstanden. dann hab ich die akademika okkulta gelesen und bei mir hats immernoch nicht klick gemacht. gibt es vielleicht so ein buch alla: Alchemie für dummies damit ich das auch mal verstehe oder kann mir jemand den eigentlichen Sinn und Zweck des ganzen erklären. Weil zuerst dachte ich es ginge dabei nur ums Goldmachen und Homunculus züchten aber das scheint ja so nicht zu stimmen.

vielleicht kann mir ja wer von euch helfen^^
gruß
Nadine

Hallo Nadine,

  • Was tut eigentlich ein Alchemist?
  • und wie funktioniert Alchemie eigentlich?

Eigentlich bist du hier im falschen Brett.

Die Allchemie ist der Vorläufer der heutigen Chemie.

MfG Peter(TOO)

Hi Nadine

Ich versuchs mal.

Einerseits hat Peter(TOO)Recht: aus der Alchemie ist einst die moderne Chemie entstanden. Das ist richtig.

Andererseits ist die Alchemie eine eher philosophische Richtung (um nicht zu sagen, Wissenschaft).

Gaaaanz grob umrissen handelt es sich um Hermetische Weltsicht. Zu Grunde dieser Weltsicht wird die so genannte Smaragdtafel von Hermes Trismegistos (Hermes der Dreimalweise) gelegt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tabula_Smaragdina

Die Tabula Smaragdina, deren Herkunft übrigens unklar ist, die ersten (Ab)-Schriften davon aber nachweislich im 10. Jh. n.Ch. auftauchen, besagt unter anderem:

„so oben wie unten“

Das bedeutet laut Anhängern von Hermetik im Klartext: der Aufbau des Universums, einschließlich Makrokosmos (die Welt, die außerhalb von uns Menschen existiert) und Mikrokosmos (der Mensch und sein Innenleben), ist gleich und wiederholt sich. Nehmen wir als Beispiel unser Sonnensystem und das Atom. Um ein Zentrum (Sonne - Atomkern) drehen sich die kugeförmige Körper (Planeten - Elektronen).

Mit ihren Experimenten rund um die Herstellung von Gold und anderen lebenden und nicht lebenden Objekten (die ja nach diesem „Analogiegesetz“ im Aufbau gleich sind - das „Gesetz“ setzte ich jetzt in Einführungszeichen, um den Groll der wahren Wissenschaftler nicht auf mich zu ziehen, weil es rein wissenschaftlich kein Gesetz ist) versuchten die Alchemisten dieses Rätsel zu entschlüsseln und den Weg „nach oben“, also zum Schöpfer zu finden bzw. zu berechnen. Sie wollten die „technischen“ Abläufe des Geistes, der Seele und der Materie erkunden.

So oder so ungefähr

vielleicht kann mir ja wer von euch helfen^^

Hallo

Es ist nicht so einfach, auf Anhieb einen Überblick zu bekommen. Ich habe auch einige Zeit gebraucht, bis sich mir das Ganze etwas entschleierte.

Es lassen sich grundsätzlich drei verschiedene Richtungen innerhalb der Alchemie unterscheiden.

  1. Eine rein praktische Chemie, die ihre Wurzeln in Arabien, aber auch Ägypten und Sumer zeigt. Sie wurde zu Heilzwecken, Salben ect., aber auch zur Herstelllung von Batterien die elektrisches Licht erzeugten verwendet. Der eigentliche Ursprung unserer heutigen Chemie.

  2. Die esoterische Alchemie, die die Terminologie der praktischen Chemie verwendete (aber auch ihre eigene), um ihre Erkenntnisse zu bewahren und zu verschlüsseln. Auch diese dürfte sehr alt sein.

  3. Und dann natürlich die Goldmacher mit ihren Rezepturen.

Mir liegt ein Werk im Html Format von Max Retschlag von 1934 vor. Es hat den Titel: Die Alchemie und ihr großes Meisterwerk der Stein der Weisen."

Ich versende es gerne auf Anfrage.

gruß
rolf

[OT] Das Märchen von den ägyptischen Batterien
Hi,

  1. Eine rein praktische Chemie, die ihre Wurzeln in Arabien,
    aber auch Ägypten und Sumer zeigt. Sie wurde zu Heilzwecken,
    Salben ect., aber auch zur Herstelllung von Batterien die
    elektrisches Licht erzeugten verwendet.

Das mit den Batterien ist ein Märchen. Gerne weitergegeben, aber schlichtweg falsch.
aus: http://doernenburg.alien.de/alternativ/dendera/dend0…
Die im Irak gefundenen Exemplare hingegen sind energietechnisch sehr ungeschickt konstruiert. Einige enthalten nur gleiche Metalle (Kupferstäbe in Kupferzylindern) und können daher bei dieser einfachen Batterieform überhaupt keine Spannung liefern. Und die die es doch können, besitzen die Paarung Kupfer/Eisen, zwei Metalle die auf der Spannungsreihe sehr dicht nebeneinander liegen und die gerade mal 0.74 V Abstand zueinander haben!

Mit 0,74 Volt ein Leuchtmittel betreiben? Das ist selbst heute noch keine einfache Tat. Leider stammen die Tongefäße aus einer Zeit, die etwa 2000 Jahre nach dem Bau der Pyramiden liegt.

und:
Noch eine unwesentliche Einschränkung, die in der PS-Beweiskette übersehen wird (oder wegen mangelnder Recherche schlicht nicht bekannt ist): Eisen wurde in Kleinasien erst ab ungefähr 1600 v. Chr. gewonnen, Ägypten trat sogar erst um 700 v. Chr. in die Eisenzeit ein.
Die „Batterien“ besitzen als Zentralelektrode aber einen Eisenstab! Bereits aus diesem Grund ist ein Einsatz dieser Batterien für die Beleuchtung der Pyramidenanlagen, die überwiegend zwischen 2800 und 2600 v. Chr. erbaut wurden, schlicht unmöglich.

mfg Ulrich

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Die Möglichkeit, daß sie durch Blitzeinschlag aufgeladen wurden, könnte man rein theoretisch auch in Betracht ziehen.

Ausgangspunkt der Überlegung muß ja nicht unser heutiges Verständnis der Elektrizität sein.

rolf

Bitte nicht mehr hier.
Hi Rolf,

Die Möglichkeit, daß sie durch Blitzeinschlag aufgeladen
wurden, könnte man rein theoretisch auch in Betracht ziehen.

Nein, einfach nur nein. Weitere Diskussionen darüber dann aber bitte im Physikbrett, nicht mehr hier.

mfg Ulrich

Dann muss ICH eben wieder ran…

Die Möglichkeit, daß sie durch Blitzeinschlag aufgeladen
wurden, könnte man rein theoretisch auch in Betracht ziehen.

Aha. Die alten Ägypter sollten also geschafft haben, was heute niemand schaffen kann?
Unsere Energieprobleme wären fast gelöst.

Ausgangspunkt der Überlegung muß ja nicht unser heutiges
Verständnis der Elektrizität sein.

Genau da liegt das Problem: Das Verständnis ist den Elektronen völlig wurscht - Die physikalischen Gesetzmässigkeiten sind aber trotzdem dieselben wie damals. Und selbst wenn wir annehmen: Pharao=Gott, bin ich mir dennoch sicher, dass es die Burschen nicht geschafft haben, per göttlichem Dekret z.B. das Ohmsche Gesetz für ungültig zu erklären.

Heute kann niemand irgendetwas mit den Energien der Blitze anfangen, man kümmert sich nur darum, dass „der Kelch“ so schnell wie möglich vorüber geht, und alle technischen Einrichtungen sind darauf angelegt, die Energie nur möglichst schnell in den Boden zu bringen.

Nein - ich halte ägyptische Batterien mit Blitzladung für SEHR SEHR unwahrscheinlich.

Viele Grüsse!

Denis

P.S:

Tja,

Die Möglichkeit, daß sie durch Blitzeinschlag aufgeladen
wurden, könnte man rein theoretisch auch in Betracht ziehen.

Nein, einfach nur nein. Weitere Diskussionen darüber dann aber
bitte im Physikbrett, nicht mehr hier.

Und dann dürfen „wir“ uns fragen lassen, ob „wir“ nicht genügend Background für die NaWi-brettern haben. ;o)

Ich wusste nicht, wie ich darauf antworten soll - aber seit eben kann ich es formulieren:

„Weil uns HIER die besten Klopse serviert werden!“

Viele Grüsse!

Denis

Liebe Nadine, ich bin auch nur eine Unwissende.
Der Alchemist versuchte im Auftrag seines Brötchengebers Gold herzustellen, und stand dabei unter hohem Druck. Dabei kamen oft interessante Mischungen aus Urin, Blei, Quecksilber und Co. heraus. Nach allem was ich gelesen habe ist die Alchemie ein Vorläufer der Chemie.
Stell dir einen Forscher vor, der sich im 12. Jahrhundert mit bakteriologischen Erkrankungen befaßt hätte.
Die Alchemisten haben meiner Meinung nach wegen mangelnder Möglichkeiten nur herumprobiert und viel „Zauber“ veranstaltet, indem er seinem Publikum ein X für ein U vormachte.

Grüsse M.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Servus,

Die Möglichkeit, daß sie durch Blitzeinschlag auf geladen
wurden, könnte man rein theoretisch auch in Betracht ziehen.

Mh, mit einer Ent ladung etwas aufladen, das ist genial.
Ich öffne ich doch direkt ne Flasche Sekt mit ‚nem Korken, befüll‘ sie indem ich den Sekt trinke und dann verkauf ich sie an irgendwen leichtgläubiges. Dass da noch keiner drauf gekommen ist, tze o.O

m.f.G.
Schigum

Ähm… ne kurze Zwischenfrage
… eines Laien

Ihr dürft natürlich müde lächeln:

Mh, mit einer Ent ladung etwas aufladen, das ist genial.

Blitz=Elektrische Energie

Hm,Energierhaltungsgesetz?

Wenn ein Blitz sich ent lädt, geht die Energie (beim Blitz eine ungeheure) ja nicht verloren, sondern in irgendwas über. Also es wird doch etwas auf geladen bzw. kann etwas aufgeladen werden (wenigstens theoretisch)? Oder nicht? Oder wie?

Nee, jetzt will ich es wissen.

Prost!
Hi,

Die Möglichkeit, daß sie durch Blitzeinschlag auf geladen
wurden, könnte man rein theoretisch auch in Betracht ziehen.

Mh, mit einer Ent ladung etwas aufladen, das ist genial.

Nun, nicht jeder Gedanke, der hier geäußert wird, ist außerhalb der Vernunft.

Wenn du die Analogie des Stromkreises mit der eines Wasserkreislaufes kennst, dann ist das Ent/Aufladen eine ganz normale Sache. Wenn du einen Akku auflädst, dann entlädst du eine andere Energiequelle.
So ist das nun mal.

Ich öffne ich doch direkt ne Flasche Sekt mit ‚nem Korken,
befüll‘ sie indem ich den Sekt trinke und dann verkauf ich sie
an irgendwen leichtgläubiges. Dass da noch keiner drauf
gekommen ist, tze o.O

Anders herum wird ein Schuh draus: Dein leerer Magen wird mit Sekt aufgeladen, indem du die Flasche Sekt entlädst.
Prost!

mfg Ulrich

Hi,

Blitz=Elektrische Energie

So ist es.

Hm,Energierhaltungsgesetz?

Ja, irgendwie schon:wink:

Wenn ein Blitz sich ent lädt, geht die Energie (beim
Blitz eine ungeheure) ja nicht verloren, sondern in irgendwas
über. Also es wird doch etwas auf geladen bzw. kann
etwas aufgeladen werden (wenigstens theoretisch)? Oder nicht?

Natürlich geht das so. Bei Wikipedia (vergebt mir, ich muß das tun:wink:) findest du:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blitz und http://de.wikipedia.org/wiki/Blitz#Entstehung

Wenn der Blitz in ein Haus einschlägt und Schaden anrichtet, dann transportiert er Energie in das Haus. Die könnte theoretisch genutzt werden.
Aber:
Wir reden hier über eine elektrische Entladung, die so grob um die 0,05 Sekunden dauert, einige 10 Millionen Volt Spannung hat und Stromstärken von 20000 Ampere liefert.

Um jetzt mal wieder den Vergleich mit dem Wasser zu bringen. Der Wasserdruck entspricht der Spannung, die Wassermenge dem Strom (grob). Wir reden hier also über eine Super-Duper-Höchstdruckwasserleitung (mal als Idee: Wasserdruck im Haus so 6 bar, mit 4000 bar kannst du Stahl locker schneiden), die innerhalb von 0,05 Sekunden viele tausend Liter Wasser liefert. Die willst du jetzt in eine kleine Sektflasche abfüllen.
Das ist definitiv alles andere als einfach.
aus dem Archiv: /t/energiegewinnung-aus-blitze/1615859

In einem Gewitter selber steckt übrigens jede Menge Energie: http://www.aprevision.net/pages/energiegew.php , die aber so leider nicht nutzbar ist.

mfg Ulrich

ps: Im Deutschen Museum in München gibt es eine gute Vorführung dazu: http://www.deutsches-museum.de/ausstellungen/energie…
Da lassen die es richtig krachen.

1 Like

Hallo Schigum!

Wenn ich oben kalten Sekt trinke, ist mein Körperkollektor in der Lage, die Flasche wieder warm auf zu füllen. Das Problem an der Sache sehe ich nur darin, wie du den Korken dann wieder drauf bekommen willst?

Gruß, Michael K

Hallo,

ich hätte da mal so eine frage:

  • Was tut eigentlich ein Alchemist?

Er sucht Antworten. Es war in der Vergangenheit ein Wissenschaftler,
der ohne die heute selbstverständlichen Kenntnisse von chem.
Elementen und physikalischen Gesetzen und biol. Zusammenhängen
versucht hat, rein empirisch irgend welche Ideen und Vorstellungen
umzusetzen oder philosophische Modelle zu bestätigen.
Das konnten irgendwelche Heilelixiere sein oder Mittel zur
Unsterblichkeit oder auch einfach irgendwelche Stoffe zur
praktischen Verwendung im Handwerk oder Kriegskunst.
Natürlich war oft viel Hokuspokus dabei und die Ergebnisse waren
meist ganz andere als gesucht und erwartet.

  • und wie funktioniert Alchemie eigentlich?

Da sich diese alten Wissenschaftler nicht an die heutige anerkannten
Normen und Methoden halten mußten, war alles möglich was der
Stand der jeweiligen Technik und Wissenschaft eben hergab und
die Phantasie dem Alchemisten eingab.

Ich denke, eine Menge zufälliger Entdeckungen sind auf den
Forscherdrang zurückzuführen (am bekanntesten sicher das Schieß-
pulver -> Feuerwerk, aber auch andere Dinge in der Metallurgie
-> diverse Legierungen, Glasherstellung, Pigmente/Farben,
womöglich auch Spiegel, Naturheilmittel, Gifte, Drogen,
Rauschmittel usw. )

des ganzen erklären. Weil zuerst dachte ich es ginge dabei nur
ums Goldmachen und Homunculus züchten aber das scheint ja so
nicht zu stimmen.

Nein, man wollte bestimmte Stoffe mit bestimmten Eigenschaften
erzeugen (z.B. edel wie Gold oder hart wie Diamant oder
auch Mittel zum ewigen Leben oder einfach auch gegen totbringende
Krankheiten (Pest) oder auch Möglichkeiten finden, das Schiksal
vorherzubestimmen oder auch zu steuern.

Gruß Uwi

Hallo!

Hermetische Wissenschaften ins Chemiebrett!?! Nein danke!

Gruß, Michael K

Hallo jarolep!

Ich danke dir für diese Ausführung und möchte ergänzend Goethe zitieren, damit die Anderen etwas zum Nachdenken haben.
Frei zitiert:
„Wie Glück und Unglück sich verketten, das fällt den armen Toren niemals ein!
Selbst wenn sie den Stein der Weisen hätten, der Weise mangelte dem Stein.“

Bei der wahren Alchemie ging es immer darum, durch Erkenntnis von Naturgesetzen und ihrem Studium den Weg des eigenen bleiernen Körpers in einen goldenen oder sonnenhaften Zustand zu verwandeln. Es ist das Opus Magnus der Hermetiker; die „Umstellung der Lichter“, die Schymische Hochzeit, die Erhöhung der körperlichen Existenz, um zu einem Gefäß für das Göttliche zu werden. Der Gralsmythos versucht sinngemäß dasselbe nahe zu bringen.

Licht und Liebe, Michael K

Thorshammer liegt richtig. Die Bücher über Alchemie, die überliefert wurden und sich so unverständlich darstellen, sind hermetische Werke. Es ging um die Herstellung des Steins der Weisen. Da die Inquisition tobte, die Mystiker verfolgt wurden, übermittelten sie ihr Wissen in verschlüsselter Form an Interessierte weiter. Diese müssen aber schon ein gehöriges Grundwissen beherrschen, damit sie dann das Buch über die Alchemie zu verstehen. Es werden physische Vorgänge beschrieben, mit denen eigentlich nur psychisch-geistige Vorgänge verschleiert werden. Sulfur, Merkurius und Sal stehen für z.B. Geist, Seele und Körper. Der Stein der Weisen selbst ist der Mensch in höchster Vollendung - körperlich, emotional und mental absolut gesund mit Anbindung an den Kosmos. Hoffentlich hilft das ein wenig weiter.

Günter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Denis!

Hier eine kleine Hilfestellung für dich: Wenn das Licht Alchemie betreiben würde, anstatt -wie du es willst- ständig mit seiner Höchstgeschwindigkeit an der Realität dieser unserer Dimension entlang zu radeln, dann würde es sich bemühen statts Teichen nur noch Welle zu sein. Diese Diskussion sollten wir übrigens vom Grundsätzlichen aus nochmals aufrollen. Mir ist da noch zu Vieles unklar. Z.B. das Wort „Lichtbrechung“… Kann man es also über das Knie brechen? Was bricht da eigentlich? Und was kann der Alchemist da wieder heilen?
Viel Spaß beim Nachdenken.

Gruß, Michael K