Hallo,
Paulus hat gewiß nicht jede beliebige Schrift für „inspiriert“
angesehen.
Sicherlich nicht. Weiters lag auch noch nicht fest, welche Bücher letztlich in die Bibel aufgenommen werden würden. Worauf also bezog er sich? Ich denke doch, zumindest auf die Tora, wenn er von der Schrift spricht, was sonst?
ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
Das klingt nach dem Gesetz, also die Bücher Mose.
Wenn man also christlich religiös ist, akzeptiert man auch die Inhalte das Alte Testaments.
Das sagst du so leichtfertig programmatisch. Wieso?
Gerade Paulus war derjenige, der „das Gesetz“ als für
Christus-Anhänger nicht verbindlich erklärte.
Vielleicht aber wieder eine Nuance verbindlicher als Jesus.
Christus-Interpretation als „neuer Adam“.
Paulus benutzte die Tora, um seine eigenen Interpretationen hinein zu legen. Adam, der Verursacher der Erbsünde. Damit bestätigt er aber, dass er Adam als den erste Menschen, der auch tatsächlich gelebt hat, sieht.
Damit ist aber nicht gesagt, wie diese Texte wiederum
interpretiert werden sollen/können. Von Wortwörtlichkeit und
zwar im historischen und naturwissemschaftlichen Sinn ist in
der offiziellen Lehrmeinung, d.h. im Katechismus, nicht die
Rede.
Ich habe ein paar Bezüge aus dem Katechismus herausgesucht und möchte sie unten anhängen. Wer es lesen möchte, es geht darum, dass die Bibel als Werk bezeichnet wird, das zwar verbildlichte Darstellungen benutzt, die wesentlichen Ereignisse hätten aber doch stattgefunden:
- Gott erschuf Himmel und Erde,
- Er erschuf die Menschen zu seinem Ebenbild,
- Unsere Stammeltern begangen eine Ursünde,
- das Essen vom Baum der Erkenntnis symbolisiert eine Überschreitung einer von Gott gegebenen Grenze,
- Alle Menschen sind in die Sünde Adams verwickelt
Es wird also doch im Wesentlichen der Inhalt von Genesis 1-3 bestätigt. Sodass es doch, und das war ja meine ursprüngliche Intention, herauszufinden, dass es hier doch zu einer Verpflichtung christlicher Gläubiger, diese Bibelinhalte zu akzeprieren, kommt.
Anhang: Ausschnitte aus dem Katechismus
279 ,Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1,1). Mit diesen feierlichen Worten beginnt die Heilige Schrift. Das Glaubensbekenntnis übernimmt diese Worte, indem es Gott, den Vater, den Allmächtigen, als den ,Schöpfer des Himmels und der Erde" bekennt, ,der die sichtbare und die unsichtbare Welt" geschaffen hat. Wir werden zunächst über den
355 ,Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde; nach dem Bilde Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie" (Gen 1,27). Der Mensch nimmt in der Schöpfung eine einzigartige Stellung ein: er ist ,nach Gottes Bild" geschaffen [Vgl.
Die Erbsünde - eine wesentliche Glaubenswahrheit
390 Der Bericht vom Sündenfall [Gen 3]verwendet eine bildhafte Sprache, beschreibt jedoch ein Urereignis, das zu Beginn der Geschichte des Menschen stattgefunden hat [Vgl. GS 13,1.]. Die Offenbarung gibt uns die Glaubensgewißheit, daß die ganze Menschheitsgeschichte durch die Ursünde gekennzeichnet ist, die unsere Stammeltern freiwillig begangen haben [Vgl.
396 Gott hat den Menschen nach seinem Bilde geschaffen und in seine Freundschaft aufgenommen. Als geistbeseeltes Wesen kann der Mensch diese Freundschaft nur in freier Unterordnung unter Gott leben. Das kommt darin zum Ausdruck, daß den Menschen verboten wird, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, ,denn sobald du davon ißt, wirst du sterben" (Gen 2,17). Dieser ,Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" erinnert sinnbildlich an die unüberschreitbare Grenze, die der Mensch als Geschöpf freiwillig anerkennen und vertrauensvoll achten soll. Der Mensch hängt vom Schöpfer ab, er untersteht den Gesetzen der Schöpfung und den sittlichen Normen, die den Gebrauch der Freiheit regeln.
Folgen der Sünde Adams für die Menschheit
402 Alle Menschen sind in die Sünde Adams verwickelt. Der hl. Paulus sagt: ,Durch den Ungehorsam des einen Menschen" wurden ,die vielen (das heißt alle Menschen] zu Sündern" (Röm 5,19). ,Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten" (Röm 5,12). Der Universalität der Sünde und des Todes setzt der Apostel die Universalität des Heils in Christus entgegen: ,Wie es durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen (die Tat Christi] für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen, die Leben gibt" (Röm 5,18).