Alles selber machen?

Hallo,

hatte heute eine interessante Unterhaltung. Wir haben darüber gesprochen, ob es besser ist, alles selber zu machen.

Also selbstgemachten Joghurt mit frischen Früchten statt die 19 ct Variante, Kuchen/Muffins immer selbermachen, Eis, Pudding, etc.

(ich rede jetzt nicht von selber schlachten oder anbauen). Sondern vom bewussten Vermeiden und Nichtkaufen von fertigen Lebensmitteln, Fertiggerichten und Tütensuppen.

Es wurden da mehrere Meinungen thematisiert, das es billiger wäre (oder auch nicht), gesünder (auch wenn man kein Bio, sondern discounterware kauft??? ), das man einfach gesünder lebt, weil man Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker etc vermeidet.

Eine Dame macht sogar Pommes immer selber (aus allergischen Gründen macht sie seit Jahren alles selber ), konnte aber nciht sagen, ob das jetzt teurer wäre, sie gesünder lebte, etc. Sie sagte allerdings, das sie halt definitiv mehr Zeit in der Küche verbrächte, das aber Gewohnheitssache wäre.

Was meint ihr ?

Lg

Brenna

Hallo auch,

ich bin mit „selbstgemachten“ Lebensmitteln aufgewachsen.
Woran ich mich erinnere ist die Zeit die dabei draufging. Meine Großmutter war eigentlich permanent damit beschäftigt irgendwelche Lebensmittel zu „konservieren“. Zweimal im Jahr wurde geschlachtet und so der gesammte Jahresbedarf an Fleisch und Wurst gedeckt. Felder abgeerntet und regelmässig Korn zur Mühle gebracht und Mehl abgeholt. Eben das ganze Programm…

…der Geschmack der Sachen bleibt mir unvergessen…kein Vergleich mit diesem ganzen Industriezeugs.

ok, jetzt zu deiner Frage…
bei zB. Joghurt kauf ich den puren und mansche mir die Früchte aus meinem Garten selber rein…und ja es fühlt sich besser an, weil ich weiss: es sind keine Sägespäne drin.

Auch frisches selbstgemachtes Brot ist einfach läääcker.

MAn muss es einfach für sich selbst entscheiden.

Ob es teurer ist? Wahrscheinlich nicht…man darf aber die Arbeitszeit nicht vergessen.

Gesünder? zumindest fürs eigene Empfinden schon

achja, was soll eigentlich an Pferdefleisch schlimm sein? Schonmal einen echten rheinischen Sauerbraten gegessen? läääcker.

Gruß Angus

Was meint ihr?

Dass Fertiggerichte nicht umsonst als Convenience-Food – also Bequemlichkeitsessen – bezeichnet werden. Sie bieten Komfort, weil sie rasch und leicht zuzubereiten sind; allerdings hat man wenig Kontrolle über die Zutaten und/oder zahlt für die Vorbereitung. Bei Essen aus unzubereiteten Einzelkomponenten ›weiß man, was drin ist‹, wie gerne gesagt wird, muss aber dafür oft mehr Arbeit und Zeit aufwenden.

Bedarf es einer definitiven Entscheidung zwischen diesen beiden Möglichkeiten? Ich meine nicht, zumal es eine Reihe von Zwischenstufen gibt zwischen dem rohen Kohlrabi aus dem eigenen Garten einerseits und dem eingeschweißten Mikrowellen-Fertigmenü andererseits. Man muss sehen, was den eigenen Bedürfnissen entgegenkommt: In einem Supermarkt, den ich bisweilen frequentiere, gibt es zum Beispiel im Kühlregal vorgeschnittene Wokmischungen, also asiatisch angehauchte Gemüse, die man direkt in die Pfanne werfen kann und die nach fünf Minuten gar sind. Für eine Hausfrau, die gerne kocht und zudem fünf Personen zu versorgen hat, ist das vermutlich uninteressant: Wenn sie die Zeit und Muße hat, die einzelnen Gemüsesorten zu schneiden, vielleicht auch die Mischung etwas abwandeln will und weiß, wie die Zubereitung funktioniert, verschwendet sie nur Geld mit dem vergleichsweise teuren pfannenfertigen Wokgemüse. Für einen Single, der bis spät abends arbeitet, nicht gerne kocht und ohnehin nur eine Kochplatte hat, ist das dagegen wohl ein attraktives Angebot. Das Zeug ist genießbar, es ist idiotensicher und schnell gemacht und außerdem genau die Menge, die er braucht. Aber vielleicht ist der Single auch ein Gourmet, der gerne seine Freunde nach eigenen Rezepten bekocht, und die Hausfrau ist in Wirklichkeit gestresst und froh, wenn irgendwas auf dem Tisch steht. Dementsprechend werden die Präferenzen schwanken – möglicherweise auch situationsabhängig: Es gibt etwa Leute, die selbst Gemüsebrühpaste herstellen, aber trotzdem das fertige Pulver verwenden, wenn sie es nur anstelle von Salz ins Nudelwasser kippen und selbiges am Ende wegschütten.

Und ganz unabhängig vom Praktischen kommt der soziale Aspekt hinzu: Sowohl die Verwendung von Fertiggerichten als auch der Verzicht darauf eignen sich, um einen bestimmten Lebensstil auszudrücken. Wer selbst kocht, stellt etwas Exklusives her, das es so nicht zu kaufen gibt. Das lädt manche zu einer gewissen Überhöhung der geschmacklichen und gesundheitsförderlichen Eigenschaften der eigenen Machwerke ein. Wieder andere erliegen dem Convenience-Aspekt von Fertiggerichten vollständig und sind außerstande, auch nur irgendetwas aus unzubereiteten Produkten zu verfertigen, oder ›haben es nicht nötig‹, stundenlang in der Küche zu stehen. Die Wahrheit wird, wie so oft, usw. usf. – wie langweilig.

Gruß
Christopher

Hallo,

hatte heute eine interessante Unterhaltung. Wir haben darüber
gesprochen, ob es besser ist, alles selber zu machen.

Kommt drauf an, was „besser“ ist.

Es wurden da mehrere Meinungen thematisiert, das es billiger
wäre (oder auch nicht), gesünder (auch wenn man kein Bio,
sondern discounterware kauft??? ), das man einfach gesünder
lebt, weil man Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker etc
vermeidet.

Bei den Kosten kann man die Kosten der Rohstoffe, Energiekosten, und Arbeitszeit einbeziehen.

  • Rohstoffe sind vielleicht beim Selbermachen billiger
  • Energiekosten sind sicher höher, wobei im Winter die verschwendete Energie deine Wohnung heizt.
  • Arbeitszeit: Ob ich zur Entspannung im Internet daddle oder Gemüse schnipple, ist vielleicht egal. Dann sind die Kosten der Arbeitszeit unwichtig.

Eine Dame macht sogar Pommes immer selber

Da kommt es für mich darauf an, was mir schmeckt. Tütenpommes, die im Backofen erhitzt werden, gehören für mich nicht dazu - dann esse ich eher gar keine Pommes. Das gilt für viele Fertigprodukte.

Was meint ihr ?

Auch in der Gastronomie wird viel mit Fertigprodukten gearbeitet, wobei hier die Arbeitszeit einen großen Einfluss hat. Oft kann es der Gastronom aber besser, und deshalb schmeckt es auch.

Cheers, Felix

Eine Lanze für Convenience
Moin zusammen,
mir scheint hier muss mal differenziert werden.
Im Volksmund sind Convenience-Produkt Fertiggerichte.
Ich sehe das ganz anders.

Für mich sind Convenience Produkte, die der Küche die Arbeit erleichtern.
Wie würde eine Küchenbrigade aussehen, wenn täglich wirklich frisches Gemüse angeliefert wird, geputzt, geschält, blanchiert etc. werden muss?
Wer würde für den Arbeitsaufwand bezahlen? Der Gast sicherlich nicht und die Gastronomische Arbeiter ständen Schlange beim Arbeitsamt.

Stellt euch ihr, müsstet für ca. 50 Personen frische Erbsen zubereiten, das dauert Stunden und die wollen bezahlt werden. Genauso verhält es sich mit anderem Gemüse etc.
Was bitte spricht dagegen gefrostete Ware – wird auch als Convenience bezeichnet, zu verarbeiten? Was spricht dagegen fertige Pommes zu kaufen?
Klar schmecken selbst Hergestellte besser. Und glaubt mir eins, welcher Arbeitsaufwand das ist, kann ich berichten, da ich es noch machen musste als die Fertigen noch nicht gab.
Auch hatte ich mal die blöde Idee frische Erbsen für die vierköpfige Familie zu machen. Klar waren die besser als die anderen, aber eins kann ich euch sagen, einmal und nie wieder.

Ich meine es so, wer Zeit und Spaß hat Solls selber machen. Ich wuchs in einem Familienbetrieb auf, morgens standen Oma und Mutter stellenweise um 5 oder 6 in der Küche. Onkel ging mit Opa aufs Feld und brachten frisches Gemüse incl. Kartoffeln mit, die zubereitet werden musst. Kostenfaktor null oder fast. Und heute, wer bezahlt?

Ein befreundeter Gastronom kauft in der Saison bis zu 100 kg frische Pfifferlinge. Lässt diese von einem Obdachlosen für 2.50 die Stunde putzen, waschen und frosten. Warum nicht.
Sind diese gefrostete Pfifferlinge nicht auch schon Convenience oder sind es nur solchen, die gekauft werden?
Für mich sind diese Produkte also Convenience und nicht was so rumgeistert Fertiggerichte.
Warum zum Beispiel sollte ein Gastronom kein kalibriertes Fleisch vom Metzger seines Vertrauens – gibt’s den überhaupt – liefern lassen? Auch das sind Convenience.
Selbst als Rentner – Gott was habe die doch Zeit, greife ich gerne auf Convenience zurück, unter gewissen Umständen.

Leute steckt doch nicht alles in einem Sack.
Gruß
Claude
Steht ihr nicht auch mal vor einem Lokal und saget oder denkt „das ist aber teuer“? Stellt euch vor, es wäre alles frisch hergestellt, das Lokal gäbe es nicht mehr.

günstiger ist es sich nicht, aber gesünder :smiley:

Hallo,

ich meine keine TK-Gemüse oder ähnliches. Ich kaufe durchaus auch TK-gemüse, und nicht immer frisch, ich meine jetzt wirklich, Hühnerfrikasse selber zu machen - mit echten Hühner, echten champignons, etc.

Oder Muffins selber zu backen - statt die für streckenweise 1 euro pro stück zu kaufen und dann sand im Mund zu haben.

Oder Joghurt selber zu machen, und dann vll selbst Obst zu pürieren (meinetwegen TK), sowas halt.

Halt die Sachen auch einfach zu halten, und nicht alles aus Tüten Beuteln und mit jeder Menge eigentlich unnötiger Zutaten wie Farbstoffe, Konservierungsmittel, etc.

Beispiel: Wenn ich Apfelpfannkuchen esse, dann sind da eier, Mehl, Milch, Zucker und Salz drin . Und natürlich Äpfel. hole ich diese komischen Fertigmischungen, sind da noch 3 andere Süßungsmittel, Konservierungsstoffe, etc drin.

Das ich durchaus auch TK-ware habe, und selber einfriere, um auch Vorräte zu haben, ist doch klar. :smile:
Muss dazu sagen, das ich allergisch auf bestimmte Geschmacksverstärker bin, und da eh sehr, sehr vorsichtig bin - es gibt auch Lokale, wo ich aufgrund allergischer Reaktionen nicht mehr hingehe. Und leider findet man die in allen preislagen.

Lg

Brenna

Hallo,

ich meine keine TK-Gemüse oder ähnliches. Ich kaufe durchaus
auch TK-gemüse, und nicht immer frisch,

Da haben wir doch schon das Problem. TK, also Convenience, sind wesentlich frischer als frische Ware, die durch Transport und Lagerung alles verloren hat.

ich meine jetzt wirklich, Hühnerfrikasse selber zu machen - mit echten Hühner,echten champignons, etc.

Hab ich was überlesen?

Oder Muffins selber zu backen - statt die für streckenweise 1
euro pro stück zu kaufen und dann sand im Mund zu haben.

Ging es darum?

Oder Joghurt selber zu machen, und dann vll selbst Obst zu
pürieren (meinetwegen TK), sowas halt.

Siehe oben.

Halt die Sachen auch einfach zu halten, und nicht alles aus
Tüten Beuteln und mit jeder Menge eigentlich unnötiger Zutaten
wie Farbstoffe, Konservierungsmittel, etc.

Ehrlich gesagt hab ich noch nie darauf geachtet ob da, was drin ist, werde ich beim Nächten Einkauf nachholen.

Beispiel: Wenn ich Apfelpfannkuchen esse, dann sind da eier,
Mehl, Milch, Zucker und Salz drin . Und natürlich Äpfel. hole
ich diese komischen Fertigmischungen, sind da noch 3 andere
Süßungsmittel, Konservierungsstoffe, etc drin.

War davon die Rede?

Das ich durchaus auch TK-ware habe, und selber einfriere, um
auch Vorräte zu haben, ist doch klar. :smile:

Siehe Pfifferlinge.

Muss dazu sagen, das ich allergisch auf bestimmte
Geschmacksverstärker bin, und da eh sehr, sehr vorsichtig bin

  • es gibt auch Lokale, wo ich aufgrund allergischer Reaktionen
    nicht mehr hingehe. Und leider findet man die in allen
    preislagen.

Für wahr, fast aber nicht in allen. Sonst ständen wir Stunden oder Wochen an den Zubereitungen.
Wobei, nimmt es mit Humor, Salz auch ein Konservierungsmittel ist…Sorry für den Satz!
In meinem Beruf, ja auch als Rentner noch, bin ich sehr viel mit dieser Problematik konfrontiert .
Anfangs muss ich sagen – als diese bekloppte Welle anfing – nie darauf geachtet, heute schon, zum Wohl der Gäste und dessen Zufriedenheit.
Auch hier iste Satz etwas bekloppt. Sorry.
Gruß
Claude

Hallo Brenna,

von allen gesundheitlichen, ethischen und sonstigen Aspekten abgesehen ist für mich das Hauptargument fürs Selbermachen der Geschmack - zwischen so einem staubtrockenen, nahezu geschmacksneutralen Fertigkuchen und einem selbst gebackenen liegen einfach Welten!

Und da Du speziell Muffins erwähnst - die sind im Nullkommanix zusammengerührt, das geht im Zweifelsfall schneller als vor dem Regal im Supermarkt die Zutatenlisten auf den Verpackungen zu entziffern. ;o)

Beste Grüße

Billi

Hallo Brenna,
wir machen auch fast alles frisch, da in unserer Familie sehr viele Allergiker sind und unsere Enkelkinder sogar auf Jodsalz stark reagieren. Da bleibt einem nicht viel anderes übrig, als auf Fertigprodukte auch Wurst und Brot zu verzichten, da bei uns hier jeder Bäcker und alle Metzger, Jodsalz als Zutaten haben. Ich mache auch die Gemüsebrühe selbst, 1kg Gemüse nach Wahl bzw. nach Verträglichkeit (Karotten, Tomaten, Sellerie, Paprika sind bei uns tabu/ Allergien) dafür kommt Lauch, Zwiebel, Knobi, Verschiedene Gartenkräuter, Pastinake, Blumenkohl, Kohlrabi, Liebstöckel… was der Garten so hergibt, hinein, 125g Meersalz, das ganze fein pürieren und in kleine Schraubgläser füllen, kühl stellen. Das hält sich ziemlich lange bestimmt 3-4 Monate. Die angefangenen Gläser im Kühlschrank aufbewahren und in etwa einer Woche aufbrauchen. Ich mache das schon seit mehreren Jahren und bis jetzt ist nicht ein mal was verdorben. Man kann es auch trocknen, indem man die Paste auf ein Backblech streicht und bei 50°C Umluft (geht nur mit Umluft) ca. 24 Std. trocknet. Dann die Stücke vom Backblech nehmen und im Mörser ganz klein reiben, kann man dann auch als Salatwürze usw. nehmen, ist aber sehr Zeit- und Kräfteaufwändig aber es lohnt sich. Nur sollte man beim zermahlen wirklich einen Mörser nehmen, denn die Küma. wird man sich ruinieren (aus eigener Erfahrung). Tk Erbsen, und Früchte nehme ich auch (falls Jahreszeitabh. nicht im Garten) halt nichts wo schon irgendwelche Zutaten dabei sind wie Zucker, Salz Verdickungsmittel. Also nur Obst pur.
Ich denke mit deinem Artikel hast du bestimmt einige Leute wachgerüttelt und das ist gut so.

Viele Grüße
lolita

Hallo,

wie immer muss man da auf verschiedenen Ebenen differenzieren. Es gibt TK und anderweitig konserviertes Obst und Gemüse was je nach Verwendungsart gleichwertig oder sogar besser als das ist, was man für noch irgendwie bezahlbares Geld in für jedermann erreichbaren Einkaufsquellen bekommt. Gute Dosentomaten, TK-Erbsen wären da gute Beispiele.

Auch bei komplexeren Dingen muss man immer abwägen, was man an Zeit, Zugriff auf Zutaten und Maschinenpark hat, um damit was für ein Ergebnis herzustellen. Bei uns wandert kaum ein Knochen oder Gemüserest nicht in eine Brühe, die dann wieder Grundlage für Suppen oder Saucen wird. Aber ich kaufe nicht alle drei Wochen extra Großportionen ein, die ich dann nicht zeitnah verarbeiten kann, nur um dann entsprechende Reste zu haben, damit immer ausreichend Fonds für jede Gelegenheit da sind. Da sind dann fertige gute Fonds, oder Demi Glace durchaus eine Alternative. Und für die Alltagsküche reicht auch mal ein Löffelchen Brühpulver, wenn gerade nichts besseres zur Hand ist, um die gewünschte Saucenmenge etwas zu tunen.

Wir machen (trotz 2*40+ Jobs und zwei kleinen Kindern) jede Menge Dinge selbst, die andere sich vermutlich kaum vorstellen können. Angefangen von selbst gemachtem Eis (allerdings eben auch anständige Eismaschine vorhanden), Nudeln (passender Aufsatz zur semiprofessionellen Küchenmaschine aber eben auch vorhanden), haben im Herbst gerade noch ein halbes Schwein verwurstet, und zu Ostern noch die Reste eines Rehs zu Pastete verarbeitet, machen Gnocci, räuchern selber, bevorzugen selbst gemachte Pizza, selbstgebackenen Kuchen und Waffeln, machen Sushi, und Burger aus frischem Hackfleisch, und wenn ich endlich mal Zeit finde mich mit dem Weihnachtsgeschenk Brotbackautomat auseinander zu setzen, werden wir den sicher auch nutzen, um mal wieder häufiger selbst Brot zu backen.

Früher (vor Familie) habe ich alle paar Wochen mit Begeisterung stundenlang in der Küche gestanden, um den Tiefkühler wieder mit schnell verfügbaren Einzelportionen für Tage mit wenig Zeit zum Kochen aufzufüllen. Heute sehe ich auch zu, dass für die Kinder Mittags noch Reste vom Vortag oder eben solche vorbereiteten Dinge da sind, damit das Au-Pair nicht zu oft auf Blinis und Bratkartoffeln mit Spiegelei ausweicht (was die Kinder allerdings lieben). Aber klar, es gibt auch Tage, da sind auch unsere Vorräte mal nicht ausreichend, ist man zu geschafft, um noch selbst Ravioli zu machen, oder Pizzateig zu machen, und dann finde ich es nicht schlimm, wenn es dann auch mal eine Nudelsauce aus dem Glas (allerdings nicht die aus dem Supermarkt, sondern die vom italienischen Großhändler) oder eine TK-Pizza gibt. Das ist aber bei uns wirklich eher die Ausnahme. Und den Unterschied schmecken bei uns alle deutlich.

Was es aber bei uns definitiv nicht gibt, sind irgendwelche Beutelchen von Maggi, Knorr und Co., die über eine einfaches Brühpulver hinausgehen (da haben wir auch normalerweise einen besseren Hersteller), fertige TK-Gerichte (mit Ausnahme Pizza), vorgewürzte Gemüsemischungen, Tüten- und Dosensuppen. Zum Grillen will der Rest der Familie gerne mal neben selbst gerührter Aioli auch Ketchup und die ein oder andere fertige Grillsauce, aber schon wenn es um anständige Rippen geht, lege ich die normalerweise in selbst hergestellter BBQ-Sauce ein, die es dann auch dazu gibt.

BTW: Pommes mit einem passenden Schneider selbst zu machen, geht wirklich extrem schnell, und man stopft sich den Tiefkühler nicht mit großen Säcken zu.

Gruß vom Wiz, der oben gerade ein Gulasch vom Galloway mit Guinness auf dem Herd vor sich hin schmurgeln lässt, was gerade das ganze Haus mit Wohlgerüchen durchzieht, und gleich mal für morgen angesichts endlich steigender Temperaturen ein Eis ansetzen geht

Hallo,

zugegeben, der Schuppen, in dem ich damals fast eine Lehre angefangen hätte, hatte ein Sternchen, aber in der Tat, da kam täglich das Gemüse frisch, größtenteils sogar per Rungis Express, und wurde selbstverständlich Stück für Stück frisch verarbeitet. Und das war die Zeit, als man noch jedes Stück tournierte und die Bundmöhrchen mit Stielansatz putzte. Klar, da ging es eben um 9:00 los, und die ganze Mannschaft war gut beschäftigt, damit für den Mittags- und Abendservice das ganze Mise en place fertig wurde. Aber auch da wanderte jeder Abschnitt in einen Fond, und wäre an vorpariertes und zugeschnittenes Fleisch oder filetierten Fisch nicht zu denken gewesen.

Aber selbst zu Zivizeiten, als ich für 35 Leute zu kochen hatte, ging es zweimal die Woche auf den Markt, und habe ich immer zugesehen, dass es möglichst viel Frischware gab. Wir hatten eine Küchenhilfe, und das ging problemlos. Man muss ja dann nicht unbedingt Erbsen machen (wobei gerade da das TK-Produkt für alle Anwendungsarten auch mE die bessere Alternative ist).

Aus Spaß an der Freud habe ich zu meinen Projektzeiten in München gelegentlich eine Eventköchin unterstützt, bei der es auch nicht anders lief. Klar, da wurde dann nach dem Event noch schnell der Fond für den nächsten Tag angesetzt, und nach der Runde über den Großmarkt ging es eben am nächsten Morgen gleich wieder los.

Also es geht durchaus.

Gruß vom Wiz

1 Like

Hallo,

Für mich sind Convenience Produkte, die der Küche die Arbeit
erleichtern.
Wie würde eine Küchenbrigade aussehen, wenn täglich wirklich
frisches Gemüse angeliefert wird, geputzt, geschält,
blanchiert etc. werden muss?
Wer würde für den Arbeitsaufwand bezahlen? Der Gast sicherlich
nicht

wenn man dem Gast die Wahl ließe, würde sich das schon herausstellen. Wenn jeder Koch auf seine Karte schriebe, welche Produkte aus der Tiefkühlkette kommen, könnte der Gast selbst entscheiden, ob er für den Preis Fertigware in Kauf nimmt oder doch lieber mehr bezahlt und dafür Frischware auf den Tisch bekommt.

Im übrigen ist es ja nicht so, daß höhere Preise automatisch mit frischeren Produkten einhergingen.

Was bitte spricht dagegen gefrostete Ware – wird auch als
Convenience bezeichnet, zu verarbeiten?

Dagegen spricht prinzipiell nichts, nur will ich das wissen, bevor ich entscheide, mich an einen Tisch zu setzen. Stelle ich beim Essen fest, daß ich mit TK-Produkten abgespeist werde, ohne daß sich das in einem vergleichsweise niedrigen Preis wiederspiegelt, dann hat mich der Laden das letzte mal gesehen.

Was spricht dagegen
fertige Pommes zu kaufen?

Was spricht dafür, in einem Restaurant überhaupt Pommes zu bestellen? Pommes gibt es in Imbißbuden und selbst unter diesen gibt es welche, die ihre Pommes Frites frisch herstellen.

Klar schmecken selbst Hergestellte besser. Und glaubt mir
eins, welcher Arbeitsaufwand das ist, kann ich berichten, da
ich es noch machen musste als die Fertigen noch nicht gab.

Wenn ich mal bewußt Pommes Frites esse, dann mache ich das dort, wo die Dinger frisch und vor meinen Augen hergestellt werden. Dort geht alle halbe Stunde ein Mitarbeiter ins Lager und holt einen Sack Kartoffeln nach vorne. Anschließend werden die Dinger durch eine Art überdimensionalen Eierschneider gedrückt, was pro Kartoffeln ungefähr zwei Sekunden dauert. Das Ergebnis ist nicht teurer als mit TK-Produkten, aber ungleich wohlschmeckender.

Steht ihr nicht auch mal vor einem Lokal und saget oder denkt
„das ist aber teuer“? Stellt euch vor, es wäre alles frisch
hergestellt, das Lokal gäbe es nicht mehr.

Jeder sucht sich seine Zielgruppe. Wenn jemand meint, seine Gäste mit TK-Produkten füttern zu müssen, dann wird er über den Preis und aufgrund des Umstandes, daß nicht wenige Menschen nur essen, um satt zu werden, schon seine Kundschaft finden, wenn er ein leidliches Ergebnis produziert.

Genauso gibt es aber Restaurants, die sich auf die Gäste eingestellt haben, die eben keine TK-Produkte, sondern frisch zubereitetes Essen haben wollen und nach allem was man hört und sieht, erfreuen die sich zunehmender Beliebtheit.

Gruß
C.

2 Like

Moin Christian,
du magst mit deinem Posting vielleicht irgendwie recht haben. Leider entsprechen deine Aussagen nicht der Realität.
Was bringt es mir, wenn ich in der Theorie mir was wünsche oder glaube und es in der Praxis nicht umsetzbar ist?
Stell dich mal für 1-2 Monate in eine professionelle Küche oder sei Gastronom. Mal sehen, was dabei raus kommt.

Gruß
DCG_CG

1 Like

Hallo,

du magst mit deinem Posting vielleicht irgendwie recht haben.
Leider entsprechen deine Aussagen nicht der Realität.

wieso sollte das nicht der Realität entsprechen? Es mag ja sein, daß Du nur Restaurants kennst, in denen mit TK-Produkten gearbeitet wird, aber hier hat man durchaus Gelegenheit, diesen aus dem Weg zu gehen. Und davon wird rege Gebrauch gemacht.

Natürlich wird man dann an einem Abend pro Person schnell 50 Euro und mehr los, aber das ist mir die Sache dann auch wert.

Gruß
C.

2 Like

Hi Brenna,

kann mich meinen Vorrednern und ihrer Argumentation nur anschließen - besonders gut hat mir Wiz mit dem Gulasch gefallen. :smile:

Eines möchte ich jedoch noch hinzufügen:
Wenn man wirklich gerne kocht, macht es auch manchmal nur grossen Spass, etwas selbst herzustellen.

Ich mache z.B. gerne Butter selbst, obwohl sie dann teurer als gekaufte ist und auch nicht weeesentlich besser schmeckt… hab ich dann mal zuviel selbstgemacht, mache ich Ghee daraus.

Brot, Nudeln, Saucenfonds, Marmelade usw. stelle ich seit Ewigkeiten selbst her, weils einfach Spass macht und gut schmeckt.
Meine Bude sieht wie ein Kräutergarten aus, weil mir Pflanzen Freude machen.

Und ich finde es toll, solches Wissen an meinen Sohn weiterzugeben, bevor es verloren geht… in einer Welt in der schneller Konsum so einen hohen Stellenwert hat.

Und ja - ich denke, dass es durchaus auch einen gesundheitlichen Aspekt hat - ich esse gerne und auch nicht wenig, passe aber Ende 40 immer noch in Größe 36 - Cholesterin & Zucker im Normbereich. :wink:

Schönen Sonntag noch

Lhy

Da haben wir doch schon das Problem. TK, also Convenience,
sind wesentlich frischer als frische Ware, die durch Transport
und Lagerung alles verloren hat.

Wobei ich mich frage, was an TK-Produkten denn eigentlich so ‚convenient‘ sein soll…

Nachdem ich vor Jahren mal so eine tiefgekühlte Gemüse-Scheußlichkeit - wie vom Hersteller angegeben - direkt aus der Verpackung in den Kochtopf gab, hatte ich nach dem Garen soviel Dreck am Topfboden, dass ich Gras drin anzüchten hätte können.

Also, falls ich heute mal wirklich auf TK-Gemüse ausweichen muss , wird das erstmal aufgetaut, gesichtet und gewaschen.
Dauert unterm Strich dann länger als die Zubereitung von Frischware.

Dass TK-Ware frischer ist, trifft auch nicht generell zu, denn das Zeugs wird teilweise recht lange zwischen Ernte und Verarbeitung zwischengelagert… von Unterbrechungen der Kühlkette ganz zu schweigen…

Was den Geschmack betrifft, braucht man auch nicht diskutieren - selbst die billigste Futtermöhre ausm Aldi schmeckt frisch zubereitet um Längen besser als das wabbelige Iglozeugs - am krassesten ist es bei Broccoli… der ist einfach nur eklig - von jeder Firma.

Bei Fisch genau das Gleiche, da hält TK-Ware auch keinem Vergleich mit Frischware stand.

Und außerdem widerstrebt es mir, Lebensmittel zu kaufen, die ich nicht sensorisch prüfen kann - am Gemüsestand kann ich den frischen Blumenkohl vom überlagerten deutlich unterscheiden - am TK-Regal nicht - da muss ich einfach den Versprechungen des Herstellers Glauben schenken, die in den seltensten Fällen der Realität entsprechen. :wink:

Gruß

Lhy

Hallo,

mir ist der Geschmack meines Essens am wichtigsten.

Ich verwende auch Convinience: TK Gemüse ohne weitere Geschmackststoffe bzw Saucen (also zwar Gemüsemischung aber z. B. kein Buttergemüse mit Sosse).

Pommes mag ich nur frittiert, damit ich aber nicht täglich in Versuchung komme, habe ich gar keine Fritteuse, somit gibts dafür lecker gewürzte selbst gemachte „Country Potaoes“ . Und in der TK ist dann auch mehr Platz.

Ich nehm schon auch abgepacktes Fleich vom Discounter mit, jedoch nix vorgefertigtes wie Gyros oder Cordon Bleu. Da ekelts mich, ich weiß doch nicht, was drinnen ist.

Und diese Fix-Teile brauche ich zwischenzeitlich auch nicht mehr. Da wird einem sowieso immer dieselbe Tomatenpampe mal als Bolognese, mal als Bauerntopf und mal als Currywurst oder Toskana-Schnitzel verkauft.

Da bin ich mit meiner selbstgemachten Tomatensosse eindeutig schneller und billiger.
Alles zwei/drei Monate mal 5 l Tomatensosse ansetzen Kosten ca 5 €, heiss in Schraubgläser abfüllen ist viel viel billiger als für jedes Glas mit 250 ml fertigsosse 2 € hinzublättern oder 50 ct Fixpampe.

Ich liebe aber Orangenmarmelade eines bestimmten Herstellers und Apfelmus kaufe ich mir auch fertig. Ich liebe es, 20 verschiedene Grillsossen zuhause zu haben und ich liebe auch ein bestimmtes Salatdressing.
Und meistens gibts abgepackte Wurst, da wir eher wenig davon essen.

Außerdem bin ich gerne in der Küche als Ausgleich am abend zum Job.
Dafür mag ich z. B. nicht sporteln gehen.

Grüße
miamei

Moin,

tja, ich sag mal klares JEIN.

Und zwar weil ich sowohl C-Punkt als auch Claude verstehe.
Deswegen hat Wiz ja auch ein „*“ von mir bekommen.

Letztendlich bewegt man sich doch in einem dreidimensionalen Koordinatensystem, dessen Achsen beschriftet sind mit „Zeitaufwand“, „Qualität“ und „Preis“. Innerhalb dieses Raums muß dann ein Kompromiß gefunden werden, der in den jeweiligen Tag paßt.
Und es sind Tage dabei, da WILL ich junk food, da gibt´s dann Tütentortellini. Oder TK-Pommes mit zwei TK-Frikandeln zusammen in einer Fritteuse. Und ich habe das Glück, gleich drfei gute Pommesbuden in Reichweite zu wissen. Wenns dann eben zwischen Arbeit und Skatabend grad zur Frittenbude reicht, so sei es.
Außerdem sind meine Versuche Pommes selbst zu machen bislang elend gescheitert. Meist war das Ergebnis labberig bis halbmatschig oder fast angesengt…
Aber eben nicht jeden Tag. DAS macht den Unterschied.
In der Regel wird bei uns selbst gekocht, gern mit frischen Zutaten aus dem eigenen Garten. Und da setze ich frisch = TK, denn den Überschuß, den wir ernten verarbeiten wir am gleichen Tag zu Tiefgekühltem. Sauerbraten legt man selbst ein und die Fertig/Dosen/Tütenvarianten von Braten, Frikos, Suppen, Pürree, Reibekuchen etc. haben nienicht den Hauch einer Chance.
Auch backe ich selbst (Brotrezept siehe Antwort an Wiz), unter anderem wegen der teilweise heftigen Preise für Kuchen.

Gruß
RF

Moin Wiz,

ein fettes „*“ für deinen schönen Beitrag.
Aber:

und wenn ich
endlich mal Zeit finde mich mit dem Weihnachtsgeschenk
Brotbackautomat auseinander zu setzen, werden wir den sicher
auch nutzen, um mal wieder häufiger selbst Brot zu backen.

das muß doch gar nicht sein.
Hier mein ultimatives Rezept, sogenanntes Dreiminutenbrot:
ca. 800ml lauwarmes Wasser dazu
2 Tüten Trockenhefe
3 TL Salz
4 EL Balsamicoessig
per Handmixer mit Knethaken verrühren/lösen
dann nach und nach
1 kg Weizenvollkornmehl unterrühren und homogenisieren.
Der Teig darf etwas kleben, sollte sich aber beim Kneten bereits gut von der Schüsselwand lösen.
Nun kommen noch entweder
150 g Kürbiskerne und 150 g Sonnenbluemnkerne
oder
100g Kürbiskerne, 100 g Sonneblumenkerne und 100g Sesam
dazu und werden miteingeknetet.
OK, das hat bis hier 10 Minuten gedauert…
Das Ganze in eine gefettete große Kastenform, einmal längs komplett einschneiden und dann direkt in den kalten Backofen. Auf 170°C Umluft stellen und etwa 50-60 Minuten backen. Wer es nicht so braun mag, kann die Temperatur nach 30 Minuten auf 150°C senken.
Wer mag, der kann ganz am Anfang auch 1/2 TL Chlipulver dazugeben.
Im Sommer werde ich das zum Grillen mal modifizieren und nur etwa 150-200 g Sesam nehmen und grob gehackte Oliven bzw. milde Peperoni mitbacken.

Gruß
RF