Alles wiederholt sich - immer wieder

Vielleicht, ja.
Es hängt auch davon ab, wofür wir uns individuell entscheiden. Und ob wir dem Zweifel Raum einräumen oder ob wir uns ihm immer wieder entgegen stellen.
Mit Fatalismus ist jedenfalls keine Entwicklung möglich und vielleicht geht es gerade einmal wieder um einen Entwicklungsschritt.
Mir hat Harald Welzer dazu besonders gute Ansätze gegeben:

Essenz: Immer wieder hinterfragen und jetzt und hier anfangen den Frieden zu kreieren, was wir uns wünschen.
Erleichternderweise benennt er auch, warum das immer wieder so schwer ist.Am Ende aber gilt es, es ins Umsetzen zu kommen, ohne wenn und aber.

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Auf jeden Fall.
Es muss darum gehen, Zyklen verschiedener „durées“ (der Begriff, den Braudel geprägt hat) zu erfassen.
Dennoch läuft ja offenkundig nicht alles ewig im Kreis.
Vermutlich sind da aber weniger Bewusstseins-Fortschritte wichtig, sondern v.a. technische Fortschritte (womit ich nicht stärkere Technisierung der Welt meine, sondern bestimmte qualitative Sprünge im Verhältnis Mensch-Natur).
Diese rein zyklische Denken erscheint mir zu fatalistisch, das klassisch-moderne linear-fortschrittshafte Denken zu naiv. Eine Mischung daraus könnte passen :wink:

Schwer zu sagen, ob man allgemein von „Wiederholung“ sprechen kann.
Wir erleben erneut eine Zeit einer größeren politischen Krise mit all seinen bekannten Begleiterscheinungen: Faschismen, starker-Mann-Rufen, Autoritarismen, Nationalismen, schwarz-weiß-Denken usw. Die ist aktuell aber z.B. nirgendwo so stark von einer ökonomischen Krise begleitet wie in den 20er/30er Jahren, u.a. auch deshalb nicht, weil man daraus gelernt hat und sich seitdem einige Krisenmanagement-Institutionen geschaffen hat.

Gruß
F.

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Und nachher nicht mehr?

Gruß
F.

Ich habe die Reaktionen auf Deine Frage gelesen. Und bin gelinde gesagt entsetzt darüber, wie häufig Deine grundsätzliche Frage missbraucht wurde, um persönlichen Frust und die Sichtweise des eigenen Puddings endlich mal los zu werden.
Ja, es wiederholt sich Alles.
Der offensichtlich unausrottbare Glaube an immer Mehr, immer Besser war in der Entwicklung der Menschheit lange zielführend.
Nun muss anders gedacht werden. Das schaffen aber die meisten Hirne nicht: vermutlich sind sie qua Evolution so getrimmt, dass sie aus den alten Mustern nicht rauskommen.
Man muss sich das aber nicht bei jeder Kleinigkeit im Alltag gefallen lassen.

LG
Amokoma1

Europa seit 70 Jahren friedlich??? Schon mal was vom KOSOVO KRIEG gehört?

Wenig überraschend habe auch ich nicht das ultimative Rezept für den Weltfrieden, aber Chancengleichheit und vernünftige Lebensbedingungen für alle dürften ein nicht gänzlich falscher Ansatzpunkt sein.

gut Korrektur_ Deutschland seit 70 Jahren friedlich.

Berlusconi, Bush junior.
Weit mehr jedoch in den Spitzen von Industrie und Finanzwesen. Das ist ja praktisch die Ebene noch über der Politik.

Servus,

seltsam, dass Du das glaubst. Hörst oder liest Du manchmal Nachrichten, eigentlich?

Sieht irgendwie nicht so friedlich aus, sowas:

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.2295378127193433&type=3&tn=-UC-R

Schöne Grüße

MM

und ist es nun soo schwer zu verstehen, dass ich Kriegszustände meine, wie es im 2. WK der Fall war?

Dass wir längst nicht mehr so friedlcih sind- ist doch genau DER Aspekt meines ganzen postings.
Dass sich scheinbar alles wiederholt.

Ziemlich eigenartig, Krieg zu unterscheiden zwischen solchem, den man woanders führt und solchem, bei dem der eigene Vorgarten in Unordnung geraten könnte.

Deutschland ist spätestens seit 1999 überhaupt nicht mehr friedlich, und wie sich Bundeswehr in Mali aufführt, das willst Du gar nicht wissen.

Wird dadurch nicht mehr und nicht weniger wahr, es bleibt halt eine naive und völlig unhistorische Betrachtung der Geschichte. Darüber brauchen wir aber nicht weiter zu diskutieren, sowas ist halt Mode.

Schöne Grüße

MM

Mode ist in diesem Forum ebenso, dass Fragen herabgesetzt und verurteilt werden.

Wenn dir Beiträge zu naiv sind, steht es dir doch frei, darauf nicht zu antworten.

Mich nervt diese Überheblichkeit (die es ja generell gegen Beiträge gibt) sehr- es hat jeder das Recht zu fragen (egal mit welchem Hintergrund).

Du hast Recht- da gibt es nichts zu diskutieren- Überheblichkeit und Herabsetzung sind wahrhaftig keine guten Mittel des Kontaktes.

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Hallo!

Doch, die Menschen entwickeln sich schon auch weiter, dies geht aber eher nach dem Motto: drei Schritte vor, dann vier Schritte zurück und dann wieder zwei Schritte vor.
Während es z.B. in meiner Kindheit üblich war, Kinder als Menschen zweiter Klasse anzusehen, wird vielleicht heute auch ein bisschen übertrieben, weshalb jetzt Egomanen herangezüchtet werden.
Weiters werden vermehrt psychologisch geschulte Experten eingesetzt (sind übrigens auch die, die in der Werbung eingesetzt werden), um die Menschen zu manipulieren. Auch die Medien spielen hier eine wichtige Rolle.
Hinzu kommt noch eine kräftige Portion Dummheit, ja auch das Bildungssystem trägt auch wesentlich dazu bei, je dümmer die Menschen sind, umso leichter kann man sie regieren.
Solange „die da oben“ fröhliche Urständ’ feiern können, ist es ihnen egal, ob sich das Fußvolk die Birne einschlägt, wie beim Wallenstein.

ich möchte dazu nur ganz kurz einwerfen (da ich nach etwas anderem suchte): die krankhafte Gier, gut zu beschreiben mit Plutismus (Plutokratismus), oder genauer mit ‚monetarer Avaritis‘ (leider nicht im ICD-10, aber eine der biblischen Sünden), könnte eine der Hauptquellen für o.e. Probleme sein. Nat. neben einigem anderen, aber: dies könnte man vielleicht nachvollziehen, wenn man wüßte, daß es andere Kulturen gibt, die keine solche Gier hervorbringen!?
Lest doch mal Jean Liedloff: „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“
Sie beschreibt aufgrund ihrer Beobachtungen in anderen Kulturen ziemlich treffend, wie falsche Brutaufzucht zu solchen Auswüchsen geraten kann, wie die hier im Westen.
Ich glaube daß dies ein Ansatz sein könnte, zumindest um das ein bischen besser zu verstehen…