Als wie

faustisch!
na mahlzeit!
wir stürzen hannelörken ja komplett in unsichere abgründe. gandalf sagt „wie“, kreszenz sagt „als“ und gudrun kritisiert den satz an sich. 1) würd mich nicht wundern, wenn sich hannelörken denkt „nun bin ich so klug als wie zuvor“.
m.

  1. und m. gibt sonst noch seinen senf dazu.

hallo,

so hab ich auch gedacht.

Grüsse,
Hannelore

hallo,

es geht mir nicht um eine andere Formulierung, sondern um „als wie“.

Ich kann auch ein anderes Beispiel nehmen: „Das Wetter in diesem Herbst ist anders als wie im vergangenen Jahr.“ (egal, ob das stimmt oder nicht) - Hier würde ich gefühlsmäßig das „wie“ weglassen.

Grüße,
Hannelore

Hallo,

es geht mir nicht um eine andere Formulierung, sondern um „als
wie“.

Ich kann auch ein anderes Beispiel nehmen: „Das Wetter in
diesem Herbst ist anders als wie im vergangenen Jahr.“

auch hier geht es um Ungleichheit - ergänzend zum oben zitierten Duden siehe dazu http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Adj… :

" Vergleichswort: als

[…]
als steht auch bei anders, kein, niemand, nichts, umgekehrt:

Amerikaner sind anders als Europäer.
Ihr wart ganz anders als sonst.
anders als erwartet
Worte, die keinem/niemand(em) als ihm selbst bekannt waren
Das neue System verursacht nichts als Kosten.
Es lief umgekehrt, als ich erwartet hatte.

_ wie, als wie _

In der gesprochenen Umgangssprache wird häufig wie und manchmal auch als wie anstelle von als verwendet.

Sie ist größer wie ihr Bruder.
Sie ist größer als wie ihr Bruder.

Diese Verwendung von wie und als wie gilt aber in der Standardsprache als falsch."

Gruß
Kreszenz

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Hannilein, bist du zuällig im Dunstkreis von Köln aufgewachsen? Ich habe eine ausgeprägte als-wie-Schwäche, wie viele Rheinländer aus dem Köln-Bonner Raum. Hier gehört das zum guten Ton, genauso wie die Kölnische Verlaufsform (Ich bin am essen). Wenn ich schreibe und daher genug mit der Wortwahl Zeit habe, mache ich es meist richtig. Sber beim Sprechen mache ich es fast grundsätzlich falsch.

Gelernt habe ich mal
Wenn 2 Dinge gleich sind, sagt man wie: Eins ist so groß wie das andere.
Sind die Dinge verschieden, dann sagt man als: Eins ist größer als das andere.

Deinen Satz würde ich so formulieren:
Das Medikament wirkt bei mir anders als normal.
Das Medikament hat bei mir die gegenteilige Wirkung.

LG Barbara

Hi,

also gilt nicht immer, daß der Positiv das ‚wie‘ verlangt?!
Werd mal mit meinem alten Deutschlehrer reden müssen.

Gandalf

Hallo Gandalf

Mit selbst festgelegten Regeln kommst du aber nicht weit.

Gruß
Rochus

umschreiben :wink:
Hallo Hannelörken,

„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt als wie normal.“

„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt der in der Beschreibung angegebenen Wirkungsweise als von mir normal empfunden…“.

„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt der als normal beschriebenen Wirkungsweise…“.

„Das Medikament wirkt bei mir, (nicht) wie im Beipackzettel beschrieben.“

Aber „als wie“ wird örtlich verstanden :wink:

Westfalen?
„Als wie“ ist da normal :wink:

Herzliche Grüße

Moin,

Mit selbst festgelegten Regeln kommst du aber nicht weit.

nischts selber festgelegt. In der Schule gelernt.
Grundform (Positiv) --> wie
Komperativ --> als

Gandalf

Es geht in keinem Fall, da „entgegengesetzt“ und „normal“ keine Komparative sein können. Also sind sowohl „als“ als auch „wie“ als auch „als wie“ unangemessen.
Darüber hinaus ist der Satz ungefähr so unmöglich wie der Satz „Ich verkleide mich als wie Kleopatra.“
Hier wird sichtbar, was die Komparativpartikel leisten: Wenn ich mich „als“ Kleopatra verkleide, verkleide ich mich zur Figur der Kleopatra; wenn ich mich „wie“ Kleopatra verkleide, gehe ich so vor, wie sie vorging, wenn sie sich in jemand anders verkleidete.
Denk über folgende Sätze nach:
„Meine Freundin liebt lustige Personen. Heuer gehe ich zum Karneval als ein Narr.“ - „Meine Freundin, die ich beim Karneval kennen gelernt hatte, hat mich verlassen. Heuer gehe ich zum Karneval wie ein Narr.“
Besonders deutlich wird’s in der Zeile des Gedichtes „Die Himmel rühmen“ von Gellert: „Und läuft den Weg gleich wie ein Held.“ Dies verdoppelt das „wie“ (vermutlich aus metrischen Gründen). Denn „gleich“ und „wie“ sind hermeneutisch identisch - „wie ein Baum“ ist genau dasselbe wie „gleich einem Baum“.
Möglich wäre hier aber gewesen: „gleich als ein Held“; damit hätte sie (die Sonne) selbst die Gestalt eines Helden angenommen, und das „gleich“ wäre indifferent geworden („zu vergleichen mit“ oder „sogleich, sobald ich es wahrnehme“.
Und nun wird es spannend - hätte Gellert gedichtet: „als wie ein Held“ - was hätte das bedeutet?
Wohl, daß sie sich selbst bewußt gewesen wäre, daß sie kein Held sein kann, sich aber als solcher gebärdet („als [wie ein Held]“), noch klarer umgekehrt: „wie als ein Held“. Nun, Gellert wäre so etwas nie passiert.
Zurück zur Frage: Wie kann ein Medikament entgegengesetzt zu seiner versprochenen Wirkung (hier: „normal“) wirken? Verstärkt das Schmerzmittel den Schmerz? Das sagt man den homöopathischen Mitteln nach; diese sollen gelegentlich die Symptome, deren Ursachen sie auflösen sollen, verstärken. Sie wirken also dem Heilsverlangen entgegengesetzt, was aber „normal“ ist.
Es wird noch spannender. „Das Medikament wirkte anders als erwartet“ ginge nach meiner obigen Darstellung gar nicht, ist aber geläufig, und „Das Medikament wirkte anders wie erwartet“ wäre schlechtes Deutsch. Mit einem Komma wär’s dann wieder gutes: „Das Medikament wirkte anders, wie erwartet“. (Ich habe es ja kommen sehen, daß ich statt einer besseren Verdauung Halluzinationen bekommen würde).
Was lernen wir daraus? Die Sprache ist ein schwankendes Floß auf rauher See (NdR: rauer See). (by the way - was drückt den Sachverhalt besser aus - „rau“, das an „lau“ erinnert, oder „rauh“, das mit dem sperrigen „h“ den Widerstand der Naturgewalten in sich einschließt?)
Also, dlRkS (der langen Rede kurzer Sinn): „Das Medikament bewirkte genau das Gegenteil dessen, was der Packungszettel versprach.“
Freundlicher Nachtgruß - Kalaf

Hallo,

es geht mir nicht um eine andere Formulierung, sondern um „als
wie“.

achso, dann hat der unmögliche Satz das Ganze nur verkompliziert. :wink:

Ich kann auch ein anderes Beispiel nehmen: „Das Wetter in
diesem Herbst ist anders als wie im vergangenen Jahr.“

An dieser Aussage hätte ich - bis auf das „wie“ - nicht rumgemeckert, denn da gibt es im Satz den bei Vergleichen erforderlichen Gegenpart: „Wetter diesen Herbst“ vs. „Wetter vergangenes Jahr“.

(egal,
ob das stimmt oder nicht) - Hier würde ich gefühlsmäßig das
„wie“ weglassen.

Ich hätte es erst gar nicht hingeschrieben. :wink:

Im Archiv gibts diesen Thread
/t/die-rechtschreibregel-von-als-und-wie-lautet/5585…

aber ohne Gewähr, ob das für Dich hilfreich ist. :wink:

Gruß

kleine Korrektur
Hallo Kalaf,

Besonders deutlich wird’s in der Zeile des Gedichtes „Die
Himmel rühmen“ von Gellert: „Und läuft den Weg gleich wie ein
Held.“

dieses Werk in Ludwig van Beethoven Vertonung gehört zum Repertoire des Chores, in dem ich mitträllere und daher ist mir der Text vertraut. Es heisst definitiv „gleich als ein Held“. So steht es auch in Gellert: Gesammelte Schriften - kritische, kommentierte Ausgabe, Band II, S. 115 (ISBN 3110149036 Buch anschauen).

Freundliche Grüße,
Ralf

Genauso WIE - anders ALS (owT)

Hä?
Und wie soll ihm das jetzt weiterhelfen???

Gruß,

  • André

Hallo,

Zurück zur Frage: Wie kann ein Medikament entgegengesetzt zu
seiner versprochenen Wirkung (hier: „normal“) wirken?
Verstärkt das Schmerzmittel den Schmerz? Das sagt man den
homöopathischen Mitteln nach; diese sollen gelegentlich die
Symptome, deren Ursachen sie auflösen sollen, verstärken. Sie
wirken also dem Heilsverlangen entgegengesetzt, was aber
„normal“ ist.

Sowas passiert häufiger, wenn auch nicht sehr oft. Bei Schlafmitteln passiert es, und auch bei Magentabletten kann durchaus die gegenteilige Wirkung eintreten. Lies dir mal einen Beipackzettel aufmerksam durch, da werden auch bei Kopfschmerztabletten häufig als mögliche Nebenwirkung Kopfschmerzen erwähnt, so abstrus das auch klingen mag.
Auch bei Nichtmedikamenten kennt man den Effekt: einige Leute werden von Kaffee müde, nicht munter. Viele Leute werden von Alkohol „lustig“, einige werden aber eher sentimental und fast depressiv.

Also grammatikalisch ist der Satz etwas vermurkst (aber durchaus verständlich). Inhaltlich ist er nicht zu beanstanden, man müsste ihn nur besser formulieren. Irgendwas mit „entgegengesetzte Wirkung zum Normalfall“ zum Beispiel. „Normal“ ist hier i.S.v. „wie erwartet“ zu verstehen. Bei 99 % der Leute wirkt das Mittel, bei 1 % hat es die gegenteilige (unnormale) Wirkung. Sowas passiert.

Es wird noch spannender. „Das Medikament wirkte anders als
erwartet“ ginge nach meiner obigen Darstellung gar nicht, ist
aber geläufig,

Auch hier sehe ich das anders. Von einer Magentablette erwarte ich, dass sie meine Magenprobleme löst. Durch eine mögliche Unverträglichkeit eines Wirkstoffes, vllt. sogar eine Allergie, kann sie den gegenteiligen Effekt haben (noch mehr Magenprobleme), auch wenn das selten auftritt. Bei diesen Personen wirkt das Medikament also „anders als erwartet“. Eine böse Überraschung.

Was lernen wir daraus? Die Sprache ist ein schwankendes Floß
auf rauher See (NdR: rauer See). (by the way - was drückt den
Sachverhalt besser aus - „rau“, das an „lau“ erinnert, oder
„rauh“, das mit dem sperrigen „h“ den Widerstand der
Naturgewalten in sich einschließt?)

Auch wenn die Frage vllt. rhethorisch und aus Spaß gemeint war, das „h“ ist in dem Wort wohl nur historisch vorhanden (vgl. engl. rough), aber im Standarddeutsch, schon vor der Reform, wurde es nie mitgesprochen: rauh, rauhes, rauher etc. — hier hört man ja kein [h] raus. Ähnlich wie bei „sehen“, das phonetisch identisch mit den „Seen“ ist, im Standarddeutschen.

Also, dlRkS (der langen Rede kurzer Sinn): „Das Medikament
bewirkte genau das Gegenteil dessen, was der Packungszettel
versprach.“

Jo, was der Beipackzettel verspricht, ist ja das, was „normal“ ist.

Gruß,
- André

Moin,

Oder ohne „wie“?
Oder wie ist es richtig?

mit wie.
Der Positiv verlangt im Deutschen das wie

Anders wäre demnach also ein Komparativ? Naja, historisch gesehen stimmt das vielleicht sogar, synchron gesehen (von der heutigen Sprache aus) nicht mehr. Vielleicht kann man argumentieren, dass hier eine Sonderregel greift.

Mir fallen keine weiteren Gegenbeispiele ein, aber ich glaube, dass es noch weitere gibt.

Aber naja, Regeln die man in der Schule lernt, sind nicht immer ganz korrekt.
Wir haben auch in der Schule gelernt, ein vollständiger deutscher Satz bräuchte ein Subjekt. Das ist ja auch Käse.

Gruß,

  • André

hi,

Und wie soll ihm das jetzt weiterhelfen???

„ihm“?
hannelörken hatte ich als eine „sie“ verstanden.

ich denke, florestino wollte in radikaler kürze die regel formulieren::
bei gleichheit „wie“; bei andersartigkeit (insbes. bei komparativ) „als“

also; „gleich groß wie“, „größer als“ / „anders als“
„als wie“ im standard gar nicht; gilt als umgangssprachlich, obwohl es goethe im faust verwendet hat „… und bin so klug als wie zuvor“.

das problem in hannelörkens satz ist das „entgegengesetzt“. und ich denke, „entgegengesetzt“ sollte man weder mit „wie“ noch mit „als“ konstruieren. etwas ist „zu“ etwas anderem entgegengesetzt oder einfach „einem sachverhalt“ (dativ) entgegengesetzt. deswegen haben auch einige den satz an sich kritisiert. nachdem „normal“ bei der medikamentösen wirkung keinen eindeutigen gegensatz hat, wär wahrscheinlich „anders als normal“ das einfachste.

m.

m.

1 Like

hi,

Und wie soll ihm das jetzt weiterhelfen???

„ihm“?
hannelörken hatte ich als eine „sie“ verstanden.

Ah, pardon (an Hannelörken vor allem)!
Ich finde es immer noch schade, dass ich beim Antworten nicht nochmal den Originalartikel oder die im Baum höheren Kommentare sehen kann. Dann will ich auf den Ursprungsautor zurückverweisen und weiß nicht mehr, wer es nun war, oder ob ein Er oder eine Sie. ^^

ich denke, florestino wollte in radikaler kürze die regel
formulieren::
bei gleichheit „wie“; bei andersartigkeit (insbes. bei
komparativ) „als“

also; „gleich groß wie“, „größer als“ / „anders als“
„als wie“ im standard gar nicht; gilt als umgangssprachlich,
obwohl es goethe im faust verwendet hat „… und bin so klug
als wie zuvor“.

Ja, die Formulierung von… ah, florestino (gut, dass du’s schriebst!) …war bei der Beantwortung wirklich nicht hilfreich, da „entgegengesetzt“ ja keine Gleichheit ausdrückt.

das problem in hannelörkens satz ist das „entgegengesetzt“.
und ich denke, „entgegengesetzt“ sollte man weder mit „wie“
noch mit „als“ konstruieren. etwas ist „zu“ etwas anderem
entgegengesetzt oder einfach „einem sachverhalt“ (dativ)
entgegengesetzt.

Seh ich auch so. Deswegen die große Diskussion um den Satz. Sonst wäre der Fall klar.

deswegen haben auch einige den satz an sich
kritisiert. nachdem „normal“ bei der medikamentösen wirkung
keinen eindeutigen gegensatz hat, wär wahrscheinlich „anders
als normal“ das einfachste.

Das hatte unten schon jemand (K…f…, mein Namensgedächtnis, hach!) geschrieben, aber ich kann’s nicht nachvollziehen. Klar ist „normal“ schwammig und sicher nicht rechtskräftig, aber bei Medikamenten finde ich, ist „normal“ einfach das, was am häufigsten auftritt, oder? Wenn eine häufige Nebenwirkung von Epilepsiemedikamenten Müdigkeit ist, dann ist auch das normal, auch wenn’s nicht intendiert ist. Entgegengesetzt dazu wäre dann, wenn das Medikament Anfälle auslösen oder (in diesem speziellen Fall) einen munter machen würde.

Aber das ist fast schon ein Fall für Philosophie oder Logik, weniger für die Grammatik.

Liebe Grüße,

  • André

Hi,

Klar
ist „normal“ schwammig und sicher nicht rechtskräftig, aber
bei Medikamenten finde ich, ist „normal“ einfach das, was am
häufigsten auftritt, oder? Wenn eine häufige Nebenwirkung von

in hannelörkens Satz geht es aber nicht um evtl. Nebenwirkungen, sondern um die erwartete/vorgesehene Hauptwirkung.

Epilepsiemedikamenten Müdigkeit ist, dann ist auch das normal,
auch wenn’s nicht intendiert ist.

Ja, das wäre wahrscheinlich eine „normale“ Nebenwirkung.

Entgegengesetzt dazu wäre
dann, wenn das Medikament Anfälle auslösen

Richtig. Und an der Stelle Punkt.

oder (in diesem
speziellen Fall) einen munter machen würde.

Der „oder“-Teil (=Nebenwirkung) hat nichts mit dem „entgegengesetzt“-Teil (=Hauptwirkung) zu tun.

Aber das ist fast schon ein Fall für Philosophie oder Logik,
weniger für die Grammatik.

Ich finde schon, daß das ein Grammatikproblem ist.

Gruß

hallo,

inzwischen bin ich der Meinung, dass sich „entgegengesetzt“ in diesem Satz einfach nicht eignet und sich deshalb auch weder „wie“ noch „als“ noch „als wie“ unterbringen läßt.

Ich wußte zwar sofort, was mit diesem Satz gemeint war, aber die Formulierung hatte mich irritiert. Zuerst hatte ich diese Irritierung auf das „als wie“ geschoben, aber dann habe ich überlegt, wie „entgegengesetzt“ verwendet wird: „… entgegengesetzt der Richtung …“, „…entgegengesetzt der Wirkung …“, „… entgegengesetzt der Meinung …“, „…entgegengesetzt zu …“ etc.

Ist das die Basis, auf der wir uns einig sein können?

Grüsse,
Hannelore