Hallo,
„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt als wie normal.“
Oder ohne „wie“?
Oder wie ist es richtig?
Danke und Grüsse,
Hannelore
Hallo,
„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt als wie normal.“
Oder ohne „wie“?
Oder wie ist es richtig?
Danke und Grüsse,
Hannelore
Moin,
Oder ohne „wie“?
Oder wie ist es richtig?
mit wie.
Der Positiv verlangt im Deutschen das wie
Gandalf
Hallo,
„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt als wie normal.“
Oder ohne „wie“?
ja, laut Duden:
„als“ _bei Ungleichheit nach andere, anders, nichts, kein, niemand, umgekehrt, entgegengesetzt _…
Gruß
Kreszenz
Hallo,
„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt als wie normal.“
Dein so formulierter Satz ist ohne wirkliche Aussagekraft, weil/wenn nicht klar ist, was „normal“ ist.
Bei Medis gibt es die sogenannte „paradoxe Wirkung“.
Bsp —>Schlafmittel —>Du wirst davon hellwach
Mein Vorschlag für Deinen Satz:
„Das Medikament hat bei mir eine paradoxe Wirkung.“
Gruß
faustisch!
na mahlzeit!
wir stürzen hannelörken ja komplett in unsichere abgründe. gandalf sagt „wie“, kreszenz sagt „als“ und gudrun kritisiert den satz an sich. 1) würd mich nicht wundern, wenn sich hannelörken denkt „nun bin ich so klug als wie zuvor“.
m.
hallo,
so hab ich auch gedacht.
Grüsse,
Hannelore
hallo,
es geht mir nicht um eine andere Formulierung, sondern um „als wie“.
Ich kann auch ein anderes Beispiel nehmen: „Das Wetter in diesem Herbst ist anders als wie im vergangenen Jahr.“ (egal, ob das stimmt oder nicht) - Hier würde ich gefühlsmäßig das „wie“ weglassen.
Grüße,
Hannelore
Hallo,
es geht mir nicht um eine andere Formulierung, sondern um „als
wie“.Ich kann auch ein anderes Beispiel nehmen: „Das Wetter in
diesem Herbst ist anders als wie im vergangenen Jahr.“
auch hier geht es um Ungleichheit - ergänzend zum oben zitierten Duden siehe dazu http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Wort/Adj… :
" Vergleichswort: als
[…]
als steht auch bei anders, kein, niemand, nichts, umgekehrt:
Amerikaner sind anders als Europäer.
Ihr wart ganz anders als sonst.
anders als erwartet
Worte, die keinem/niemand(em) als ihm selbst bekannt waren
Das neue System verursacht nichts als Kosten.
Es lief umgekehrt, als ich erwartet hatte.
_ wie, als wie _
In der gesprochenen Umgangssprache wird häufig wie und manchmal auch als wie anstelle von als verwendet.
Sie ist größer wie ihr Bruder.
Sie ist größer als wie ihr Bruder.
Diese Verwendung von wie und als wie gilt aber in der Standardsprache als falsch."
Gruß
Kreszenz
Hannilein, bist du zuällig im Dunstkreis von Köln aufgewachsen? Ich habe eine ausgeprägte als-wie-Schwäche, wie viele Rheinländer aus dem Köln-Bonner Raum. Hier gehört das zum guten Ton, genauso wie die Kölnische Verlaufsform (Ich bin am essen). Wenn ich schreibe und daher genug mit der Wortwahl Zeit habe, mache ich es meist richtig. Sber beim Sprechen mache ich es fast grundsätzlich falsch.
Gelernt habe ich mal
Wenn 2 Dinge gleich sind, sagt man wie: Eins ist so groß wie das andere.
Sind die Dinge verschieden, dann sagt man als: Eins ist größer als das andere.
Deinen Satz würde ich so formulieren:
Das Medikament wirkt bei mir anders als normal.
Das Medikament hat bei mir die gegenteilige Wirkung.
LG Barbara
Hi,
also gilt nicht immer, daß der Positiv das ‚wie‘ verlangt?!
Werd mal mit meinem alten Deutschlehrer reden müssen.
Gandalf
Hallo Gandalf
Mit selbst festgelegten Regeln kommst du aber nicht weit.
Gruß
Rochus
umschreiben
Hallo Hannelörken,
„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt als wie normal.“
„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt der in der Beschreibung angegebenen Wirkungsweise als von mir normal empfunden…“.
„Das Medikament wirkt bei mir entgegengesetzt der als normal beschriebenen Wirkungsweise…“.
„Das Medikament wirkt bei mir, (nicht) wie im Beipackzettel beschrieben.“
…
Aber „als wie“ wird örtlich verstanden
Westfalen?
„Als wie“ ist da normal
Herzliche Grüße
Moin,
Mit selbst festgelegten Regeln kommst du aber nicht weit.
nischts selber festgelegt. In der Schule gelernt.
Grundform (Positiv) --> wie
Komperativ --> als
Gandalf
Es geht in keinem Fall, da „entgegengesetzt“ und „normal“ keine Komparative sein können. Also sind sowohl „als“ als auch „wie“ als auch „als wie“ unangemessen.
Darüber hinaus ist der Satz ungefähr so unmöglich wie der Satz „Ich verkleide mich als wie Kleopatra.“
Hier wird sichtbar, was die Komparativpartikel leisten: Wenn ich mich „als“ Kleopatra verkleide, verkleide ich mich zur Figur der Kleopatra; wenn ich mich „wie“ Kleopatra verkleide, gehe ich so vor, wie sie vorging, wenn sie sich in jemand anders verkleidete.
Denk über folgende Sätze nach:
„Meine Freundin liebt lustige Personen. Heuer gehe ich zum Karneval als ein Narr.“ - „Meine Freundin, die ich beim Karneval kennen gelernt hatte, hat mich verlassen. Heuer gehe ich zum Karneval wie ein Narr.“
Besonders deutlich wird’s in der Zeile des Gedichtes „Die Himmel rühmen“ von Gellert: „Und läuft den Weg gleich wie ein Held.“ Dies verdoppelt das „wie“ (vermutlich aus metrischen Gründen). Denn „gleich“ und „wie“ sind hermeneutisch identisch - „wie ein Baum“ ist genau dasselbe wie „gleich einem Baum“.
Möglich wäre hier aber gewesen: „gleich als ein Held“; damit hätte sie (die Sonne) selbst die Gestalt eines Helden angenommen, und das „gleich“ wäre indifferent geworden („zu vergleichen mit“ oder „sogleich, sobald ich es wahrnehme“.
Und nun wird es spannend - hätte Gellert gedichtet: „als wie ein Held“ - was hätte das bedeutet?
Wohl, daß sie sich selbst bewußt gewesen wäre, daß sie kein Held sein kann, sich aber als solcher gebärdet („als [wie ein Held]“), noch klarer umgekehrt: „wie als ein Held“. Nun, Gellert wäre so etwas nie passiert.
Zurück zur Frage: Wie kann ein Medikament entgegengesetzt zu seiner versprochenen Wirkung (hier: „normal“) wirken? Verstärkt das Schmerzmittel den Schmerz? Das sagt man den homöopathischen Mitteln nach; diese sollen gelegentlich die Symptome, deren Ursachen sie auflösen sollen, verstärken. Sie wirken also dem Heilsverlangen entgegengesetzt, was aber „normal“ ist.
Es wird noch spannender. „Das Medikament wirkte anders als erwartet“ ginge nach meiner obigen Darstellung gar nicht, ist aber geläufig, und „Das Medikament wirkte anders wie erwartet“ wäre schlechtes Deutsch. Mit einem Komma wär’s dann wieder gutes: „Das Medikament wirkte anders, wie erwartet“. (Ich habe es ja kommen sehen, daß ich statt einer besseren Verdauung Halluzinationen bekommen würde).
Was lernen wir daraus? Die Sprache ist ein schwankendes Floß auf rauher See (NdR: rauer See). (by the way - was drückt den Sachverhalt besser aus - „rau“, das an „lau“ erinnert, oder „rauh“, das mit dem sperrigen „h“ den Widerstand der Naturgewalten in sich einschließt?)
Also, dlRkS (der langen Rede kurzer Sinn): „Das Medikament bewirkte genau das Gegenteil dessen, was der Packungszettel versprach.“
Freundlicher Nachtgruß - Kalaf
Hallo,
es geht mir nicht um eine andere Formulierung, sondern um „als
wie“.
achso, dann hat der unmögliche Satz das Ganze nur verkompliziert.
Ich kann auch ein anderes Beispiel nehmen: „Das Wetter in
diesem Herbst ist anders als wie im vergangenen Jahr.“
An dieser Aussage hätte ich - bis auf das „wie“ - nicht rumgemeckert, denn da gibt es im Satz den bei Vergleichen erforderlichen Gegenpart: „Wetter diesen Herbst“ vs. „Wetter vergangenes Jahr“.
(egal,
ob das stimmt oder nicht) - Hier würde ich gefühlsmäßig das
„wie“ weglassen.
Ich hätte es erst gar nicht hingeschrieben.
Im Archiv gibts diesen Thread
/t/die-rechtschreibregel-von-als-und-wie-lautet/5585…
aber ohne Gewähr, ob das für Dich hilfreich ist.
Gruß
kleine Korrektur
Hallo Kalaf,
Besonders deutlich wird’s in der Zeile des Gedichtes „Die
Himmel rühmen“ von Gellert: „Und läuft den Weg gleich wie ein
Held.“
dieses Werk in Ludwig van Beethoven Vertonung gehört zum Repertoire des Chores, in dem ich mitträllere und daher ist mir der Text vertraut. Es heisst definitiv „gleich als ein Held“. So steht es auch in Gellert: Gesammelte Schriften - kritische, kommentierte Ausgabe, Band II, S. 115 (ISBN 3110149036 Buch anschauen).
Freundliche Grüße,
Ralf
Genauso WIE - anders ALS (owT)
…
Hä?
Und wie soll ihm das jetzt weiterhelfen???
Gruß,
Hallo,
Zurück zur Frage: Wie kann ein Medikament entgegengesetzt zu
seiner versprochenen Wirkung (hier: „normal“) wirken?
Verstärkt das Schmerzmittel den Schmerz? Das sagt man den
homöopathischen Mitteln nach; diese sollen gelegentlich die
Symptome, deren Ursachen sie auflösen sollen, verstärken. Sie
wirken also dem Heilsverlangen entgegengesetzt, was aber
„normal“ ist.
Sowas passiert häufiger, wenn auch nicht sehr oft. Bei Schlafmitteln passiert es, und auch bei Magentabletten kann durchaus die gegenteilige Wirkung eintreten. Lies dir mal einen Beipackzettel aufmerksam durch, da werden auch bei Kopfschmerztabletten häufig als mögliche Nebenwirkung Kopfschmerzen erwähnt, so abstrus das auch klingen mag.
Auch bei Nichtmedikamenten kennt man den Effekt: einige Leute werden von Kaffee müde, nicht munter. Viele Leute werden von Alkohol „lustig“, einige werden aber eher sentimental und fast depressiv.
Also grammatikalisch ist der Satz etwas vermurkst (aber durchaus verständlich). Inhaltlich ist er nicht zu beanstanden, man müsste ihn nur besser formulieren. Irgendwas mit „entgegengesetzte Wirkung zum Normalfall“ zum Beispiel. „Normal“ ist hier i.S.v. „wie erwartet“ zu verstehen. Bei 99 % der Leute wirkt das Mittel, bei 1 % hat es die gegenteilige (unnormale) Wirkung. Sowas passiert.
Es wird noch spannender. „Das Medikament wirkte anders als
erwartet“ ginge nach meiner obigen Darstellung gar nicht, ist
aber geläufig,
Auch hier sehe ich das anders. Von einer Magentablette erwarte ich, dass sie meine Magenprobleme löst. Durch eine mögliche Unverträglichkeit eines Wirkstoffes, vllt. sogar eine Allergie, kann sie den gegenteiligen Effekt haben (noch mehr Magenprobleme), auch wenn das selten auftritt. Bei diesen Personen wirkt das Medikament also „anders als erwartet“. Eine böse Überraschung.
Was lernen wir daraus? Die Sprache ist ein schwankendes Floß
auf rauher See (NdR: rauer See). (by the way - was drückt den
Sachverhalt besser aus - „rau“, das an „lau“ erinnert, oder
„rauh“, das mit dem sperrigen „h“ den Widerstand der
Naturgewalten in sich einschließt?)
Auch wenn die Frage vllt. rhethorisch und aus Spaß gemeint war, das „h“ ist in dem Wort wohl nur historisch vorhanden (vgl. engl. rough), aber im Standarddeutsch, schon vor der Reform, wurde es nie mitgesprochen: rauh, rauhes, rauher etc. — hier hört man ja kein [h] raus. Ähnlich wie bei „sehen“, das phonetisch identisch mit den „Seen“ ist, im Standarddeutschen.
Also, dlRkS (der langen Rede kurzer Sinn): „Das Medikament
bewirkte genau das Gegenteil dessen, was der Packungszettel
versprach.“
Jo, was der Beipackzettel verspricht, ist ja das, was „normal“ ist.
Gruß,
- André
Moin,
Oder ohne „wie“?
Oder wie ist es richtig?mit wie.
Der Positiv verlangt im Deutschen das wie
Anders wäre demnach also ein Komparativ? Naja, historisch gesehen stimmt das vielleicht sogar, synchron gesehen (von der heutigen Sprache aus) nicht mehr. Vielleicht kann man argumentieren, dass hier eine Sonderregel greift.
Mir fallen keine weiteren Gegenbeispiele ein, aber ich glaube, dass es noch weitere gibt.
Aber naja, Regeln die man in der Schule lernt, sind nicht immer ganz korrekt.
Wir haben auch in der Schule gelernt, ein vollständiger deutscher Satz bräuchte ein Subjekt. Das ist ja auch Käse.
Gruß,