Also gut: Todesvögel

Hallo zusammen!

Wie versprochen: Was hat es mit der Gans als Todesvogel auf sich?
Warum muss es unbedingt die Graugans
http://de.wikipedia.org/wiki/Graugans
sein, und Kanadagans, Saatgans -und wie sie alle heissen- scheiden einfach aus? Wäre es dann nicht absolut kulturkreisabhängig? Ich meine: Wer brachte Australierseelen ins Jenseits, bevor die Europäer die Gans brachten?

Der Baum im Nachbarbrett ist leider vorzeitig geschlossen worden, deswegen hier: Was ist so schlimm, wenn in einem Kinderbuch Kinder von einer absolut faszinirenden Reise lesen können?
Was ist mit „Nomaden der Lüfte“? Gefährdet der Film das Seelenheil?

Nebenbei: Ich habe mich daran erinnert, dass wir beim Bund folgendes anlässlich durchgeführter Märsche ebenfalls gesungen haben…
http://de.wikipedia.org/wiki/Wildg%C3%A4nse_rauschen…
…jedoch möchte ich die offensichtliche Verbindung „SchützengrabenTod“ nicht überbewerten.

Viele Grüsse!

Moewi

Hallo Denis

Warum muss es unbedingt die Graugans
sein…

Isse ja garnicht:

http://www.schornsteinfeger-owl.de/kv/paderborn/pade…

Gruss
Wolf

Hallo Moewi :smile:

zuerst möchte ich nochmals betonen, dass die Entwicklung von Bildern und Erfahrungsbildern im Bewusstsein der Menschen immer ein historisch-kultureller Prozess ist, der die Konnotation mit den Erscheinungsformen der Realität (der immer einer zur Wirklichkeit werden wollenden Gestalt zu Grunde liegt) immer wieder neu konturiert. Diese Bilder sind daher einerseits nur mit einem kulturellen Bewusstsein aufnehmbar und andererseits nur mit einer Vernunft zu verstehen, die nicht eine „positivistisch“, verkrüppelte Vernunft der Neuzeit ist, die ihre essentielle Dimension verloren hat, sondern mit einer zum Wesen der Dingen vordringenden Vernunft, die also zum Mythos gelangt.

Horrorfilme, Pornofilme, Drogen und andere Einflussfaktoren, die auf die Kinderseele negativen Einfluss haben, werden schließlich auch von den Eltern in der nahezu ausschließlichen Mehrheit nicht gebilligt. Dass das bei „Nils Holgersson“ anders ist, liegt einzig und allein in der Unwissenheit um das Wesen der Wildgans in dem kulturell sich entwickelt habenden Selbstverständnis als Bild eines chrakteristischen Wegebegleiters in den Tod und der daraus von den unwissenden Eltern nicht abschätzbaren negativen Folgen des Seelenheils der Kinder, die diese Bilder in sich geistig aufnehmen. Würden die Eltern sich den Konsequenzen des Lesens dieser Märchengeschichte bewusst sein, dann denke ich, würden sie sich den Kauf dieses Buchs zweimal überlegen. Ich will das jetzt nich dramatisieren, aber dennoch feststellen, dass Bilder wirkend sind, dass heißt, im Stande sind, Wirklichkeit zu transportieren. Auf die Gefährlichkeit mancher Bilder, die eine Wirklichkeit darstellen, die der Mensch nicht mehr verkraften und verarbeiten kann, hat bereits Schiller in „Das verschleierte Bild zu Sais“ eindrücklich hingewiesen. Vor allem ist dies die Wahrheit in ihrer reinsten und schärfsten Form, die der subjektive, den Dualitäten unterworfene und begrenzte Mensch nicht aushalten kann.

Nun will ich aber zum Vogel kommen: Er galt immer schon als Bild des Geistes. Sowohl das griech. pneuma als auch das lat. spiritus bedeuten primär „Wind, Hauch“ und eben auch „Geist“. Nun sind die Vögel die Wesen, die sich von Urzeiten her schon im Winde bewegt haben, deshalb wurden sie als Geist-Formen betrachtet und hatten somit etwas Heiliges an sich. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Heilige Geist in der Taube (Friedenstaube) sein Abbild findet.

Nun sind also die Vögel als Abbilder bzw. Formen des Geistes verstanden worden, sie symbolisierten ihn (auch wenn ich das Wort Symbol nicht mag). Im Laufe der Zeit enthüllten bestimmte Vögel ihre Wirklichkeiten nicht nur als „Geist-Formen“, sondern auch als Botschafter, oder eben auch als Todesvögel.

Im Tibet lassen sich manche Verstorbene in kleine Stücke hacken und dann von Geiern auffressen. Der Geier nimmt die Verstorbenen also (wörtlich!) mit auf seine Reise. Er trägt sie bei sich bzw. in sich. Das ist mir persönlich fast zu deutlich; außerdem bin ich kein großer Fan von Zeremonien und mit dem buddhistischen Gedankengut nicht so sehr befreundet. Aber dennoch bleibt festzuhalten, dass es auch in deren Kulturkreis einen Todesvogel gibt.

In der chinesischen Astrologie wird übrigens die Ankündigung des nahen Todes mit dem Bild des Kranichs umschrieben:
„Ein leichter Regen fällt ohne Aufhören. Der Hirte zeigt auf die Sonne, die im Westen untergehen will. Die Zeit ist gekommen, wo dein Kranich die Dorfdächer überfliegt.“

In der Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ von Schiller treten die Kraniche, wie Michael mir bereits mitgeteilt hat, als die Vögel des Todes auf und natürlich auch, wie es Vögel fast immer sind, als Botschafter.
Und bei uns im europäischen Kulturkreis ist es eben die Wildgans, die zum Bild des Hinübergleitens der Seele in das Jenseits geworden ist. Die Wildgans fliegt die Seele nach dem Tode in den Himmel und deshalb ist sie bei uns zum Todesvogel geworden.

Was ist mit „Nomaden der Lüfte“? Gefährdet der Film das
Seelenheil?

Ich habe den Film nicht gesehen, aber ich weiß, dass er die Reise der Zugvögel zeigt und das auf eine Art und Weise, die die Vögel zu absoluten Hauptdarstellern machen. Er zeigt also die Bewegung und ihr Verhalten der Vögel in der Luft, wie sie sich den gegebenen Umständen, z. B. Wetter, anpassen etc.

An sich ist das „Vogelhafte“ (=das, was den Vögeln als Wirklichkeit innewohnt) das aus der Dualität hebende Prinzip; das Vogelhafte will also die Seele herausheben, die Seele will in höhere Gefilde schwingen, um dort die Reinheit zu erfahren. Insofern dürften das Menschen mit Uranus- bzw. Wassermannbetonung gern angesehen haben, weil der Wassermann die Erdflucht im Gegensatz Stier Erdsucht ist. Man kann das auch, wie es Rudolf Steiner gemacht hat, in das arimahnische und luziferische Wesen unterteilen.

Nun, jedenfalls ist der Film „Nomaden der Lüfte“ sogar noch „schlimmer“ wie der Nils Holgersson, weil bei ersterem die Haupthandlung einzig und allein darin besteht, den Flug der Vögel zu zeigen, bei Holgersson mehr oder weniger zur Nebenhandlung wird oder zumindest nicht ganz im Vordergrund steht. Aber genau dieser Flug ist der Flug in das Jenseits. Natürlich glaub ich dir, dass du bisher nichts in deiner Seele gespürt hast, aber trotzdem hast du das Bild der Reise in den Tod geistig aufgenommen, als du dir diesen Film angeschaut hast. Und was da passiert, ist folgender Vorgang: Mit jedem Bild, mit dem du geistig den Tod aufnimmst, stirbt ein Teil von dir weg. Denn der Tod wird alleine schon durch die Begegnung mit ihm ausgelöst; der Tod ist ja nichts anderes als ein Verlust von Seele. Seele ist aber kein Gesamtes, kein Ganzes, sondern es gibt Teile der Seele. Genauso wie auch die Materie winzig kleine Teilchen, die Atome, hat, so hat die Seele eben Seelenteilchen und die verändern sich eben nicht durch äußere Einflüsse (wie bei der Materie), sondern durch innere Einflüsse, also ausschließlich durch Bilder und Bewusstsein, das der Mensch hat.

Nebenbei: Ich habe mich daran erinnert, dass wir beim Bund
folgendes anlässlich durchgeführter Märsche ebenfalls gesungen
haben…
http://de.wikipedia.org/wiki/Wildg%C3%A4nse_rauschen…
…jedoch möchte ich die offensichtliche Verbindung
„SchützengrabenTod“ nicht überbewerten.

Dass die Nazis vom Todesvogel gesungen haben, ist ja nicht verwunderlich.

Parallelen zum Tod sind sogar im Lied selbst enthalten; da gibt es Stellen wo es heißt
„Die Welt ist voller Morden.“
„Und fahr’n wir ohne Wiederkehr…“

Die Inhalte suchen sich schon ihr Gefüge, in dem sie eingebettet sind, keine Frage. Da brauchst du dich wirklich nicht mehr wundern, warum die Wildgans der Todesvogel ist.

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Braunschläger

Hallo Herbert,

ich klinke mich einfach mal ein, aus Neugierde.

Eltern nicht abschätzbaren negativen Folgen des Seelenheils
der Kinder, die diese Bilder in sich geistig aufnehmen.

Was, wenn die Gefahren nicht bekannt sind, und die „Todesvögel“ einfach nicht als solche interpretiert werden? Ich vergleiche mit Aberglauben. Beispiel: Schwarze Katze kreuzt den Weg, man selbst ist Autofahrer. Ist einem der Aberglaube egal, dann kann so eine hübsche, quirlige Katze einen beflügeln/erfreuen. Bekommt man allerdings Angst, so ist man unkonzentriert. Die Wahrscheinlichkeit einen Unfall zu bauen ist somit erhöht. Eine selbst erfüllende Prophezeiung tritt ein.

In der Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ von Schiller treten
die Kraniche, wie Michael mir bereits mitgeteilt hat, als die
Vögel des Todes auf und natürlich auch, wie es Vögel fast
immer sind, als Botschafter.

Nur weil ein Schriftsteller eine Geschichte per Buch veröffentlicht hat, muss es sich doch nicht gleich um eine Tatsache handeln? Natürlich ergeben sich beim Lesen eines Buches Paradigmenwechsel. Aber Realitätenwechsel???

An sich ist das „Vogelhafte“ (=das, was den Vögeln als
Wirklichkeit innewohnt) das aus der Dualität hebende Prinzip;
das Vogelhafte will also die Seele herausheben, die Seele will
in höhere Gefilde schwingen, um dort die Reinheit zu erfahren.
Insofern dürften das Menschen mit Uranus- bzw.
Wassermannbetonung gern angesehen haben, weil der Wassermann
die Erdflucht im Gegensatz Stier Erdsucht ist. Man kann das
auch, wie es Rudolf Steiner gemacht hat, in das arimahnische
und luziferische Wesen unterteilen.

Was nun ist luziferisch? Die Erdsucht? Der Stier als Gehörnter? Wie ist das „luziferische“ bei dir besetzt? Böser Teufel? Oder der Gehörnte als Teil einer Naturreligion, die nix mit Satanismus zu tun hat?

Mit jedem
Bild, mit dem du geistig den Tod aufnimmst, stirbt ein Teil
von dir weg. Denn der Tod wird alleine schon durch die
Begegnung mit ihm ausgelöst; der Tod ist ja nichts anderes als
ein Verlust von Seele.

Wie siehst du das bei Menschen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben?
Pathologen, Bestatter, Notärzte, Leichenwäscher, Geistliche usw.
Stirbt die Seele müsste das ja heißen, dass diese Menschen letztendlich seelenlos werden. Oder nicht?

Die Inhalte suchen sich schon ihr Gefüge, in dem sie
eingebettet sind, keine Frage. Da brauchst du dich wirklich
nicht mehr wundern, warum die Wildgans der Todesvogel ist.

Ich finde es schade, weil ich Wildgänse sehr mag, und ihnen gern beim Fliegen zusehe. Sie erinnern mich an meine Kindheit. Wenn die Wildgänse kamen, bedeutete das immer, dass man bald Schlittschuh auf dem See fahren konnte, oder zumindest diese schönen Tiere füttern konnte.

Ich habe allerdings auch gehört, dass es einen Todesfall geben soll, sobald sich ein Wildvogel in die Wohnstube verfliegt. Ein kleiner Singvogel schwirrte bei meinen Eltern im Schlafzimmer, kurze Zeit bevor meine Mutter verstarb. Eine Taube probierte das bei meinem Vater, und da mein Vater ein paar rabiate Gene hatte, und kein Verständnis für vollgekotete Teppiche, packte er das arme Tier und drehte ihm den Hals um. (Argument: Krankmachende Flugratte). Mein Vater lebte noch viele Jahre nach dem Vorfall. Ist die Frage, ob man jedem Wild-Wohnungsflieger den Kragen umdrehen sollte? (Nein, ganz bestimmt nicht! Es reicht schon, wenn es in manchen Landstrichen aufgrund Aberglauben keine einzige schwarze Katze mehr gibt.)
Bin gespannt auf Interpretationen.

LG
Tollkirsche

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Braunschläger

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Hallo Herbert!

Es ist für mich sehr verwunderlich, daß du überhaupt an den Tod glaubst. Unser Leben ist wie das Licht - mal Teilchen und mal Licht. Im Diesseits sind wir Teilchen und im Jenseits wieder Welle. Aber das Leben geht dennoch weiter und der Tod ist nur ein Übergang. Und Vögel symbolisieren nicht nur die menschliche Seele, sondern auch diesen Übergang vom festen Boden in die unsichtbare Luft. So wie die Zugvögel von ihrer Sommerheimat in ihre Winterquartiere fliegen, um im Jahr darauf wieder zu kehren, genauso macht es die Seele auf der Erde. Ich habe nachgelesen und es ist wirklich so, daß Vögel bei den Ägyptern oder anderen südlichen Völkern als Grabbeigabe wohl Jenseitsführer mitgegeben wurde. Selbst der Pharao mußte sich vor seiner Reise ins Jenseits von vier Tieren auf seine Seelenqualität richten lassen. Das letzte Wort hierbei hatte die Nilgans. Erst wenn sie der Seele nichts vorzuwerfen hatte, konnte der Pharao in seiner Barke ins Jenseits reisen. Diese Vorstellungen wurden von uns im Norden jedoch nicht übernommen. Die Verbindung mit dem menschlichen Schicksal ist jedoch auch hier gegeben. So hat z.B. die zweite Norne, die Schicksalsweberin Werdandi, der Legende nach einen Gänsefuß. Dennoch glaube ich, daß das wirklich heilige Tier der Singschwan gewesen ist und man aus Respekt oder Synonym die Gans an seine Stelle setzte. An anderer Stelle habe ich ja bereits weitere Ausführngen dazu gebracht.

Gruß, Michael K

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Hallo „Tollkirsche“,

Eltern nicht abschätzbaren negativen Folgen des Seelenheils
der Kinder, die diese Bilder in sich geistig aufnehmen.

Was, wenn die Gefahren nicht bekannt sind, und die
„Todesvögel“ einfach nicht als solche interpretiert werden?

Man kann davon ausgehen, dass die Mehrzahl der Eltern nicht in der Lage sind, die seelisch-geistige Wirkung von Bildern und Inhalten jedweder Art, abzuschätzen. Im Normalfall kennt man den Hintergrund der Bilder nicht, man kann sie auch überhaupt nicht zuordnen, da die nötige Bildung fehlt.

Ich vergleiche mit Aberglauben. Beispiel: Schwarze Katze
kreuzt den Weg, man selbst ist Autofahrer. Ist einem der
Aberglaube egal, dann kann so eine hübsche, quirlige Katze
einen beflügeln/erfreuen. Bekommt man allerdings Angst, so ist
man unkonzentriert. Die Wahrscheinlichkeit einen Unfall zu
bauen ist somit erhöht. Eine selbst erfüllende Prophezeiung
tritt ein.

Dieser Vergleich hinkt stark. Wie du selbst bereits geschrieben hast, handelt es sich bei der Verbindung von negativen Ereignissen mit „schwarzen Katzen“ um eine Form von Aberglauben. Die Katze wird somit zum Zeichen, verliert ihre Gestalt als Katze, da sie einen Zweck, nämlich den Zweck des Omens, zu erfüllen hat, der ihr angedichtet wurde. Das Katzenhafte als Wirklichkeit, die zur Gestalt werden will, hat keineswegs etwas mit Unglücksgeschehen zu tun; es wurde ihr lediglich hineininterpretiert. Genauso wie es viele Zeichen gibt; Zeichen des Unerlösten, so ist auch der Glaube an schwarze Katzen als Omen ein nämliches. Du erkennst Zeichen immer daran, dass sie drohen; den Drohcharakter hat eine eigenständige Wirklichkeit niemals. Mit ein bißchen Innerlichkeit und Nachdenken solltest du wohl selber draufkommen, dass das Katzenhafte nicht im Geringsten etwas mit „böser Überraschung“ zu tun hat. Das wäre das gleiche, wie wenn ich sagen würde: „Jedesmal wenn du einer Wildgans begegnest, stirbt jemand aus deiner Familie“. Merkst du, dass das schon eine Drohung ist? Dass dann Angst entsteht und dass man der dann ausgeliefert ist? Wenn ich hingegen sage, dass die Wildgans in unserem europäischen Raum zum Bild des Todes wurde, dann ist das eine Aussage, die nicht droht, weil sie etwas erklärt, was als Gestalt in der Welt sich entwickelt hat und einem kulturellen Prozess unterliegt. Das ist der Unterschied von Zeichen und Gestalt in der Münchner Rhythmenlehre. Ich kann dir nur raten, dich niemals von so etwas Unsinnigem einschüchtern zu lassen.

In der Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ von Schiller treten
die Kraniche, wie Michael mir bereits mitgeteilt hat, als die
Vögel des Todes auf und natürlich auch, wie es Vögel fast
immer sind, als Botschafter.

Nur weil ein Schriftsteller eine Geschichte per Buch
veröffentlicht hat, muss es sich doch nicht gleich um eine
Tatsache handeln? Natürlich ergeben sich beim Lesen eines
Buches Paradigmenwechsel. Aber Realitätenwechsel???

Schiller war sicherlich nicht irgendein Schriftsteller; das war einer der größten Geister des 18. Jahrhunderts. Ich denke auch, dass Schiller wie kein anderer Dichter (neben Hölderlin) die Wirklichkeit in ihrer wahren Gestalt so gut erkannt hat, und er hatte auch einen sehr tiefgründigen Geist, nicht so oberflächlich wie der Goethe oder der Herder. Schiller war für mich schon immer ein besonderer Mensch; seine Gedichte habe ich immer am liebsten gelesen, denn sie sind von unendlicher Tiefe, Schönheit und Wahrheit.

Jetzt stell dir mal vor, es wäre in seiner Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ kein Kranich gewesen, der den Tod mitteilte, sondern ein Spatz. Fändest du das nicht irgendwie merkwürdig? Oder machen wir es noch grotesker: Sagen wir, es wäre eine Hummel gewesen, die zum Todesboten wurde. Ist zwar kein Vogel, aber fliegt auch in der Luft herum. Das wäre doch deplaciert, oder? Jetzt fragt sich natürlich, warum?! Wenn du nur in dich hineinhorchst, dann erfühlst du sie, die Wahrheit und zwar deswegen, weil sie im Gefüge von Gestalten auftritt, von denen jedes seine eigenständige Wirklichkeit besitzt und das, was dann dem Prinzip gemäß „stimmt“, kommt dann in dir hoch als Empfinden (vom Althochdeutschen „in-sich-finden“).

Da hilft dir das ganze Intellektualisieren nichts, Paradigmenwechsel oder Realitätenwechsel hin oder her. Die Gestalten gliedern sich in ihr Gefüge ein nach ihrer Wirklichkeit, nach ihrem Prinzip und das hat der Schiller erkannt und hat es lyrisch ausgedrückt.

An sich ist das „Vogelhafte“ (=das, was den Vögeln als
Wirklichkeit innewohnt) das aus der Dualität hebende Prinzip;
das Vogelhafte will also die Seele herausheben, die Seele will
in höhere Gefilde schwingen, um dort die Reinheit zu erfahren.
Insofern dürften das Menschen mit Uranus- bzw.
Wassermannbetonung gern angesehen haben, weil der Wassermann
die Erdflucht im Gegensatz Stier Erdsucht ist. Man kann das
auch, wie es Rudolf Steiner gemacht hat, in das arimahnische
und luziferische Wesen unterteilen.

Was nun ist luziferisch? Die Erdsucht? Der Stier als
Gehörnter? Wie ist das „luziferische“ bei dir besetzt? Böser
Teufel? Oder der Gehörnte als Teil einer Naturreligion, die
nix mit Satanismus zu tun hat?

Nein, umgekehrt: Das luziferische ist die Erdflucht und das ahrimanische ist die Erdsucht. Der Ahriman ist der Teufel bzw. die Finsternis, die sich dem Lichtgott Ormuzd, oder auch „Ahura Mazdao“ entgegenstellt. Der Ahriman wohnt im Materiellen und versperrt den Zugang zum Geistigen und das ist ganz klar das erdsüchtige Element im Menschen, die sich heutzutage in Wissenschaft und Sozialstaat zeigt. Die beten alle den Ahriman an und werden dadurch in die Todesschluchten hinuntergestürzt. Während der Luzifer ja der „Träger des Lichtes“ ist, und der will uns von der materiellen Welt loslösen, er will die Menschen in das Reich des Geistes führen, somit ist Luzifer das erdflüchtige Prinzip. Natürlich müssen die beiden Prinzipien im Ausgleich sein; keines darf sich zum Extrem hinaufschaukeln. Man muss sozusagen die Mitte zwischen dem ahrimanischen und dem luziferischen Prinzip finden.

Mit jedem
Bild, mit dem du geistig den Tod aufnimmst, stirbt ein Teil
von dir weg. Denn der Tod wird alleine schon durch die
Begegnung mit ihm ausgelöst; der Tod ist ja nichts anderes als
ein Verlust von Seele.

Wie siehst du das bei Menschen, die beruflich mit dem Tod zu
tun haben?
Pathologen, Bestatter, Notärzte, Leichenwäscher, Geistliche
usw.
Stirbt die Seele müsste das ja heißen, dass diese Menschen
letztendlich seelenlos werden. Oder nicht?

Nun ja, ganz seelenlos werden sie wohl nicht werden, denn da müssten sich ja Tag und Nacht nur noch an den Tod denken und das tun sie ja doch nicht. Aber im Grunde genommen sind die von dir oben aufgeführten Berufe solche, die mit dem Tod zu tun haben und dadurch die Berufstätigen in diesen Bereichen „Seele“ verlieren, das heißt der Ausdruck von Lebendigkeit wird dadurch verzehrt. Übrigens hängt der Tod stark mit dem „Nichts“ zusammen und Heidegger hat davor gewarnt, man solle sich nicht mit dem „Nichts“ beschäftigen, weil das Nichts nichts anderes als nichten kann. Das ist wohl war und deshalb sind das Nichts und der Tod gefährlich.

Die Inhalte suchen sich schon ihr Gefüge, in dem sie
eingebettet sind, keine Frage. Da brauchst du dich wirklich
nicht mehr wundern, warum die Wildgans der Todesvogel ist.

Ich habe allerdings auch gehört, dass es einen Todesfall geben
soll, sobald sich ein Wildvogel in die Wohnstube verfliegt.

Das ist die von mir oben erwähnte Transformation von Gestalt in drohende Zeichen. Hüte dich vor diesen Omen!

Ein kleiner Singvogel schwirrte bei meinen Eltern im
Schlafzimmer, kurze Zeit bevor meine Mutter verstarb. Eine
Taube probierte das bei meinem Vater, und da mein Vater ein
paar rabiate Gene hatte, und kein Verständnis für vollgekotete
Teppiche, packte er das arme Tier und drehte ihm den Hals um.
(Argument: Krankmachende Flugratte). Mein Vater lebte noch
viele Jahre nach dem Vorfall.

Auch wenn ich das als Versündigung erachte, wenn man eine Taube, die die Gestalt des Heiligen Geistes ist, derart grausam umbringt, so wäre es doch etwas übertrieben vom Allmächtigen gewesen, wenn er gleiches mit deinem Vater angestellt hätte, denn ein Mensch steht schließlich höher als das Tier. Und die vielen kleinen Sünden, die wir hier auf Erden begehen, müssen wir letztendlich dann doch mal im Fegefeuer abbüßen. Da fällt mir ein schöner Ausspruch von unserem Papst Benedict ein ,als er noch Kardinal war. Da hat er gesagt: „Wenn es das Fegefeuer nicht gäbe, müsste man es erfinden.“

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Braunschläger

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Das ist der
Unterschied von Zeichen und Gestalt in der Münchner
Rhythmenlehre. Ich kann dir nur raten, dich niemals von so
etwas Unsinnigem einschüchtern zu lassen.

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Das ist der
Unterschied von Zeichen und Gestalt in der Münchner
Rhythmenlehre. Ich kann dir nur raten, dich niemals von so
etwas Unsinnigem einschüchtern zu lassen.

Dass ich mich etwas unklar ausgedrückt habe, kommt dir natürlich gerade wieder recht.

Zur Richtigstellung:

Ich kann dir nur raten, dich niemals von so
etwas Unsinnigem einschüchtern zu lassen.

Ich meinte damit die Zeichen des Unerlösten und ihre Drohgebärden und selbstverständlich nicht die Münchner Rhythmenlehre nach Wolfgang Döbereiner.

MFG
Herbert Braunschläger

Hallo Moewi :smile:

Stimmt! Wenn man mich im Internet sucht, findet man mich gewöhnlich unter diesem Kürzel. Allerdings heissen andere auch so.

zuerst möchte ich nochmals betonen, dass die Entwicklung von
Bildern und Erfahrungsbildern im Bewusstsein der Menschen
immer ein historisch-kultureller Prozess ist, der die
Konnotation mit den Erscheinungsformen der Realität (der immer
einer zur Wirklichkeit werden wollenden Gestalt zu Grunde
liegt) immer wieder neu konturiert.

Aber dann könnte der Aborigine in Australien bedenkenlos „Nomaden der Lüfte“ sehen, weil er „die Gans“ nie gesehen hat und um ihre angebliche Bedeutung nichts weiss/wissen kann.

Würden
die Eltern sich den Konsequenzen des Lesens dieser
Märchengeschichte bewusst sein, dann denke ich, würden sie
sich den Kauf dieses Buchs zweimal überlegen. Ich will das
jetzt nich dramatisieren, aber dennoch feststellen, dass
Bilder wirkend sind, dass heißt, im Stande sind, Wirklichkeit
zu transportieren.

Es wird wohl Zeit für eine grossangelegte Studie: Spätfolgen des Lesens „Nils Holgerssons“ oder des Sehens bestimmter Vogelfilme. Wenn da was dran wäre, müssten wir es in Statistiken sehen - meinst Du nicht?

Nun will ich aber zum Vogel kommen: Er galt immer schon als
Bild des Geistes. Sowohl das griech. pneuma als auch das lat.
spiritus bedeuten primär „Wind, Hauch“ und eben auch „Geist“.
Nun sind die Vögel die Wesen, die sich von Urzeiten her schon
im Winde bewegt haben, deshalb wurden sie als Geist-Formen
betrachtet und hatten somit etwas Heiliges an sich. Es kommt
nicht von ungefähr, dass der Heilige Geist in der Taube
(Friedenstaube) sein Abbild findet.

Aber Herbert: Kann es nicht sein, dass wir Menschen nicht einfach einen Urneid gegenüber den Vögeln haben? Sie sind grösser als Insekten, allgegenwärtig und…
SIE KÖNNEN FLIEGEN!
Kann es nicht einfach sein, dass wir deshalb seit Urzeiten einen unvorstellbaren Neid auf Vögel haben? SIe nutzen mit dem Luftraum einen Lebensraum, der uns ohne komplizierte Hilfsmittel auf immer verschlossen ist. Wasser ist was anderes, auf Booten kann man leben.

Nun sind also die Vögel als Abbilder bzw. Formen des Geistes
verstanden worden, sie symbolisierten ihn (auch wenn ich das
Wort Symbol nicht mag). Im Laufe der Zeit enthüllten bestimmte
Vögel ihre Wirklichkeiten nicht nur als „Geist-Formen“,
sondern auch als Botschafter, oder eben auch als Todesvögel.

Also ganz ehrlich: Ich tu mich damit ziemlich schwer.

In der Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ von Schiller treten
die Kraniche, wie Michael mir bereits mitgeteilt hat, als die
Vögel des Todes auf und natürlich auch, wie es Vögel fast
immer sind, als Botschafter.

Naja, sie haben auch einen unschätzbare eigenschaft, die keinem Boten fehlen darf: Sie sind schnell da, schnell weg, und dabei total terrainunabhängig. Und ist es nicht merkwürdig, dass ausgerechnet HERMES, der Götterbote, geflügelte Schuhe hat? Na eben: Mir ist schon klar, warum es die Schnecke nie in geschwindigkeitrelevante Positionen geschafft hat…

Und bei uns im europäischen Kulturkreis ist es eben die
Wildgans, die zum Bild des Hinübergleitens der Seele in das
Jenseits geworden ist. Die Wildgans fliegt die Seele nach dem
Tode in den Himmel und deshalb ist sie bei uns zum Todesvogel
geworden.

Du meinst also hinter dem hellen Licht wartet nicht der Himmel, sondern erstmal ne ganz profane Gans? Hmm - lass mir doch bitte meine alternative Vorstellung!

Was ist mit „Nomaden der Lüfte“? Gefährdet der Film das
Seelenheil?

Ich habe den Film nicht gesehen, aber ich weiß, dass er die
Reise der Zugvögel zeigt und das auf eine Art und Weise, die
die Vögel zu absoluten Hauptdarstellern machen. Er zeigt also
die Bewegung und ihr Verhalten der Vögel in der Luft, wie sie
sich den gegebenen Umständen, z. B. Wetter, anpassen etc.
(…)
Nun, jedenfalls ist der Film „Nomaden der Lüfte“ sogar noch
„schlimmer“ wie der Nils Holgersson, weil bei ersterem die
Haupthandlung einzig und allein darin besteht, den Flug der
Vögel zu zeigen, bei Holgersson mehr oder weniger zur
Nebenhandlung wird oder zumindest nicht ganz im Vordergrund
steht. Aber genau dieser Flug ist der Flug in das Jenseits.

Nein. Der Flug in die Jagd-, Brut- , oder Überwinterungsgebiete.

Natürlich glaub ich dir, dass du bisher nichts in deiner Seele
gespürt hast, aber trotzdem hast du das Bild der Reise in den
Tod geistig aufgenommen, als du dir diesen Film angeschaut
hast. Und was da passiert, ist folgender Vorgang: Mit jedem
Bild, mit dem du geistig den Tod aufnimmst, stirbt ein Teil
von dir weg. Denn der Tod wird alleine schon durch die
Begegnung mit ihm ausgelöst; der Tod ist ja nichts anderes als
ein Verlust von Seele.

Es wurde hier bereits angesprochen: Was ist mit den Menschen, dei in Berufen arbeiten, wo man ZWANGSLÄUFIG mit dem Tod in Kontakt kommt? MIr ist nicht bekannt, dass Bestatter, Pathologen oder Unfallchirurgen deutlich kürzer leben als der Durchschnitt.

Nebenbei: Ich habe mich daran erinnert, dass wir beim Bund
folgendes anlässlich durchgeführter Märsche ebenfalls gesungen
haben…
http://de.wikipedia.org/wiki/Wildg%C3%A4nse_rauschen…
…jedoch möchte ich die offensichtliche Verbindung
„SchützengrabenTod“ nicht überbewerten.

Dass die Nazis vom Todesvogel gesungen haben, ist ja nicht
verwunderlich.

Naja. Es kommt aus dem Kaiserreich. und er hat es im Schützengraben gedichtet. ICH war übrigens nicht bei den Nazis, sondern mit der Bundeswehr unterwegs… ;o)

Parallelen zum Tod sind sogar im Lied selbst enthalten; da
gibt es Stellen wo es heißt
„Die Welt ist voller Morden.“
„Und fahr’n wir ohne Wiederkehr…“

Auch nicht so überraschend - im ersten Weltkrieg - oder?

Viele Grüsse!

Denis

Hallo!

Da fällt mir ein schöner Ausspruch von
unserem Papst Benedict ein ,als er noch Kardinal war. Da hat
er gesagt: „Wenn es das Fegefeuer nicht gäbe, müsste man es
erfinden.“

Und warum müsste man das? Um den eigenen Laden bei Bedeutung zu halten.
Ich will noch nicht mal sagen: um Geld zu verdienen, aber: gäbe es kein Fegefeuer - wofür wäre die Kirche dann gut, wenn nicht, um uns davor zu schützen? Wenn er das so gesagt hat, ist er ehrlicher, als ich gedacht hätte.
Neenee, ich hab ein gesundes Misstrauen gegenüber diesen Vereinen.
Die Kirche ist ja auch nix anders als 'ne Pharmalobby…
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kultu…
Oder?

Viele Grüsse!

Denis

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Und bei uns im europäischen Kulturkreis ist es eben die
Wildgans, die zum Bild des Hinübergleitens der Seele in das
Jenseits geworden ist. Die Wildgans fliegt die Seele nach dem
Tode in den Himmel und deshalb ist sie bei uns zum Todesvogel
geworden.

Du meinst also hinter dem hellen Licht wartet nicht der
Himmel, sondern erstmal ne ganz profane Gans? Hmm - lass mir
doch bitte meine alternative Vorstellung!

Hallo Denis,
meine Alternative: Gans mit knuspriger Haut, Apfelrotkraut, grüne Klöße und jede Menge kräftige Sauce. Ob Herbert kochen kann? Das wäre eine Begründung für seinen Todesvogel.
Grüße
Ulf

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Bevor hier wieder Redeschlachten entstehen, ein Vorschlag zur Güte:

An die eine Seite der „Vogel-Phobiker“ und die andere Seite der „Vogel-Bewunderer“ - wie wäre es, wenn beide Seiten sich ein homöopathisches Gänse- oder Schwanenmittel als Hoch- oder Höchstpotenz „einwerfen“ würden, um anschließend von ihren subjektiven Erfahrungen zu berichten?

Man muß sich nämlich erst einmal etwas „einverleiben“, um etwas verstehen zu können. Das Martinsgans-Essen hat schon einen tieferen Sinn, als manche glauben.

Gruß,
Michael K.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wunderbar!
Huhu!

Bevor hier wieder Redeschlachten entstehen, ein Vorschlag zur
Güte:

Was hast du gegen Redeschlachten?

An die eine Seite der „Vogel-Phobiker“ und die andere Seite
der „Vogel-Bewunderer“ -

Und das es neutrale Positionen gibt kannst Du dir nicht vorstellen?

wie wäre es, wenn beide Seiten sich
ein homöopathisches Gänse- oder Schwanenmittel als Hoch- oder
Höchstpotenz „einwerfen“ würden,

Brauch ich nicht, ich schlaf auf Daunenkissen- OH OH, DAUNENKISSEN. Wer weiss, ob ich dem Tod so nicht jede Nacht genau EINE NACHT näherrücke?

um anschließend von ihren
subjektiven Erfahrungen zu berichten?

Dafür kann man auch auf althergebrachte Mittel zurückgreifen (Buddel rumgehen lassen und so…)

Man muß sich nämlich erst einmal etwas „einverleiben“, um
etwas verstehen zu können. Das Martinsgans-Essen hat schon
einen tieferen Sinn, als manche glauben.

Hehe, da sagst Du was…

EINMAL im Jahr drehen die Menschen den Spiess um und bringen einfach Millionen von Gänsen ins jenseits ;o) Die sollen AUCH mal wissen, wie sich das anfühlt!

Und lecker sind se auch noch…

Halt halt! Weihnachtsgänse gibt es ja auch noch - also gut: ZWEIMAL IM JAHR…

Viele Grüsse!

Denis

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Hallo Moewi :smile:

Stimmt! Wenn man mich im Internet sucht, findet man mich
gewöhnlich unter diesem Kürzel. Allerdings heissen andere auch
so.

Ich fand „Moewi“ deshalb schön, weil es hier in diesem Thread um Vögel geht und da stellte ich eine Assoziation zur Möwe her. Da bin ich erst darauf gekommen, dass du einen Vogelnamen als Nachnamen hast.

zuerst möchte ich nochmals betonen, dass die Entwicklung von
Bildern und Erfahrungsbildern im Bewusstsein der Menschen
immer ein historisch-kultureller Prozess ist, der die
Konnotation mit den Erscheinungsformen der Realität (der immer
einer zur Wirklichkeit werden wollenden Gestalt zu Grunde
liegt) immer wieder neu konturiert.

Aber dann könnte der Aborigine in Australien bedenkenlos
„Nomaden der Lüfte“ sehen, weil er „die Gans“ nie gesehen hat
und um ihre angebliche Bedeutung nichts weiss/wissen kann.

Du hast, so nehme ich an, bis vor kurzem auch nichts von der Wildgans und ihrer Bedeutung gewusst, oder? Es geht überhaupt nicht um Wissen, denn Wissen ist nichts anderes als angesammelte Information. Es geht um die Erfahrung der Bilder der Wirklichkeit, die uns orientieren sollen. Diese Erfahrungsbilder werden vererbt, d. h. selbst ein kleines Kind kann sich der Wirkung dieser Gestalten alleine durch Nicht-Wissen nicht entziehen. Und ein Mensch anderer Kulturen, wie ein Aborigine der hat natürlich andere Bilder in sich; solche, die sich gemäß des Selbstverständnis des Daseins in diesen Gebieten entwickelt haben, denn du musst bedenken, dass die Australier andere Lebensbedingungen wie wir haben. Natürlich ist die Entwicklung von Erfahrungsbildern kein Prozess, der von heute auf morgen sich entwickelt, das dauert unter Umstände sogar Jahrtausende, zumindest aber einige Jahrhunderte. Wir in Europa haben die Wildgans, die Tibeter haben den Geier und die Asiaten den Kranich als Todesvogel, was die Australier haben, weiß ich nicht; aber sicherlich auch einen Vogel als Boten des Todes, weil das schon in der Wirklichkeit des Vogelhaften liegt, Bote zu sein. Vielleicht hätte der Film doch eine Wirkung auf den Aborigine gehabt, weil diese Erfahrungsbilder im Unbewussten der ganzen Menschheit gespeichert sind und der Mensch einen Draht dazu hat und somit um der wahren Bedeutung dieser Bilder weiß. Es ist aber nicht bewusst, sondern wenn dann, zuerst unbewusst und kann dann durch die Begegnung mit diesen Gestalten zum Bewusstsein werden. Das hängt aber immer damit zusammen, wie geistig ein Mensch ist, das heißt, wie hoch der luziferische Anteil im Menschen ist.

Würden
die Eltern sich den Konsequenzen des Lesens dieser
Märchengeschichte bewusst sein, dann denke ich, würden sie
sich den Kauf dieses Buchs zweimal überlegen. Ich will das
jetzt nich dramatisieren, aber dennoch feststellen, dass
Bilder wirkend sind, dass heißt, im Stande sind, Wirklichkeit
zu transportieren.

Es wird wohl Zeit für eine grossangelegte Studie: Spätfolgen
des Lesens „Nils Holgerssons“ oder des Sehens bestimmter
Vogelfilme. Wenn da was dran wäre, müssten wir es in
Statistiken sehen - meinst Du nicht?

Da muss man sich die Frage stellen, was es denn für Auswirkungen hat, wenn Menschen die Bilder des Todes aufnehmen. Das muss ja nicht unbedingt zum vorzeitigen realen Tod führen.

Wenn in der Bibel von „den Toten“ die Rede ist, dann sind meistens die wirklich leblosen, toten Menschen, also die Leichen, überhaupt nicht gemeint. Vielmehr meint die Heilige Schrift, wenn sie von „den Toten“ spricht, die Menschen, die im Geiste tod sind. Und ich könnte mir vorstellen, dass dieser Film auch ein Stück geistigen Tod bewirkt.

Nun will ich aber zum Vogel kommen: Er galt immer schon als
Bild des Geistes. Sowohl das griech. pneuma als auch das lat.
spiritus bedeuten primär „Wind, Hauch“ und eben auch „Geist“.
Nun sind die Vögel die Wesen, die sich von Urzeiten her schon
im Winde bewegt haben, deshalb wurden sie als Geist-Formen
betrachtet und hatten somit etwas Heiliges an sich. Es kommt
nicht von ungefähr, dass der Heilige Geist in der Taube
(Friedenstaube) sein Abbild findet.

Aber Herbert: Kann es nicht sein, dass wir Menschen nicht
einfach einen Urneid gegenüber den Vögeln haben? Sie sind
grösser als Insekten, allgegenwärtig und…
SIE KÖNNEN FLIEGEN!
Kann es nicht einfach sein, dass wir deshalb seit Urzeiten
einen unvorstellbaren Neid auf Vögel haben? SIe nutzen mit dem
Luftraum einen Lebensraum, der uns ohne komplizierte
Hilfsmittel auf immer verschlossen ist. Wasser ist was
anderes, auf Booten kann man leben.

Das, was du geschrieben hast, gefällt mir genauso wenig wie was, was du am 24. Oktober geschrieben im Astro-Brett hast:

NUR, weil sich viele Leute die Mühe gemacht haben, u.a.
Graugänse auf ihren langen und gefährlichen Wanderungen zu
begleiten, kann ich staunend vor dem Bildschirm oder der Leinwand
sitzen, und mich vor diesen Tierchen in Ehrfurcht verneigen.

und

Ich habe nach dem Genuss der Bilder noch lange über die Leistungen
„unserer“ Piepmätze nachgedacht.

Das ist das gleiche, wie in diesen Wissenschaftssendungen und Tierdokumentationen im Fernsehen. Da sagt dann der Sprecher: „Wir können uns nur wundern über die Leistungen der Tiere“ … „Wir können nur ehrfürchtig zu den Tieren hinabblicken“ etc.

Weißt du, warum es mir nicht gefällt und ich dieses Gerede äußerst schleimig finde?

Weil der Mensch sich zum Mittelpunkt und zur alleinigen Bezugsgröße des gesamten Alls und der gesamten Schöpfung macht. Und das ist unredlich! Ich finde dieses Geschwafel von derart übler Natur, dass ich es gar nicht aussprechen will. Der Mensch meint, er hätte das Recht, die Wirklichkeit anderer Lebensformen zu beurteilen, indem er sich zur Norm aller Dinge macht. Das Fliegen liegt in der Wirklichkeit und in der Natur des Vogels, da muss ich doch nicht meinen Senf dazugeben und sagen: Ich muss mich verbeugen vor diesen Tierechen, weil die fliegen können. So kann nur einer daherreden, der die Eigenständigkeit der Gestalten in der Welt nicht annehmen will.

Nun sind also die Vögel als Abbilder bzw. Formen des Geistes
verstanden worden, sie symbolisierten ihn (auch wenn ich das
Wort Symbol nicht mag). Im Laufe der Zeit enthüllten bestimmte
Vögel ihre Wirklichkeiten nicht nur als „Geist-Formen“,
sondern auch als Botschafter, oder eben auch als Todesvögel.

Also ganz ehrlich: Ich tu mich damit ziemlich schwer.

In der Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ von Schiller treten
die Kraniche, wie Michael mir bereits mitgeteilt hat, als die
Vögel des Todes auf und natürlich auch, wie es Vögel fast
immer sind, als Botschafter.

Naja, sie haben auch einen unschätzbare eigenschaft, die
keinem Boten fehlen darf: Sie sind schnell da, schnell weg,
und dabei total terrainunabhängig. Und ist es nicht
merkwürdig, dass ausgerechnet HERMES, der Götterbote,
geflügelte Schuhe hat? Na eben: Mir ist schon klar, warum es
die Schnecke nie in geschwindigkeitrelevante Positionen
geschafft hat…

Das liegt eben daran, dass die Schnecke die Wirklichkeit des Botschafters nicht in sich als Wirklichkeit hat. Deshalb hat sie einen Körper bekommen, mit dem sie sich nur langsam fortbewegen kann. Du musst es genau anders herum denken! Du denkst nach Zwecken. Der Zweck ist aber das sekundäre, das primäre ist die Wirklichkeit, die den Dingen innewohnt. Insofern ist der Zweck nur als Folgeerscheinung einer Gestalt der Wirklichkeit zu verstehen.

Und bei uns im europäischen Kulturkreis ist es eben die
Wildgans, die zum Bild des Hinübergleitens der Seele in das
Jenseits geworden ist. Die Wildgans fliegt die Seele nach dem
Tode in den Himmel und deshalb ist sie bei uns zum Todesvogel
geworden.

Du meinst also hinter dem hellen Licht wartet nicht der
Himmel, sondern erstmal ne ganz profane Gans? Hmm - lass mir
doch bitte meine alternative Vorstellung!

Ich habe nie etwas von einer „profanen Gans“ gesagt. Wie gesagt, du lebst von der positivistisch, verkrüppelten Vernunft der Neuzeit, die ihre essentielle Dimension verloren hat und mit der man zum Wesen der Dinge, zum Mythos nicht mehr gelangen kann. Und das ist ganz schön hart, denn was da durch diese „Proletarier“ und alle die, die nach Zwecken leben, an Einsicht zerstört wurde, ist nicht wieder gutzumachen.

Was ist mit „Nomaden der Lüfte“? Gefährdet der Film das
Seelenheil?

Ich habe den Film nicht gesehen, aber ich weiß, dass er die
Reise der Zugvögel zeigt und das auf eine Art und Weise, die
die Vögel zu absoluten Hauptdarstellern machen. Er zeigt also
die Bewegung und ihr Verhalten der Vögel in der Luft, wie sie
sich den gegebenen Umständen, z. B. Wetter, anpassen etc.
(…)
Nun, jedenfalls ist der Film „Nomaden der Lüfte“ sogar noch
„schlimmer“ wie der Nils Holgersson, weil bei ersterem die
Haupthandlung einzig und allein darin besteht, den Flug der
Vögel zu zeigen, bei Holgersson mehr oder weniger zur
Nebenhandlung wird oder zumindest nicht ganz im Vordergrund
steht. Aber genau dieser Flug ist der Flug in das Jenseits.

Nein. Der Flug in die Jagd-, Brut- , oder
Überwinterungsgebiete.

Das ist doch alles nur vordergründig, was du da erzählst. Was dahintersteckt, wenn du das Bild aufnimmst, darauf kannst du gar nicht kommen, weil dir die nötige Einsicht in den Mythos der Dinge fehlt.

Natürlich glaub ich dir, dass du bisher nichts in deiner Seele
gespürt hast, aber trotzdem hast du das Bild der Reise in den
Tod geistig aufgenommen, als du dir diesen Film angeschaut
hast. Und was da passiert, ist folgender Vorgang: Mit jedem
Bild, mit dem du geistig den Tod aufnimmst, stirbt ein Teil
von dir weg. Denn der Tod wird alleine schon durch die
Begegnung mit ihm ausgelöst; der Tod ist ja nichts anderes als
ein Verlust von Seele.

Es wurde hier bereits angesprochen: Was ist mit den Menschen,
dei in Berufen arbeiten, wo man ZWANGSLÄUFIG mit dem Tod in
Kontakt kommt? MIr ist nicht bekannt, dass Bestatter,
Pathologen oder Unfallchirurgen deutlich kürzer leben als der
Durchschnitt.

Dazu habe ich mich weiter oben schon geäußert.

Parallelen zum Tod sind sogar im Lied selbst enthalten; da
gibt es Stellen wo es heißt
„Die Welt ist voller Morden.“
„Und fahr’n wir ohne Wiederkehr…“

Auch nicht so überraschend - im ersten Weltkrieg - oder?

Ja, und warum spricht das Lied ausgerechnet von den Wildgänsen? Die hätten ja auch vom Kuckuck singen können oder von dem Hängebauchschwein - aber dann wäre es sicherlich nicht um den Tod gegangen. Weil ein Hängebauchschwein NIEMALS das Bild des Todes auslösen kann im Bewusstsein! Wie gesagt, die Gestalten ordnen sich in ihre Gefüge ein, zu dem sie gehören.

Ich hoffe, es ist jetzt ein für alle mal klar geworden.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Braunschläger

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Wir in Europa haben die Wildgans, die Tibeter
haben den Geier und die Asiaten den Kranich als Todesvogel,
was die Australier haben, weiß ich nicht; aber sicherlich auch
einen Vogel als Boten des Todes, weil das schon in der
Wirklichkeit des Vogelhaften liegt, Bote zu sein.

Ich finde es in Bezug auf deine Todesvögel merkwürdig, dass der Begriff ‚vögeln‘ einen Vorgang beschreibt, während dessen Verlauf neues Leben entstehen kann. Dafür hast du sicher auch eine Erklärung, nicht?

Amy

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Hallo!

Du hast, so nehme ich an, bis vor kurzem auch nichts von der
Wildgans und ihrer Bedeutung gewusst, oder?

Die Bedeutung, die Du ihr andichtest (und viele andere auch) ist mir egal. FÜR MICH ist sie ein Mitlebewesen, wie alle anderen auch, und ich werde sicher nicht in Schockstarre verfallen, wenn ich mehr über sie erfahre. Und es wird mir NICHT schaden!

Diese
Erfahrungsbilder werden vererbt, d. h. selbst ein kleines Kind
kann sich der Wirkung dieser Gestalten alleine durch
Nicht-Wissen nicht entziehen.

Hat bei mir sehr gut funktioniert: Ich sehe Tierdokus gerne und habe deswegen kein bischen Todessehnsucht.

Es wird wohl Zeit für eine grossangelegte Studie: Spätfolgen
des Lesens „Nils Holgerssons“ oder des Sehens bestimmter
Vogelfilme. Wenn da was dran wäre, müssten wir es in
Statistiken sehen - meinst Du nicht?

Da muss man sich die Frage stellen, was es denn für
Auswirkungen hat, wenn Menschen die Bilder des Todes
aufnehmen. Das muss ja nicht unbedingt zum vorzeitigen realen
Tod führen.

Aber zu was denn sonst? DU hast berichtet, es würde dich nicht wundern,

…wenn die Kinder mit 20 Jahren einen Selbstmordversuch machen.

Wenn in der Bibel von „den Toten“ die Rede ist, dann sind
meistens die wirklich leblosen, toten Menschen, also die
Leichen, überhaupt nicht gemeint. Vielmehr meint die Heilige
Schrift, wenn sie von „den Toten“ spricht, die Menschen, die
im Geiste tod sind.

Wie kommst Du denn auf DIESE Idee? Sehen das die „meisten“ Theologen ähnlich? Also das wäre mir wirklich neu.

Und ich könnte mir vorstellen, dass dieser
Film auch ein Stück geistigen Tod bewirkt.

Gut, lassen wir es dabei.

Das, was du geschrieben hast, gefällt mir genauso wenig wie
was, was du am 24. Oktober geschrieben im Astro-Brett hast:

NUR, weil sich viele Leute die Mühe gemacht haben, u.a.
Graugänse auf ihren langen und gefährlichen Wanderungen zu
begleiten, kann ich staunend vor dem Bildschirm oder der Leinwand
sitzen, und mich vor diesen Tierchen in Ehrfurcht verneigen.

und

Ich habe nach dem Genuss der Bilder noch lange über die Leistungen
„unserer“ Piepmätze nachgedacht.

Das ist das gleiche, wie in diesen Wissenschaftssendungen und
Tierdokumentationen im Fernsehen. Da sagt dann der Sprecher:
„Wir können uns nur wundern über die Leistungen der Tiere“
… „Wir können nur ehrfürchtig zu den Tieren hinabblicken“

Nein! keiner der Sprecher wird „hinabblicken“ sagen. Eben WEIL solche Dokus einen EINBLICK geben wollen - und NICHT werten.

Weißt du, warum es mir nicht gefällt und ich dieses Gerede
äußerst schleimig finde?
Weil der Mensch sich zum Mittelpunkt und zur alleinigen
Bezugsgröße des gesamten Alls und der gesamten Schöpfung
macht.

Ja was denn jetzt? Ist es göttlicher Auftrag - oder nicht?

Und das ist unredlich! Ich finde dieses Geschwafel von
derart übler Natur, dass ich es gar nicht aussprechen will.
Der Mensch meint, er hätte das Recht, die Wirklichkeit anderer
Lebensformen zu beurteilen, indem er sich zur Norm aller Dinge
macht.
Das Fliegen liegt in der Wirklichkeit und in der Natur
des Vogels, da muss ich doch nicht meinen Senf dazugeben und
sagen: Ich muss mich verbeugen vor diesen Tierechen, weil die
fliegen können. So kann nur einer daherreden, der die
Eigenständigkeit der Gestalten in der Welt nicht annehmen
will.

Oder einer, der sich über die Leistung der Vögel nicht WUNDERT, sondern sie BEwundert.
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCstenseeschwalbe
Die legen mindestens 30.000km pro Saison zurück - das schaffen viele Kronen der Schöpfung nicht mal mit motorisiertem Hinterteil!

Nein. Der Flug in die Jagd-, Brut- , oder
Überwinterungsgebiete.

Das ist doch alles nur vordergründig, was du da erzählst. Was
dahintersteckt, wenn du das Bild aufnimmst, darauf kannst du
gar nicht kommen, weil dir die nötige Einsicht in den Mythos
der Dinge fehlt.

Aha. Der Vogelzug ist nur vordergründig. Ich sehe das etwas anders: Ich behaupte, sie ziehen nicht, weil es ihre Wirklichkeit so verlangt, sondern weil es das eingeschränkte Nahrungsangebot erfordert. Ich behaupte weiterhin, dass sie NICHT ziehen würden, wenn es ausreichend Nahrung gäbe.

Auch nicht so überraschend - im ersten Weltkrieg - oder?

Ja, und warum spricht das Lied ausgerechnet von den
Wildgänsen? Die hätten ja auch vom Kuckuck singen können…

Vielleicht DESWEGEN?: http://de.wikipedia.org/wiki/Wildg%C3%A4nse_rauschen… Walter Flex beschreibt auf den ersten Seiten seines Buchs „Der Wanderer zwischen beiden Welten“ die Entstehung des Gedichts:
„Ich lag als Kriegsfreiwilliger…(…) Über Helmspitze und Gewehrlauf hin sang und pfiff es schneidend, schrill und klagend, und hoch über den feindlichen Heerhaufen, die sich lauernd im Dunkel gegenüberlagen, zogen mit messerscharfem Schrei wandernde Graugänse nach Norden …

Viele Grüsse!

Denis

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Hey, hey,

bin ein „68er“ …

Was hast du gegen Redeschlachten?

Was soll ausgerechnet ICH gegen Redeschlachten haben? Diskussionen sind das „Privileg“ der 68er :smile:)
Wir nennen dies auch „Hippie-Vorspiel“ (4Std. diskutieren, bis sie JA sagt …) :smile:

Doch im Ernst, wenn Dich der Film „Nomaden der Lüfte“ begeistert hat, solltest Du Dir auch die Dokumentation über nordische Zugvögel in Amerika ansehen, bei denen auf den Menschen geprägte Gänse neue Zugrouten in abgelegene Gebiete angelernt wurden, so daß sie ihre traditionellen Fluggebiete vermeiden lernen. Das war ein sinnvoller wissenschaftlicher Beitrag! Den Titel der Sendung weiß ich nicht mehr; war vor eineinhalb Jahren mal im Fernsehen. Vielleicht kannst Du dies ja mit googeln ausfindig machen …

Und das es neutrale Positionen gibt kannst Du dir nicht
vorstellen?

Doch, doch - ich gehöre ja dazu!

Brauch ich nicht, ich schlaf auf Daunenkissen- OH OH,
DAUNENKISSEN. Wer weiss, ob ich dem Tod so nicht jede Nacht
genau EINE NACHT näherrücke?

Hier irrst Du, Denis, denn den Tod gibt es nicht - Du rückst nur mit jeder weiteren Nacht näher an deine Exkarnation heran! Dann kommt „der große schwarze Vogel“ und trägt Dich hinüber in die Anderswelt (Ludwig Hirsch - super Interpret). Wenn Deine Seele nicht mitfliegen will, holt Dich dann spätestens „die wilde Jagd“!

(Buddel rumgehen lassen und so…)

Auch wenn die Buddel rumgeht, kannst Du zwar kreisen, aber trotzdem noch nicht fliegen! :frowning:
Wenn die Welt sich nicht aufhören will zu drehen (im Kopf …), hilft es oft, wenn man einfach ein Bein aus dem Bett heraus auf den Boden stellt - dienst als eine Art „Bremsschuh“!

EINMAL im Jahr drehen die Menschen den Spiess um und bringen
einfach Millionen von Gänsen ins jenseits ;o) Die sollen AUCH
mal wissen, wie sich das anfühlt!

Und lecker sind se auch noch…

Was meinst Du, warum das Martinsgansessen eine so lange Tradition hat?! Man erzählt sich, daß im Gänseschmalz eine Art Energie gespeichert ist, die winterliches Aneinanderhocken und die Nähe anderer Menschen erträglich macht. Übrigens: es gibt viele Heilmittel in der Volksheilkunde, die auf diesem Prinzip beruhen.

Halt halt! Weihnachtsgänse gibt es ja auch noch - also gut:

Lieben Gruß,
Michael K.

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Hallo, Amanda,

unabhängig davon, ob Herbert Dir antwortet, will ich Dir eine alte Weisheit aus Frankreich erzählen:

Nach dem 1. Orgasmus kommt der 2. als „Coup d’Amour“ und ab dem 3. „le petit mort“ … Deine Frage damit beantwortet? :smile:

Ich finde es in Bezug auf deine Todesvögel merkwürdig, dass
der Begriff ‚vögeln‘ einen Vorgang beschreibt, während dessen
Verlauf neues Leben entstehen kann. Dafür hast du sicher auch
eine Erklärung, nicht?

Gruß,
Michael K.

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Hallo Denis!

Wenn in der Bibel von „den Toten“ die Rede ist, dann sind
meistens die wirklich leblosen, toten Menschen, also die
Leichen, überhaupt nicht gemeint. Vielmehr meint die Heilige
Schrift, wenn sie von „den Toten“ spricht, die Menschen, die
im Geiste tod sind.

Wie kommst Du denn auf DIESE Idee? Sehen das die „meisten“
Theologen ähnlich? Also das wäre mir wirklich neu.

Ja, das sehen die Theologen genau so.

Hast du dich schon mal gefragt, warum Jesus sagte „Folge mir nach und lass die Toten ihre Toten begraben“, als sein Jünger zögerte, ihm nachzufolgen und die „Ausrede“ hatte, er müsse bei der Beerdigung seines Vaters dabei sein?

Weißt du, warum es mir nicht gefällt und ich dieses Gerede
äußerst schleimig finde?
Weil der Mensch sich zum Mittelpunkt und zur alleinigen
Bezugsgröße des gesamten Alls und der gesamten Schöpfung
macht.

Ja was denn jetzt? Ist es göttlicher Auftrag - oder nicht?

Du hast dich unklar ausgedrückt. Was meinst du mit „göttlichem Auftrag“?

Und das ist unredlich! Ich finde dieses Geschwafel von
derart übler Natur, dass ich es gar nicht aussprechen will.
Der Mensch meint, er hätte das Recht, die Wirklichkeit anderer
Lebensformen zu beurteilen, indem er sich zur Norm aller Dinge
macht.
Das Fliegen liegt in der Wirklichkeit und in der Natur
des Vogels, da muss ich doch nicht meinen Senf dazugeben und
sagen: Ich muss mich verbeugen vor diesen Tierechen, weil die
fliegen können. So kann nur einer daherreden, der die
Eigenständigkeit der Gestalten in der Welt nicht annehmen
will.

Oder einer, der sich über die Leistung der Vögel nicht
WUNDERT, sondern sie BEwundert.
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCstenseeschwalbe
Die legen mindestens 30.000km pro Saison zurück - das schaffen
viele Kronen der Schöpfung nicht mal mit motorisiertem
Hinterteil!

Warum bewunderst du die Vögel? Weil du dich zum Mittelpunkt des Universums machst und das ist unlauter! Mir ist auch völlig klar, warum du das mit der Wildgans nicht einsehen willst, denn dann müsstest du deine Äuglein für die Wirklichkeit anderer Gestalten auf der Erde auch mal aufmachen, aber dazu bist du anscheinend nicht fähig. Somit verharrst du im subjektiven Mief und kommst nicht mehr heraus.

Nein. Der Flug in die Jagd-, Brut- , oder
Überwinterungsgebiete.

Das ist doch alles nur vordergründig, was du da erzählst. Was
dahintersteckt, wenn du das Bild aufnimmst, darauf kannst du
gar nicht kommen, weil dir die nötige Einsicht in den Mythos
der Dinge fehlt.

Aha. Der Vogelzug ist nur vordergründig. Ich sehe das etwas
anders: Ich behaupte, sie ziehen nicht, weil es ihre
Wirklichkeit so verlangt, sondern weil es das eingeschränkte
Nahrungsangebot erfordert. Ich behaupte weiterhin, dass sie
NICHT ziehen würden, wenn es ausreichend Nahrung gäbe.

Ich habe es im letzten Beitrag schon erwähnt, dass die Erhaltung der Lebensbedingungen sekundär ist, während die Gestalt der Wirklichkeit das primäre ist.

Das lässt sich auf den Menschen auch übertragen: Viele Menschen arbeiten sehr viel; das Arbeiten kann aber nicht die Bedeutung ihres Lebens sein, denn die Arbeit ist ja nur zur Erhaltung des Lebens da, um eben die Bedeutung erst zu ermöglichen. Insofern verhält sich Arbeit zu Bedeutung wie der Füllfederhalter zum Geschriebenen Brief. Die Bedeutung des Briefes (= der Inhalt) liegt sicherlich nicht am Füllfederhalter, oder?! Insofern habe ich Recht, wenn ich sage, dass der Vogelzug zwar charakteristisch für die Vögel ist, aber nicht die BEDEUTUNG der Vögel ist! Die Bedeutung, z. B. der Wildgans, ist wie schon so oft ausgeführt, die Botschaft der Reise in das Jenseits und somit hat die Wildgans die Bedeutung des Todesvogels!

(Anmerkung: Nur, damit es keine Missverständnisse gibt: Wenn ich von „Arbeit“ spreche, meine ich Erwerbstätigkeit, aber nicht „Berufung“!)

Auch nicht so überraschend - im ersten Weltkrieg - oder?

Ja, und warum spricht das Lied ausgerechnet von den
Wildgänsen? Die hätten ja auch vom Kuckuck singen können…

Vielleicht DESWEGEN?:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wildg%C3%A4nse_rauschen…
Walter Flex beschreibt auf den ersten Seiten seines Buchs
„Der Wanderer zwischen beiden Welten“ die Entstehung des
Gedichts:
„Ich lag als Kriegsfreiwilliger…(…) Über Helmspitze und
Gewehrlauf hin sang und pfiff es schneidend, schrill und
klagend, und hoch über den feindlichen Heerhaufen, die sich
lauernd im Dunkel gegenüberlagen, zogen mit messerscharfem
Schrei wandernde Graugänse nach Norden …

Okay. Dann muss ich es wohl nochmals erklären (ich mach es diesmal anschaulicher, damit dir deine falsche Antwort bewusster wird):

Stell dir mal vor, was gewesen wäre, wenn Walter Flex statt den rauschenden Wildgänsen ein paar kleine putzige Hängebauchschweine gesehen hätte, die obendrein recht ordentlich gegrunzt hätten. Hätte er die dann auch in das Lied integriert? Dann hätte er nicht geschrieben „Wildgänse rauschen durch die Nacht mit schrillem Schrei nach Norden“ sondern dann hätte er geschrieben "Ferkel grunzen wie wild durch die Nacht … " oder so.

Nun, warum hätte er das nie im Leben gemacht? Weil es nicht in der Wirklichkeit eines Hängebauchschweines liegt, im Bewusstsein des Menschen die Botschaft des Todes auszulösen.

Nochmal: Die Wildgänse sind zum Todesvogel in diesem Lied geworden, weil es ihre Wirklichkeit ist!! Und ich habe es schon so oft geschrieben aber wahrscheinlich wurde es jedesmal überlesen: Die Gestalten finden sich in Gefüge (ihrer Wirklichkeit entsprechend) zusammen und das Gefüge bildet ein Ganzes und das Wesen der einzelnen Gestalten kann empfunden werden und wenn man es empfindet, dann spürt man, dass es „wahr“ ist, dass es stimmt. Ich habe auch beim Durchlesen dieses Artikels aus dem Wikipedia-Lexikon, wo die Entstehungsgeschichte dieses Liedes geschildert wird, in mir empfunden, dass es „stimmt“, dass also die Gestalten zueinander gefunden haben und dass es weiß Gott kein Zufall ist, wenn der Walter Flex von Wildgänsen und nicht von Hängebauchschweinen spricht.

Ich habe auch keine Lust mehr, mich ständig zu wiederholen bzw. Fragen immer wieder neu zu beantworten, nur weil du keine Lust hast, die Antworten zu akzeptieren. Wenn du dein falsches, abwegiges Weltbild behalten möchtest, bitteschön. Aber wir sind hier in keinem naturwissenschaftlichen Forum. Ich zwinge niemanden zur Einsicht, schon deshalb, weil Geistigkeit im Gegensatz zu Wissen gar nicht übertragbar ist.

Ich verbleibe

mit freundlichen Grüßen

  • Herbert Braunschläger -
1 Like

Hallo,

Deine Frage damit beantwortet?

Nein, keineswegs.

Amy