Tach!
als Euro- und EU-Gegner habe ich mich anfangs über diese
Ein-Thema-Partei gefreut. Bis ich mehr darüber gelesen habe:
Die Partei macht nämlich das was viele Spartenparteien tun,
sie will den Wählern welche ihr für ihren Kernstandpunkt die
Stimme geben auch ein paar andere Elemente ihres
Parteiprogrammes unterjubeln.
Will sie das?
Wenn man hier
https://www.alternativefuer.de/
nachliest, stolpert man natürlich zunächst über das Kernthema der Partei. Europa.
Klickt man ein einziges Mal, ladet man hier:
https://www.alternativefuer.de/partei/programm/
Das Parteiprogramm ist hier einfach lesbar aufgeführt und hat m.E. einige sehr interessante Punkte zu bieten.
Das signifikanteste davon ist das Steuermodell von Kirchhoff.
Dieses sozial ungerechte Modell wird -zu Recht- von vielen
abgelehnt und macht die Partei für alle anderen Parteien
angreifbar.
Das Kirchhoff-Modell halte ich für keineswegs unsozial, sondern für fair.
Es ist nicht sozial, so viel Vermögen wie möglich staatlich umzuverteilen. Das ist sozialistisch und wird aktuell auch von der CDU so betrieben.
Wer dies ablehnt und mehr (nicht nur) auf Eigenverantwortung, Leistung und individuelle Nutzungsmöglichkeiten von Erfolgschancen setzen möchte, ist nicht per se ein kaltherziger Neoliberaler.
Es gibt für unsere soziale Marktwirtschat, welche im Übrigen auch die AfD nicht abschaffen möchte, auch andere Wege als eine mißverstandene Subventions- und Alimentierungspolitik.
Als nicht unsozial empfinde ich z.B. diese Punkte aus dem programm der AfD:
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Die Eurokrise gefährdet alle Formen der Altersvorsorge durch Überschuldung und minimale Zinsen. Die Schulden der Eurokrise dürfen nicht zu einer Rente nach Kassenlage führen.
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Wir fordern, Kinder stärker bei der Rentenberechnung zu berücksichtigen.
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Deutschland hat zu wenige Kinder. Renten- und Krankenversicherung stehen deshalb auf tönernen Füßen. Deutschland muss kinder- und familienfreundlicher werden.
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Wir stehen für den Schutz der Familie als Keimzelle der Gesellschaft. Eine solidarische Förderung der Familien ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft und wesentlicher Teil des Generationenvertrages.
Dass hierbei natürlich an anderen Stellen gespart werden muss, ist klar.
Warum auch nicht?
Ich sehe es keinesfals als gegeben an, dass der Großteil der deutschen Wirtschaftsleistung an Pensionäre, Rentner und Transferleistungsempfänger abfliesst.
Sinnvoll ist es sowieso nicht ein Steuermodell ins
Wahlkampfprogramm einer Spartenpartei aufzunehmen denn sie
werden wohl kaum gleich zum Anfang in eine Position gewählt
werden in der sie das Steuersystem verändern können.
Weshalb haben dann Parteien neben CDU/CSU und SPD überhaupt ein Programm?
Wohl
würde ein Wahlerfolg so einer Partei ein deutliches Signal an
die übrigen Parteien geben dass der Wähler weniger statt mehr
EU möchte.
Und dieses Signal wird wohl kommen.
Ich sehe die AfD, sofern sie nicht weiterhin von der linken massenpresse als Naziverein verunglimpft wird, durchaus bei 5-10%.
Weiß jemand wieso die AfD so dumm agiert und sich damit selbst
die Erfolgschancen verbaut?
Weil es dasProgramm der Leute ist, die sich in der AfD zusammengeschlossen haben.
Wer es anders haben will, kann ja andere Parteien wählen.
Etwas polemisch wage ich zu behaupten, dass Deutschland eben doch kein Land ist, das nur aus Rentnern, Pensionären und Proleten besteht, sondern sich auf ein breites Bürgertum stützt.
Diese bürgerlichen Wähler werden durch die etablierten Parteien zunehmend verschreckt denn sie sehen, dass ihre Zukunft und die ihrer Kinder aktuell verspielt wird v.a. durch die ungebremste Anhäufing von Verpflichtungen des Staates gegenüber einzelnen Gruppen (Beamte / Pensionäre, Rentner) und anderen Staaten (EU Hilfszahlungen).
Dass die deutsche Wirtschaft von der EU profitiert, ist unbestritten. Allerdings exportiert Deutschland nicht nur in die EU und die Exporte in die EU wären mit einem Ende des Euro nicht vorbei.
Daher darf durchaus auch die Ansicht geäußert werden, dass die Kosten eines EU-Austritts die lagfristigen Einsparungen durchaus nicht übersteigen müssen. Durch Zahlen belegen kann ich dasnatürlich nicht, da ich weder weiß, wie sehr Deutschland netto von der EU in den nächsten Jahrzehnten profitieren würde, noch wie hoch die Kosten für einen Ausstieg aus dem Euro oder aus der EU wären.
Ich denke jedoch, dass das Ziel der AfD:
- Wir bejahen ein Europa souveräner Staaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Wir wollen in Freundschaft und guter Nachbarschaft zusammenleben.
durchaus eines ist, welches man diskutieren kann.
Es wird ja nicht eine Abschottung Deutschlands gefordert, sondern eine neue Kalibrierung der Verhältnisse zwischen den Ländern in Europa.
Dabei sei auch erwähnt, dass es im Schengen Raum einige Länder gibt, die den Euro nicht eingeführt haben und dabei keineswegs verhungern.
Gruß,
M.