Aber ich kann doch nicht behaupten, es ist egal wie viel Müll
wir noch produzieren, weil wir mit dem anderen auch nicht
wissen wohin. Das ist doch kein Argument.
Hier geht es aber nicht um „egal wieviel Müll“. Zuletzt ging es um den Müll, der bei einer Laufzeitverlängerung von 8-14 Jahren zusätzlich entsteht. Das ist überschaubar.
Ich hatte vor einiger Zeit übrigens Gelegenheit, einen Blick in ein Zwischenlager an einem Kernkraftwerksstandort zu werfen. Da drin stand, so der Führer, der Müll der letzten rund 10 Betriebsjahre (jedenfalls soweit es Müll betrifft, der in Castorbehältern gelagert wird). Da standen in einer Ecke der fast fußballfeldgroßen Halle ungefähr 10-15 Castoren. War sehr übersichtlich.
Das Risiko, dass etwas passiert steigt mit der Menge des
Atommülls an. Darum ist es eben nicht egal wie viel Atommüll
wir haben. Die Endlagerprobleme werden nur noch größer.
Ich denke nicht, dass sich die Anforderungen an ein Endlager ändern, wenn wir mehr Müll haben, als heute. Ich glaube auch nicht, dass es mehr als nur ein Endlager geben wird, selbst wenn die Kernkraftwerke noch so lange laufen. Und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass es einen nennenswerten Unterschied macht, ob 100 oder 150 Fässer gerade im Stollen stehen, wenn im Endlager die Decke zusammenkracht, Wasser eindringt oder irgendwas explodiert …
Die Alternative ist doch da. Und es ist mehrfach bewiese
worden, dass ein Ausstieg nach dem alten Ausstiegsplan
funktionieren würde - ohne dass bei uns die Lichter ausgehen.
Ich weiß nicht, wer den Blödsinn aufgebracht hat, es gingen die Lichter aus, wenn wir die Atomkraftwerke abschalten. Das wird so schnell nicht eintreten, auch wenn sich Extremsituationen, in denen es zu Blackouts kommen kann, womöglich häufen werden.
Man muß aber kein Hellseher sein, um zu realisieren, dass Strom sicher nicht preiswerter wird, wenn man preisgünstige Erzeugungseinheiten (Kernkraftwerke) vom Markt nimmt und sie durch teure (Gaskraftwerke) und exorbitant teure (insb. Photovoltaik) ersetzt. Und das Volk schreit ja jetzt schon, dass ihm der Strom zu teuer ist …
Außerdem ist die „Alternative“, von der Du sprichst - Vollumstieg auf erneuerbare - nicht von heute auf morgen zu haben. Sie ist langwierig und teuer und auch nicht - jedenfalls nicht zu vernünftigen Preisen - im nationalen Alleingang zu haben.