Alternativmedizin verfallen

Hallo zusammen,

ich habe vor einigen Wochen eine nette Frau kennengelernt (Achtung: es geht hier nicht um eine lesbische Beziehung, unser Alter ist je ca. 50).
Wir verstehen uns in vieler Hinsicht sehr gut, in einer aber überhaupt nicht:
Während ich mich für körperlich gesund halte und bei Problemen der Schulmedizin vertrauen würde, spricht sie von verschiedenen körperlichen und auch seelischen Problemen (allerdings keinen sehr gravierenden), denen sie seit Jahren mit „alternativen Methoden“ begegnet - scheinbar mit sehr mäßigem Erfolg.
Das beginnt bei Horoskop, Kartenlegen und Auspendeln, beinhaltet TCM, Schlüßler-Salze, Bach-Blüten, Qi-Gong, Reiki, Akupunktur, Bioresonanz, Ausleitung, Edelsteintherapie etc etc.
Damit sind noch dazu Kosten verbunden (angeblich bis zu 3.000 Euro pro Jahr) die sie sich garnicht leisten kann.

Die genannten Methoden darf ich als Parawissenschaften bezeichnen, und ich würde gerne dazu beitragen dass sie sich wieder davon entfernen kann. Natürlich darf jeder Mensch nach seiner Facon glücklich werden, aber ich vermute dass die meisten Leute aus eigener Schwäche oder Hilflosigkeit Zuflucht bei Parawissenschaften suchen. Ich bin überzeugt dass Schulmedizin und Schulpsychologie ihr schneller und effektiver helfen würden.

Ich befürchte zwar jetzt Angriffe auf meinen Standpunkt, bitte aber um Argumentationshilfen.

Danke im Voraus!

[MOD]Titel Archivtauglicher gemacht, alter Titel war „Argumente gegen Parawissenschaft“

Hallo,

Die genannten Methoden darf ich als Parawissenschaften
bezeichnen, und ich würde gerne dazu beitragen dass sie sich
wieder davon entfernen kann.

nach meinen Erfahrungen hier kann ich von dem Versuch nur abraten.
Was Du da vor hast ist vergleichbar mit dem Versuch, einen Priester davon zu überzeugen, daß es keinen Gott gibt. Es gibt keine Aussicht auf Erfolg, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Streit.

Gruß Rainer

Hallo Theresa,
ich stimme Rainer zu. Darüberhinaus mache ich immer wieder die Erfahrung, daß ein fixierter Geist (also einer, der sich ausschließlich auf bestimmte Faktoren verläßt/an sie glaubt und diese aus einer emotionalen Basis heraus rechtfertigt) Argumenten nicht zugänglich ist.
Abendgruß - Ted

Liebe Theresa Hofer
Du machst dir berechtigte Sorgen um deine Freundin.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie einer rationalen Argumentation
zugänglich ist, aber ein Rettungsversuch ist allemal richtig.
Zumindest sind die Standpunkte dann geklärt.
Ich würde an deiner Stelle sehr, sehr genau abwägen, ob ich
eine Diskussion mit der Frau anfangen würde.
Aber danach hattest du nicht gefragt. Sondern:

Während ich mich für körperlich gesund halte und bei Problemen
der Schulmedizin vertrauen würde, spricht sie von
verschiedenen körperlichen und auch seelischen Problemen
(allerdings keinen sehr gravierenden), denen sie seit Jahren
mit „alternativen Methoden“ begegnet - scheinbar mit sehr
mäßigem Erfolg.
Das beginnt bei Horoskop, Kartenlegen und Auspendeln,
beinhaltet TCM, Schlüßler-Salze, Bach-Blüten, Qi-Gong, Reiki,
Akupunktur, Bioresonanz, Ausleitung, Edelsteintherapie etc
etc.
Damit sind noch dazu Kosten verbunden (angeblich bis zu 3.000
Euro pro Jahr) die sie sich garnicht leisten kann.

Hier einige anfängliche Argumentationshilfen:

  • Warum steigt die Lebenserwartung der Menschen, die in Ländern
    Leben, in denen die ach so furchtbare Schulmedizin vorherrschende
    Praxis ist, stetig an? Natürlich hat die Schulmedizin daran
    Einen erheblichen Anteil.
  • Weshalb weigern sich die Krankenkassen, esoterische Behandlungen
    anzuerkennen, wo die doch angeblich helfen? Die Krankenkassen
    könnten doch so eine Menge Geld sparen.
  • Es gibt keine Parawissenschaften. Würde sich die Parawissenschaft ihrem
    eigenen Anspruch, nämlich der Wissenschaftlichkeit, unterwerfen,
    so wäre sie gezwungen, ihre Ergebnisse plausibel und nachvollziehbar
    zu belegen. Dem kann sich die Parawissenschaft nicht stellen.
    Para-„Wissenschaft“ dürfte sich eigentlich gar nicht so nennen.
  • Wenn sich Dinge außerhalb unseres Bewusstseins abspielen, so haben
    wir gar nicht die Sinne dafür, sie zu erkennen. Würden wir sie erkennen,
    wären diese Erkenntnisse nicht Erkenntnisse der Parawissenschaft, sondern
    der Naturwissenschaften.
  • Dinge wie Wünschelrutengehen oder Horoskope erstellen oder Wahrsagen
    sind falsifiziert worden. Sie sind nicht vorhanden.
    Es gibt unzählige Untersuchungen, die sich damit beschäftigen.
  • Ein Wissenschaftler, der den Nachweis der Stimmigkeit von z. B.
    Horoskoperstellung belegen könnte, wäre ein „gemachter Mann“. Es gibt
    diesen Wissenschaftler aber nicht. Wird es auch nicht geben, da
    keins dieser Phänomene einer wissenschaftlichen Untersuchung standhält.
  • Frage in puncto „Self-fullfilling prophecy“ im Psychologie-Brett nach.
    Verbinde diesen Begriff mit den von dir genannten Phänomenen.
  • Lass’ dir im Zusammenhang mit den o. e. Phänomenen den Begriff „Placebo“
    noch einmal durch den Kopf gehen.
  • Frag’ im Religionsbrett nach. Was ist der Standpunkt der Kirchen und
    der religiösen Menschen zu Pendeln, Edelsteintherapie und dergleichen.
  • Mach’ dich schlau über die von deiner Freundin genannten Themen. Gewinne
    Kompetenz. Darf man Akupunktur und Qi Gong in einen Topf mit
    Pendeln und Bach-Blüten werfen? Zeige deiner Freundin, dass du dich
    mit der Materie auseinandergesetzt hast. Dein Wort wird so an Gewicht
    gewinnen.
  • Beschäftige dich mit dem „Barnum-Effekt“. (Wikipedia)
  • Wenn du möchtest, stelle die Antworten deiner Freundin hier im Forum
    zur Diskussion.
    Das wärs fürs erste.

Ich befürchte zwar jetzt Angriffe auf meinen Standpunkt, bitte
aber um Argumentationshilfen.

Ich kann dich beruhigen. Angriffe auf deinen Standpunkt brauchst
du nicht zu befürchten.
Du stehst nämlich auf der richtigen Seite.

Viele Grüße
Voltaire

Vielleicht kannst du sie ja bitten mal mit dir zusammen einen Arzt aufzusuchen. Dir zuliebe! Sag ihr das du es einfach möchtest damit du beruhigt bist und das du dir nur Sorgen um sie machst. Sie müsste ja nicht daran „glauben“ sondern es nur für dich mal probieren. Lass dir als Gegenleistung von ihr die Karten legen.
Ich schlage das vor weil ich befürchte das Menschen die an sowas glauben für rationale Argumente nicht besonders empfänglich sind.
Wahrscheinlich hast du eher eine Chance sie auf der Gefühlsebene zu erwischen…

Hallo Theresa,

wenn du ihr das ausreden willst, hört sie vielleicht nicht lange zu.

Wenn sie all die Dinge, die du aufzählst, ausprobiert hat, glaubt sie sicher auch an eine „höhere Macht“. Diese höhere Macht hat auch zugelassen, dass es Schulmedizin gibt. Erkläre ihr doch, dass beides eine gewisse Daseinsberechtigung hat und beide (alternative Medizin und Schulmedizin) zusammen die beste Möglichkeit darstellen, gesund zu werden.

Damit zeigst du ihr, dass du ihren Standpunkt achtest - auch wenn du einen anderen hast -, und gibst ihr dennoch einen Tipp in die richtige Richtung.

Liebe Grüße
Ina

Liebe Theresa, lieber Rainer!
(und liebe Jede, die meine lyrischen
Ergüsse bis zum Ende liest)

Die genannten Methoden darf ich als Parawissenschaften
bezeichnen, und ich würde gerne dazu beitragen dass sie sich
wieder davon entfernen kann.

nach meinen Erfahrungen hier kann ich von dem Versuch nur
abraten.
Was Du da vor hast ist vergleichbar mit dem Versuch, einen
Priester davon zu überzeugen, daß es keinen Gott gibt. Es gibt
keine Aussicht auf Erfolg, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit
Streit.

Richtig, aber nur weil Theresa gleich mit dem Knüppel SCHULmedizin daherkommt um der ALTERNATIVmedizin eins drüber zu ziehen … welch rohe Grobheit … das würde ich mir auch nicht gefallen lassen.

Die meisten Menschen, die zur Alternativmedizin gehen, gehen da ja nicht immer hin, weil sie ein bestimmtes Verfahren so toll finden würden oder gar soviel davon wüssten, sondern weil sie irgendwie und irgendwarum ganz generell von der vermeintlich einheitlichen „Schulmedizin“ enttäuscht sind, weil sie glauben, ein Verfahren, das die Kassen zahlen, das könne ja nichts taugen, weil sie vom Grundcharakter her irgendwie standardmäßig auf „alternativ“ gepolt sind, und so weiter.

So kommts dann, dass man nicht nur in einem Bereich die Alternative zur Schule sucht, sondern eher meint: wenn schon Reiki, dann gleich Bachblüten, und wenn ich das ohnehin schon mache, dann beuge ich meiner Migräne doch nicht mit dem nachgewiesen wirksamenen, aber langweiligen Biofeedback (Schulmedizin) vor, nein richtig Bio- muss es sein, lieber Bioresonanz (Alternativmedizin), vielleicht ist mangelnde Evidenz ja geradezu ein Gütesiegel, wer weiß … war ja beim Reiki auch so, das hat mir doch so gut getan, auch wenn ich nicht genau weiß, wobei und wofür.

Ich weiß nicht, was ich damit eigentlich sagen will, aber: Die Konfrontation

**"SCHULE, nicht ALTERNATIVE!!!11!!"**

ist in der Regel sinnlos, wie Rainer schon richtig sagt, im Gegenteil wird dies als bestenfalls naiv-gutgemeinter Missionierungsversuch erkannt - und abgelehnt.

Besser ist: die Denkweise entweder SCHULE oder ALTERNATIVE zu durchbrechen, soll sie doch weiter ihre Horoskope legen lassen und ihre Bachblütengewässer trinken, schadet doch nichts, aber gegen die Migräne zum Beispiel soll sie doch einfach mal was anderes probieren, wenn die Bioresonanz nicht so richtig hilft … ich kenn eine, die hat mit diesem Biofeedback klasse Erfahrungen gemacht …

Was mich übrigens auch immer wundert z.B. an der ganzen Psychoindustrie: wenn die Leute schon was haben gegen diese langweiligen und vorhersagbaren kassenfinanzierten Standardverfahren, warum suchen sie sich nicht Verfahren, die nicht wirklich anerkannt, geschweigedenn Kassenleistung sind, die irgendwie auch tief in Esoterische gehen, bei denen man aber den dort tätigen Leuten zutrauen kann, dass sie sich dabei was denken, z.B. weil sie von wissenschaftsnäheren Verfahren herkommen und sich bewusst und bei vollem Verstand und wohl mit ein paar guten Gründen beschlossen haben, neue, vielleicht bessere, Wege beschreiten zu wollen?

Spontan fällt mir dabei das „Holotrope Atmen“ ein, oder die „Bioenergetik“, oder gar die „Pathognostik“ - allesamt wahrlich keine Schulmedizin, und zumindest die ersten beiden auch so richtig ganzheitliche, sinnvermittelnde, KörperGeist+Seele einbeziehende Verfahren mit Kuscheln und Händchenhalten- aber um Lichtjahre plausibler, durchdachter und weit weniger ausgelutscht wie Reiki oder das Reinkarnationsgedöns.

Die Alternative zur ALTERNATIVmedizin ist also nicht unbedingt SCHULmedizin, naheliegend wäre auch die bessere ALTERNATIVmedizin.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð €


Was heißt da ‚Au‘?, welch Unverstand.
Mein Fußtritt, Kind, hat Größres zu bedeuten.
Zu Gleichem Gleiches, was auch einer litt.
Fuß heilt Fuß, so ists, die Homoeo-Pathie.
(Kroethe)_

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Hallo,

… soll sie doch weiter ihre Horoskope legen lassen
und ihre Bachblütengewässer trinken, schadet doch nichts …

Ich zitiere mal …

Damit sind noch dazu Kosten verbunden (angeblich bis zu 3.000 Euro pro Jahr) die sie sich gar nicht leisten kann.

Schadet doch nichts?

Aber ich halte Glaube für etwas, das bei Erwachsenen so fest verwurzelt ist, daß jeder Versuch daran zu rütteln als Angriff gewertet und abgewehrt wird.

Gruß Rainer

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Argumente gegen Esoterik
Moin, Theresa,

vorweg: diese „alternativen Methoden“ haben nichts mit Parawissenschaften zu tun, das ist reine Esoterik. Parawissenschaften befassen sich mit Dingen, die sich mit den anerkannten Wissenschaften noch nicht erklären lassen.

Ansonsten schließe ich meinen Vorrednern an: Wer glaubt, will nicht wissen, mit Fanatikern lässt sich nicht diskutieren. Wenn Dir weiter an der Freundschaft liegt, musst Du die Freundin gewähren lassen.

Damit sind noch dazu Kosten verbunden (angeblich bis zu 3.000
Euro pro Jahr) die sie sich garnicht leisten kann.

Was heißt „nicht leisten kann“? Solange sie sich nicht verschuldet, kann sie.

Gruß Ralf

Hallo,
Deine Freundin hängt gleich einem ganzen Haufen alternativer Methoden an, die sich auch noch zumindest teilweise widersprechen. Ich sehe deshalb die Chance, dass man nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschüttet, sondern vielleicht eine Salamitaktik anwendet: ganz allgemein den alternative Methoden zustimmen, aber einzelne davon verneinen. Wenn es sich anbietet, indem man die genannten Widersprüche ausnutzt. Natürlich dauert das, aber ich sehe so größere Chancen, als sie gleich vor den Kopf zu stoßen und alles pauschal in Frage zu stellen, was sie glaubt.
Sie hat ja ganz offensichtlich Zweifel an der Wirksamkeit der verschiedenen Methoden, sonst würde sie nicht so viele verschiedene ausprobieren. Und in diesem Zweifeln kann man sie vorsichtig verstärken, unter gleichzeitigem Zweifel an durch sie neuentdeckten weiteren Alternativmethoden. Bis irgendwann nichts mehr an Hokuspukus übrig bleibt.
Gruß
loderunner

Hallo Theresa,

wieso kannst du deine Freundin nicht einfach so nehmen wie sie ist, ohne an ihr „rumändern“ zu wollen? Sage ihr deinen Standpunkt und akzeptiere ihren. Sie ist erwachsen und kann doch selbst entscheiden, was sie tun und was sie lassen will.

Liebe Grüße
Ina

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Argumente gegen Deine Sichtweise
Hallo Theresa

Ich bin überzeugt dass Schulmedizin und Schulpsychologie ihr schneller und effektiver helfen würden.

Ich lasse mich seit 15 Jahren fast ausschließlich naturheilkundlich behandeln und kann Dir nur sagen:

Nachdem ich aufgehört habe, das Asthmatikerspray regelmäßig zu nehmen und meine Ernährung umstellte, hatte ich kein Asthma mehr.
Nachdem ich alles Amalgam aus den Zähnen hab entfernen lassen, war plötzlich meine chronische Müdigkeit/Trägheit weg.
Nachdem ich einen wurzelbehandelten Zahn hatte ziehen lassen, waren die jahrelangen Herzryhtmusstörungen plötzlich weg.
Nachdem ich mich regelmäßig mit Bioresonanz behandeln habe lassen, ging meine Vitalität nach oben, ich fühle mich mich 40 besser als mit 20.
Nachdem ich regelmäßig Familienaufstellungen machte, sagen meine Mitmenschen, dass ich mich zum Positiven verändert habe.

Anmerkung: Ich gebe hier KEINE medizinische Empfehlung ab, das muß jeder eigenverantwortlich entscheiden.

Ich sehe bei Deiner Freundin eher ein anderes Problem: Sie meint viel hilft viel und das ist eben nicht der Fall. Außerdem liegen zwischen seriösen Heilpraktikern, seriösen Heilern, eingebildeten Heilern und geldgierigen Scharlatanen Welten. Da lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen.

GrußG

Erstes Fazit
Ich danke allen die so schnell und recht seriös und hilfreich geantwortet haben.
Auch ich will dass es ihr körperlich wie seelisch gut geht,
und werde es von meiner Seite mit Verständnis und Argumenten versuchen.

Weitere Kommentare sind natürlich willkommen.

Erstmal Danke an alle!

Theresa

Hallo,

wieso kannst du deine Freundin nicht einfach so nehmen wie sie
ist, ohne an ihr „rumändern“ zu wollen?

Zitat:

Damit sind noch dazu Kosten verbunden (angeblich bis zu 3.000 Euro
pro Jahr) die sie sich garnicht leisten kann.

Nicht gelesen?

Sie ist erwachsen und kann
doch selbst entscheiden, was sie tun und was sie lassen will.

Offensichtlich nicht mehr.

Gruß
loderunner

1 Like

Hallo loderunner,

Zitat:

Damit sind noch dazu Kosten verbunden (angeblich bis zu 3.000 Euro
pro Jahr) die sie sich garnicht leisten kann.

Nicht gelesen?

Doch.

Sie ist erwachsen und kann
doch selbst entscheiden, was sie tun und was sie lassen will.

Offensichtlich nicht mehr.

Wenn sie nicht mehr für sich selbst entscheiden kann, braucht sie einen Betreuer. Solange sie den nicht braucht, kann sie mit ihrem Geld tun und lassen, was sie will, selbst wenn sie es auf der Straße verteilt. Wer will darüber entscheiden, wo die Grenze ist? Das ist ganz allein ihre Angelegenheit.

Möchtest du eine Freundin haben, die dich umerziehen will? In dem Alter? Das was sie macht oder nicht macht, ist ihr Leben, ihre Verantwortung, und sie allein trägt die Verantwortung. So wie ich das gelesen habe, will ihre Freundin ihr diese Verantwortung abnehmen.

Sie muss auch niemandem Rechenschaft darüber ablegen, was sie tut und was sie lässt. Wer weiß schon, was für einen anderen richtig oder falsch ist. Da kann man sich schnell mal irren. Lasst sie doch ihre Erfahrungen sammeln.

Wo nimmt sie denn das Geld her, wenn sie es sich nicht leisten kann. Leiht sie sich Geld?

Liebe Grüße
Ina

2 Like

Hallo,

Nicht gelesen?

Doch.

Damit ist schon mal geklärt, dass es Handlungsbedarf gibt.

Sie ist erwachsen und kann
doch selbst entscheiden, was sie tun und was sie lassen will.

Offensichtlich nicht mehr.

Wenn sie nicht mehr für sich selbst entscheiden kann, braucht
sie einen Betreuer.

Nu übertreib doch nicht gleich. Nicht jeder, der falsche Entscheidungen trifft, benötigt mehr als einen guten Freund, der ihn in die richtige Richtung bringt.

Solange sie den nicht braucht, kann sie
mit ihrem Geld tun und lassen, was sie will, selbst wenn sie
es auf der Straße verteilt. Wer will darüber entscheiden, wo
die Grenze ist? Das ist ganz allein ihre Angelegenheit.

Das gleiche kannst Du über jeden Alkoholiker auch sagen.

Möchtest du eine Freundin haben, die dich umerziehen will?

Ist das nicht genau die Aufgabe eines Freundes?

In dem Alter?

Mit 40 lernt man nicht mehr dazu?

Das was sie macht oder nicht macht, ist ihr Leben,
ihre Verantwortung, und sie allein trägt die Verantwortung.

Ja. Und?

So wie ich das gelesen habe, will ihre Freundin ihr diese
Verantwortung abnehmen.

Nö. Sie will ihr helfen.

Sie muss auch niemandem Rechenschaft darüber ablegen, was sie
tut und was sie lässt.

Aber sicher. Und zwar beide. Sich selbst und dem Freund gegenüber. Permanent.

Wer weiß schon, was für einen anderen
richtig oder falsch ist. Da kann man sich schnell mal irren.

Eben.

Lasst sie doch ihre Erfahrungen sammeln.

Genau - lass sie doch in ihr Unglück rennen.

Wo nimmt sie denn das Geld her, wenn sie es sich nicht leisten
kann. Leiht sie sich Geld?

Ist das die Grenze, von der Du oben sprachst?

Gruß
loderunner

3 Like

Hallo loderunner,

Wenn sie nicht mehr für sich selbst entscheiden kann, braucht
sie einen Betreuer.

Nu übertreib doch nicht gleich. Nicht jeder, der falsche
Entscheidungen trifft, benötigt mehr als einen guten Freund,
der ihn in die richtige Richtung bringt.

Und wer bestimmt, welche die richtige Richtung ist?

Solange sie den nicht braucht, kann sie
mit ihrem Geld tun und lassen, was sie will, selbst wenn sie
es auf der Straße verteilt. Wer will darüber entscheiden, wo
die Grenze ist? Das ist ganz allein ihre Angelegenheit.

Das gleiche kannst Du über jeden Alkoholiker auch sagen.

Genau. Alkoholiker, die nicht von sich aus gesund werden wollen, kannst du auch nicht wirklich dazu zwingen. Erst wenn es „klick“ gemacht hat, hat es Sinn, ihnen zu helfen.

Möchtest du eine Freundin haben, die dich umerziehen will?

Ist das nicht genau die Aufgabe eines Freundes?

Ein Glück für mich, dass du nicht zu meinen Freunden zählst. :smile:Ehrlichkeit ist für mich in einer Freundschaft sehr wichtig, Umerziehung - nein danke!
Sie kann ihren Standpunkt ihrer Freundin schon darlegen, aber ehrlich. Was ihre Freundin mit dem dazugewonnenen Standpunkt anfängt, ist aber wieder ihre Angelegenheit.

In dem Alter?

Mit 40 lernt man nicht mehr dazu?

In jedem Alter kann man etwas lernen, vorausgesetzt, man ist dafür offen.

So wie ich das gelesen habe, will ihre Freundin ihr diese
Verantwortung abnehmen.

Nö. Sie will ihr helfen.

Aber ungefragt. Und dazu heimlich. Wie sollte ich es sonst nennen, wenn sie sich von uns taktische Vorgehensweisen für die Umerziehung ihrer Freundin geben lässt?

Sie muss auch niemandem Rechenschaft darüber ablegen, was sie
tut und was sie lässt.

Aber sicher. Und zwar beide. Sich selbst und dem Freund
gegenüber. Permanent.

Wie bist du denn drauf? Hast du Freunde?

Lasst sie doch ihre Erfahrungen sammeln.

Genau - lass sie doch in ihr Unglück rennen.

Vielleicht ist es ja gar kein Unglück, in das sie rennt. Wer von uns kann das wissen?

Wo nimmt sie denn das Geld her, wenn sie es sich nicht leisten
kann. Leiht sie sich Geld?

Ist das die Grenze, von der Du oben sprachst?

Ja. Jeder hat seine eigenen Grenzen, die er sich setzt. Selbst wenn sie sich das Geld leihen würde, wäre das ihre Angelegenheit.

Sicherlich würde ich als Freundin nicht daneben stehen und zuschauen. Wenn sie mich um ihre Meinung fragen würde, würde ich sie ihr offen und ehrlich mitteilen. - Aber nur dann! Manchmal muss man auch zuschauen können. Ich setze nicht voraus, dass du gleicher Meinung bist, musst du auch nicht.

Liebe Grüße
Ina

2 Like

Hallo,

(Achtung: es geht hier nicht um eine lesbische Beziehung,
unser Alter ist je ca. 50)

Das Alter würde ja nicht dagegen sprechen :smile:. Aber egal.

Ich möchte vorausschicken, dass ich auf Deiner Seite bin: Homöopathie, Bachblüten, Schüsslersalze sind für mich bestenfalls Placebos. Pendeln, Edelsteinkram, Reiki usw. gehen für mich in die Richtung von geplanter Abzocke leidender Menschen.

Bei vielen Beschwerden ist die Psyche eine wichtiger Faktor. Daher ist es sehr wichtig, dass der Patient glaubt, dass der Behandelnde ihm helfen kann und wird. Auch die Schulmedizin hat dazu bestimmte Rituale - der weiße Kittel, eine bestimmte Art mit dem Patienten umzugehen, Puls fühlen, Medikamente müssen bitter schmecken … dies trägt dazu bei, dass man an die Hilfe glaubt.

Du wirst Deine Freundin nicht „bekehren“ können, das ist tatsächlich mit einer religiösen Einstellung vergleichbar. Ich könnte mir vorstellen, dass dies ein Thema ist, an dem eine Freundschaft auch zerbrechen kann, wenn der Konflikt gesucht wird. Man kann darum herum navigieren, sozusagen „agree to disagree“, aber wenn einer oder beide Parteien dieses Thema immer wieder anschneidet, kann das das Todesurteil sein.

Ich würde ein anderes Ziel setzen: dass ihre Beschwerden besser werden. Wenn sie nicht mehr leidet, wird sie ja auch nicht mehr zum schamanischen Pendler gehen müssen. Vielleicht findest Du für sie (Fach-)Ärzte mit alternativen Zusatzqualifikationen (zumindest bei TCM und Homöopathie sollte man da fündig werden). Auch Psycho- und Physiotherapeuten gibt es mit solchen Qualifikationen.

Edelsteinschau und Pendeln solltest Du nicht offen vor ihr verteufeln und als den Schwachsinn bezeichnen, für den Du ihn hältst (ich auch). Dies wird vermutlich bei ihr nur eine Trotzreaktion hervorrufen. Wissenschaftliche Studien sind uninteressant für die meisten Menschen, die an so etwas glauben. Das Stichwort heißt „glauben“ - einen religiösen Menschen kannst Du auch nicht mit einer Studie zum Thema „wir haben überall im Weltall gesucht, kein allmächtiger alter Mann mit Bart wurde gefunden“ von seiner Überzeugung abbringen.

Du musst es nicht toll finden - das sollte sie als Deine Freundin auch akzeptiern, aber wenn Dir etwas an der Beziehung liegt, würde ich mich auch nicht unbedingt über die Einstellung Deiner Freundin lustig machen bzw. darauf hinabsehen. Das machst Du sicher nicht absichtlich oder offen, aber wenn Du ehrlich bist, tust Du es bestimmt doch irgendwie.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Deiner Freundin gute Besserung!

Gruß,

Myriam

Hallo,

Und wer bestimmt, welche die richtige Richtung ist?

Derjenige, der weniger voreingenommen ist?

Solange sie den nicht braucht, kann sie
mit ihrem Geld tun und lassen, was sie will, selbst wenn sie
es auf der Straße verteilt. Wer will darüber entscheiden, wo
die Grenze ist? Das ist ganz allein ihre Angelegenheit.

Das gleiche kannst Du über jeden Alkoholiker auch sagen.

Genau. Alkoholiker, die nicht von sich aus gesund werden
wollen, kannst du auch nicht wirklich dazu zwingen. Erst wenn
es „klick“ gemacht hat, hat es Sinn, ihnen zu helfen.

Und genau zum Klickmachen soll sie ihre Freundin doch bringen.
Du argumentierst hier aber dagegen und willst sie weiter abhängig lassen, weil das ihre freie Entscheidung sei.

Möchtest du eine Freundin haben, die dich umerziehen will?

Ist das nicht genau die Aufgabe eines Freundes?

Ein Glück für mich, dass du nicht zu meinen Freunden zählst.

-)Ehrlichkeit ist für mich in einer Freundschaft sehr

wichtig, Umerziehung - nein danke!

Umerziehung ist genau das, was Deine Umwelt permanent mit Dir macht. Andere nennen es ‚dazulernen‘. Wenn Du glaubst, jahrelang gleich bleiben zu können, hast Du irgendwas nicht mitbekommen.
Und wo Du nun Ehrlichkeit finden willst, die Dich nicht beeinflussen und damit umerziehen will, müsstest Du nochmal genauer erklären.

Sie kann ihren Standpunkt ihrer Freundin schon darlegen, aber
ehrlich.

Ah so. Und was genau ist sie, wenn nicht ehrlich?

Was ihre Freundin mit dem dazugewonnenen Standpunkt
anfängt, ist aber wieder ihre Angelegenheit.

Was der Alkoholiker mit dem Wissen über Alkohol anfängt, ist seine Angelegenheit.

In dem Alter?

Mit 40 lernt man nicht mehr dazu?

In jedem Alter kann man etwas lernen, vorausgesetzt, man ist
dafür offen.

Eben. Und was genau spricht dagegen, von einem Freund zu lernen?

So wie ich das gelesen habe, will ihre Freundin ihr diese
Verantwortung abnehmen.

Nö. Sie will ihr helfen.

Aber ungefragt. Und dazu heimlich. Wie sollte ich es sonst
nennen, wenn sie sich von uns taktische Vorgehensweisen für
die Umerziehung ihrer Freundin geben lässt?

Lies nochmal nach. Von heimlich steht da nichts.

Sie muss auch niemandem Rechenschaft darüber ablegen, was sie
tut und was sie lässt.

Aber sicher. Und zwar beide. Sich selbst und dem Freund
gegenüber. Permanent.

Wie bist du denn drauf? Hast du Freunde?

Ich schon. Du nicht?
Denk nochmal darüber nach, ob Du nicht Dir selber Rechenschaft schuldig bist. Hast Du kein Gewissen?
Und wie gehst Du mit Freunden um, wenn Du ihnen gegenüber keinerlei Rechenschaft schuldig bist?
Du solltest Dir vielleicht mal klar machen, wie dieses ‚Rechenschaft ablegen‘ in der Praxis aussieht. Dann würde Dir ganz schnell klar werden, dass Du das bereits permanent tust.

Lasst sie doch ihre Erfahrungen sammeln.

Genau - lass sie doch in ihr Unglück rennen.

Vielleicht ist es ja gar kein Unglück, in das sie rennt. Wer
von uns kann das wissen?

Tja, wer kann schon wissen, ob Alkohol wirklich schädlich ist?
Setz mal Deine rosarote Esobrille ab.

Wo nimmt sie denn das Geld her, wenn sie es sich nicht leisten
kann. Leiht sie sich Geld?

Ist das die Grenze, von der Du oben sprachst?

Ja. Jeder hat seine eigenen Grenzen, die er sich setzt. Selbst
wenn sie sich das Geld leihen würde, wäre das ihre
Angelegenheit.

Genau wie der Alkoholiker. Ist ganz allein seine Entscheidung, wenn er sein Haus versäuft.

Sicherlich würde ich als Freundin nicht daneben stehen und
zuschauen.

Ach? Nun auf einmal doch nicht mehr?

Wenn sie mich um ihre Meinung fragen würde, würde
ich sie ihr offen und ehrlich mitteilen. - Aber nur dann!

Soso. Der Alkoholiker muss Dich erst um Hilfe fragen.

Dass er das vielleicht gar nicht mehr kann, weil er eben süchtig ist und das gar nicht merh erkennen kann, kommt Dir nicht in den Sinn?

Manchmal muss man auch zuschauen können.

Ah so. Und diese Entscheidung triffst natürlich Du und nicht die Fragestellerin.

Ich setze nicht
voraus, dass du gleicher Meinung bist, musst du auch nicht.

Das haben wir bereits geklärt.

Gruß
loderunner

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Hallo loderunner,

Und genau zum Klickmachen soll sie ihre Freundin doch bringen.
Du argumentierst hier aber dagegen und willst sie weiter
abhängig lassen, weil das ihre freie Entscheidung sei.

Wieso ist sie abhängig? Ich war jahrelang vom Nasenspray abhängig, und zwar ca. 18 Jahre lang. Ich war in dieser Zeit ununterbrochen in fachärztlicher Behandlung. Die Folgen dieser Abhängigkeit waren katastrophal für mich. Ich hatte nach einigen Jahren akute Herzschwäche, an der ich fast gestorben wäre, ein sog. Sporn war in meiner Nase gewachsen, so dass ich keine Luft mehr bekam, usw. Irgendwann hatte ich das Vertrauen in die Ärzte total verloren und ging zu einem Mediziner der u.a. TCM anwendet. Der stellte als erstes meine Ernährung um und siehe da, ohne „Mittelchen“ brauchte ich nach einiger Zeit kein Nasenspray mehr. Wieso kommt da nicht ein normaler HNO-Arzt drauf? Was studieren die eigentlich?

Vielleicht erging es ja der Freundin ähnlich und sie beschritt diesen Weg erst, nachdem sie von der Schulmedizin als austherapiert galt.

Umerziehung ist genau das, was Deine Umwelt permanent mit Dir
macht. Andere nennen es ‚dazulernen‘. Wenn Du glaubst,
jahrelang gleich bleiben zu können, hast Du irgendwas nicht
mitbekommen.

Ach so, wer sich nicht umerziehen lässt, bleibt stehen. Das lasse ich mal so stehen.

Tja, wer kann schon wissen, ob Alkohol wirklich schädlich ist?
Setz mal Deine rosarote Esobrille ab.

Was hast du eigentlich ständig mit dem Alkohol? Darum geht es doch gar nicht.

Ich habe den Eindruck, dass manche Menschen, die einen naturwissenschaftlichen Standpunkt vertreten, und ich denke, zu diesen Menschen gehörst du auch, sich ständig von Andersdenkenden angegriffen fühlen und meinen, mit diesen Menschen solange diskutieren zu müssen, bis diese ihrer Meinung sind. Erst dann sind sie wieder beruhigt und können zur „Tagesordnung“ übergehen.

Warum fühlst du dich so angegriffen? Mache ich dir Angst? Sprenge ich dein Weltbild? Brauchst du eine feste Ordnung für dich? Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es kommt, dass die meisten Esos Andersdenkenden gegenüber toleranter sind als umgekehrt? Woran liegt das? Ich will darauf keine Antwort, gib sie dir selbst.

Liebe Grüße
Ina

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