Altersarmut

Hi,

die aktuelle Bezahlung zweier weitgehend identischen Lehrer in Bezug auf Alter, Dienstzeit, Befähigung und Arbeitgeber. Bekommt da der verbeamtete Lehrer tatsächlich das gleiche Brutto wie der angestellte?

In Bayern: Ja.

Falls Du eine Zahl willst: http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/…

Ein Gymnasiallehrer in Bayern, egal welches Fach, wird, wenn er verbeamtet wird, mit A13 eingestellt.
Welche Stufe er innerhalb A13 bekommt, siehst du hier http://www.beamtenbesoldung.org/beamtenbesoldung/stu…

Angestellte Lehrer werden in Bayern nach TV-L bezahlt, http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/lehrer/

da weiß ich aber nicht (mehr), wo man anfängt und was du sonst noch einstellen musst.

die Franzi

Hallo,

ist schon klar, dass der beamtete Lehrer nach x Dienstjahren eine höhere Pension bezieht als ein angestellter Lehrer nach der gleichen Zeit. Das stelle ich ja nicht in Frage. Die Frage nach dem Warum liegt im System begründet, auch das ist wohl klar - Beamte bekommen Pensionen, Angestellte Rente.

Die Ursache ist mir klar. Es wird von Beamten in diesem Zusammenhang auch immer wieder darauf verwiesen, dass ihr Brutto in der aktiven Phase wesentlich niedriger sei, als dass vergleichbarer Angestellter. Deshalb sei es auch in Ordnung, wenn sie Brutto mehr Pension bekämen, da sie davon zudem mehr Steuern und ihre Krankenversicherung bezahlen müssten. Ich wollte das jetzt nur mal an einem konkreten Beispiel hinterfragen, wobei mir Lehrer am geeignetsten erschienen, da die Vergleichsmöglichkeiten bei Polizisten, Soldaten oder Richtern so nicht gegeben sind.

Was ich damit sagen wollte, ist, dass es jedem frei steht, sich heute zu entscheiden, welche Art der Anstellung er möchte. Gut, es gibt Ausnahmen, es gibt Fälle, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht verbeamtet werden.

Ist ja eigentlich ein Ding, aber auch nicht das Thema hier.

Aber ein Absolvent in Sachsen hat jederzeit die Möglichkeit seine Sachen zu packen, der Anstellung an einer sächsischen Schule zu entgehen, Zeit seines Lebens in einem anderen Bundesland mehr zu verdienen als seine Kollegen in Sachsen und am Ende eine bessere Altersversorgung zu haben. Die Entscheidung steht halt relativ am Anfang der „Karriere“. Mit 40 oder 50 ist der Wechsel zu spät.

Gut, aber diese Problematik der unterschiedlichen Bezahlung in Ost und West hat erstmal nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.

Dennoch kenne ich viele, die sich über die schlechte Bezahlung in Sachsen beklagen (Ja, die Bezahlung ist schlecht. Nach 7 Jahren akadamischer Ausbildung und dem höchsten Stundendeputat in Deutschland bietet Sachsen neben Berlin die schlechteste Bezahlung für Lehrer an.). Natürlich hat der Lehrer in Sachsen anderen gegenüber den Vorteil, dass sie zum Beispiel streiken dürfen, was sie auch Ende letzter Woche gemacht haben.

Vielleicht sollte der sächsiche Lehrer auch nicht nur die Bezahlung in BaWü sehen, sondern das allgemeine Lohnniveau derjenigen in Sachsen, die über ihre Steuern seine Bezüge aufbringen sollen?

Angesicht des demografischen Wandels an den Schulen (die meisten haben einen Altersdurchschnitt ihrer Lehrerschaft jenseits der 50) stellt sich in den nächsten Jahren natürlich die Frage, wie dieses Problem gelöst werden will. Da ist zum einen die Idee, endlich mit den Stunden auf „Westniveau“ runter zu gehen, was aber utopisch ist, da weniger Mitarbeiter normalerweise mehr arbeiten müssen. Auch die Idee der besseren Bezahlung kommt ins Spiel. Es gibt Vorschläge von Einmalprämien bis hin zur Wiedereinführung der Verbeamtung.

Also bekommen Beamte bereits in der aktiven Phase mehr als Angestellte?
Ansonsten ist das Thema demografischer Wandel sicher auch ein Grund für die bisherige Handhabung in Sachsen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat dort vor 20 jahren bereits sowas stattgefunden. Freilich auf der anderen Seite. Plötzlich gingen die Schülerzahlen enorm zurück. Durch Wegzüge und später durch den Geburtenknick. Wie hätte das der Staat auffangen soll, wenn alles unkündbare Beamte gewesen wären? 40% bei vollen Bezügen zu Hause sitzen lassen?

Lehrer haben halt einfach den Vorteil, dass sie die Wahl haben, wohin sie gehen wollen. Das wird auch Sachsen noch merken.

Also den Vorteil haben alle anderen Berufsgruppen auch. Sind ja wohl genug umgezogen oder pendeln jede Woche. Das merken also alle Arbeitgeber überall. Ich höre andauernd etwas vom Fachkräftemangel, der ja vorwiegend ein Mangel an Fachkräften ist, der für das angebotene Gehalt bereits ist, dort zu arbeiten.

Thüringen und Sachsen-Anhalt haben es schon gemerkt und verbeamten wieder. Das nennt sich Wettbewerb.

So ist es. Darum dreht es sich hier auch nicht. Wenn Arbeitskräfte knapp sind, müssen sie eben besser bezahlt werden. Auf der anderen Seite müsste das dann freilich auch etwas bedeuten, was bei Beamten nunmal nicht stattfindet.

Tja, wer gut mit der Hälfte des Einkommens leben kann, der mag drauf verzichten können, sich privat abzusichern…
(Wobei es hierbei natürlich noch immer eine enorme Besserstellung gegenüber den Angestellten gibt, keine Frage!)

Ich glaube genau darum ging es im UP.

Die Diskussion um die Beamten sollte zweifelsohne in die Öffentlichkeit kommen, eben auch, um böse Überraschungen in dieser Gruppe in der Zukunft zu vermeiden. Eine Neiddebatte macht da keinen Sinn, eine Forderung nach Aufhebung des Beamtentums oder Abschaffung des Pensionsanspruches wäre rechtlich sicher schwer durchsetzbar.

Genau auf diesen Umstand und warum es so ist, hatte ich ja auch in meiner ersten Antwort hingewiesen. Das ist dann aber auch keine Neiddebatte sondern in meinen Augen durchaus eine Frage der Gerechtigkeit, wenn die Beamten da soviel mehr bekommen sollten. Wohlgemerkt nicht irgendwelche Beamte und irgendwelche Angestellte, sondern vergleichbare Berufe und Arbeitgeber etc.

Eine andere aber ebenso berechtigte Frage wäre natürlich, warum der Staat seine Bevölkerung in eine Zwangssystem steckt und diejenigen, die da drin sind auch noch zwingt anderen eine zudem höhere Versorgung zu bezahlen. Das war wohl der Ausgangspunkt des UP.
Ich bin sicher, dass dieses Thema im Zuge der ganzen Verschuldungsthematik immer wieder hochkommen wird, da es sich bei den ganzen Pensions- und Beihilfeansprüchen letztlich auch um Verschuldung handelt und das Ganze irgendwie irgendwann bezahlt werden soll.

Grüße

Hallo,

Was mich verwundert und auch ärgert ist, daß man nur von
verminderter Rente, Rentenbeschneidung, Altersarmut, längerer
Arbeitszeit um ein akzeptables Rentenniveau zu erreichen,
Rentenkürzungen, Mindestrente verbunden mit Altersarmut,
Abstieg in die Sozialhilfe usw. spricht und liest!
Ich lese bei all der Problematik nichts von den Pensionen der
Beamten und zukünftigen Pensionäre! Daß etwa diese Pensionen
zukünftig drastisch reduziert werden müssen, daß die Beamten
bis 67 arbeiten müssen um auf ein akzeptables Pensionsniveau
zu kommen, daß es zuk. nur noch eine Mindestpension gibt, oder
daß keine Gelder in der Pensionskasse mehr sind. Auch habe ich
noch nie von bevorstehender Altersarmut bei Pensionären
gelesen.

…ich fand das so geil…

…da schnappt doch die CDU der SPD wieder einmal das Thema vor der Nase weg.

…und unsere Angie…nö, Uschi…

…die minus 5% FDP…nö, mit uns niemals…

…und der Gysi bringts wieder mal aufn Punkt. Es sind viel zu viele, die gar nicht in die Kasse einzahlen.

Ich meine, ein Arbeiter arbeitet ab dem 16./17. Lebensjahr und ab dem 60.-65. nicht mehr bis zum 80.-90.
Ein Akademiker arbeitet ab dem 24.-26. Lebensjahr bis zum 60.-65. und dann bis zum 80.-90. nicht mehr.

Man kann also sagen, der Deutsche will 40 Jahre seines Lebens gut leben, ohne zu arbeiten.

Das wird nie funktionieren. Man tut dann so, als arbeitet man mam großen Wurf und redet am Ende doch nur von 2% Änderung. Das ist ein tolles Wahlthema. Lässt sich so schön drüber tratschen wie über das Ende des Universums. Werden wir auch in 20 Jahren noch drüber diskutieren. Da zeigen unsere Politiker ein Herz für die Wähler.

Hallo Wolfgang,

Wir
müssen das Umlagesystem tragfähiger gestalten, indem
ausnahmslos alle Bürger daran teilnehmen. Die Alternativen ist
eine auskömmliche bedingungslose Grundsicherung, ergänzt durch
ein Umlagesystem - auch wieder für alle Bürger.

Mein persönlicher Favorit ist das schweizer Rentensystem mit seinen drei Säulen.

  1. Säule: ein Umlagesystem, in dem ALLE Einkommensarten ohne Deckelung eingehen.
  2. Säule: Eine verpflichtete Betriebsrente.
  3. Säule: Die private Vorsorge.

Es mag ja sein, dass die private Versicherungen bei Weitem nicht die Renten leisten, die sie zu Hochzinszeiten versprochen haben, aber man bekommt sein Geld halbwegs mit Inflationsausgleich wieder.
Und etwas private Vorsorge finde ich persönlich besser, als sich auf Gedeih und Verderb nur auf die staatliche Rente und Grundsicherung zu verlassen.

Gruß
Carlos

Hallo,

also wenn ich das dann richtig sehe hat der Beamte ca. 1000€ netto mehr (StKl. I).
Davon müsste er noch seine KV bezahlen.
Dieser Abstand dürfte sich mit zunehmenden Alter noch erhöhen.
Dann kann ich der Argumentation, dass Beamte weniger als Angestellte erhielten, irgendwie nicht nachvollziehen oder ich habe da an irgendeiner Stelle etwas falsch verstanden.
na vielleicht klärt uns noch jemand auf. Nicht das da wieder jemand einen frischgebackenen Oberamtsmeister mit Jospeh Ackermann, der ja auch „nur“ Angestellter war, verglichen hat.

Grüße

Hi,

Dann kann ich der Argumentation, dass Beamte weniger als Angestellte erhielten, irgendwie nicht nachvollziehen oder ich habe da an irgendeiner Stelle etwas falsch verstanden. … mehr auf http://www.wer-weiss-was.de/app/article/write?Themen…

Da hast du was missverstanden, weil ich mich blöd ausgedrückt habe. DEr beamte hat mehr raus als der angestellte Lehrer.

hinzufügen möchte ich noch, dass beide nur bedingt vergleichbar sind, denn der Normalzustand ist die Verbeamtung. Nur befristete Verträge, die unbefristeten Verträge von Leuten, die durch die amtsärztliche Prüfung gefallen sind und die Verträge von Leuten, die bei Dienstantritt ein bestimmtes Alter (ich glaube 45) überschritten haben, sind Angestelltenverträge.

die Franzi

Hallo,

Was man sich erspart hat, muss jährlich als Vermögen versteuert werden. Was im Urlaub verprasst wurde, hat einem ein bischen Lebensfreude beschert.

Für Leute, die nicht wirklich viel Geld auf der Seite haben, lohnt sich höchstens ein Notgroschen an Erspartem.

Es grüsst: Maggie

(Lasst Euch von meiner illusionslosen Einstellung nicht beeinflussen. Es ist das Alter.)

Spargroschen
Hallo Maggie,

Was man sich erspart hat, muss jährlich als Vermögen
versteuert werden. Was im Urlaub verprasst wurde, hat einem
ein bischen Lebensfreude beschert.

Definitiv nein. Es gibt keine Vermögenssteuer mehr und selbst wenn diese wieder eingeführt wird, wären davon nennenwerte Vermögen betroffen und keine Spargroschen. In Frankreich wird die Vermögenssteuer gerade von Sozialisten auf 800.000 € gesenkt

Ein hedonistischer Umgang mit dem Einkommen ist ja durchaus nützlich für die Wirtschaft. Und Lebensfreude ist wirklich nichts verwerfliches.
Blöd ist nur, dass dieselben Leute, die Ihr Geld ihre Lebenszeit genauso schnell rausgehauen haben, wie es reinkam, im Alter und in Notzeiten rumgreinen und die bösen Politiker dafür verantwortlich machen, dass sie nun den Gürtel enger schnallen müssen.

Man kann auf viele Arten Vermögen für Alter ansammeln. Der Nutzen, die Rendite und das Risko variieren, aber man erhält ein Stück Unabhängigkeit und damit Lebensfreude:

  • Immobilien, selbstgenutzt oder verrmietet
  • Aktien
  • Gold
  • Firmenanteile
  • Sammlung edler Whiskies
    usw.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos, Du hast Recht.

Gruss: Maggie

Hallo,

Da hast du was missverstanden, weil ich mich blöd ausgedrückt habe. Der beamte hat mehr raus als der angestellte Lehrer.

Nee, ich meinte da eher andere Leute, die bei der These einer hohen Altersversorgung der Beamten, stets das Argument vorbringen, Beamte erhielten dafür in der aktiven Zeit weniger als Angestellte. Dem ist ja nun ganz offenkundig nicht so.

hinzufügen möchte ich noch, dass beide nur bedingt vergleichbar sind, denn der Normalzustand ist die Verbeamtung.
Nur befristete Verträge, die unbefristeten Verträge von Leuten, die durch die amtsärztliche Prüfung gefallen sind und die Verträge von Leuten, die bei Dienstantritt ein bestimmtes Alter (ich glaube 45) überschritten haben, sind Angestelltenverträge.

Und das rechtfertigt dann eine wesentlich schlechtere Bezahlung? Das halte ich nun nicht gerade für ein stichhaltiges Argument.

Grüße

Hi,

Also das habe ich noch nie gehört, dass jemand die Pensionen der Beamten so begründet. Aber man lernt ja nie aus :smile: Einzige Erklärung: Vielleicht wurde hier nicht mit Lehrern mit Angestelltenvertrag verglichen, sonden mit SV-pflichtig Beschäftigten, die ein höheres Gehalt beziehen als die Beamten… aber trotzdem habe ich so eine Argumentation noch nie gehört.

Und ob der Unterschied im Nettoeinkommen zwischen einem verbeamteten und einem angestellten Lehrer nun gerechtfertigt ist oder nicht… darüber regen sich schon viele Lehrer auf, aber machen können wir da nichts. Streiken dürfen wir ja nicht, auch nciht die angestellten Lehrer. Man muss zusehen, dass man eine Planstelle (= unbefristeten VErtrag zur Verbeamtung) bekommt und nicht durch die amtsärztliche Untersuchung fällt (beim Bestehen hilft ein vernünftig denkender Amtsarzt, die durchaus häufig vorkommen). Und hat man das Pech, einen GdB zu haben, sollte man zusehen, dass man mind. 30 bekommt und sich gleichstellen lassen kann - dann hilft der GEsetzgeber, der sagt nämlich dass Behinderte bei ansonsten gleicher Eignung gegenüber Nichtbehinderten nicht benachteligt werden dürfen. Und dann kann man wieder verbeamtet werden, falls man nach einschätzung des Amtsarztes noch mind. 5 Jahre dienstfähig ist.

Und nein, du musst auch nicht verstehen, warum das jemandem, der nicht gleichgestellt ist oder nur GdB 20 hat nicht hilft.

die Franzi

Beamte, Arbeiter, öffentlicher Dienst
Hallo ElBuffo,

ich glaube es gibt hier 3 Vergleiche zu trennen

  1. Beamte - Arbeiter in der freien Wirtschaft.
    Ein junger Schlosser z.B. verdient in der freien Wirtschaft mehr als sein beamteter Kollege bei der Feuerwehr. Ohne „Karriere“ kehrt sich dies ab 30, 40, 50 oder gesundheitlichen Problemen um, da das Einkommen in der Freien Wirtschaft nicht zwangsläufig mit dem Alter steigt.
    In diesem Thread gehts um Altersarmut, also vorwiegend die ohne „Karriere“.

  2. Beamte - Angestellter im Öffentlichen Dienst
    Hier verdienen (zumindest bisher) beide mit zunehmendem Alter/Jahren mehr. Hier scheint es, je nach Behörde, Karriere, Qualifikation und Vorliebe für beide Formen Gründe zu geben.

  3. Lehrer
    Hier gibt es je Schulform viele Beamte und Angestellte mit genau gleicher Arbeit, Qualifikation, und Karriere (nämlich keiner *). Deshalb ist eine hohe Vergleichbarkeit in allen Altersstufen/Dienstjahren gegeben und Beamte schneiden generell deutlich besser ab.

Gruß
wilbert

*) ja, natürlich möchte und wird ein Studienrat auch Oberstudienrat mit Gehaltssprung und ist stolz darauf. Letztendlich werden aber die wenigsten Rektor und unterrichten mit 65 genauso wie mit 30.

Hallo Wilbert

ich glaube es gibt hier 3 Vergleiche zu trennen

  1. Beamte - Arbeiter in der freien Wirtschaft.
    Ein junger Schlosser z.B. verdient in der freien Wirtschaft mehr als sein beamteter Kollege bei der Feuerwehr. Ohne „Karriere“ kehrt sich dies ab 30, 40, 50 oder gesundheitlichen Problemen um, da das Einkommen in der Freien Wirtschaft nicht zwangsläufig mit dem Alter steigt.

Naja, der eine wird eben nach Leistung bezahlt (zu jedem Zeitpunkt) und der andere nicht. Dass es da zu temporären Unterschieden kommt, ist wohl normal. Die Frage ist also, wie sich das jeweils über die gesamte aktive und passive Zeit verhält. Dabei müsste auch noch das Risiko von Arbeitslosigkeit ud Begleiterscheinungen berücksichtigt werden, was eine Vergleichbarkeit stark erschwert. Das Kündigungsrisiko im öD ist nach ein paar Jahren doch sehr überschaubar. Pleite gehen kann der Arbeitgeber/Dienstherr Schule ja ohnehin nicht. Zwei Risiken denen Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft ausgesetzt sind.

In diesem Thread gehts um Altersarmut, also vorwiegend die ohne „Karriere“.

Richtig, es wurde das Fass aufgemacht, warum Beamte eine so hohe Altersversorgung bekommen. Und darauf wird von Beamten oft mit dem Verweis regaiert, dass sie in der aktiven Zeit weniger bekämen als Angestellte. Dass hierbei faiererweise nur vergleichbare Berufe, Anforderungen und Risiken verglichen werden sollten, ist klar. Und diesen Vergleich habe ich gesucht und bei den Lehrern gefunden. Es hat sich hier bereits ein für mich nicht auflösbarer Widerspruch ergeben.
Auch Lehrer ohne Karriere sind hiervon nicht betroffen. Trotzdem gibt es doch erheblich Unterschiede in der Bezahlung.

  1. Beamte - Angestellter im Öffentlichen Dienst
    Hier verdienen (zumindest bisher) beide mit zunehmendem Alter/Jahren mehr. Hier scheint es, je nach Behörde, Karriere, Qualifikation und Vorliebe für beide Formen Gründe zu geben.

Ich denke, es ist abseits von hoheitlichen Aufgaben teilweise auch die jeweils aktuelle Kassenlage.

  1. Lehrer
    Hier gibt es je Schulform viele Beamte und Angestellte mit genau gleicher Arbeit, Qualifikation, und Karriere (nämlich keiner *).

Dieser Befund wird sich wohl auf alle Laufbahnen bzw. Verwendungen übertragen lassen, da ja auch nicht alle Revierleiter oder Leiter einer JVA etc. pp. werden können.

Deshalb ist eine hohe Vergleichbarkeit in allen Altersstufen/Dienstjahren gegeben und Beamte schneiden generell deutlich besser ab.

Na und genau hier zeigt sich doch dann, dass an der Formel höhere Altersversorgung sei das Gegenstück zur geringeren Besoldung in der aktiven Dienstzeit nichts dran ist.

*) ja, natürlich möchte und wird ein Studienrat auch Oberstudienrat mit Gehaltssprung und ist stolz darauf.
Letztendlich werden aber die wenigsten Rektor und unterrichten mit 65 genauso wie mit 30.

Wahrscheinlich unterrichten mit 65 die allerwenigsten überhaupt noch, sondern sitzen mit einer Pension zu Hause oder einen anderen Ort ihrer Wahl, die dann schon über dem liegt, was der eventuell noch lehrende Angestellte bekommt.

Grüße

Hallo,

Also das habe ich noch nie gehört, dass jemand die Pensionen der Beamten so begründet. Aber man lernt ja nie aus :smile:

Ist ja nicht schlimm. Möglicherweise wird dies in letzter Zeit seltener vorgebracht. Möglicherweise war es vor 40 Jahren noch so.
Nach längerem Nachdenken war/ist es wohl so, dass die Besoldungen (oder eigentlich auch „nur“ die Erhöhungen?) um eine Art Pensionsrücklage gekürzt werden/wurden. Möglicherweise hat das, als es mal eingeführt wurde, tatsächlich dazu geführt, dass angestellte Lehrer mehr als verbeamtete raushatten. Irgendwann und irgendwie muss sich dieser Verhältnis dann aber wieder umgekehrt haben (obwohl das mathematisch zumindest beim Brutto unmöglich sein sollte).

Einzige Erklärung: Vielleicht wurde hier nicht mit Lehrern mit Angestelltenvertrag verglichen, sonden mit SV-pflichtig Beschäftigten, die ein höheres Gehalt beziehen als die Beamten…

Na genau deswegen wollte ich etwas vergleichbares finden. Das ein Vergleich der Sachbearbeiterin im Sozialamt einer Stadt mit dem Vorstand einer AG schief gehen muss, ist mir klar.
Leider hat sich hier noch keiner beteiligt, der mal ein Gegenbeispiel bringt. Also eins wo ein Angesteller in einer Verwaltung mit gleicher Tätigkeit etc. mehr Brutto als der Beamte hat.
Nur darum ging es mir. Dass es noch andere vermeintliche oder tatsächliche Widersprüche/Ungerechtigkeiten etc. geben mag, will ich nicht bestreiten.

Grüße

Hallo ElBuffo,

Leider hat sich hier noch keiner beteiligt, der mal ein
Gegenbeispiel bringt. Also eins wo ein Angesteller in einer
Verwaltung mit gleicher Tätigkeit etc. mehr Brutto als der
Beamte hat.

nochmal zusammengefasst: Beamtete Lehrer verdienen netto deutlich mehr. Bei anderen Berufen im öffentlichen Dienst ist das nicht generell so.

Das Bruttogehalt ist bei Angestellten deutlich höher, da 20% SV abgehen und die Steuerprogression zuschlägt. Also z.b. 4000€ statt 3000€.

Ausgeklügelten Zuschläge gleichen unterschiedliche Steueranteile aus, z.B. bei verheirateten Alleinverdienern. Sonst würden Angstellte mehr sparen. Aus gleichem Grund rutschen Beamte schneller in die nächste Brutto-Stufe bei manchen Kindergartenbeiträgen.

Da der Vergleich bei einem konkreten Fall schon schwierig ist, ist eine generelle Aussage bezogen auf den öffentlichen Dienst kaum möglich. Bei Lehrern, bei langen Pausen und gegenüber gering-Qualifizierten-Arbeitern profitieren Beamte anscheinend deutlich.

Gruß
achim

Hallo,

Da der Vergleich bei einem konkreten Fall schon schwierig ist, ist eine generelle Aussage bezogen auf den öffentlichen Dienst kaum möglich. Bei Lehrern, bei langen Pausen und gegenüber gering-Qualifizierten-Arbeitern profitieren Beamte anscheinend deutlich.

Alles richtig. Deswegen wollte ich auch keinen Vergleich eines geringqualifizierten Hilfsarbeiters mit einem Richter, sondern eben etwas Vergleichbares vergleichen. Diesen Vergleich haben wir hier jetzt anhand eines Berufs gemacht, wo nicht nur der Beruf und die Ausbildung sondern auch die Tätigkeit und der Arbeitgeber identisch sind. Und wir sind dabei auch von kinderlosen, nichtverheirateten ungläubigen Lehrern ausgegangen.
Wenn die Anzahl der Kinder, des Familenstandes und/oder der Religion zu abweichenden Ergebnissen führen, dann ist das zunächst normal. Es wäre dann zu fragen, ob das gerecht wäre bzw. was die Ursachen sind.
Beispiel wäre eben die Erweiterung um einen nicht berufstätigen Ehegatten und 12 Kinder. Da schneidet der Beamte dann möglicherweise schlechter ab, weil er für jeden eine Restkostenversicherung abschließen muss. Oder er geht in die GKV. Allerdings wäre dies dann immer noch kein Argument für eine höhere Grundbesoldung und eine höhere Altersversorgung für alle Beamten.
Die Frage bliebe also, womit das gerechtfertigt sein sollte.

Aber wir bewegen uns hier auch immer weiter vom Ausgangsthema weg, weshalb ich vorschlage, dass wir hier einen Punkt machen oder für diese Problematik ein neues Fass aufmachen.

Grüße

Hallo,

Richtig, es wurde das Fass aufgemacht, warum Beamte eine so
hohe Altersversorgung bekommen. Und darauf wird von Beamten
oft mit dem Verweis regaiert, dass sie in der aktiven Zeit
weniger bekämen als Angestellte. Dass hierbei faiererweise nur
vergleichbare Berufe, Anforderungen und Risiken verglichen
werden sollten, ist klar.
Und diesen Vergleich habe ich
gesucht und bei den Lehrern gefunden.

Da sind nun aber Lehrer das ungeeignete Objekt, da es einen Freien Markt für Lehrer fast nicht gibt.
Vergleiche doch mal die Einkommen eines Ingenieurs im Staatshochbauamt (ich weiss gar nicht, ob es da Verbeamtungen noch gibt) und einem solchen in einer großen Baufirma, oder den Verdienst eines verbeamteten Juristen in einer Stadtverwaltung, mit dem eines Angestellten in einer Kanzlei oder der Rechtsabteilung einer Privatfirma.
Ich denke dann kommst eher zu einem sinnvollen Zusammenhang mit dem von dir in Frage gestellen Argument.

Es mag auch sein, dass dieses Argument einfach ein sehr altes ist. Ich den Boomzeiten der Wirtschaft (ich würde mal sagen bis in die 70er) hatten die Verwaltungen z. T. erhebliche Schwierigkeiten Leute zu bekommen, weil die Bezahlung in der Privatwirtschaft so viel besser war (und ein Kündigungsrisiko so wenig bedrohlich schien). Daraufhin wurde die Versorgung der Beamten verbessert um Konkurrenzfähig zu werden.

Gruß
Werner