Amerika

Hallo www-ler

Ich bin im Moment Austauschschueler in den Vereinigten Staaten. Und irgendwie ist mir fast das Herz hier in die Hose gerutscht, als ich ankam.
Mein Gastvater hatte mir einen Sachverhalt mit den nuechternen Worten erklaert: Du baust Scheisse, und du wirst geschlagen.
Und damit meinte er nicht sich selbst sondern die Schulen.

In den USA ist es nicht nur erlaubt sonder sogar Gang und Gaebe ein Kind mit Hilfe von Schlaegen zurecht zu weisen.
So bevor das ausartet muss ich da wohl noch zwei Dinge klarstellen:

  1. es handelt sich hierbei nicht ausschliesslich einen Klaps auf dem Po bei klein Kindern
  2. es ist auch nicht wirklich gewaltaetig.

doch hoert man immer wieder von ‚paddeling‘, Schlaege mit einem Holzpaddel und manche Eltern, lassen ihre Kinder die Stoecke aussuchen, wenn er nicht stark genug ist, dann wird das kind damit bestrafft, dass der Stock ‚ueber ihm zerbrochen wird‘ und ein neuer gesucht werden muss.

warum erzaehl ich all das?
Nun ja es handelt sich hierbei nicht ausschliesslich um eine Luecke im Gesetz die bisher nicht geschlossen wurde, denn einige Eltern denken immer noch das dies der Weg zur Erziehung sei.

Meine Frage: WARUM?
Schuert das nicht nur den Wiederstand im Kind?

gruesse
c.

Antwort geben auch erlaubt?

Mein Gastvater hatte mir einen Sachverhalt mit den nuechternen
Worten erklaert: Du baust Scheisse, und du wirst geschlagen.
Und damit meinte er nicht sich selbst sondern die Schulen.

In den USA ist es nicht nur erlaubt sonder sogar Gang und
Gaebe ein Kind mit Hilfe von Schlaegen zurecht zu weisen.
So bevor das ausartet muss ich da wohl noch zwei Dinge
klarstellen:

  1. es handelt sich hierbei nicht ausschliesslich einen Klaps
    auf dem Po bei klein Kindern
  2. es ist auch nicht wirklich gewaltaetig.

Meine Frage dazu wäre: Ist denn die Antwort erlaubt? Erzählungen berichten mir (keine Erinnerung daran), dass ich die damals ebenfalls prügelnde Lehrerin ebenfalls gekloppt habe - was alle Erwachsenen wg. Ihr toll fanden.

In diesem Sinne meine Aussage dazu:

Gewalt erzeugt Gegengewalt - auch mit zeitlicher Verzögerung.

Gruß

Stefan

‚Die Ärzte‘-Fan?

Gewalt erzeugt Gegengewalt

aber das ist so ziemlich der auf den Punkt gebracht was ich eigentlich sagen wollte. Es macht einfach keinen Sinn

Gruß

danke und Gruß

Stefan

c.

Hallo cologne

Ich bin im Moment Austauschschueler in den Vereinigten
Staaten. Und irgendwie ist mir fast das Herz hier in die Hose
gerutscht, als ich ankam.
Mein Gastvater hatte mir einen Sachverhalt mit den nuechternen
Worten erklaert: Du baust Scheisse, und du wirst geschlagen.
Und damit meinte er nicht sich selbst sondern die Schulen.

In welchem Hinterland bist du denn gelandet?? Es ist weder in allen Schulen noch in allen Schulbezirken oder Bundesstaaten „normal“. Die Informationen dazu finden sich entweder auf der Website der Schule oder im Schulprospekt. Einfach mal nachschauen und wenn dir das nicht passt, Schule wechseln.

In den USA ist es nicht nur erlaubt sonder sogar Gang und
Gaebe ein Kind mit Hilfe von Schlaegen zurecht zu weisen.
So bevor das ausartet muss ich da wohl noch zwei Dinge
klarstellen:

  1. es handelt sich hierbei nicht ausschliesslich einen Klaps
    auf dem Po bei klein Kindern
  2. es ist auch nicht wirklich gewaltaetig.

Hm? Es handelt sich nicht nur um einen Klaps, ist aber auch nicht gewaltätig? Eigenartige Sichtweise. Es gibt Leute, die stufen einen Klaps schon als Gewalt ein.
Hier in England kenn ich auch genug Kids, die daheim noch geschlagen werden. Mein Schatz hat früher auch die Hauslatschen auf den Allerwertesten bekommen, wenn er Mist gebaut hat.

warum erzaehl ich all das?
Nun ja es handelt sich hierbei nicht ausschliesslich um eine
Luecke im Gesetz die bisher nicht geschlossen wurde, denn
einige Eltern denken immer noch das dies der Weg zur Erziehung
sei.

Es gibt weltweit Eltern, die noch so denken…da sind die USA doch kein Einzelfall. Nun mag man dem nicht zustimmen, wirklich ändern kann man es aber auch nur, wenn man Eltern stattdessen andere Erziehungsmethoden an die Hand gibt. Einfach zu sagen „ihr dürft das nicht und das ist ganz furchtbar“ ohne Alternativen aufzuzeigen bringt nix.
Genauso gibt es auch massenweise Eltern und Schulen in denen das eben anders gehandhabt wird.

Schöne Grüße von der kleinen Insel,
Kel

‚Die Ärzte‘-Fan?

Gewalt erzeugt Gegengewalt

aber das ist so ziemlich der auf den Punkt gebracht was ich
eigentlich sagen wollte. Es macht einfach keinen Sinn

Hallo,

ist ja haarsträubend. Bist Du denn in einem dieser mittelalterlichen „Heartland“ Staaten gelandet? Weder an der Ost- noch an der Westküste sollte sowas heute noch an der Tagesordnung sein. Wie es nun allerdings in Oklahoma, Kansas oder Utah aussieht, weiss ich nicht.

Eine kleine Anmerkung noch. Gewöhne Dir bitte nicht so viele Anglizismen an :smile: Bei uns „ergibt etwas Sinn“ oder „ist sinnvoll“. Aber „Sinn machen“ ist Unsinn, auch wenn in Teilen der USA anscheinend für die Prügelstrafe gilt: „it makes sense“ …

Gruß

Fritze

hey

In welchem Hinterland bist du denn gelandet??

Maynard, Arkansas - falls das weiterhilft :smile:

Es ist weder in
allen Schulen noch in allen Schulbezirken oder Bundesstaaten
„normal“.

Ich habe nie behauptet, dass es ueberall normal ist. - oder habe ich dass und kann mich bloss nicht daran erinnern? wie auch immer -

Die Informationen dazu finden sich entweder auf der
Website der Schule oder im Schulprospekt.

Jau, steht auf unsere Webpage, bei uns ist es immer noch erlaubt Kinder zu schlagen und davon machen wir auch gut Gebrauch…

Einfach mal

nachschauen und wenn dir das nicht passt, Schule wechseln.

Ich weiss das es meine Schule noch machen duerfte es aber eigentlich seit Jahren nicht mehr nutzt.

Hm? Es handelt sich nicht nur um einen Klaps, ist aber auch
nicht gewaltätig? Eigenartige Sichtweise. Es gibt Leute, die
stufen einen Klaps schon als Gewalt ein.

Okay ich gehoere nicht zu dieser Gruppe. Ein Klaps ist fuer mich etwas was des Kindes „Aufmerksamkeit“ erregt - was nicht heiss, dass ich es richtig oder falsch finde - wobei Gewalt fuer mich heisst, dass das Betreffende Kind solch grosse Schmerzen zu gefuegt werden, dass es medizinische Hilfe braucht.
Was hier also getan wird ist durch die Schlaege mit dem Holzpaddel auf den Allerwertesten, das Kind mit Schmerz daran zu erinnern dieses nicht noch mal zu tun. - trotzdem keine wirkliche Gewalt, fuer mich …

Es gibt weltweit Eltern, die noch so denken…da sind die USA
doch kein Einzelfall. Nun mag man dem nicht zustimmen,
wirklich ändern kann man es aber auch nur, wenn man Eltern
stattdessen andere Erziehungsmethoden an die Hand gibt.
Einfach zu sagen „ihr dürft das nicht und das ist ganz
furchtbar“ ohne Alternativen aufzuzeigen bringt nix.
Genauso gibt es auch massenweise Eltern und Schulen in denen
das eben anders gehandhabt wird.

mmh guter Punkt!

Schöne Grüße von der kleinen Insel,

schoene Gruesse zurueck zur kleinen Insel :smile:

Kel

cologne

Hallo,

ist ja haarsträubend. Bist Du denn in einem dieser
mittelalterlichen „Heartland“ Staaten gelandet?

Nicht mittelalterlich aber so aehnlich…

Weder an der
Ost- noch an der Westküste sollte sowas heute noch an der
Tagesordnung sein. Wie es nun allerdings in Oklahoma, Kansas
oder Utah aussieht, weiss ich nicht.

In Arkansas ist das wohl noch am laufen. (ich bin in Arkansas …) Dieser Bundesstaat ist Teil des sogenannten ‚Biblebelts‘. Ich weiss nicht ob du davon gehoert hast, aber der Biblebelt ist die Region in der das Christentum eine sehr sehr s e h r starke Ausbreitung hat. Einfach ein jeder ist Christ und die meisten sind in Kirchen wie Baptisten, Methodisten, etc. Auf jeden Fall sind diese Leute wirklich sodrauf, dass das was die Bibel sagt wahr ist. Wenn in der Bibel stehen wuerde 2+2=5, dann wuerden die danach leben.

Eine kleine Anmerkung noch. Gewöhne Dir bitte nicht so viele
Anglizismen an :smile: Bei uns „ergibt etwas Sinn“ oder „ist
sinnvoll“. Aber „Sinn machen“ ist Unsinn, auch wenn in Teilen
der USA anscheinend für die Prügelstrafe gilt: „it makes
sense“ …

Okay, bist nicht der erste der mir das hier im Forum sagt. Ich spreche deutlich besser Englisch (nun ja american english) seit dem ich hier bin aber mein Deutsch hat darunter gelitten.(?schreibt man das so :smile: )
Eingeschlossen Schrift, Ausdruck sowie Gross- und Kleinschreibung.

Gruß

greetz :smiley:

Fritze

cologne

ps-versuche von den Anlizismen weniger Gebrauch zu machen. I swear!

Hallo,

In Arkansas ist das wohl noch am laufen. (ich bin in Arkansas
…) Dieser Bundesstaat ist Teil des sogenannten ‚Biblebelts‘.

In diese Region würde ich nie und nimmer reisen und schon gar nicht einen längeren Aufenthalt in Kauf nehmen. Da fliegt man drüber weg :smile:

Okay, bist nicht der erste der mir das hier im Forum sagt. Ich
spreche deutlich besser Englisch (nun ja american english)
seit dem ich hier bin aber mein Deutsch hat darunter
gelitten.(?schreibt man das so :smile: )

Das ging mir damals auch so. Als ich wieder in Deutschland war, habe ich ständig unbemerkt die Sprache gewechselt und mit allen möglichen Leuten Englisch geredet. Das bekommt man aber schnell wieder in den Griff.

Dann mal noch viel Spaß bei den hillbillies, wie lange musst Du es denn noch aushalten?

Gruß

Fritze

In diese Region würde ich nie und nimmer reisen und schon gar
nicht einen längeren Aufenthalt in Kauf nehmen. Da fliegt man
drüber weg :smile:

Habs mir auch nicht ausgesucht. Meine Austauschorganisation hat mich zugeteilt. Muss zugestehen es gibt sicherlich Teile von Amerika die schoener sind, aber wohl auch schlimmer…

Das ging mir damals auch so. Als ich wieder in Deutschland
war, habe ich ständig unbemerkt die Sprache gewechselt und mit
allen möglichen Leuten Englisch geredet. Das bekommt man aber
schnell wieder in den Griff.

Gut, merke es manchmal wenn ich hier drueben deusch rede, dass es irgendwie anders ist

Dann mal noch viel Spaß bei den hillbillies,

jo danke

wie lange musst
Du es denn noch aushalten?

am 6.6. gehts zurueck… also noch 20 Tage

Gruß

Fritze

cologne

H wie Hola.

Diese Schilderung finde ich interessant, weil es das pure übertriebene Gegengewicht zu der sonst katastrophal weichen Erziehung in den USA darstellt.
Nichts gegen hilfreiche Ohrfeigen und Kopfnüsse, solange es nicht ins regelmäßige Schlagen oder gar Prügeln ausartet…

Momentan bin ich zwar in Deutschland, aber in den USA wohne ich nicht weit von einer Schule entfernt, an der ich auch regelmäßig vorbeikomme.
Die Kinder dort schreien regelrecht nach einer „Tracht Prügel“ bei ihrem Benehmen (die anitautoritären Gnome seien darauf hingewiesen, dies nicht wortwörtlich zu nehmen) - aber was Du schilderst.
Hmm. Naja, typisch für diese ‚Hinterweltler‘ dort unten.

Bedient irgendwie ziemlich die Klischeekiste, was noch viel bedenklicher ist :smile:

Zerbrich Dir nicht den Kopf darüber, sonst bekommst Du auch noch was übergezogen *SCNR*.

MfG

Hi,

Nichts gegen hilfreiche Ohrfeigen und Kopfnüsse, solange es
nicht ins regelmäßige Schlagen oder gar Prügeln ausartet…

hm, als halbwegs naturwissenschaftlich gebildeter Mensch, sind Dir sicher die Erhaltungssätze bekannt.
Und da gilt nun mal
Actio = Reaction
Oder auf Deutsch - Druck erzeugt Gegendruck.

Oder vielleicht noch besser ausgedrückt:
Schläge sind die Bankrotterklärung der Pädagogik

Wenn Du ein Lehrer meiner Kinder wärst und ihnen hilfreiche Ohrfeigen und Kopfnüsse verpassen würdest, würde ich Dich in den Ring bitten und Dich gegen einem ebenbürtigen Gegner antreten lassen!

Gandalf

8 Like

Hallo.

Du hast recht, ich muß mich ein wenig korrigieren, da etwas in den falschen Kontext geraten ist -

ich spielte mit den durchaus nützlichen Ohrfeigen auf die Erziehung an, nicht auf die Schule. Mein Fehler.

MfG

Ergänzung
H wie Hola.

Und da gilt nun mal
Actio = Reaction
Oder auf Deutsch - Druck erzeugt Gegendruck.

Herausgelöst aus dem direkten Bezug zum Schlagen in der Schule, ist aber auch Fakt, daß Schüler einen anständigen Druck brauchen, damit etwas vorwärtsgeht. Daß man das natürlich ohne „Schläge“ umsetzt, ist klar.

Oder vielleicht noch besser ausgedrückt:
Schläge sind die Bankrotterklärung der Pädagogik

Das kommt darauf an wo. Dies auf diese Weise pauschal so zu sagen, ist schlicht falsch und einfach nur diese kleingeistige Strömung dieser Tage mit ihren Visionen vom „natürlichen Respekt“ und der „natürlichen Autorität“. Bezogen auf die Schule mag es stimmen, doch dann hört die allgemeine Gültigkeit dieses Satzes auch schon schlagartig auf.

…, würde ich Dich in
den Ring bitten und Dich gegen einem ebenbürtigen Gegner
antreten lassen!

Du würdest verlieren. :smile: :wink:

MfG

Hi,

Oder vielleicht noch besser ausgedrückt:
Schläge sind die Bankrotterklärung der Pädagogik

Das kommt darauf an wo. Dies auf diese Weise pauschal so zu
sagen, ist schlicht falsch und einfach nur diese kleingeistige
Strömung dieser Tage mit ihren Visionen vom „natürlichen
Respekt“ und der „natürlichen Autorität“. Bezogen auf die
Schule mag es stimmen, doch dann hört die allgemeine
Gültigkeit dieses Satzes auch schon schlagartig auf.

nönö, ich meinte das allgemein.
Schlagen ist eine Bankrotterklärung, die offene Zurschaustellung der eigenen Unfähgkeit bzw. Hilflosigkeit.

…, würde ich Dich in
den Ring bitten und Dich gegen einem ebenbürtigen Gegner
antreten lassen!

Du würdest verlieren. :smile: :wink:

Bist Du Dir da so sicher?! :wink:

Gandalf

4 Like

Hallo cologne,

ich war ne Weile in Alaska also Redneck Country ohne Ende und kann nur sagen, dass dort zwar in einigen Familien Erziehung per Gewalt praktiziert wurde (so wie hier in Dt. auch) es aber durchaus nicht überall üblich war. Von Schulen in denen die Prügelstrafe existiert, habe ich nie was gehört.

Daher „gang und gäbe“ kann ich so nicht bestätigen.
PP

H wie Hola.

nönö, ich meinte das allgemein.
Schlagen ist eine Bankrotterklärung, die offene
Zurschaustellung der eigenen Unfähgkeit bzw. Hilflosigkeit.

Das ist völliger Unfug, weil es sowohl impliziert, daß erstmal generell „alles“ ein *Schlag* ist und zweitens davon ausgeht, daß das unter jeder Bedingung schadet.
Typisches Schwarzweißgemale entsprungen den 68ern und verwissenschaftlichen Pädagogikweltbildern.

Fakt ist, daß es Menschen gibt, die sehr wohl eine hervorragende Erziehung ihrer Kinder erreichen, ohne ihnen auch nur entfernteste seelische Qualen oder Schäden zuzufügen, gerade *weil* sie wissen, wann, warum, wieso und in welchem Ausmaße eine Ohrfeige Wunder wirken kann.

Sicherlich muß man zugegeben, daß diese Menschen ganz bestimmt nicht Deiner Generation entsprungen sind und - zum Leidwesen der ganzen Gesellschaft - im Aussterben begriffen sind, weil es sich eben um echte Originale entsprechenden Alters handelt.

Es ist einfach nur die stereotypische Polemik moderner Erziehungsformen, die Rhetorik und Begriffe erst einmal so hinzubiegen, daß man am besten wie der Herr Bush vom Guten gegen das Böse spricht.
Etwas anderes hast Du da eben auch nicht gemacht, was automatisch ein logischer Fehler ist, weil jedwede Differenzierung und Umstandsbetrachtung fehlt. Provokant könnte man sagen, es ist einfach nur weich - oder um einen beliebten Begriff dieses Forums zu benutzen: Kuschelpädagogik, also brotlose Kunst.

Du würdest verlieren. :smile: :wink:

Bist Du Dir da so sicher?! :wink:

Natürlich, was sonst.

)

MfG

Tach auch,

nönö, ich meinte das allgemein.
Schlagen ist eine Bankrotterklärung, die offene
Zurschaustellung der eigenen Unfähgkeit bzw. Hilflosigkeit.

Das ist völliger Unfug, weil es sowohl impliziert, daß erstmal
generell „alles“ ein *Schlag*

ähm, das verstehe ich nicht so ganz, wo impliziere ich, das ‚alles‘ ein Schlag ist?!
Es gibt aber durchaus erzieherische Maßnahmen, die kein Schlagen sind.

ist und zweitens davon ausgeht,
daß das unter jeder Bedingung schadet.

Das tut es zweifelsfrei.

Typisches Schwarzweißgemale entsprungen den 68ern und
verwissenschaftlichen Pädagogikweltbildern.

Sagen wir es mal so.
Meine eltern waren sicher keine 68er, allein, weil sie viel zu alt dazu sind, aber sie haben es geschafft mich zu erziehen, ohne mich zu schlagen.

Fakt ist, daß es Menschen gibt, die sehr wohl eine
hervorragende Erziehung ihrer Kinder erreichen, ohne ihnen
auch nur entfernteste seelische Qualen oder Schäden zuzufügen,
gerade *weil* sie wissen, wann, warum, wieso und in welchem
Ausmaße eine Ohrfeige Wunder wirken kann.

Das ist Blödsinn!
Ich wurde ohne seelische Qualen und ohne Ohrfeigen etc, erzogen und erziehe meine Kinder genauso.
Ich kenne niemanden in meinem Freundeskreis, der/die seine/ihre Kinder schlägt, auch nicht ein bischen.

Sicherlich muß man zugegeben, daß diese Menschen ganz bestimmt
nicht Deiner Generation entsprungen sind und - zum Leidwesen
der ganzen Gesellschaft - im Aussterben begriffen sind, weil
es sich eben um echte Originale entsprechenden Alters handelt.

Es ist leider so, daß die Menschen die andere (und eben auch Kinder) schlagen nicht aussterben.
Besser wäre es auch alle Fälle.

Es ist einfach nur die stereotypische Polemik moderner
Erziehungsformen, die Rhetorik und Begriffe erst einmal so
hinzubiegen, daß man am besten wie der Herr Bush vom Guten
gegen das Böse spricht.

Au weiah!
Diese Erziehung ist weder neu, noch braucht sie Polemik.
Respekt und Strenge braucht keine Schläge.

Ich möchte die gar nicht mal gewagte These aufstellen, daß die Menschen, denen Du Schläge angedeihen lassen möchtest, so geworden sind, weil ihnen Schläge verpasst wurde.

Geh mal zu einem Jugendpsychologe (aber nein ich vergaß, daß ist so ein Althippie mit verquerter Ideologie) und frag ihn, wie Kinder werden, wenn man sie regelmäßig züchtigt.
Frag Erwachsene, wie sie sich fühlten, als sie von Eltern und Lehrern geschlagen wurden.
Geschadet hat es allemal.

Etwas anderes hast Du da eben auch nicht gemacht, was
automatisch ein logischer Fehler ist, weil jedwede
Differenzierung und Umstandsbetrachtung fehlt. Provokant
könnte man sagen, es ist einfach nur weich - oder um einen
beliebten Begriff dieses Forums zu benutzen: Kuschelpädagogik,
also brotlose Kunst.

Wie schon gesagt, Strenge kann man auch ohne Schlagen ausüben.
Meine Kinder werden m.E. recht streng erzogen, kriegen aber auch von meiner Frau und mir ein Vorbild.
Wir verlange nichts von ihnen, was wir nicht vorleben.
Es gibt wenige Regeln, die dann aber konsequent eingehalten werden. Diese Regeln werden immer wieder altersgerecht angepasst.
Aber dazu gehört Konsequenz und Zeit. Aber kein Schläge.

Du würdest verlieren. :smile: :wink:

Bist Du Dir da so sicher?! :wink:

Natürlich, was sonst.

Der nächste Denkfehler :wink:

Gandalf

5 Like

H wie Hola.

ähm, das verstehe ich nicht so ganz,…

Merkt man *SCNR*.

wo impliziere ich, das
‚alles‘ ein Schlag ist?!

Schlage das Wort „Subtext“ nach und betrachte Deinen Kommentar mit etwas Distanz. Dann wirst Du es hoffentlich sehen.

Es gibt aber durchaus erzieherische Maßnahmen, die kein
Schlagen sind.

Sicher, und es gibt erzieherische Maßnahmen, die als Schlag verunglimpft wird, weil einfach unsachlich pauschalisiert wird.

ist und zweitens davon ausgeht,
daß das unter jeder Bedingung schadet.

Das tut es zweifelsfrei.

Das tut es zweifelsfrei nicht, siehe Pauschalisierung. Du mußt erst einmal begreifen, daß nicht alles, was heute Schlag heißt, Schlag ist.

Dazu kommt noch, daß Du völlig unbeachtet läßt, daß es Begleitumstände wie bspw. Frequenz gibt. Sprich, eine Ohrfeige an einer Stelle, die den gewünschten Effekt hat, schadet überhaupt nichts und kommt im Regelfall dann auch nie wieder vor.

Du scheinst hier einmal mehr - wie hier üblich - sofort irgendwelche (Achtung Klischee) arbeitslosen und frustrierten Alkoholikereltern als Assoziation für „Schlagen“ zu benutzen.

So liest es sich zwangsläufig, weil einfach nicht differenziert wird, wo differenziert werden müßte.

aber sie haben es geschafft mich zu erziehen,
ohne mich zu schlagen.

Und? Dieser Umkehrschluß (besser: dieses Beispiel) ist kein Gegenargument.

Man kann auch gut erziehen, indem man hier und da mal den Junior zur Ordnung bewegt, wenn alle Maße überschritten werden. Sicher paßt das überhaupt nicht zur heutigen Redementalität mit unendlichem Beknien, daß das Kind doch bitte bitte bitte bitte bitte einmal das machen solle, was die Eltern wollen.

Ich wurde ohne seelische Qualen und ohne Ohrfeigen etc,
erzogen und erziehe meine Kinder genauso.
Ich kenne niemanden in meinem Freundeskreis, der/die
seine/ihre Kinder schlägt, auch nicht ein bischen.

Erstens, erneut kein Gegenargument. Du erhebst Anspruch darauf, bei einer Sache recht zu haben, bei der sowieso einfach auf Grund von einiger Erfahrung recht habe und zweitens bei einer Sache, die in letzter Konsequenz sowieso Ansichtssache ist.
Dein Freundeskreis scheint auch etwas merkwürdig zusammengesetzt zu sein, oder anders herum: Vielleicht mag es ja stimmen, daß Du auf genannte Mittel verzichtet, sich dann aber die Kinder entsprechend benehmen. Der Verdacht drängt sich nämlich auf, weil Du in diversen threads einfach Kommentare fabriziert hast, die in bezug auf gesunde autoritäre Erziehung neben der Spur lagen. Ich erinnere nur an diese infame Selbstüberhebung der Schüler beim Thema „Kollektivstrafe“.
Es fügt sich ein gewisses Bild zusammen.

Zweitens ist natürlich wieder der fast schon an geistige Armut erinnernde Mangel zur Differenzierung vorhanden. Ich rede nicht von „ein bißchen schlagen“, sondern davon, das schon rein logisch nicht alles ein Schlag ist, was bspw. Du hier in diesen Begriff mit einschließt.

Schon einmal einen richtigen Schlag oder Hieb gesehen? Selbst ausgeführt oder erdulden müssen?

Anscheinend nein, denn dann würdest Du schnell einsehen, daß an der alten Volksweise „Eine maßvolle Ohrfeige hat noch keinem geschadet…“ etwas dran ist.

Respekt und Strenge braucht keine Schläge.

Das stimmt. Doch erstmal - wie erwähnt - bezogen auf Schläge im Sinne von Schläge stimmt. Bezogen auf Ohrfeigen, oder erzieherische Kopfnüsse stimmt es nicht. Das sind einfach keine Schläge im eigentlichen Sinne. An dieser sprachlichen Ungenauigkeit oder auch Nichteinsichtigkeit Deinerseits stockt es dann eben an der Stelle.

Ich möchte die gar nicht mal gewagte These aufstellen, daß die
Menschen, denen Du Schläge angedeihen lassen möchtest, so
geworden sind, weil ihnen Schläge verpasst wurde.

Ich habe noch niemandem Schläge angedeihen wollen, noch würde ich das tun - Schläge im Sinne von Schläge.

Geh mal zu einem Jugendpsychologe (aber nein ich vergaß, daß
ist so ein Althippie mit verquerter Ideologie) und frag ihn,
wie Kinder werden, wenn man sie regelmäßig züchtigt.

Du wirst hier Opfer, Deiner Pauschalisierung. Siehe oben.

Frag Erwachsene, wie sie sich fühlten, als sie von Eltern und
Lehrern geschlagen wurden.
Geschadet hat es allemal.

Schlagen: ja. Das, wovon ich im Rahmen einer Differenzierung spreche: nein.

Aber dazu gehört Konsequenz und Zeit. Aber kein Schläge.

Richtig. Ich sage ja nichts anderes. Du stellst Du nur immer selbst ein Bein mit dem Begriff Schläge.

Der nächste Denkfehler :wink:

Im Ggs. zu Dir begehe ich keine Denkfehler. :smile:

MfG
Saruman

Hallo

[bli, bla, blub]

Dazu kommt noch, daß Du völlig unbeachtet läßt, daß es
Begleitumstände wie bspw. Frequenz gibt. Sprich, eine Ohrfeige
an einer Stelle, die den gewünschten Effekt hat, schadet
überhaupt nichts und kommt im Regelfall dann auch nie wieder
vor.

OK, nehmen wir mal an das stimmt.

aber sie haben es geschafft mich zu erziehen,
ohne mich zu schlagen.

Und? Dieser Umkehrschluß (besser: dieses Beispiel) ist kein
Gegenargument.

Stimmt.

Man kann auch gut erziehen, indem man hier und da mal den
Junior zur Ordnung bewegt, wenn alle Maße überschritten
werden. Sicher paßt das überhaupt nicht zur heutigen
Redementalität mit unendlichem Beknien, daß das Kind doch
bitte bitte bitte bitte bitte einmal das machen solle, was die
Eltern wollen.

Mhmm, jetzt erweckt es jedoch eindeutig den Eindruck, dass es nicht bei wirklich einmaligen Sachen bleibt, sondern ein RELELMAESSIGES Erziehungsmittel wär, den Filius körperlich zu züchtigen.

Außerdem könnte man eh nicht von einer echten erzieherischen Maßnahme sprechen, wenn eine Ohrfeige vielleicht zweimal im Leben vorkommt. Denn dabei gäbe es keinen großen Erziehungseffekt, denn das Kind lernt nicht differenziert genug, wann es die Schwelle überschritten hat, dass es eine Ohrfeige bekommt. EIne einmalige oder WIRKLICH extrem seltene Ohrfeige zeigt nur an, dass es irgendwie eskaliert ist und traumatisiert ein Kind völlig ohne Erziehungserfolg.

Wenn Du von Ohrfeigen als Erziehnungsmittel sprichst, dann funzt es nur, wenn es regelmäßig angewendet und angedroht wird oder regelmäßig angewendet wurde.

Erstens, erneut kein Gegenargument. Du erhebst Anspruch
darauf, bei einer Sache recht zu haben, bei der ich sowieso
einfach auf Grund von einiger Erfahrung recht habe und
zweitens bei einer Sache, die in letzter Konsequenz sowieso
Ansichtssache ist.

Stimmt. Ansichtssache ist es, ob Ohrfeigen ein erzieherisches Mittel ist. Aber Du kannst nicht sagen, Du hättest „sowieso“ Recht, denn auch eigene Erfahrungen anderer nennst Du oft irregulär und über die Qualität der Erziehung, die man selbst erfahren hat, kann man nur höchst subjektiv urteilen.

Anscheinend nein, denn dann würdest Du schnell einsehen, daß
an der alten Volksweise „Eine maßvolle Ohrfeige hat noch
keinem geschadet…“ etwas dran ist.

Aha, mit dem darüber zeigt sich jetzt ein gewisser Kontext:

Gandalfs Meinung „Züchtigung (egal welche) schadet immer“
Sarumans „Ein gesundes Maß an regelmäßiger Züchtigung schadet niemandem“ (Wenn sie nur zu sporadisch stattfände, dann wär sie nicht Teil der Erziehung…)

Selbst wenn Du eine große Zahl an Beispielen auflisten würdest, bei denen regelmäßige Züchtigung nicht zu Problemen geführt hat, so wär es dennoch nicht widerlegbar, dass Züchtigung schaden KANN, denn Nichtexistenz ist schwer beweisbar. Deshalb liegt hier die „Beweislast“ (bei Gandalf) darin, die Schädigung durch wie Du sie nennst „maßvolle“ Züchtigung nachzuweisen. Das Argument, eventuelle Schäden seien auf nicht-maßvolle Züchtigung zurückzuführen, darf hierbei nur vorsichtig verwendet werden, denn sonst entzöge sich deine These jedweder Überprüfbarkeit.

Respekt und Strenge braucht keine Schläge.

Das stimmt. Doch erstmal - wie erwähnt - bezogen auf Schläge
im Sinne von Schläge stimmt. Bezogen auf Ohrfeigen, oder
erzieherische Kopfnüsse stimmt es nicht.

Und an dieser Stelle erhöst Du den Gültigkeitsanspruch deiner Aussage. Wenn Dir jemand jetzt Gegenbeispiele zeigt, dann musst Du von deinem Allgemeingültigkeitsanspruch abrücken. Es macht keinen Sinn, alles was einem nicht passt, nur als irreguläre Ausnahme zu bezeichnen. Damit kann man für alles und jeden (auch völlig absurde) Regeln aufstellen.

Frag Erwachsene, wie sie sich fühlten, als sie von Eltern und
Lehrern geschlagen wurden.
Geschadet hat es allemal.

Schlagen: ja. Das, wovon ich im Rahmen einer Differenzierung
spreche: nein.

Und selbst wenn es nicht „allemal“ geschadet hat, glaube mir, ich kenne Menschen denen hat es geschadet. (Geht nicht um mich oder meine Familie) Und damit ist dein Allgemeingültigkeitsanspruch dahin :wink: Das erstaunliche daran ist, dass es ja sogar möglich ist, dass die Züchtigung für manches positiven Einfluss hatte. Aber wenn jemand zugibt dadurch den oder den Knacks bekommen zu haben und man das merkt, dann ist das höchst glaubhaft. Beschädigungen bei jemandem zu suchen, der diese nicht offen zugibt, das ist viel schwerer und im Einzelfall vielleicht nicht objektiv möglich, weil die Person ein anderes Wertegefüge hat und in der eigenen Persönlichkeit etwas als richtig ansieht, was von außen betrachtet „falsch“ ist. Der echte, offene Schaden ist ja nur dann fassbar, wenn der Beschädigte selbst zugibt, dass er Handlungsweisen an den Tag legt, die eigentlilch auch für ihn selbst absurd erscheinen und ein Produkt der Beschädigung sind.

Schlussendlich wär es sogar möglich und denkbar (ohne irgendwelchen empirischen Ergebnisse heranzuziehen), dass es bestimmten Menschen insgesamt nicht schadet, sollten sie regelmäßig gezüchtigt werden. Insofern ja, Saruman, ich kann nicht widersprechen. Nur kann es da in einzelnen Aspekten durchaus geschadet haben, auch wenn sich die Beschädigung nicht auf alle beeinflussten Persönlichkeitsfelder bezogen haben mag.

Aber dazu gehört Konsequenz und Zeit. Aber kein Schläge.

Richtig. Ich sage ja nichts anderes. Du stellst Du nur immer
selbst ein Bein mit dem Begriff Schläge.

Wieder bestätigst Du den implizierten Eindruck einer REGELMÄSSIGEN, nicht absolut ausnahmeartigen Züchtigung.

Mit EIGENEN PERSÖNLICHEN ANSICHTEN zum Thema hatte das iÜ nicht viel zu tun, sondern war nur ein Gedankenspiel.
Ich lehne Züchtigung gänzlich ab. Auch erscheint mir fraglich, ob die Effektivität bei den augenscheinlich „positiven Aspekten“ der erzieherischen Züchtigung wirklich in der Weise gegeben ist, dass der „Erzogene“ damit „gut“ lebt, denn Motivationen für Verhaltensweisen werden zwangsläufig eher extrinsischen Charakter haben (und sollte er nur in der Erinnerung an die nicht (mehr) objektiv drohende Züchtigung bestehen)
An Stellen, wo keine so oder vergleichbar geartete Sanktionierung droht, neigen !manche! Menschen dazu, die „zu Hause erlernte Tugend“ schnell über den Haufen zu werfen, wovon ich einige Menschen kenne.

Bestehen vorwiegend intrinsische Motivationen und kommen die sowieso vorhandenen extrinsischen Zwänge hinzu, dann sollten „vernünftige“ Verhaltensweisen leichter abrufbar sein.

MFG, Stefan

H wie Hola.

Mhmm, jetzt erweckt es jedoch eindeutig den Eindruck, dass es
nicht bei wirklich einmaligen Sachen bleibt, sondern ein
RELELMAESSIGES Erziehungsmittel wär, den Filius körperlich zu
züchtigen.

Abgesehen von diesem sprachlichen Dilemma, läßt sich dieses Thema, wie erwähnt, sowieso nicht wirklich schriftlich abhandeln. Es ließe sich noch nicht einmal in mehreren ausführlichen Aufsätzen so beschreiben, daß Leute wie Gandalf die nötigen Feinheiten verstehen würden.
Zugegeben, mir sind hier auch etwas die Hände gebunden vom Umfang und es ist schon lange bekannt, daß dieses ewige Streitthema zu Mißverständnissen führt.

Das hindert trotzdem nicht daran, diese ewigen geistlosen „alles Gewalt, alles Schläge“-Brüller etwas zurechtzustutzen in ihrer verallgemeinerten Sichtweise.

Außerdem könnte man eh nicht von einer echten erzieherischen
Maßnahme sprechen, wenn eine Ohrfeige vielleicht zweimal im
Leben vorkommt. Denn dabei gäbe es keinen großen
Erziehungseffekt, denn das Kind lernt nicht differenziert
genug, wann es die Schwelle überschritten hat, dass es eine
Ohrfeige bekommt. EIne einmalige oder WIRKLICH extrem seltene
Ohrfeige zeigt nur an, dass es irgendwie eskaliert ist und
traumatisiert ein Kind völlig ohne Erziehungserfolg.

Nein, das gilt nur, wenn die Eltern sonst keine Idee, keinen Plan und einfach kein Geschick für Erziehung haben. Ich spreche aber immer ausdrücklich von Eltern, die nicht nur den Einsatz von Ohrfeigen gut einschätzen können, sondern selbstverständlich darüber hinaus verstehen, wie man strenge und konsequente Grenzen setzt.

Der Effekt ist zumeist solcher: Das (vorzugsweise) Kleinkind - erst heute wieder im Supermarkt erlebt - will etwas haben und die Mutter sagt nein. Das Kind fängt an zu heulen und zu kreischen. Möchtegern-Autorität und Möchtegern-Respekt greifen, die Mutter versucht Kraft ihrer Ausstrahlung die Situation zu retten.

Der tobende Trutsch kümmert sich einen Dreck umd die Blicke und Ermahnungen der Mutter, beginnt die Regale vor Wut leerzuräumen und sich auf dem Boden zu wälzen.

Kein Witz.

Zugegeben, an diesem Punkt hat die Erziehung bereits völlig versagt, wenn sich ein Kind einbildet, Älteren auf der Nase herumtanzen zu können und mit der Manipulation der Eltern auch noch Erfolg hat. Aber sei’s drum.

In dieser Situation hätte selbst vor der krassen Eskalation einfach eine Ohrfeige nichts gebracht - einfach weil das autoritäre Umfeld zuvor nicht gestimmt hat.

Wäre das Kleinkind aber bereits früher entsprechend zurechtgewiesen und erzogen worden, hätte es in dieser Situation - die im Ansatz BEI JEDEM KIND 'mal vorkommt - eine einfache Ohrfeige getan und der Ofen wäre aus gewesen.

*Und* das Kind versucht diese Nummer ganz bestimmt nicht nochmal, nicht wenn - in dem Beispiel - die Mutter vorher die Sache richtig angepackt hätte.

Ich kenne es doch zur Genüge von Verwandten und Bekannten. Es gibt Eltern, da unterlassen die Kinder schon auf Grund eines Blickes solche Tobsuchtsaktionen - jedoch nur, wenn es vorher entsprechend „gekracht“ hat. Alle Kinder, die dagegen ganz ohne diese kleinen Erziehungsmittelchen wie Ohrfeige erzogen werden, tendieren vor allem in Anwesenheit anderer Leute einfach zum Zicken und Toben. Tendenziell beobachtet man das immer. Solche Fallstudien - mit funktionierenden Ohrfeigen/Kopfnüssen - und dem Scheitern ohne den Kram könnte ich stehenden Fußes zu Hauf durchführen.

Es ist einfach eine Illusion, der die meisten Eltern in dem Pädagogikwahn von heute aufsitzen, daß es „völlig ohne“ in der Regel geht. Ausnahmen stelle ich ja gar nicht in Frage, doch hier geht es um den allgemeinen Fall. Und dieses Ideal, diese blanke Wunschvorstellung mit Schlagworten wie „natürlicher Respekt“ und „natürliche Autorität“ ist eben nicht die Norm.

Wenn Du von Ohrfeigen als Erziehnungsmittel sprichst, dann
funzt es nur, wenn es regelmäßig angewendet und angedroht wird
oder regelmäßig angewendet wurde.

Halte ich schon wieder für grenzwertig, weil zu oft.

Wenn ich an meine Kindheit denke, habe ich bis zum 18. Lebensjahr höchstens (!!) 3 oder 4 Stück bekommen, und da war mein Verhalten - im Nachhinein absolut einsichtig von mir - völlig neben der Spur.
Die hatte ich mir aber sowas von saftig verdient…

Nehmen wir den Wurst-Käse-Fall (‚worst-case‘) an, so landen wir bei hervorragenden Erziehungsergebnissen bei vier Stück in 18 Jahren.

Ob das regelmäßig ist, gebe ich gern an Dich zurück Stefan. :smile:

Eine gewisse Drohung spielt natürlich auch eine Rolle - klar. Bestrafung kann es nur unter vorheriger Androhung geben. Logischer Sachverhalt.

Stimmt. Ansichtssache ist es, ob Ohrfeigen ein erzieherisches
Mittel ist. Aber Du kannst nicht sagen, Du hättest „sowieso“
Recht, denn auch eigene Erfahrungen anderer nennst Du oft
irregulär und über die Qualität der Erziehung, die man selbst
erfahren hat, kann man nur höchst subjektiv urteilen.

Du weißt doch inzwischen wie ich bin. Wenn ich nunmal recht habe, ist es so. :smile:

Und wie so oft reichen einige wenige Gegenbeispiele, um solche radikalen Pauschalaussagen wie von Gandalf totzumachen - davon habe ich aber nicht nur einige wenige, sondern viele, und ich kann ganze Entwicklungen in diesem Bereich, sozusagen den direkten Vergleich beider „Modelle“, miterleben.

Hier bricht der Empirismus einfach solche stumpfsinnigen Pauschalaussagen über „Schläge“ und „Gewalt“ und „Bankrott der Pädagogik“.

Etwas provokant - und sicherlich mit einigen Ecken und Kanten - könnte man auch sagen: Wäre eine kleine Kopfnuß hier und da tatsächlich dieses angesprochene Gift für Seele und Geist, wäre die Menschheit längst ausgestorben.

Anscheinend nein, denn dann würdest Du schnell einsehen, daß
an der alten Volksweise „Eine maßvolle Ohrfeige hat noch
keinem geschadet…“ etwas dran ist.

Aha, mit dem darüber zeigt sich jetzt ein gewisser Kontext:

Gandalfs Meinung: „Züchtigung (egal welche) schadet immer“.
Sarumans: „Ein gesundes Maß an regelmäßiger Züchtigung
schadet niemandem“ (Wenn sie nur zu sporadisch stattfände,
dann wär sie nicht Teil der Erziehung…)

Hinter der Bemerkung in Klammern will ich 'mal ein Fragezeichen setzen, denn ich habe oben das Problem mit der Regelmäßigkeit einer Kopfnuß schon thematisiert. Insofern sind auch die unregelmäßigen Teil der Erziehung.


Ansonsten erst einmal ein kleiner Seitenhieb. Daß ich mich scherzhaft als Saruman bezeichnet habe, trägt plötzlich amüsante Früchte für mich. In DER HERR DER RINGE zerbricht Gandalf den Stab von Saruman, der daraufhin von „Saruman dem Weißen“ zu „Saruman dem Vielfarbigen“ wird. Saruman differenziert die Gesamtsituation und erstaunlicherweise spricht dieser Zyniker selbst in seiner Niederlage insbesondere über Gandalf messerscharf die Wahrheit. Wenn das kein gutes Zeichen für meinen Standpunkt ist - abgesehen von der Niederlage natürlich. *SCNR*

Selbst wenn Du eine große Zahl an Beispielen auflisten
würdest, bei denen regelmäßige Züchtigung nicht zu Problemen
geführt hat, so wär es dennoch nicht widerlegbar, dass
Züchtigung schaden KANN, denn Nichtexistenz ist schwer
beweisbar.

Ich will es auch nicht widerlegen. Dieser Beweis ist nicht zu führen; ich habe lediglich die Pauschalaussage von Gandalf gebrochen, weil nunmal genügend Gegenbeispiele gibt der von Dir trefflich formulierten Haltung oben.

Deshalb liegt hier die „Beweislast“ (bei Gandalf)
darin, die Schädigung durch wie Du sie nennst „maßvolle“
Züchtigung nachzuweisen. Das Argument, eventuelle Schäden
seien auf nicht-maßvolle Züchtigung zurückzuführen, darf
hierbei nur vorsichtig verwendet werden, denn sonst entzöge
sich deine These jedweder Überprüfbarkeit.

Das tut sie auch fast, weil es wirklich eine Debatte weit über dem Erdboden ist. Nichtsdestotrotz spielen die Diskutierenden aus dem Lager der Meinung, wie sie Gandalf aussprach, genau immer mit den Assoziationen von schwer prügelnden Eltern, oder Eltern, die einfach so zuhauen.
Es wird absolut kein Raum für den Ansatz des Maßvollen und der nichtregelmäßigen Anwendung gelassen, die praktisch immer Positives zu bewirkt.

Das hat zur Folge, daß die nötigen Begriffe, wie Schläge, Gewalt et cetera, hoffnungslos überladen werden und damit die Diskussion (gewollt?) kompliziert wird.

Und an dieser Stelle erhöst Du den Gültigkeitsanspruch deiner
Aussage.

Zwangsweise, weil ich gar nicht umhinkomme, immer wieder darauf hinzuweisen, daß der Begriff „Schlag“ fragwürdig überbeansprucht wird.

Nicht nur, daß er differenziert werden muß, es muß auch diese emotionale Komponente entfernt werden, die gerne mitgegeben wird und beim Leser negative Assoziationen verursacht. Das verhindet nämlich eine distanzierte und nüchtere Auseinandersetzung damit.

Und selbst wenn es nicht „allemal“ geschadet hat, glaube mir,
ich kenne Menschen denen hat es geschadet. (Geht nicht um mich
oder meine Familie) Und damit ist dein
Allgemeingültigkeitsanspruch dahin :wink: Das erstaunliche daran
ist, dass es ja sogar möglich ist, dass die Züchtigung für
manches positiven Einfluss hatte. Aber wenn jemand zugibt
dadurch den oder den Knacks bekommen zu haben und man das
merkt, dann ist das höchst glaubhaft. Beschädigungen bei
jemandem zu suchen, der diese nicht offen zugibt, das ist viel
schwerer und im Einzelfall vielleicht nicht objektiv möglich,
weil die Person ein anderes Wertegefüge hat und in der eigenen
Persönlichkeit etwas als richtig ansieht, was von außen
betrachtet „falsch“ ist. Der echte, offene Schaden ist ja nur
dann fassbar, wenn der Beschädigte selbst zugibt, dass er
Handlungsweisen an den Tag legt, die eigentlilch auch für ihn
selbst absurd erscheinen und ein Produkt der Beschädigung
sind.

Problem: Von welcher Erziehungsmethode sprichst Du? Es liest sich sehr nach eben der übertriebenen und damit automatisch (selbstverständlich!) schädlichen Variante.

Wieder bestätigst Du den implizierten Eindruck einer
REGELMÄSSIGEN, nicht absolut ausnahmeartigen Züchtigung.

Nein, genau anders herum. :smile:

MfG