Amoklauf in Lörrach

Konsens.

Trotz allem sind Schusswaffen in privaten Haushalten nicht nötig. Ich musste mich jedenfalls noch nicht vor stärkeren Menschen oder gar vor wilden Tieren schützen. Mal abgesehn davon, dass man jetzt streiten muss ob man einen Menschen überhaupt umbringen muss nur weil er stärker ist und dir ans Leder will.

Da wäre auch noch ein Unterschied zu Pfefferspray, CS Gas, Tasern, Lichtkanonen etc. Diese sind zwar auf verletzen und Schmerzen ausgelegt, aber eben nicht aufs töten (auch wenn im Amiland schon Menschen an Tasern gestorben sind war dies keineswegs beabsichtigt). Auch wenn beim Einsatz dieser Waffen die Hemmschwelle niedriger ist finde ich einen Amoklauf mit diesen Waffen wesentlich „angenehmer“ als mit einer 9mm.

Fedaykin

Beim Messer wird immer wieder vergessen wie groß die Tötungshemmung beim Menschen ist. Ich jedenfalls habe in dem Fach „Erziehungswissenschaften“ in der Schule gelernt, dass Menschen sich nicht einfach gegenseitig umbringen können, dort ist eine natürliche Blockade die verhindert, dass man einfach denjenigen umbringt der einen grade wütend gemacht hat (vereinfacht ausgedrückt). Diese Hemmung ist aber geringer wenn man über Kimme und Korn schielt, wir hatten damals auch amerikanische Studien zu dem Thema die genau das belegt haben… Ich schau mal ob ich die Unterlagen noch habe :smile:

Fedaykin

Also benutzt du Knarren als Fortbewegungsmittel? Wie
funktioniert das?

nein, tu ich nicht!!

Es wurd schonmal geschrieben, nur für dich NOCH EINMAL…

brauchst du nicht - habs schon beim ersten mal kapiert!
was offensichtlich nicht auf dich und meinen artikel zutrifft
hab lediglich und sachlich das auto als opt. amokwaffe skizziert

ALLES kann als Waffe missbraucht werden.

klar - wir sind doch nicht blöd!!

Schusswaffen sind einfach nur Waffen. Da ist kein anderer
Zweck. Da kann man nichts mit schneiden, man kann nicht drauf
fahren, man kann nicht damit bügeln…

man kann sich in notwehr selbst verteidigen - der hauptgrund
für mich sich eine waffe zu zulegen!!!

Ist dir der kleine aber feine Unterschied aufgefallen? :wink:

nein, weil es kein kleiner unterschied gibt, was die
(alles-)waffen betrifft - es gibt nur einen unterschied
und der liegt in den anwendern - nicht waffen töten
menschen, sondern menschen töten menschen und es ist
einfach eine option sich vor diesem schicksal mit
einer schusswaffe zu schützen, könnte allerdings
gegen eine arschloch im auto nutzlos sein, gebe ich zu,
ist ja auch nur ne option…

gruß
ad

Hi,

gerade bei diesem Amoklauf ist mr augefallen, wie wenig das Waffengesetz mit Amokläufen zu tun hat.

Ist Dir aufgefallen, dass sie ein Messer dabeihatte, und dass der Pfleger, der getötet wurde, erstochen und nicht erschossen wurde?

Leute laufen nicht Amok, weil sie Schusswaffen zu Hause haben. Leute laufen Amok, weil sie, sehr vereinfacht gesprochen, durchdrehen. Und dann verwenden sie alles, was sie in die Hände bekommen, als Waffe - mein Brotmesser wäre ein prima Kurzschwert… und wenn man weder Gartenaxt noch Küchenmesser hat, dann gehen auch Steine oder die bloßen Hände.

die Franzi

Hallo,

Von ausnahmslos allen Kampfsportlern, die
ich kenne, wird ein Meser ganz einhellig als wesentlich
gefährlicher angesehen - zumindest sofern der Messerjockel ein
gewisses Maß an Erfahrung im Umgang damit hat.

Gefährlicher als WAS? Gefährlicher, als eine nackte Hand?

Von einem Schußwaffenexperten habe ich mal vor langer Zeit einen Artikel gelesen, dass Messer gefährlicher wären, als Handfeuerwaffen.
Das war natürlich haarsträubender Unsinn, mit dem dieser „Experte“ die Gefährlichkeit seiner geliebten Schußwaffen relativieren wollte.
Die achso gefährlichen Messer hat ja jeder zuhause rumliegen, also kann eine Pistole nicht schlimmer sein.

Ähnliche Tendenzen waren jetzt hier in Forum auch zu vernehmen.

Im Übrigen gab es vor einige Jahren eine Zwischenfall in
Berlin, bei welchem ein Täter mit einem Messer durch eine
Menschenmenge ging und eine Vielzahl von Menschen verletzte.

Es war die Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs.
http://de.wikinews.org/wiki/Amoklauf_nach_Er%C3%B6ff…
Das ganze passierte im Gedränge eines Volksfestes.
Und nun stell dir vor, er hätte eine Schußwaffe gehabt, z.B. so wie die Frau in Lörrach.

Es gibt durchaus besonders gefährdete Personengruppen, bei
denen man m.E. darüber disuktieren kann; beispielsweise
Richter oder Staatsanwälte, die etwa mit der organisierten
Kriminalität o.ä. befaßt sind.

Wozu, diese Personen können sich doch ein schönes Messer zulegen und immer bei sich führen, wie es so Manche machen.

Du meinst, dass ist eine blöde Bemerkung?
Stimmt, die Gleichsetzung von Messern und Schußwaffen in ihrer Wirksamkeit als Waffen ist ziemlich dämlich.

Gruß
Carlos

Hallo Franzi,

Leute laufen nicht Amok, weil sie Schusswaffen zu Hause haben.
Leute laufen Amok, weil sie, sehr vereinfacht gesprochen,
durchdrehen. Und dann verwenden sie alles, was sie in die
Hände bekommen, als Waffe - mein Brotmesser wäre ein prima
Kurzschwert… und wenn man weder Gartenaxt noch Küchenmesser
hat, dann gehen auch Steine oder die bloßen Hände.

Genauso ist es. Siehe Beipiele:

http://de.wikinews.org/wiki/Amoklauf_nach_Er%C3%B6ff…

http://www.news.at/articles/0951/821/257857/ganz-nie…

ABER, halbautomatische Schußwaffen eigenen sich besonders gut für effektive Amokläufe.

  • Die Verletzungen sind schwerer,
  • Man kann Leute aus der Entfernung töten.
  • Man kann Fliehende töten.
  • Man muss nicht in den Nahkampf.
    Was nicht wundert, denn dafür wurden Schußwaffen entwickelt.

Hätte die Frau in Lörrach keine Schußwaffe gehabt, so hätten ihr Ehemann und der Krankenpfleger reele Chancen gehabt, lebend rauszukommen (nicht unverletzt) oder die Frau im Kampf zu besiegen.

Wenn man sich die Amokläufe der letzten Jahre ansieht, kommt man unweigerlich zum Schluß:
Wenn man ohne Spezialkenntnisse und Mittel (Bomben, Giftgas u.Ä.) möglichst viele Menschen umbringen will, braucht man eine gute Schußwaffe oder ein Auto. Alles Andere bringt es nicht.

Gruß
Carlos

Hi,

Ist Dir aufgefallen, dass sie ein Messer dabeihatte, und dass
der Pfleger, der getötet wurde, erstochen und nicht erschossen
wurde?

Es wurde zusätzlich auf ihn geschossen, aber das ist nur ein Nebenaspekt.

Die Frau hat um sich geschossen und dabei „nur“ Menschen verletzt, nicht getötet. Es war aber nur riesiges Glück, es hätte auch anders enden können.

Wir können doch nicht ernsthaft diskutieren, dass die Gefährlichkeit einer Schußwaffe viel weitreichender ist als die eines Messers, mit dem man sich einem Menschen im Nahkampf nähern muss, während man mit einer Schußwaffe aus der Distanz und ohne jede Chance der Gegenwehr diverse Menschen töten kann.

Dass es hier nicht mehr Tote gab lag nicht an dem Messer, sondern am schnellen Eingreifen der Polizei und dass ein paar Leute mehr Glück als Verstand hatten, nämlich durch die Schüsse nicht getötet wurden.

Und verallgemeinern lässt sich der Fall nicht. Mit Schußwaffen tötet man sehr einfach zahlreiche Menschen, das geht mit einem Messer nicht.

Ein Weiteres: Messer haben einen konkreten Sinn in einem Haushalt. Wozu braucht man Schußwaffen in der Privatwohnung?

Leute laufen nicht Amok, weil sie Schusswaffen zu Hause haben.

„Gelegenheit macht Diebe.“ Wer eine Waffe hat, kann sie im Affekt ergreifen und einsetzen. Ich hatte oben beschrieben warum ein Messer da immer noch etwas weniger gefährlich ist.

Leute laufen Amok, weil sie, sehr vereinfacht gesprochen,
durchdrehen. Und dann verwenden sie alles, was sie in die
Hände bekommen, als Waffe - mein Brotmesser wäre ein prima
Kurzschwert… und wenn man weder Gartenaxt noch Küchenmesser
hat, dann gehen auch Steine oder die bloßen Hände.

Ja, nur kann man mit all diesen Dingen nicht so einfach viele Menschen töten wie mit einer Schußwaffe. Man muss sich dem Opfer bis in nächste Nähe aussetzen und der Angegriffene wird sich wehren. Wie wehrt man sich als Unbewaffneter gegen jemanden mit einer Pistole?

Gruß,

MecFleih

Hallo,

der Krankenpfleger z. B. wurde, soweit ich gelesen habe, durch
zahlreiche Messerstiche getötet. Willst du nun auch Messer
verbieten?

Es wurde auch auf den Pfleger geschossen.

Messer sind kein valider Vergleich weil es einen Grund gibt, dass man sie im Haushalt benötigt. Welchen Grund gibt es, Waffen zuhause aufzubewahren?

Laut offiziellen Schätzungen kommen übrigens in Deutschland
auf jede legale Waffe zwei illegale - die machen mir mehr
Angst :wink:

Auch dieses Argument zieht nicht. Es gibt keine Gleichheit im Unrecht, insofern können die illegalen Waffen keine Rechtfertigung dafür sein, dass man auch legal welche zuhause herumliegen hat.

Die illegalen Waffen gehören natürlich ebenso eingezogen. Die Problematik ist aber, dass nicht mal da, wo man es könnte, nämlich bei den legalen Waffen, auf die Idee kommt, dass die nicht zuhause liegen müssen sondern ins Schützenhaus gehören und nur nach dem 4-Augen-Prinzip zugänglich sein sollten. Das verhindert nämlich, dass im Affekt schon mal die legalen Waffen zum Amoklauf eingesetzt werden können.

Sowohl in Lörrach wie auch in Winnenden und Erfurt waren es keine illegalen Waffen, sondern legale Waffen. Wären die nicht zuhause greifbar gewesen, würden allein in diesen 3 Fällen 35 Menschen noch leben.

Gruß,

MecFleih

… und weil das so ist versuchen wir auch da, wo wir es könnten, nicht, eine Gefahr auszuschließen?

Öhm, ich erinnere mich an einen Thread
Thema Ultrakurzzeitfotografie. Im Endeffekt haben die Glühlampen,
Eier und sonstnochwas zerschossen und dazu Bleikügelchen aus dem
Anglerbedarf genommen und mittels Druckluft „abgeschossen“.
Durch Kentnis von Entfernung und Blitzdauer ließ sich auch die
Geschwindigkeit der Projektile bestimmen … Knapp 400 m/s.
Mit idoteneinfachen Mitteln.
Ließe sich auch als Schusswaffe nehmen, Durchschlagskraft sicher
höher als die einer .22er.

Gruss

Beim Messer wird immer wieder vergessen wie groß die
Tötungshemmung beim Menschen ist. Ich jedenfalls habe in dem
Fach „Erziehungswissenschaften“ in der Schule gelernt, dass
Menschen sich nicht einfach gegenseitig umbringen können, dort
ist eine natürliche Blockade die verhindert, dass man einfach
denjenigen umbringt der einen grade wütend gemacht hat
(vereinfacht ausgedrückt). Diese Hemmung ist aber geringer
wenn man über Kimme und Korn schielt,

Hi,

Fedaykin!

Ich weiß nicht, ob das der letzte Stand der Forschung ist. Mir scheint, das stammt so aus der Zeit von Eibl-Eibesfeld.
Beispiele beweisen zwar nichts, aber trotzdem eines zur Illustration: Hier wurde vor einigen Wochen in der Presse über einen Mordprozess berichtet. Eine Frau hat ihren ungeliebten Ehemann mit dem Beil erschlagen. Sie wollte ihn umbringen, ging an den PC und gab „Ehemann umbringen“ ein, und von den Möglichkeiten, die sie da erfuhr, gefiel ihr die mit dem Beil am besten, und das hat sie dann also geholt …
Von wegen Tötungshemmung.
Gruß!

Moin,

nur kurz zur Sachlichkeit der ganzen Diskussion:

Heute-Journal im ZDF; Pro und Contra Waffenrecht;

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1145300…

Einen solchen Beitrag mit einer Art Schützenfanfare zu beenden hat m. E. nichts mit Objektivität zu tun. Da war die Contra Seite eher ein Feigenblatt, um die Pro Seite zu stärken.

Vorher gab sinngemäß den Kommentar:
In Deutschland kursieren etwa 20 Millionen illegale Waffen. Höchste Zeit, sie alle zu verbieten."
bei 2:30

Ich würde illegale Waffen auch verbieten. Ach ne, sind sie ja schon.

Die Frau hat ihren Sohn erstickt, sie hat den Pfleger niedergestochen, glaubt eigentlich irgend jemand, sie hätte den Amoklauf ohne Schusswaffen sein lassen?

Natürlich kann darüber diskutiert werden, wie man Waffen verwaltet. Nur sind die momentanen Diskussionen von ähnlichem planlosem Aktionismus geprägt wie die bisherigen Amokläufe. Nur muss man dieses Mal nach dem Feindbild suchen, weil die Täterin weder ein Mann ist noch Killerspiele oder böse Mitschüler hatte. Was sagt nur Herr Prof. Dr. Pfeiffer dazu.

Hat jemand mal gefragt, ob die Betreuung geschiedener Menschen, insbesondere, wenn sie das Sorgerecht verlieren, eigentlich gewährleistet ist? An wen kann man sich wenden, wenn man das Gefühl hat, ein Mitmensch hat psychische Probleme?

Wie war noch der Spruch? Nicht Waffen töten Menschen sondern Menschen töten Menschen.

Gruß

ALex

Tach,

Die Frau hat ihren Sohn erstickt, sie hat den Pfleger
niedergestochen, glaubt eigentlich irgend jemand, sie hätte
den Amoklauf ohne Schusswaffen sein lassen?

Es haben viele Leute einfach nur riesig Glück gehabt. Auf dem Weg zum Krankenhaus hat die Täterin auf mehrere Passanten auf der Straße geschossen, im Krankenhaus auf die Tür eines Patientenzimmers. Andere bekamen nur einen harmlosen Streifschuss ab.

Wenn die Frau besser getroffen hätte oder einige Leute nicht so viel ungehöriges Glück gehabt hätten könnten aufgrund der Schusswaffe jetzt doppelt oder dreifach soviele Tote daliegen.

Die Frau hätte den Amoklauf ohne Schusswaffe natürich nicht sein gelassen, aber mit einem Messer hätte sie bei Weitem nicht so viele Menschen erreichen können wie mit dem Revolver.

Natürlich kann darüber diskutiert werden, wie man Waffen
verwaltet. Nur sind die momentanen Diskussionen von ähnlichem
planlosem Aktionismus geprägt wie die bisherigen Amokläufe.
Nur muss man dieses Mal nach dem Feindbild suchen, weil die
Täterin weder ein Mann ist noch Killerspiele oder böse
Mitschüler hatte. Was sagt nur Herr Prof. Dr. Pfeiffer dazu.

Die Sache ist ganz einfach: solange keine Schusswaffe greifbar ist kann sie ein Amokläufer im Affekt auch nicht nutzen. Also weg mit den Waffen aus Privathaushalten!

Die illegalen Waffen sind da kein Gegenargument, denn sie dürften ja eh gar nicht da sein.

Wie war noch der Spruch? Nicht Waffen töten Menschen sondern
Menschen töten Menschen.

Aber sie töten sie mit Waffen…

Gruß

MecFleih

Hallo,

Fedayakin hat insofern recht, als die Schußwaffe sehr viel leichter zu handhaben ist, als ein Messer. Man kann mit einer Waffe aus einer gewissen Distanz mit einer leichten Bewegung des Fingers einen Verletzungserfolg herbeiführen.
Beim Messer ist es hingegen erforderlich, einen physischen Kontakt zum Gegner aufbauen, der alleine schon hemmend wirkt; zudem ist notwendig, das Messer auch führen zu können…

MFG Cleaner

Von einem Schußwaffenexperten habe ich mal vor langer Zeit
einen Artikel gelesen, dass Messer gefährlicher wären, als
Handfeuerwaffen.

Hallo,

damit hat der Autor des Artikels doch recht. Wie gesagt ist das einhellige Meinung unter Polizisten, Waffenexperten, Kampsportlern und Rechtsmedizinern. Das kannst du auch selbst überprüfen mach’ dazu ganz einfach mal die folgenden Experimente:

Version 1:

  • Gehe zur nächsten Polizeidienststelle
  • Frage die Polizeibeamten nach Erfahrungen aus dem Schieß- und Einsatztraining
  • Erkundige dich auch nach Verletzungsfolgen von Messerangriffen

Version 2:

  • Gehe zu einem Verein, der ein Kampfpsorttraining anbietet
  • Trainiere dort mit Farbmarkierungsmesser und Übungspistole
  • Betrachte deine Kleidung und prüfe, welche Waffe die deutlichen Markierungen gesetzt hat.

Das war natürlich haarsträubender Unsinn, mit dem dieser
„Experte“ die Gefährlichkeit seiner geliebten Schußwaffen
relativieren wollte.

Mit welcher Begründung soll dass den haarsträubender Unsinn sein?
Aus einem persönlichen Gefühl heraus oder gibt es dazu Belege wie Statistiken etc.?

Du meinst, dass ist eine blöde Bemerkung?
Stimmt, die Gleichsetzung von Messern und Schußwaffen in ihrer
Wirksamkeit als Waffen ist ziemlich dämlich.

Wie wäre es mit einem kleinen bisschen Freundlichkeit?

MFG Cleaner

Die Sache ist ganz einfach: solange keine Schusswaffe greifbar
ist kann sie ein Amokläufer im Affekt auch nicht nutzen. Also
weg mit den Waffen aus Privathaushalten!

Hallo MecFleih,

mit deiner Logik müsste dann aber erst recht die Atomenergie verboten werden. Klar, alle machen nur Strom, … aber es fällt nun mal Plutonium dabei an und wenn „wir Menschen“ nun mal so gestrickt sind, dass wir im Streit zum äußersten greifen … dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann der gesamte Planet in die Luft fliegt.

Die Menschheit sollte Ihr Bewusstsein ändern, damit gegenseitige Zerstörungen und Verletzungen Historie werden. Nur so gibt es eine Zukunft.

LG
sine

Hi,

Wir können doch nicht ernsthaft diskutieren, dass die Gefährlichkeit einer Schußwaffe viel weitreichender ist als die eines Messers, mit dem man sich einem Menschen im Nahkampf nähern muss, während man mit einer Schußwaffe aus der Distanz und ohne jede Chance der Gegenwehr diverse Menschen töten kann.

Da hast Du mich, glaube ich, missverstanden. Ich will nur sagen, dass eine Verschärfung des Waffengesetzes keinen einzigen Amoklauf verhindert.

Das Auto als Wafe wurde schon erwähnt. Und ob ich mit dem Messer nun mehr oder weniger Leute töte, oder sie nur verletze, ist für mich unerheblich (weil diese Diskussion pietätlos wäre).

die Franzi

Was ich sagen will
Hallo!

Ich hab neulich in der Zeitung gelesen, dass es hier im
Landkreis seit den neuen Bestimmungen nach Winnende noch keine
einzige unangekündigte Kontrolle der Waffenaufbewahrung gab.

Wie würde eine solche Kontrolle den Amoklauf eines in einer
Stresssituation durchknallenden Menschen verhindern?

Naja, die Tat von Winnenden wäre nicht möglich gewesen, wenn die Waffen des Vaters ordnungsgemäß aufbewahrt worden wären.

Gar nicht! Diese Kontrollen, selbst wenn sie durchgeführt
würden, sind nur eine Beruhigungspille um der Öffentlichkeit
zu suggerieren, man könne Amokläufe verhindern indem man
Waffenbesitzer kontrolliere.

Habe ich für den vorliegenden Fall auch nicht behauptet. Was mich stört ist der Aktionismus nach solchen Taten. Die Politik wird gedrängt, etwas zu unternehmen. Dann gibt es neue Vorschriften, die aber keiner kontrolliert.

Das scheint mir einfach die falsche Herangehensweise.

Man verhindert Amokläufe indem man keine Waffen in Haushalten
zulässt, nicht, indem man Kontrollen macht / machen würde.

Verböte man Waffen in Privathaushalten (ich wäre sehr dafür, kein Mensch braucht eine (Schuss-) Waffe zu Hause)müsste man das Verbot ja auch kontrollieren. Ich bin nicht für viele Regeln und Verbote, lieber weniger und konsequent durchgesetzte.

Grüße
kernig

Hi,

Da hast Du mich, glaube ich, missverstanden. Ich will nur
sagen, dass eine Verschärfung des Waffengesetzes keinen
einzigen Amoklauf verhindert.

Nein, es verhindert keinen Amoklauf. Aber es bietet die Chance, dass er wesentlich glimpflicher ausgeht. In Erfurt und Winnenden hätten es die Täter mit Sicherheit nicht geschafft 15 / 16 Menschen zu töten wenn sie keine (legale!) Waffe gehabt hätten. Sie hätten vielleicht, 1, 2 oder 3 Menschen verletzen oder töten können, niemals mehr weil die Schulklassen den Opfern sofort geholfen hätten und den Täter überwältigt hätten.

Im vorliegenden Fall war es einfach nur Glück, dass die Täterin nicht mehr Personen getötet hat, denn sie hat auf dem Weg ins Krankenhaus und auch dort auf viele Leute geschossen, die mit Glück gar nicht oder nur ganz harmlos getroffen wurden. Es hätten aber auch weit mehr Tote sein können - aufgrund der Schusswaffe. Ohne diese hätte sie sich jedes Mal in einen Nahkampf begeben müssen und wäre dabei vom erstbesten körperlich Überlegenen schachmatt gesetzt worden - vielleicht schon von ihrem Ex.

Das Auto als Wafe wurde schon erwähnt. Und ob ich mit dem
Messer nun mehr oder weniger Leute töte, oder sie nur
verletze, ist für mich unerheblich (weil diese Diskussion
pietätlos wäre).

Für mich nicht. Jedes Leben, das gerettet werden kann, ist gut. Deine Ansicht ist - vermutlich ungewollt - menschenverachtend, denn die Einstellung „auf die Anzahl kommt’s doch nicht an“ ist absolut nicht haltbar.

Schusswaffen stehen für mich auf einer anderen Ebene als Autos, Messer und andere potentiell gefährliche Gegenstände. Natürlich kann man so etwas zweckentfremden, man kann auch allein schon mit den Händen und ohne jedes Werkzeug töten. Aber hier ist zumindest die sinnvolle Nutzung im Haushalt im Vordergrund und man kann diesen Gegenständen nicht per se den Charakter eines Mordwerkzeugs zuordnen.
Eine Schusswaffe wurde nur zum Zwecke des Tötens gebaut - und sowas gehört in die Hand der Ordnungsmacht, einer Verteidigungsarmee - aber nicht in private Haushalte.

Solange Waffen im häuslichen Umfeld greifbar sind, sind sie in der Reichweite jedes affektiv handelnden Verzweifelten, der sie greifen und zum massenhaften Töten einsetzen kann.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

mit deiner Logik müsste dann aber erst recht die Atomenergie
verboten werden. Klar, alle machen nur Strom, … aber es
fällt nun mal Plutonium dabei an und wenn „wir Menschen“ nun
mal so gestrickt sind, dass wir im Streit zum äußersten
greifen … dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann der
gesamte Planet in die Luft fliegt.

Ich glaube kaum, dass es irgendwem gelingt, im Affekt mal eben das Plutonium zu greifen oder die Kühlung im Atomkraftwerk abzuschalten… So leicht kommt man da nicht heran.

Das Problem ist die „Gelegeneheit macht Diebe“-Sache. Liegt eine Schusswaffe einsatzbereit herum, braucht ein Durchgeknallter sie nur zu nehmen und kann dann wild um sich schießen. Sind Waffen nicht so ohne Weiteres verfügbar, können sie nicht genutzt werden. Also müssen die legalen Waffen raus aus den Privathaushalten.

Die illegalen Waffen sind kein Argument weil sie ja eh gar nicht existieren dürften. Mit deren Existenz kann man argumentativ nicht kommen… Und dieses Zeug gehört eben auch aufgespürt und aus dem Verkehr gezogen.

Zumindest die Amokläufe mit legalen Waffen könnte man mit einem entsprechenden Verbot schon mal verhindern. Sowohl in Erfurt, als auch in Winnenden und auch jetzt wieder waren es im Prinzip legale Waffen und diese Amokläufe wären mit einem Verbot nicht passiert, 35 Menschen würden noch leben.

Ich streite mich jetzt nicht darüber, dass die Winnenden-Waffe vorschriftswidrig nicht im Waffenschrank lag sondern in der Nachtkommode des Vaters - das war nicht okay, aber der Sohn hätte wohl auch den Schlüssel zur Waffenkammer gefunden, wenn er gewollt hätte, und auch die Rechtsanwältin war zwar jetzt nicht mehr im Schützenverein, aber seinerzeit eben schon.
Das sind Nachlässigkeiten, die nicht hätten passieren dürfen, die am Ende aber auch nichts geändert haben…

Gruß,

MecFleih