Änderung Nationalhymne: Pervertierung des Gleichstellungsgedankens?

Quatsch.

Wenn - um irgendein wild ausgedachtes Beispiel zu nennen - in Farbland alle Grünlinge gezwungen sind, einen schmerzhaft engen Stirnreif zu tragen, die Blaulinge aber nicht, tut es niemandem weh (auch nicht den Blaulingen, die vorher das Privileg hatten, als einzige stirnreiffrei zu sein), wenn die Gründlinge endlich den schmerzenden Stirnreif ablegen können.

Du könntest natürlich jetzt sagen, dass den zuvor alleine Priviligierten auch die Ausweitung von Privilegien auf andere Gruppen weh tut …

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Heimatland ist nicht nur bezüglich Frauen inklusiver als Vaterland, sondern auch gegenüber Deutschen mit Migrationshintergrund, deren Väter nicht in Deutschland geboren wurden, für die Deutschland aber nichtsdestotrotz ihr Heimatland ist.

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Die starke Betonung des Herzens bzw. den Pleonasmus siehst nur du. Angesichts der breiten Palette an Bedeutungen liegt eine Betonung des Mutes viel näher. Dass du ausgerechnet auf das altbackene „beherzt“ beharrst, erinnert mich - mit Verlaub - an eine rückwärtige Absonderung von getrockneten Traubenbeeren.

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Wer wegen einer privaten Meinungsäußerung einer Politikerin aus Protest die Alternative für Deppen wählt, dem ist ohnehin nicht zu helfen.

Du hast aber schon verstanden, dass es um die Nationalhymne geht und um den Gedanken, dass diese auch Frauen einschließen soll? Keinem Mann wird etwas weggenommen, kein Wort wird verboten, wenn in der Nationalhymne Heimatland statt Vaterland gesungen wird.

Sollen wir ab ovo anfangen oder hast du wenigstens verstanden, dass die Begriffe „Zigeuner“ und „Neger“ rassistisch sind?

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Na das nenn ich mal „vertrauensvoll“ :smile:
Politiker haben keine private Meinung…oder unterstellst du das sie in der Öffentlichkeit lügen dürfen?

Na denn ist doch alles in Ordnung und wir lassen sie so wie sie ist…

mach dich nicht lächerlich…„Nigger“ ist ein Schimpfwort…aber das haben wir schon bei Karl May gelernt!

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@KamikazeKatze, wir verstehen uns offenbar falsch. Ich bin für eine echte Gleichstellung der Frau - für ein gleichberechtigtes Nebeneinander und Miteinander von Frauen und Männern und Männern und Frauen und Akzeptanz von Menschen, die sich nicht in die binäre Geschlechterrolle einfühlen können. Die Beendigung der strukturellen Benachteiligung der Frauen sollte das große Ziel einer Gleichstellungsbeauftragten sein. (Warum bekleidet diese Funktion eigentlich nie ein Mann?)

Das stellvertretende Herumdoktern an einer Sprache, die über Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende gewachsen ist, statt echter Maßnahmen ärgert mich. Es geht sogar soweit, dass mich die sinnlos langen Wort-Lindwürmer regelrecht aufregen, deren einziger Zweck es zu sein scheint, aus falsch verstandener political correctness niemanden vergessen zu wollen. Das ist aus meiner Sicht so symptomatisch für unserer derzeitige Gesellschaft - es regiert die Mittelmäßigkeit. Und so scheint mir auch das Durchsetzen einer geschlechtsgerechten oder gar geschlechtsneutralen Sprache die Diktatur phantasieloser Menschen mit einer Spur von Minderwertigkeitskomplexen und Pedanterie zu sein. Vielleicht ist auch einigen einfach nur langweilig…

Und wenn man wirklich Wortverbindungen mit Vater, Bruder oder Mann aus der Öffentlichkeit drängen will, sollte man das auch gleichzeitig mit Worten tun wollen, die aus Verbindungen mit Mutter bestehen: Mutterboden, Muttermal, Muttersprache, Mutterstadt (ach nee, die nicht - für mich als Berliner fühlt sich „Mutterstadt“ anders an als „Heimatstadt“ (ich verbinde übrigens mit Heimat auch etwas anderes als mit Vaterland - das eine steht nicht zwingend synonym für das andere.)) Ganz schlimm die Bezeichnung für oft sechseckige Gebilde, die man auf Gewinde schraubt: Mutter - ohne weitere Zusätze.

Wann wird es Worte treffen wie Mannschaft, Spielmannszug (interessanterweise sagt man, wenn man die Personen der Musikgruppe umschreiben möchte, das Wort Spielleute, ähnlich wie Hauptleute (statt Hauptmänner)), V-Mann (warum sagt man nie V-Frau?)? Warum spricht die Wirtschaft nur von Mannjahren? Warum machen Hunde nur Männchen? Warum spricht man nur vom Mannweib, aber nie vom Weibmann? Was wird aus dem Weidmann, oder dem Landsmann? (Wobei ich für das letzte schon als weibliche Form Landsmännin gehört habe.) Wie hoch ist mannshoch? Wie hoch fraushoch? Kommt vielleicht noch jemand auf die völlig blödsinnige Idee, mannigfach und Mannequin zum frauigfach und Frauequin zu machen? (Ja, ich gebe zu, langsam fange ich an herum zu blödeln.)

Dieser ganze Wahnsinn geht soweit, dass auch das orthografisch sächliche Mitglied im Plural zu Mitgliederinnen und Mitgliedern werden kann. Link

P.S.: meine Frau teilt mit mir ihren Kuchen regelmäßig brüderlich, gemeint ist damit eine gerechte Teilung. :wink:

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Dieser Vergleich passt hinten und vorne nicht zur Debatte um die Nationalhymne, drückt aber in seiner übermäßigen Komplexitätsreduktion eine ideologische Dimension der Debatte gut aus.

Gruß
F.

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Das ist falsch.
Wer in „couragiert mit Herz“ keinen Pleonasmus sehen kann, weiß nur nicht, was ein Pleonasmus ist.
Meine Bewertung dieser Herz-Betonung ist natürlich weit subjektiver, das ist klar.

Ich beharre auf nichts, ich verleugne nur nicht, dass in „couragiert“ unübersehbar das „cor“ (cœur) , also das Herz, steht. Ob du es für dich als „beherzt“ übersetzt oder als „mutig“, ändert daran gar nichts.
„Mutig mit Herz“ wären natürlich kein Pleonasmus, das ist aber nicht die vorgeschlagene Variante.

Gruß
F.

Du bist derjenige, der sich lächerlich macht:

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Die vorgeschlagene Variante ist „couragiert“. Und noch einmal: Es ist nicht zwingend, das als beherzt zu verstehen - das gängigste Synonym dürfte mutig sein. Ansonsten wären da beispielsweise auch noch, wie gesagt, draufgängerisch, entschlossen, forsch, furchtlos, heldenhaft, kühn, resolut, schneidig, tapfer, unerschrocken, unverzagt, verwegen, oder wagemutig.

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Es geht, wie du selbst dankenswerterweise festhältst, aber nun mal um den Begriff „couragiert“ und nicht um dessen viele Synonyme.
Keiner verlangt, dass du ihn als „beherzt“ verstehst, aber am „Herz“ (cor) kommst du schlichtweg nicht vorbei. Ich verstehe gar nicht, was es da zu diskutieren gibt.

Gruß
F.

„Privat“ lt. Sprecher des zuständigen Ministeriums. Sie selbst hielt mit ihrer „Privatmeinung“ ganz offiziell nicht hinterm Berg. Denn ihre „Privatmeinung“ hat die Beauftragte nicht im Rahmen bspw. eines Interviews verkündet, sondern über ein Rundschreiben an alle Mitarbeiter des Ministeriums.

Sie findet den Text zu männlich und plädiert in einem Rundschreiben an Mitarbeiter ihres Ministeriums für geschlechtsneutralen Umformulierungen. Aus diese Brief hatte die „Bild-Zeitung“ am Wochenende zitiert.

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Wir teilen lieber nicht brüderlich, sondern versuchen halbe-halbe :sunglasses:

Ich teile Deine Ausführungen voll und ganz…

LG Beatrix

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Ich warte nicht ab, ich „handele“ in dem Rahmen, wo ich es kann. Ich arbeite ja selbst in der eher männerdominierten IT-Welt. Da biete ich z.B. regelmäßig Praktikumsplätze im Rahmen des „Zukunftstag“ für Mädchen an. Man muss einfach „zeigen“, dass dies auch Frauen können.
Oder ganz privat teilen sich mein Mann und ich Hausarbeit, Kindererziehung zu gleichen Teilen. für mich ist es ganz selbstverständlich, dass der Mann auch kochen oder mit dem kranken Kind zu bleiben kann, während ich die Steuererklärung mache oder mit meinem Kind Fußball spiele…

Die wichtigsten Punkte für die Gleichberechtigung sind für mich tatsächlich eher in der „Arbeitswelt“ verortet:

  • gleiche Bezahlung
  • verlässliche Kinderbetreuung (das ist hier bei uns gerade zur Zeit ein wieder wachsendes Problem)
  • Gestaltung einer „geschlechtergerechten“ Arbeitswelt (dazu gehören durchaus auch Quotenregelungen für gemischte Teams oder die explizite Erwähnung des jeweils geförderten Geschlechts - kann sogar auch das männliche sein)

Beatrix

Die Sprache beeinflusst das Bewusstsein. Und umgekehrt. Wo also eingreifen? Da, wo es am einfachsten möglich ist: bei der Sprache.

Bufo

Whataboutism?
Danke Merkel!!!1!!11

sorry…aber darüber kann ich nur herzlichst :smile:
und wende mich wieder wichtigeren Dingen zu…zB. der Steigerung des BSP.
Damit wir auch morgen noch unsre Weltverbesserer durchfüttern können! :sunglasses:

Das Leben ist einfach zu kostbar als sich mit solchen Schwachsinn auseinanderzusetzen.

ach und nochwas…ich habs hier irgendwann schon mal geschrieben…
Ich komm selber vom Balkan. Bin also selber sozusagen „Aussengeländer“
Also kannste deine Nazikeule wieder einpacken!

Wo hab ich das gesagt?
Die erste Strophe bleibt Bestandteil des „Lieds der Deutschen“. Gesungen wird offiziell jedoch nur die 3. Strophe, da die erste mit ihren beschriebenen Sprachgrenzen von Laien in den Kontext des II.WK hineininterpretiert wird.
Die altmodische 2. Strophe mit „Wein, Weib und Gesang“ eignet sich heute ebensowenig zum offiziellen Absingen.
Gruß
rakete

Wie kommst du denn auf das schmale Brett, dass Personen mit nichtdeutschen Wurzeln quasi immun gegen rechtsextremistisches und/oder fremdenfeindliches Gedankengut sein könnten? Die Wahlergebnisse sowie etliche rechtsextreme Vereinigungen in diversen (insbesondere osteuropäischen) Ländern beweisen täglich das Gegenteil, und auch unter den hiesgen Russlanddeutschen finden sich überproportional viele mit stramm rechten Überzeugungen und gelegentlich auch entsprechend motivierte Gewalttäter (wobei ich es ja schon irgendwie bizarr finde, wenn Leute, die selbst nicht vor Krieg und Verfolgung geflohen sind, sondern aus offenkundig wirtschaftlichen Gründen und meist nicht sonderlich gut qualifiziert nach Deutschland gekommen sind, heute gegen Flüchtlinge hetzen).

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