Angela Merkel

Hallo,

Um mal wieder in die Welt der Politik zu kommen, würde ich angesichts der sich überschlagenden Ereignisse gerne einige Punkte diskutieren:

Wieso ist Angela Merkel diesmal so unproblematisch und schnell schon so gut wie nominiert? Ich hätte am Sonntagabend schwören können, dass zumindest Koch ganz schnell zum Werwolf werden würde. Waren die ganzen Widersacher auf einen Zeitplan von einem Jahr eingestellt und können sich so schnell nicht positionieren?

Wäre für die deutschen Konservativen eine Frau als Kanzler schon denkbar oder wird Merkel alleine aufgrund ihres Geschlechts ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis einfahren? - Falls ja, was verbinden die Leute Negatives mit einer Kanzlerin?

Wird alleine durch die Tatsache, dass eine Frau kandidiert der Wahlkampf von Sachthemen hin zu Frisuren, äußerem Erscheinungsbild und der Frage ob ein Kanzler Kinder haben muss hingelenkt? (Einiges aus vergangener Berichterstattung spricht dafür - so viel übrigens zum Thema Tratsch.) Wird also ihre Privatleben voraussichtlich stärker zum Thema, als es bei Schröder oder Stoiber der Fall wäre?

Wird sie voraussichtlich „Frauenthemen“ (also z.B. Ganztagsschulen und Niedriglohnklassen) anders angehen als ein männlicher Kanzler?

Ich weiss übrigens, dass keiner hier hellsehen kann, aber mich interessieren die Einschätzungen. Ob Merkel die „richtige Politik“ vertritt sollten wir dagegen besser im passenden Politkforum diskutieren. Obwohl es sicher bei den Antworten interessant sein könnte, wie die einzelnen Antworter politisch stehen (so als Einschätzung).

Mit vielen Grüssen und schönen Abend noch,

Walkuerax

Hi,

Wieso ist Angela Merkel diesmal so unproblematisch und schnell
schon so gut wie nominiert? Ich hätte am Sonntagabend schwören
können, dass zumindest Koch ganz schnell zum Werwolf werden
würde. Waren die ganzen Widersacher auf einen Zeitplan von
einem Jahr eingestellt und können sich so schnell nicht
positionieren?

Ich glaube nicht, daß es um einen zeitplan geht.
Sie hat einfach in der partei ihre position ausgebaut.
Nach der letzten wahl war stoiber weg vom fenster, merz is auch weg und koch ist eh keine gefahr, weil er bundespolitisch, außer seinem gefakten bundesratsskandal, keine rolle spielte.

Außerdem hatte sie die zeit viel eher auf ihrer seite.
Nachdem stoiber gescheitert war und es langsam mit der spd bergab ging, hat sich das volk schon längst auf eine kanzlerkanditatin eingestellt.
Außerdem wäre es der, von der spd erhoffte, wahlselbstmord der cdu, wenn die sich jetzt noch ne führungsschlacht geben würden.

Wäre für die deutschen Konservativen eine Frau als Kanzler
schon denkbar oder wird Merkel alleine aufgrund ihres
Geschlechts ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis einfahren?

  • Falls ja, was verbinden die Leute Negatives mit einer
    Kanzlerin?

Ich z.b. gar nichts. Ich fände es viel eher interessant eine kanzlerin zu haben, als einen cdu-kanzler.
Was verstehst du denn unter konservativ?
Die, die eh die cdu wählen? Die werden auch schön für merkel stimmen…
Die bayernß Wenn edi sagt „wählt die!“, dann werden die das auch tun…
Die unentschlossenen unter ihnen etwa?

Du solltest bedenken, daß die „konservativen“ gar keine wahl haben.
Entweder sie wählen angie oder halt schröder. Und ich denke mal, daß rot-grün für sie eh keine option ist…

Wird alleine durch die Tatsache, dass eine Frau kandidiert der
Wahlkampf von Sachthemen hin zu Frisuren, äußerem
Erscheinungsbild und der Frage ob ein Kanzler Kinder haben
muss hingelenkt? (Einiges aus vergangener Berichterstattung
spricht dafür - so viel übrigens zum Thema Tratsch.)

NEIN!
Merkel ist eine viel zu starke gegnerin und die spd ist viel zu schwach, als dass sie sich so eine art wahlkampf erlauben könnte.
Was aus der berichterstattung soll denn dafür sprechen?
Dass merkel als hardlinerin bekannt ist? Dass sie als politisch immens kompetent angesehen wird???

Wird also
ihre Privatleben voraussichtlich stärker zum Thema, als es bei
Schröder oder Stoiber der Fall wäre?

WAS sollte hier denn die konservativen abschrecken?
Schröder lebt mit seiner 4. frau; bei fischer bin ich nicht auf dem laufenden.
Eine schlammschlacht würde die spd also auch verlieren.

Wird sie voraussichtlich „Frauenthemen“ (also z.B.
Ganztagsschulen und Niedriglohnklassen) anders angehen als
ein männlicher Kanzler?

DAS wollen wir ja mal nicht hoffen. Dafür gibt es ein frauenministerium…

so weit erstmal…

LG Alex:smile:

Moin,

Wieso ist Angela Merkel diesmal so unproblematisch und schnell
schon so gut wie nominiert?

Ich vermute, es wird auf eine Große Koalition hinauslaufen. Dann wird Merkel eh nicht gebraucht, weil Schrödi bleibt Kanzler.

Wäre für die deutschen Konservativen eine Frau als Kanzler
schon denkbar oder wird Merkel alleine aufgrund ihres
Geschlechts ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis einfahren?

Ich würde sagen, das Geschlecht spielt aufgrund der offensichtlichen Mängel dieser Kandidation eher eine untergeordnete Rolle.

Wird alleine durch die Tatsache, dass eine Frau kandidiert der
Wahlkampf von Sachthemen hin zu Frisuren, äußerem
Erscheinungsbild und der Frage ob ein Kanzler Kinder haben
muss hingelenkt?

Auch hier gilt: das muss man nicht mehr diskutieren, das ist bei Merkel offensichtlich.

Wird sie voraussichtlich „Frauenthemen“ (also z.B.
Ganztagsschulen und Niedriglohnklassen) anders angehen als
ein männlicher Kanzler?

Ich hab ziemlich viel von der Thatcher-Regierung in GB mitbekommen und mach mir diesbezüglich überhaupt nichts vor. Wäre Merkel bei der letzten Wahl Kanzlerin geworden, hätten wir nicht mehr Ganztagsschulen sondern wären an der Seite der USA in den Irakkrieg gezogen.

Fazit:
Ja, es gibt kluge Frauen in der Politik, aber meine Beobachtung ist, dass a) Merkel nicht dazu gehört und b) diese Frauen häufig vorzeitig augebootet werden, weil sie eine ernsthafte Konkurrenz darstellen könnten.

Gruß
Marion

Wieso ist Angela Merkel diesmal so unproblematisch und schnell
schon so gut wie nominiert?

Hallo !

Das ist doch nur fürs Volk!
In Wahrheit gehen doch die Machtkämpfe weiter. Ein Herr Stoiber mit seinem CSU-Anhang läßt sich diese Machtposition doch nicht von einer hergelaufenen Ostdame wegnehmen. Er, der Adenauer noch persönlich kannte (oder kannte er nicht?).
Da wird sich noch einiges ändern!! Warte nur ab!

mfgConrad

Wäre Merkel bei der letzten Wahl Kanzlerin geworden, hätten
wir nicht mehr Ganztagsschulen sondern wären an der Seite der
USA in den Irakkrieg gezogen.

Nur wenn es ein UNO-Mandat gegeben hätte.

Ein UNO-Mandat gab es zu keiner Zeit.

mfg

Hallo,

und der Frage ob ein Kanzler Kinder haben muss

so wie Heinrich IIX oder George Bush I ?

:wink:
ujk

Hi!

Um mal wieder in die Welt der Politik zu kommen, würde ich
angesichts der sich überschlagenden Ereignisse gerne einige
Punkte diskutieren:

Wieso ist Angela Merkel diesmal so unproblematisch und schnell
schon so gut wie nominiert? Ich hätte am Sonntagabend schwören
können, dass zumindest Koch ganz schnell zum Werwolf werden
würde. Waren die ganzen Widersacher auf einen Zeitplan von
einem Jahr eingestellt und können sich so schnell nicht
positionieren?

Ich denke, dass man die Diskussionen auf ein Miminmum reduzieren möchte und auch muss, um in der kurzen verbeibenden Zeit einen Wahlkampf ohne große Personaldebatten machen zu können.
Stoiber ist verschlissen, da er in 2002 scheiterte.
Koch ist ein Hardliner und schwer zu verkaufen.

Wäre für die deutschen Konservativen eine Frau als Kanzler
schon denkbar oder wird Merkel alleine aufgrund ihres
Geschlechts ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis einfahren?

Das glaube ich zwar in gewisser Weise schon, aber auf der anderen Seite werden sich mehr Frauen und Ostdeutsche angesprochen fühlen. Das könnte sich ausgleichen.

  • Falls ja, was verbinden die Leute Negatives mit einer
    Kanzlerin?

Ich denke, dass in D Frauen in Führungspositionen nach wie vor so selten sind, weil es sich in den Top-Etagen der dt. Wirtschaft um eine Mens´ world handelt und weil die Frauenquoten an jeder sinnigen und unsinnigen Ecke den wirklich guten Frauen eher schaden.
Gegen Frauen in Top-Positionen hat aber eigentlich keiner mehr was, also warum nicht?
Ich persönlich fände Merkel gar nicht so schlecht, denn sie hat etwas ordentliches gelernt (endlich mal eine Naturwissenschaftlerin und nicht nur Anwälte/Lehrer/Abgebrochene) und geht zielgerichtet vor.

Wird alleine durch die Tatsache, dass eine Frau kandidiert der
Wahlkampf von Sachthemen hin zu Frisuren, äußerem
Erscheinungsbild und der Frage ob ein Kanzler Kinder haben
muss hingelenkt? (Einiges aus vergangener Berichterstattung
spricht dafür - so viel übrigens zum Thema Tratsch.) Wird also
ihre Privatleben voraussichtlich stärker zum Thema, als es bei
Schröder oder Stoiber der Fall wäre?

Möglicherweise. Allerdings musste ja auch Schröder schon Berichterstattungen über Äußerlichkeiten über sich ergehen lassen, s. Haarfärbedebatte…
Wer aus solchen Berichten seine Wahlentscheidung ableitet, sollte vielleicht besser zu Hause bleien am Wahlsonntag…

Wird sie voraussichtlich „Frauenthemen“ (also z.B.
Ganztagsschulen und Niedriglohnklassen) anders angehen als
ein männlicher Kanzler?

Sie wird diese Theman so angehen, wie die Lobbyisten im Hintergrund, die Fraktion und die Umstände es vorschreiben und zulassen.
Gerade die Stärke der Lobbyisten ist ja seit 1998 ein großes Thema, denn ohne sie wäre Schröder, v.a. in 2002, nicht an die Macht gekommen und musste nach den Wahlen deren befindlichkeiten vertreten, was seiner Fähigkeit, Entscheidungen auch unangemehmer Art zu treffen, abträglich war. Irgendwen hatte er immer mit im Boot, dem das eine oder andere nicht passte. Seien es die Bosse auf der einen oder die Gewerkschaftsfunktionäre auf der anderen Seite.
Hier könnte Merkel versuchen, sich möglichst frei zu machen, um dann auch wirklich Reformen einleiten und abschließen zu können.

Ich weiss übrigens, dass keiner hier hellsehen kann, aber mich
interessieren die Einschätzungen. Ob Merkel die „richtige
Politik“ vertritt sollten wir dagegen besser im passenden
Politkforum diskutieren. Obwohl es sicher bei den Antworten
interessant sein könnte, wie die einzelnen Antworter politisch
stehen (so als Einschätzung).

Wie ich stehe, dürfte hier klar sein… :wink:

Grüße,

Mathias

Hallo alle zusammen,

ich hätte nicht gedacht, hier nochmal zu posten, aber die Frage ist doch interessant.

Ich hätte im Prinzip nichts gegen eine Frau als Kanzler, frage mich allerdings, ob Vertreter von Nationen, in denen Frauen nichts zu melden haben, damit umgehen können. Aber da könnte man ja ggf. auch jemand anderen schicken, zumal das Amt des BK in der Hierarchie auch nicht ganz oben steht.

Was mich etwas irritiert, ist der Punkt mit den Kindern. Ich fand die Haarfärbedebatte schon idiotisch, aber warum zur Hölle sollte es denn relevant sein, ob ein Kanzler Kinder hat?

Das mag sich naiv anhören, aber ich finde nicht, dass etwas derart untergeordnetes für eine Wahl von Belang sein sollte (schon klar, da sind Sachen von Belang, bei denen man bisweilen Lachanfälle bekommen kann). Mal abgesehen davon, dass ich sicher niemanden wählen werde, der sich mit seiner Angetrauten (im Dirndel (schreibt man das so?)) in einer ach so heilen, bayrischen Welt präsentiert… aber das ist subjektiv. Ich wähle auch keine Partei, die sich als christlich oder sonstwie religiös outet, wobei das wohl eher ins Politikbrett gehört.

Was mich persönlich abstößt - das gilt aber nicht nur für Frau Merkel, sonder für die gesamte Damenrige dort- ist der Eindruck, den ich immer wieder bekomme, wenn ich eine von denen reden höre. Bei den Herren hört man meist eine freundliche, warme Stimme (auch bloß Fassade, aber trotzdem!). Bei den Damen hingegen herrscht ein aggressiver, bisweilen schriller Ton, der mich recht schnell zum Weiterschalten bzw. zum Wechsel des Radiosenders veranlaßt.

Ob es nun „Frauenthemen“ gibt, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls scheinen das wieder die typischen Bereiche zu sein… Frauen, Kinder, Kultur - wen wundert es, dass diese Diskussion wieder und wieder hochkocht.
Es gibt sicher sehr viele fähige Frauen, die hervorragende Arbeit leisten können. Ob die deutschen Politikerinnen dazuzählen, will und werde ich nicht beurteilen.

Viele Grüße,
Voltage

Hallo Marion,

bei einer großen koalition stellt die stärkste partei den kanzler oder die -in.
dann müsste also, damit schröder das bleibt, die spd die meisten stimmen bekommen.
sehr unwahrscheinlich.

strubbel
B:open_mouth:)

Ein UNO-Mandat gab es zu keiner Zeit.

Bush hatte vor dem Irak-Krieg ein paar klar formulierte Anliegen an Deutschland,…

  • im Fall eines Angriffs gegen Türkei wären Patriot-Raketen zur Verteidigung nötig gewesen, auch wenn ein Nato-Mitglied Mitschuld an dem Angriff hat.
  • Awacs-Flieger absolvieren mit deutschen Soldaten an Bord routinemäßig Flüge über dem türkischen Territorium, bei denen ihr Radar 200 bis 300 Kilometer weit ins Nachbarland Irak „schauen“ kann. Bei einem Angriff gegen die Türkei würden die Awacs als Radar dienen.

…die einen Bundestagsbeschluß notwendig gemacht hätten.
Merkel nannte damals den amerikanischen Kriegskurs „Drohkulisse zur friedlichen Entwaffnung Saddam Husseins“, und mußte dann einen Krieg mittragen, auf dessen Verlauf sie nicht den geringsten Einfluss hatte. Während des Irakkriegs wurden kritische Stimmen in der Union gegen Bush lauter, was sie in eine Zwickmühle brachte, denn ein Abrücken von der amerikanischen Politik wäre ihr als Opportunismus ausgelegt worden.
(hab´mal kurz im Archiv der ZEIT geschmökert)
gruß
claren

Danke für die Infos, Claren.

Weißt du zufällig, ob es stimmt, dass die AWACS unter Schröder eingesetzt wurden und dass das als versteckte Kriegsbeteiligung bezeichnet werden kann?

mfg

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Um mal wieder in die Welt der Politik zu kommen, würde ich
angesichts der sich überschlagenden Ereignisse gerne einige
Punkte diskutieren:

Wieso ist Angela Merkel diesmal so unproblematisch und schnell
schon so gut wie nominiert?

Keine Konkurrenz

Ich hätte am Sonntagabend schwören
können, dass zumindest Koch ganz schnell zum Werwolf werden
würde.

Nö, dem hängt doch die Schwarze-Kassen Affäre noch am Bein, und den fetten Knochen werden sie im Bundestagswahlkampf nicht liegen lassen…

Wäre für die deutschen Konservativen eine Frau als Kanzler
schon denkbar

Offensichtlich
(Die deutschen Konservativen würden gegenwärtig sogar einen schwarz angestrichenen Besenstiel wählen)

oder wird Merkel alleine aufgrund ihres
Geschlechts ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis einfahren?

Meine Glaskugel ist grade kaputt :smile:

Wird alleine durch die Tatsache, dass eine Frau kandidiert der
Wahlkampf von Sachthemen hin zu Frisuren, äußerem
Erscheinungsbild und der Frage ob ein Kanzler Kinder haben
muss hingelenkt? (Einiges aus vergangener Berichterstattung
spricht dafür - so viel übrigens zum Thema Tratsch.) Wird also
ihre Privatleben voraussichtlich stärker zum Thema, als es bei
Schröder oder Stoiber der Fall wäre?

Schröder wurde doch bis zum erbrechen durchgehechelt… hat blos nix gebracht

Wird sie voraussichtlich „Frauenthemen“ (also z.B.
Ganztagsschulen und Niedriglohnklassen) anders angehen als
ein männlicher Kanzler?

Halte ich für unwahrscheinlich.
Sie hat sich in einer (noch) Männerdomäne durch extrem geschicktes Taktieren letztendlich durchgesetzt.

wie die einzelnen Antworter politisch
stehen (so als Einschätzung).

Wechselwähler

Gruß
Mike

Hallo Voltage,

Ich hätte im Prinzip nichts gegen eine Frau als Kanzler, frage
mich allerdings, ob Vertreter von Nationen, in denen Frauen
nichts zu melden haben, damit umgehen können. Aber da könnte
man ja ggf. auch jemand anderen schicken, zumal das Amt des BK
in der Hierarchie auch nicht ganz oben steht.

Ich sach mal Allgemeinbildung:
M (agret) Thather
Indira Gandhi

hatten keine Probleme damit. Warum sollte dies für Frau Merkel eins sein ?

Ciao maxet.

Hallo,

Schön, dass Ihr Euch so zahlreich für das Thema interessiert. Beim Thema Widersacher habe ich wohl tatsächlich die Schwarzgeldaffäre von Koch aus den Augen verloren. Die erklärt natürlich wirklich, dass Koch momentan so friedlich ist.

Die Begründung, dass sie selbst sich von langer Hand her positioniert hat überzeugt mich dagegen nicht so ganz. War das vor 3 Jahren nicht auch schon der Fall - bis dann plötzlich Stoiber auf der Matte stand und zum Weisswurstessen einlud? Wäre Christian Wulff (dessen Namen ich erst jetzt als möglichen kandidaten wahrnehme) in einem Jahr plötzlich nach oben gespült worden? Aber ich sehe selbst ein, dass das jetzt Spekulationen sind.

Zum Thema Berichterstattung habe ich noch die ewigen Diskussionen um ihre Frisur in Erinnerung (ohne noch genau zu wissen, wer was dazu geschrieben hatte - es kommt einfach zu häufig, um es sich zu merken). Es ist anders als Schröders Toupet, dessen Diskussion er sich einmal kräftig verbeten hatte (sogar eine einstweilige Verfügung erwirkt?), denn damit war dann tatsächlich Schluss. Vielleicht schätzt er sogar realistischer ein, wie schädlich solche Berichte tatsächlich sind? Interessant finde ich auch diese Analyse: http://www.emma.de/05_2_merkel_beckmann.html
zweier Beckmann-Interviews von Merkel und Schröder, und bedauere sie nicht selbst gesehen zu haben. Ich würde mich sehr interessieren, ob ich zu einer ähnlichen Einschätzung käme.

Mit vielen Grüssen, Walkuerax

Hallo,

Ich z.b. gar nichts. Ich fände es viel eher interessant eine
kanzlerin zu haben, als einen cdu-kanzler.
Was verstehst du denn unter konservativ?
Die, die eh die cdu wählen? Die werden auch schön für merkel
stimmen…

Ja genau, die meinte ich.

Du solltest bedenken, daß die „konservativen“ gar keine wahl
haben.
Entweder sie wählen angie oder halt schröder. Und ich denke
mal, daß rot-grün für sie eh keine option ist…

Naja, sie könnten gar nicht wählen (insbesondere in der Annahme, dass es sowieso reichen wird.). Oder FDP. Oder ganz rechts.

WAS sollte hier denn die konservativen abschrecken?
Schröder lebt mit seiner 4. frau; bei fischer bin ich nicht
auf dem laufenden.
Eine schlammschlacht würde die spd also auch verlieren.

In SPD-Kreisen spielen Scheidungen und 4. Ehen keine grosse Rolle mehr, aber bei CDU/CSU-Wählern dürfte dies noch anders sein. Willy Brandt hatte vor ca. 30 Jahren noch ein problem durch seine Scheidung (wie ich gehört habe). Die Welt ändert sich …

Wird sie voraussichtlich „Frauenthemen“ (also z.B.
Ganztagsschulen und Niedriglohnklassen) anders angehen als
ein männlicher Kanzler?

DAS wollen wir ja mal nicht hoffen. Dafür gibt es ein
frauenministerium…

Bisher allerdings nicht sehr effektiv. Wäre ja der Obergag, wenn die Ganztagsschulen flächendeckend unter CDU-Regierung eingeführt würden.

Viele Grüsse, Walkuerax

Hallo,

Ich hätte im Prinzip nichts gegen eine Frau als Kanzler, frage
mich allerdings, ob Vertreter von Nationen, in denen Frauen
nichts zu melden haben, damit umgehen können. Aber da könnte
man ja ggf. auch jemand anderen schicken, zumal das Amt des BK
in der Hierarchie auch nicht ganz oben steht.

Das sehe ich anders, hier sollte man die Werte der Gleichberechtigung offensiv vertreten und darauf bestehen.

Was mich etwas irritiert, ist der Punkt mit den Kindern. Ich
fand die Haarfärbedebatte schon idiotisch, aber warum zur
Hölle sollte es denn relevant sein, ob ein Kanzler Kinder hat?

Gerade unter CDU/CSU-Wählern hat Familie noch einen hohen Stellenwert und kinderlose Frauen sind dort nicht immer gut angesehen. Natürlich gebe ich Dir Recht, dass es keine Rolle spielen sollte. Nach welcher Logik aber hinterher jeder sein Kreuz macht, ist wieder eine andere Frage…
Zu Schröders Haaren habe ich schon weiter oben etwas geschrieben. (Hab zwar Toupet geschrieben, aber vielleicht war es auch Färben, ist ja im Grunde auch egal…)

Was mich persönlich abstößt - das gilt aber nicht nur für Frau
Merkel, sonder für die gesamte Damenrige dort- ist der
Eindruck, den ich immer wieder bekomme, wenn ich eine von
denen reden höre. Bei den Herren hört man meist eine
freundliche, warme Stimme (auch bloß Fassade, aber trotzdem!).
Bei den Damen hingegen herrscht ein aggressiver, bisweilen
schriller Ton, der mich recht schnell zum Weiterschalten bzw.
zum Wechsel des Radiosenders veranlaßt.

Tja, aber wenn es möglich wäre, die Frauenstimmen zu tieferen Frequenzen hin zu trainieren, gäbe das sicher nur wieder anlass zu neuen Lästereien. (Siehe die Diskussion zu Mode und Geschlechterunterscheidung).

Viele grüsse, Walkuerax

Hallöchen,

Was mich etwas irritiert, ist der Punkt mit den Kindern. Ich
fand die Haarfärbedebatte schon idiotisch, aber warum zur
Hölle sollte es denn relevant sein, ob ein Kanzler Kinder hat?

darf ich in dem Zusammenhang an Frau Reicher erinnern, seinerzeit Mitglied in Stoibers Kompetenzteam 2002. Sie war ledig, hatte bereits ein Kind und das zweite war unterwegens.

Damals wurde eine Debatte darüber geführt, ob jemand in derartigen Lebensverhältnissen glaubhaft für die Familienpolitik der Unioni stehen könne.

Denen fällt also so einiges an Dummfug ein.

Gruß,
Christian

P.S.
Sie hat dann übrigens noch geheiratet. Ich bin nur nicht mehr sicher, ob vor oder nach der Wahl- im Netz habe ich auf die Schnelle auch nichts finden können. Weiß das noch jemand?

hübsch machen…
Mal ein anderer Aspekt:

Nehmt mal an, Merkel würde sich für viel
Geld mit Skalpell, Wasserstoffperoxid und
Silikon ein Aussehen von Philyra verpassen
lassen. Würde die CDU dann eine zwei-drittel-
Mehrheit erreichen?

Gruss, Marco

Hallo,

Wäre für die deutschen Konservativen eine Frau als Kanzler
schon denkbar oder wird Merkel alleine aufgrund ihres
Geschlechts ein vergleichsweise schlechtes Ergebnis einfahren?

  • Falls ja, was verbinden die Leute Negatives mit einer
    Kanzlerin?

Ich hab mir so meine Gedanken gemacht. Eigentlich auch schon vor Monaten. Und kam dann zum Entschluss, eigentlich fände ich es toll, eine Frau als Kanzler. Zumindest für Deutschland wäre das wohl neu. NUR… Angela Merkel, das kann ich mir nicht so gut vorstellen.

Ich weiss, dass man mehr inhaltlich denken sollte. Aber Angela kommt bei mir einfach nicht gut an. Ich möchte jetzt niemandem auf die Füße treten, aber sie sieht mehr so aus, als ob sie Vorsitzende im Landfrauenverband oder Pfarrgemeinderat wäre, und dann soll sie Deutschland. Obwohl, manche wachsen auch an ihren Aufgaben. Als Fischer Außenminister wurde, haben sich mir auch alle Haare gestellt, dieser rebellische Turnschuhminister sollte Deutschland repräsentieren. Schließlich hat er sich aber, rein optisch, der Aufgabe gestellt. Sachlich ist er wohl auch immer hochgelobt.
Mir geht es jetzt nicht nur um Frisuren oder Outfit. Selbst wenn sie gut drauf ist, macht sie immer den Eindruck, als wäre gerade was schreckliches passiert. Mir macht sie immer einen mürrischen Eindruck, aber sicherlich lässt sich das auch trainieren und das sollte sie schnell machen. Mir fehlt bei ihr einfach auch Sympathie, die kommt mir nicht sympatisch vor. Aber sollte ein Landesvertreter nicht weltoffen, sympathisch und herzlich sein… braucht man evtl. bei Staatsbesuchen.

spricht dafür - so viel übrigens zum Thema Tratsch.) Wird also
ihre Privatleben voraussichtlich stärker zum Thema, als es bei
Schröder oder Stoiber der Fall wäre?

Das denke ich auf jedenfall, da es zumindest auch für die anderen Parteien Sinn macht, das Thema darauf zu lenken.

Wird sie voraussichtlich „Frauenthemen“ (also z.B.
Ganztagsschulen und Niedriglohnklassen) anders angehen als
ein männlicher Kanzler?

Das glaube ich nicht, denn wer ganz oben ist, vergisst schnell wie das ist. Dort verliert man schnell die Bodenhaftung. Interessant sind Themen, die Wählerstimmen verheissen. Es gibt ja auch jetzt Frauen ganz oben, zwar nicht als Kanzler, aber die haben die Themen ja auch nicht so wünschenswert angepackt, warum sollte es ausgerechnet Angela machen.

Ich weiss übrigens, dass keiner hier hellsehen kann, aber mich
interessieren die Einschätzungen. Ob Merkel die „richtige
Politik“ vertritt sollten wir dagegen besser im passenden
Politkforum diskutieren. Obwohl es sicher bei den Antworten
interessant sein könnte, wie die einzelnen Antworter politisch
stehen (so als Einschätzung).

Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Deutschland ist noch nicht soweit und ich kann mir vorstellen, dass viele deshalb ihre Stimme verweigern. Ist aber jetzt nur ne Vermutung.
Es sei denn, die Deutschen hätten so die Schnauze voll, dass sie alles wählen, hauptsache anders.

Ich fände es generell toll, eine Frau als Kanzler. Und jetzt ohne Aussage über die politische Richtung… wenn Frau Merkel ein Personaltraining macht (was die anderen ja auch alle machen) kann sie sicherlich sympatischer rüber kommen. Nicht so den Eindruck, als ob gerade ihr Käsekuchen zusammengefallen wäre.

Meine persönliche Meinung, ohne die vorigen Postings gelesen zu haben.

Grüße

Sarah

Hallo,

habe jetzt fast alle Beiträge gelesen und mir so meine Gedanken gemacht. Ich glaube nicht, dass eine Frau an sich das Problem in diesem Amt darstellt, allerdings könnte Angela ein Problem sein.

Angefangen beim Aussehen (auch, wenn Sie sich wirklich gemausert hat) über die schon erwähnte Mimik finde ich kritisierenswert, dass Ihr in meinen Augen etwas fehlt wie Authentizität oder eine ganz klare eigene politische/gesellschaftliche Meinung (das könnte das generelle Problem aller Parteiensein)

Ich schließe mich in Bezug auf die Themenwahl meinen Vorrednern an. Warum sollte Angela andere Themen ansprechen, als ihre Vorgänger und auf einmal Familien- und Frauenpolitik in den Vordergrund rücken? In der Wirtschaft werden Unternehmen auch nicht „weiblicher und freundlicher“ , nur weil auf einmal Frauen in den Führungsebenen sitzen. Wenn man dort bestehen will, bleibt einem derzeit leider noch nichts anderes übrig, als ebenfalls die Ellenbogen auszuklappen. Glaube nicht, dass es Angela da anders ergeht, auch, wenn sie vielleicht manchmal andere Vorstellungen hat.

Was ich mir wünschen würde, wäre eine Art jährliches Pflichtpraktikum für Politiker im realen Leben. Einmal im Jahr für zwei-drei Monate mit nem „normalen“ Gehalt leben, die Probleme von Familien, Behinderten, Sozialhilfeempfängern, Handwerksbetrieben, Existenzgründern etc. mitmachen, um mal wieder einen Bezug zur Basis zu bekommen.

Ich selbst bin freiberuflich als Unternehmensberaterin tätig und verfolge mit Spannung unsere Familienpolitik… Bis jetzt fühle ich mich noch nicht angesprochen und sehe meine Probleme nicht gelöst und glaube auch nicht, dass Angela etwas ändern kann/wird.