Hallo,
Also nochmal, diesmal auch von mir: Was z.B. könnte Merkel
Deiner Meinung nach sonst noch in der Öffentlichkeit anziehen?
einen Rock bzw. ein Kostüm?
Beste Grüße
=^…^=
*niemithose*
Hallo,
Also nochmal, diesmal auch von mir: Was z.B. könnte Merkel
Deiner Meinung nach sonst noch in der Öffentlichkeit anziehen?
einen Rock bzw. ein Kostüm?
Beste Grüße
=^…^=
*niemithose*
Hallo,
einen Rock bzw. ein Kostüm?
Zu einem Rock (der für mich ein Kostüm einschliesst) waren die Nachteile bereits benannt. Auch ich halte die genannten Nachteile für so schwerwiegend, dass Röcke aus rein praktischen Erwägungen ganz weit hinten rangieren.
Wenn es nur darum geht, ist somit die Ursprungsfrage beantwortet: Hosenanzüge sind keine Anpasssung an wie auch immer geartete männlich Verhaltensweise, sondern einfach praktischer und angenehmer.
Viele Grüsse, Walkuerax
Hallo,
Röcke werden nur von Leuten für unpraktisch gehalten, die keine tragen … ;o)
Wie dem aber auch sei - das Entscheidende an der ganzen Sache ist aber imho nicht das tatsächlich getragene Kleidungsstück, sondern die Tatsache, dass bei Frauen in der Politik das Thema Kleidung und Aussehen immer wieder gerne aufgegriffen wird, bei Männern hingegen nicht (schwarz gefärbte Ausnahmen bestätigen die Regel *g*).
Beste Grüße
=^…^=
hi,
stellen die Hosenanzüge von Angela Merkel eine Anpassung an
männliche Bekleidungsformen dar?
nein. eher die versuchte anpassung ihrer figur an textilien überhaupt.
dass man überhaupt die frage nach der bevorzugten kleidung der nachweislich nicht in der modebranche tätigen kanzlerin diskutiert, ist ein armutszeugnis.
oder hat jemals jemand ein wort über schröders oder kohls outfit verloren?
gruß
ann
Hallo Ann,
oder hat jemals jemand ein wort über schröders oder kohls
outfit verloren?
Schröder ist die Ausnahme von der Regel - ihm wurde mitunter negativ angerechnet, dass er sich bevorzugt in einschlägig bekannte Modetextilien gewandet hat. Und vergessen wir auch nicht die Diskussion um sein keinesfalls gefärbtes Haupthaar …
Ansonsten ist aber nur bei Frauen ihre Kleidung, Frisur, was auch immer ein Thema - und ich habe den Verdacht, dass frau es da im Zweifelsfall gar nicht richtig machen kann!
Modische Grüße
=^…^=
hi grinsekatze,
Schröder ist die Ausnahme von der Regel - ihm wurde mitunter
negativ angerechnet, dass er sich bevorzugt in einschlägig
bekannte Modetextilien gewandet hat. Und vergessen wir auch
nicht die Diskussion um sein keinesfalls gefärbtes Haupthaar
da muss ich dir recht geben.
… und ich habe den Verdacht, dass frau es
da im Zweifelsfall gar nicht richtig machen kann!
auch hier. man denke nur an ihr dekolleté in der osloer oper.
gruß
ann
Hallo,
was Praktikabilität von Röcken anbetrifft, so bleibe ich bei meinem Urteil. Wenn es sich nicht um einen weiten Glockenrock handelt, sondern etwas knielanges, dann hat frau echt Probleme, wenn sie sich hinsetzt und der Blick irgendwo von vorne (oder gar bei einer Tribüne von vorne unten kommt).
Ansonsten hat Walkürax sehr genau beschrieben, was mir auch durch den Kopf geht.
Wie dem aber auch sei - das Entscheidende an der ganzen Sache
ist aber imho nicht das tatsächlich getragene Kleidungsstück,
sondern die Tatsache, dass bei Frauen in der Politik das Thema
Kleidung und Aussehen immer wieder gerne aufgegriffen wird,
bei Männern hingegen nicht (schwarz gefärbte Ausnahmen
bestätigen die Regel *g*).
Ja, natürlich hast du recht. Aber die Frage kommt natürlich AUCH auf, weil es für Frauen theoretisch mehr Möglichkeiten gibt, sich zu kleiden, als für Männer.
Gruß
Elke
Hallo,
Röcke werden nur von Leuten für unpraktisch gehalten, die
keine tragen … ;o)
Klar, macht ja auch irgendwie Sinn. Wobei ich die Logik andersherum ausdruecken wuerde: Leute, für die Röcke unpraktisch sind, tragen sie eher nicht.
Das hängt sicher auch vom Tagesablauf ab: Eine ältere Dame, die sich ohnehin angewöhnt hat, ihre privaten Dinge in der Handtasche mitzuschleppen (was ich auch für keine gute Wahl halte, aber das muss jede selbst wissen) sieht vielelicht nicht so das Problem der fehlenden Rocktaschen.
Eine Hausfrau, die nur ein kleines Portemonnaie unterbringen muss, weil bei ihr zuhause immer jemand ist, so dass sie keinen Schlusselbund mitnimmt, vielleicht auch nicht.
Eine ältere Frau vom ländlichen Raum, bei der Laufmaschen noch keine Katastrophe sind und rasierte Beine noch nicht zu ihrer Generation gehören, sieht nicht das Problem der sichtbaren Beine. Und trägt vielelicht ausserdem Röcke aus eher derben Stoffen und einfachem Schnitt, die nicht so leicht verrutschen.
Eine Frau, die immer mit dem Auto unterwegs ist, sieht nicht das Problem der Kälte.
Aber wenn man in der Grossstadt meistens (auch bei schlechtem Wetter) mit dem Rad zur Arbeit fährt, dabei halbwegs modisch ausssehen soll, eine Brieftasche mit 2 Kredit-, einer Kopier- und einer Identitätskarte (bei deren Verlust ungefähr der Weltuntergang angedroht wurde), diversen anderen Ausweispapieren und einen Schlüsselbund für 2 Wohnungen, 1 Institut, 1 Auto und 1 Fahrrad (die sie alle am Körper tragend in verschiessbaren Hosen-, Blazer-, etc.-Taschen unterbringen will bzw. muss) und weder die Zeit noch die Lust hat, sich täglich um 6 Uhr die Beine zu rasieren, Socken tragen muss weil sie Schweissfuesse hat, sieht das eben etwas anders aus.
Wie dem aber auch sei - das Entscheidende an der ganzen Sache
ist aber imho nicht das tatsächlich getragene Kleidungsstück,
sondern die Tatsache, dass bei Frauen in der Politik das Thema
Kleidung und Aussehen immer wieder gerne aufgegriffen wird,
bei Männern hingegen nicht (schwarz gefärbte Ausnahmen
bestätigen die Regel *g*).
Nicht nur in der Politik. Jede Frau, die nie einen Rock anzieht, wird das hin und wieder gefragt. Aber stossen wir auf Deine bemerkung an: jede wie sie will und reden wir nicht weiter drüber.
Mit vielen Gruessen,
Walkuerax
Hallo Ann,
stellen die Hosenanzüge von Angela Merkel eine Anpassung an
männliche Bekleidungsformen dar?nein. eher die versuchte anpassung ihrer figur an textilien
überhaupt.
dass man überhaupt die frage nach der bevorzugten kleidung der
nachweislich nicht in der modebranche tätigen kanzlerin
diskutiert, ist ein armutszeugnis.
oder hat jemals jemand ein wort über schröders oder kohls
outfit verloren?
Ich bin Dir ja so dankbar. Das faßt genau das zusammen, was ich gedacht habe beim lesen der Frage. Und ich denke, solange wir unter „Gender Studies“ (gibt es wirklich kein deutsches Wort dafür? seufz!) über solche grenzdebilen Komplettbanalitäten nachdenken, kann es uns nicht schlecht gehen.
Beste Grüße
Avera
Hallo, Candide
stellen die Hosenanzüge von Angela Merkel eine Anpassung an
männliche Bekleidungsformen dar?
Ich meine, man kann diese Frage nicht sinnvoll beantworten,
wenn man isoliert Frau Merkel und den Hosenanzug betrachtet.
Die Dinge sind komplexerer Natur.
Einverstanden. Frau Merkels Imagewandel, der einherging mit ihrem, inzwischen, „fast ausschliesslichen Tragen von Hosenanzügen“, stand mir allerdings am deutlichsten vor Augen.
Es ist heute wohl weitgehender Standard geworden (Ausnahmen
betätigen ja bekanntlich die Regel), dass Frauen in
politischen oder ökonomischen Machtpositionen sich in
Hosenanzügen präsentieren, zumindest dann, wenn sie nicht
gerade auf Veranstaltungen ihre „Mütterlichkeit“ herauskehren
wollen (Frau Palin als jüngstes Beispiel) um eine bestimmte
konservative Klientel zu bedienen. Für diese Klientel
innerhalb des bürgerlichen Lagers steht Frau Merkel aber ja
sowieso nicht.
Wie erklärst du dir Merkels „Brustbekennung“ (fast hätte ich "Brustoffensive geschrieben) in Oslo?
Insofern empfinde ich Frau Merkels Kleidung durchaus als
Anpassung - an die Bekleidungsformen der Macht nämlich.
Du hast Recht! Das wäre vermutlich eine bessere Threadüberschrift gewesen.
http://www.zeit.de/2006/38/Mode-M-chtige-Frauen?page…
interessanteste Passage aus meine Sicht:
Heute sind Frauen an der Macht immerhin weitgehend
akzeptiert. Das Paradox: Auch daraus erwächst die Erwartung,
dass sie wieder ihre Geschlechtlichkeit betonen. Wie sagt es
von Griesheim, die alte Norm als neue Freiheit deutend? »Es
ist kein Widerspruch mehr, sich schön und sinnlich zu kleiden
und trotzdem eine ernst zu nehmende Politikerin zu sein.«
Tatsächlich können Politikerinnen froh sein, dass sie nicht
mehr aussehen müssen wie die deutschen Familienministerinnen
bis in die achtziger Jahre, als die Prüderie nur
Kurzhaarschnitte zuzulassen schien. Die Frage ist aber: Dürfen
sie noch so aussehen? Die Antwort lautet vermutlich: Nein.
Rita Süssmuth als Kanzlerin wäre heute wohl nicht mehr
weiblich genug – wie, vor ihrer Veränderung, eine Angela
Merkel.
Ein interessanter Artikel!
Ich suche schon seit längerem nach einer Antwort auf die Frage: warum ein Anzug bei Frauen „Hosenanzug“ genannt wird.
Hast du eine Idee dazu?
Lieben Gruß
karin
Hallo, Walkuerax
(…) das Problem der fehlenden Rocktaschen.
ich trage immer Rucksäcke (es gibt auch kleine schicke, schöne Rucksäcke).
Eine ältere Frau vom ländlichen Raum, bei der Laufmaschen noch
keine Katastrophe sind und rasierte Beine noch nicht zu ihrer
Generation gehören, sieht nicht das Problem der sichtbaren
Beine. Und trägt vielelicht ausserdem Röcke aus eher derben
Stoffen und einfachem Schnitt, die nicht so leicht
verrutschen.
Ich habe schon immer Socken zu Röcken getragen. Röcke verrutschen, wenn man Nylons darunter trägt. Die Beine rasiere ich mir auch nicht (warum sollte ich?).
Eine Frau, die immer mit dem Auto unterwegs ist, sieht nicht
das Problem der Kälte.
Okay. Fahrradfahren ist mit einem langen Rock ziemlich unpraktisch.Wenn man aber einen kurzen Rock oder ein langes Oberteil und Leggings mit Socken (Ton in Ton) anzieht, dann ist das kein Problem.
Im übrigen, wieviele Frauen mit Hosenanzügen, hast du schon radelnd gesehen?
Gruß
karin
Liebe Karin!
Es ist heute wohl weitgehender Standard geworden (Ausnahmen
betätigen ja bekanntlich die Regel), dass Frauen in
politischen oder ökonomischen Machtpositionen sich in
Hosenanzügen präsentieren, zumindest dann, wenn sie nicht
gerade auf Veranstaltungen ihre „Mütterlichkeit“ herauskehren
wollen (Frau Palin als jüngstes Beispiel) um eine bestimmte
konservative Klientel zu bedienen. Für diese Klientel
innerhalb des bürgerlichen Lagers steht Frau Merkel aber ja
sowieso nicht.Wie erklärst du dir Merkels „Brustbekennung“ (fast hätte ich
"Brustoffensive geschrieben) in Oslo?
Ich erkläre es mir am liebsten mit der rhetorischen Frage der Daily Mail:
Are these boobs weapons of mass distraction? *smile*
(gemeint war: Ablenkung von Sachthemen)
Ernsthafter schließe ich mich der These aus dem verlinkten Artikel an: Jetzt, da die Anpassung der Frauen der Macht an den männlichen Bekleidungsstil durchgesetzt ist, kommt es zu einer Art „Informalisierung“ dieser Anpassung, und es muss auf dieser Basis, also nicht als wirkliche Umkehrung dieser historisch erfolgten Anpassung, nun auch noch Weiblichkeit betont werden, z.B. eben bei solche Anlässen wie dem in Oslo, die außerhalb des politischen Alltagsgeschehens liegen.
Bei dieser Gelegenheit noch ein paar Worte in Reaktion auf andere Thread-Beiträge:
Es ist richtig, dass es bei dieser Frage nicht eine einfache Antwort geben kann, und die Gegenfrage, was solle eine Frau wie Frau Merkel sonst anziehen, ist nicht unberechtigt, auch wenn sie der Anpassungs-These nun aber auch nicht gerade widerspricht.
Aber unstrittig düfte doch sein, dass sich ganz allein die Bekleidungsformen von Politiker_innen_ in den letzten 40 Jahren entscheidend verändert haben, und dass sich auch in den letzten 15 Jahren wiederum nur die Bekleidungsformen von Politiker_innen_ veränderten, wenn auch wieder eher hin zur Betonung von mehr Weiblichkeit, aber nicht zur traditionellen Weiblichkeit, sondern eher zu solchen Kostümen wie Frau Rice sie gern trägt, deren ganzes Auftreten für mich aber dennoch (oder deshalb?) alles andere als weiblich wirkt, zumindest sicher nicht als traditionell weiblich.
Es ist also nur das weibliche Geschlecht, das in Bekleidungsformen von Politikern stilisiert wird, und dessen Stilisierung auch in der medialen Öffentlichkeit eingefordert wird. Merkel musste sich vom „grauen Sack Asche“ zu einer einigermaßen attraktiven Frau wandeln, gut, zu einer Frau, das ist keine direkte Anpassung an männliche Bekleidungsformen, aber es ist ganz genauso die Stilisierung des Geschlechts, und stilisiert wird nur das weibliche.
Ein ebenso langweilig und geschlechtslos wirkender männlicher Politiker wie Herr Stoiber musste als Kanzlerkandidat ja auch nicht in die Muckibude und zum Verhaltenstraining um erst mal dem Bild eines wirklich männlichen Mannes zu entsprechen …
(Interessant übrigens, dass die Stilisierung des männlichen Geschlechts aber inzwischen durchaus zunimmt, am besten wohl erkennbar bei den Vertretern einer neo-faschistischen Machismo-Politik wie Putin, Haider, Berlusconi, die allesamt klar erkennbar Männlichkeits-Sterotype stilisieren, wenn auch logischerweise nicht so sehr mit der Kleidung. Man denke hier nur an die unzähligen Putin-Fotos beim Fischen mit nacktem Oberkörper in Militärhosen.)
Ich suche schon seit längerem nach einer Antwort auf die
Frage: warum ein Anzug bei Frauen „Hosenanzug“ genannt wird.
Hast du eine Idee dazu?
Nö, leider nicht.
_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _
Hallo, Avera
(…) grenzdebilen Komplettbanalitäten (…)
wenn die eigenen Artikel mit solchen Attributen ausgestattet werden, dann fällt es einem doch gleich leichter, zu antworten.
Schlimmer kann es ja nicht kommen
Danke!
Gruß
karin
Es scheint nix Wichtigeres zu geben
Hallo!
dass man überhaupt die frage nach der bevorzugten kleidung der
nachweislich nicht in der modebranche tätigen kanzlerin
diskutiert, ist ein armutszeugnis.
oder hat jemals jemand ein wort über schröders oder kohls
outfit verloren?
Ab und an: durchaus. Aber das fand ich genauso unangebracht.
Trüge sie Rock, hieße es: Sie macht auf Weibchenschema. Trägt sie Hose, heißt es: Sie macht auf männlich.
Wie wär’s mit Hosenrock ?
Grüße
kernig
fast nur Hosenträgerin…
Hallo Ann,
stellen die Hosenanzüge von Angela Merkel eine Anpassung an
männliche Bekleidungsformen dar?nein. eher die versuchte anpassung ihrer figur an textilien
überhaupt.oder hat jemals jemand ein wort über schröders oder kohls
outfit verloren?
Outfit nicht, aber Kohls jährliche Abnehmeaktionen in Österreich waren schon ein Thema.
Gruß, Karin
Hallo, Candide
Ernsthafter schließe ich mich der These aus dem verlinkten
Artikel an: Jetzt, da die Anpassung der Frauen der Macht an
den männlichen Bekleidungsstil durchgesetzt ist, kommt es zu
einer Art „Informalisierung“
(zum Begriff „Informalisierung“:
„Auflösung strenger Verhaltensregeln, mit der Folge größerer Freiheit, aber auch größerer Unsicherheit.“
http://www.socioweb.de/lexikon/lex_soz/f_j/informas.htm)
dieser Anpassung, und es muss
auf dieser Basis, also nicht als wirkliche
Umkehrung dieser historisch erfolgten Anpassung, nun auch noch
Weiblichkeit betont werden, z.B. eben bei solche Anlässen wie
dem in Oslo, die außerhalb des politischen Alltagsgeschehens
liegen.
Ich interpretiere Das so, dass Frau Merkel auch als Frau wahrgenommen werden soll.
(Welche Reformen hat Frau Merkel eigentlich, in ihrer Zeit als Bundeskanzlerin - für die Frauen - durchgesetzt?
Ich schreibe klein, weil es ein Thema für die Innenpolitik wäre)
Aber unstrittig düfte doch sein, dass sich ganz allein die
Bekleidungsformen von Politiker_innen_ in den
letzten 40 Jahren entscheidend verändert haben, und dass sich
auch in den letzten 15 Jahren wiederum nur die
Bekleidungsformen von Politiker_innen_
veränderten, wenn auch wieder eher hin zur Betonung von mehr
Weiblichkeit, aber nicht zur traditionellen Weiblichkeit,
sondern eher zu solchen Kostümen wie Frau Rice sie gern trägt,
deren ganzes Auftreten für mich aber dennoch (oder deshalb?)
alles andere als weiblich wirkt, zumindest sicher nicht als
traditionell weiblich.
Ich finde nicht, dass Politikerinnen sich heute weiblicher kleiden. Ich sehe eigentlich eher eine vermehrte Anpassung an männliche Bekleidungsformen. Allerdings nehme ich auch eine vermehrte Tolerierung dieser Bekleidungsformen, durch die Bevölkerung wahr.
(…) stilisiert wird nur das weibliche.
(Interessant übrigens, dass die Stilisierung des männlichen
Geschlechts aber inzwischen durchaus zunimmt, am besten wohl
erkennbar bei den Vertretern einer neo-faschistischen
Machismo-Politik wie Putin, Haider, Berlusconi, die allesamt
klar erkennbar Männlichkeits-Sterotype stilisieren, wenn auch
logischerweise nicht so sehr mit der Kleidung. Man denke hier
nur an die unzähligen Putin-Fotos beim Fischen mit nacktem
Oberkörper in Militärhosen.)
Steht bei der inszenierten Selbstdarstellung von Putin und Berlusconi (über Haider weiss ich zuwenig) nicht eher die Vermittlung von „Vitalität“ im Vordergrund?
Ich suche schon seit längerem nach einer Antwort auf die
Frage: warum ein Anzug bei Frauen „Hosenanzug“ genannt wird.
Hast du eine Idee dazu?Nö, leider nicht.
Schade.
Gruß
karin
Liebe Karin!
einer Art „Informalisierung“
(zum Begriff „Informalisierung“:
„Auflösung strenger Verhaltensregeln, mit der Folge größerer
Freiheit, aber auch größerer Unsicherheit.“
http://www.socioweb.de/lexikon/lex_soz/f_j/informas.htm)
Der Begriff ist nicht so wichtig, mir fiel nur in diesem Moment kein besserer ein.
Ich dachte ihn im Sinne von Cas Wouters’ Informalisierungsthese:
http://www.agi-imc.de/intelligentSEARCH.nsf/alldocs/…
wohl weil der von mir oben verlinkte Zeit-Artikel ähnlich argumentiert wie er.
Der Begriff lässt sich vielleicht so am besten definieren:
Veränderung von Verhaltensstandards
auf dieser Basis, also nicht als wirkliche
Umkehrung dieser historisch erfolgten Anpassung,
sondern eher noch als deren Vertiefung, weil die
Augenscheinlichkeit der Anpassung, der Zwang dazu,
wegfällt.
Aber unstrittig düfte doch sein, dass sich ganz allein die
Bekleidungsformen von Politiker_innen_ in den
letzten 40 Jahren entscheidend verändert haben, und dass sich
auch in den letzten 15 Jahren wiederum nur die
Bekleidungsformen von Politiker_innen_
veränderten, wenn auch wieder eher hin zur Betonung von mehr
Weiblichkeit, aber nicht zur traditionellen Weiblichkeit,
sondern eher zu solchen Kostümen wie Frau Rice sie gern trägt,
deren ganzes Auftreten für mich aber dennoch (oder deshalb?)
alles andere als weiblich wirkt, zumindest sicher nicht als
traditionell weiblich.Ich finde nicht, dass Politikerinnen sich heute weiblicher
kleiden. Ich sehe eigentlich eher eine vermehrte Anpassung an
männliche Bekleidungsformen.
Du hast vermutlich recht mit dieser Aussage. Ich rudere zurück, und behaupte stattdessen etwas eingeschränkter, dass wir heute Politikerinnen in Inszenierungen von Weiblichkeit erleben können, die ich mir in den 80ern nicht hätte so akzentuiert vorstellen können. Mir fallen ein:
Vielleicht überschätze ich das alles nur, und meine Erinnerung trügt, aber diese offensive Betonung ihrer Weiblichkeit durch Politikerinnen erscheint mir recht neu.
(Interessant übrigens, dass die Stilisierung des männlichen
Geschlechts aber inzwischen durchaus zunimmt, am besten wohl
erkennbar bei den Vertretern einer neo-faschistischen
Machismo-Politik wie Putin, Haider, Berlusconi, die allesamt
klar erkennbar Männlichkeits-Sterotype stilisieren, wenn auch
logischerweise nicht so sehr mit der Kleidung. Man denke hier
nur an die unzähligen Putin-Fotos beim Fischen mit nacktem
Oberkörper in Militärhosen.)Steht bei der inszenierten Selbstdarstellung von Putin und
Berlusconi (über Haider weiss ich zuwenig) nicht eher die
Vermittlung von „Vitalität“ im Vordergrund?
Nein, ich finde, wenn schon Vitalität, dann ist es eine Form, die Virilität vermitteln soll.
Da das nun nicht mehr so ganz Thema dieses Threads ist, nur ein Link, wie ich das in etwa meinte:
http://www.cicero.de/97.php?ress_id=1&item=2587
oder zu Herrn Haider:
http://www.querelles-net.de/2004-14/text14gaertner.s…
_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _
Hallo,
Ich suche schon seit längerem nach einer Antwort auf die
Frage: warum ein Anzug bei Frauen „Hosenanzug“ genannt wird.
Hast du eine Idee dazu?
Um ihn
Gruß
Elke
Hallo,
Ich suche schon seit längerem nach einer Antwort auf die
Frage: warum ein Anzug bei Frauen „Hosenanzug“ genannt wird.Um ihn
- von einem Kostüm (Anzugsjacke mit Rock)
und- von einem männlich geschnittenen Anzug
zu unterscheiden.
warum nennt man die weibliche Version von männlichen Hosenanzügen dann nicht einfach „Damenanzug“?
Gruß
karin
Hallo,
warum nennt man die weibliche Version von männlichen
Hosenanzügen dann nicht einfach „Damenanzug“?
Weil es sich dann nicht unbedingt von einem Kostüm unterscheiden würde.
Und weil es doof klingt.
Dieses letzte ist nicht so simpel wie es scheint. Oft gibt es bei der Einführung neuer Dinge verschiedene Ausdrücke. Es hat ja nicht ein Einzelner den Hosenanzug erfunden und darauf ein Patent mit Namenssicherung angemeldet, sondern es ist eine Entwicklung. So mag der Ausdruck Damenanzug durchaus existiert haben, aber Hosenanzug hat sich durchgesetzt. Du kommst hier in den Bereich der Sprachentwicklung.
Warum nennen wir das, was früher ein „Wimmerl“ war, heute eine „Bodybag“ (obwohl das im Englischen Leichensack heißt)?
Warum hat sich Handy für ein „mobile phone“ durchgesetzt?
Warum sagen wir „Computer“ und nicht „Rechner“?
Warum Tempo und nicht Papiertaschentuch (und die Amerikaner nennen es Kleenex)?
Gruß
Elke