Ich gar nicht. Denn sie haben die selbe Ursache. Und sie haben das selbe Ergebnis.
Sie Töten aus niederen Gründen wie Hass, Rache, Vergeltung. Und am Ende haben Menschen Menschen getötet.
Lediglich die Methode unterscheidet sich. Die einen stehen ihren Opfern Auge in Auge gegenüber, wenn sie alles töten, was ihnen vor den Lauf oder in die Schlagdistanz ihrer Waffen kommt, ungeachtet des Geschlechts, des Alters und der Möglichkeiten zur Gegenwehr. Zur Sicherheit brennen sie anschließend alles nieder, falls sie etwas übersehen haben. Die anderen töten mechanisiert aus größerer Entfernung, nehmen Kollateralschäden und Folgeschäden billigend hin.
Es ist für mich ein Zeichen der Perversion der modernen Gesellschaft, das wir das eine als abscheuliches Massaker bezeichnen, das andere als präzisen militärischen Eingriff goutieren.
Denn wie geschrieben: das Ergebnis ist das selbe: Menschen haben anderen Menschen das Leben genommen.
Und ja, ich halte Hass, Rache und und den Wunsch nach Vergeltung für niedere Beweggründe der Tötung von Menschen. Mir fällt gar kein guter Grund ein, warum ein Mensch einen anderen Töten sollte. Sollte sich bei einem tödlichen Angriff, der Angegriffene mit letalem Ausgang für den Angreifer wehren, könnte ich diese Wegnahme des Lebens noch akzeptieren.
Doch das ist nicht das, was Israel im Gaza-Streifen macht. Zu einem beträchtlichen Teil wehren sie sich nicht gegen aktuelle Angriffe. Sie nehmen Rache, in dem sie vermutliche Gebäude, Lager und Stellungen der Hamas zu zerstören.
Ohne Frage ist der Angriff der Hamas beispiellos. Der Vergeltungsangriff von Israel war erwartbar, ist aber ebenso menschenverachtend und rücksichtslos.
Und ich fürchte, er wird nicht viel bringen. Sie werden mit Luftangriffen die Infrastruktur nicht genügend zerstören können, nicht alle potentiellen Angreifer töten können und die Willen der Palestinensern nicht brechen können. Man hat ein Volk noch nie mit Gewalt, Unterdrückung und Repressalien für sich einnehmen können.