Klar, die KSK werden für so etwas geschult, wobei die allerdings deutlich robuster vorgehen als z.b. die GSG 9 die eher auf urbane Gebiete spezialisiert sind
„The report left readers with an incorrect impression about what was known and how credible the account was.“
Der ganze Text liest sich übrigens glaubwürdiger als bspw. das, was vom Deutschlandfunk veröffentlicht wurde. Da ließ sich ja der leitende Nachrichtenredakteur sogar in einem Redebeitrag zu der Aussage hinreißen, dass die Hamas natürlich auch eine journalistische Quelle sein könne. Kommentar - Auch die Hamas ist eine Quelle (deutschlandfunk.de)
Bemerkenswert halt ist die fehlende Feststellung, dass sich die IDF und die Hamas in ihrer Glaubwürdigkeit per se erheblich unterscheiden. Und abschließend erklärt man sich dann halt noch zum Opfer, anstatt klar zu benennen, worin denn genau der Fehler bestand - nämlich in der fehlenden Einordnung.
@Penegrin
eine Frage an Dich als Experte: Wenn die Vereinten Nationen damals für einen Palästinenschen Staat gestimmt hätten, würde es diesen Krieg trotzdem geben? Ich denke, dann wären die isralischen Siedlungen im Westjordanland gar nicht erst entstanden.
Grüßle Irma
Ich darf mal eben in einer Kurzfassung antworten, hoffe ich: die Vereinten Nationen waren nie das Problem. Es gab in den letzten 80 Jahren diverse Vorschläge für Zwei-Staaten-Lösungen und die meisten (wenn nicht alle) wurden letztlich von palästinensischer Seite abgelehnt.
Ich weiß jetzt nicht genau, auf welchen Zeitpunkt du anspielst. Die UN hatte ja bereits 1947 einen Teilungsplan, der zwei Staaten auf dem britischen Mandat vorgesehen hätte:
Von den Juden wäre der Plan akzeptiert worden, aber die arabischen UN Mitglieder waren dagegen. Hauptsächlich deswegen, weil man keinen jüdischen Staat wollte und man wohl insgeheim der Meinung war, dass man mit den Juden nach dem Abzug des Westens kurzen Prozess machen würde.
Das britische Mandat endete am 14. Mai 1948 und am 15. Mai griff eine arabische Allianz (hauptsächlich Ägypten, Jordanien und Syrien) den neuen israelischen Staat an.
100% des Gazastreifen und bis zu 97% des Westjordanland plus eine Bahnverbindung
Abbruch aller israelischer Siedlungen auf dem palästinensischen Gebiet
Ostjerusalem als Hauptstadt
Verwaltungshoheit über den Tempelberg
ein massives Hilfsprogramm für den neuen Staat
Selbst der damalige saudische Botschafter in den USA sagte zu dem Vorschlag, dass es ein Verbrechen wäre, ihn abzulehnen. Arafat machte aber genau das und Ehud Barak verlor die nächste Wahl gegen Ariel Sharon. Die rechten Hardliner in Israel waren dann an der Macht. Unter Olmert gab es dann noch einen Versuch, aber dann kam Netanjahu.
Hätte es 2000 eine Staatsgründung gegeben, wären die Chance für einen Frieden in der Region sicher deutlich besser. Womöglich hätte man den Wahlsieg der Hamas und die Übernahme des Gazastreifen verhindern können. Israel war in den letzten Jahren sehr erfolgreich damit, diplomatische Beziehungen zu arabischen Staaten zu verbessern. Vor allem der gemeinsame Feind Iran hat hier einiges dazu beigetragen. Spätestens seit dem 7. Oktober sind aber alle diplomatischen Bemühungen auf Eis gelegt und man darf gespannt sein, ob und wie es hier weitergeht.
Danke lieber @Penegrin für die ausführlichen Erklärungen. Ich war zwar vor ein paar Jahren in Israel und auch im Westjordanland, habe mich aber nicht für die Politik interessiert, sondern für die Sehenswürdigkeiten.
Lieben Gruß
Aha. Jetzt muss also schon ein anonymer Twitteraccount mit nicht mal 3000 Follower als einzige Quelle herhalten.
Aber bitte: Selbst wenn er Recht hätte, wäre es ein Unfall gewesen. Das würde dann ja wohl auch Israel entlasten, oder?
Es ist physikalisch unmöglich, dass bei einem Einschlag einer Rakete oder Bombe keine Teile zurückbleiben. Im Gegenteil ist die Splitterbildung gewollt und Teil der Funktionsweise dieser Waffen.
Eine Tamir ist über drei Meter lang und ca. 90kg schwer:
Die löst sich nicht einfach so in Luft auf, das lässt ihre Bauweise nicht zu:
Der Sprengkopf sitzt nämlich nicht im Kopf der Rakete, sondern im Mittelteil und die Schrappnellwirkung geht seitlich nach außen. Der Kopf und der Antriebsteil der Rakete bleiben davon weitgehend unberührt und es bleiben relativ große Trümmerteile übrig:
“The missile has dissolved like salt in the water,” said Ghazi Hamad, a senior Hamas official, in a phone interview. “It’s vaporized. Nothing is left.”
Wer so etwas sagt, lügt. Frag dich also mal, wieso er hier lügt.
Die sich selber von dem distanziert, was sie zunächst rausgehauen hat. Weil sie nämlich ungefiltert die Pressemitteilung der Hamas verbreitet hat, was man a) eh nicht macht und obwohl b) schon kurz danach klar war, dass sich der Vorfall völlig anders abgespielt hat.
Der gesamte Teil über die Tamir war meine inhaltliche Auseinandersetzung dazu. Wenn du einen Teil davon nicht verstehst, kannst du mich gerne fragen.
Dann zitier mal diesen Teil.
Meine Argumentation hat nichts mit den Israelis zu tun. Es ist physikalisch unmöglich, dass sich eine Bombe/Rakete nach einer Explosion in Luft auflöst. Zumindest in den umliegenden Gebäuden müssen Teile zu finden sein.
Penegrins Erläuterungen klingen schlüssig und fundiert.
Natürlich kann er sich trotzdem irren oder uns alle anlügen. Wenn du das denkst oder weißt, musst du dich aber schon mit seinen Argumenten auseinandersetzen und gute Gegenargumente nennen. Nur heiße Luft zählt nicht.
Das kann ich nicht. Ich bin nicht vor Ort gewesen. Was ich kann, ist die Berichte der Experten zu lesen. Ich habe das getan. Du nicht, er offensichtlich auch nicht.
Genauso wie er vor Monaten genaz genau wusste, wer Nordstream zerstöt hat (natürlich weiß er das immer noch, denn ein Ex-bundeskanzler ist schließlich keine seriöse Quelle), weiß er jetzt auch ganz genau, wer beim Krankenhaus der wirkliche Schuldige war.
Wenn du aufmerksam gelesen hättest, haben sie sich von den ersten Berichten distanziert - und gleichzeitig heraus gearbeitet, was ihr hier nicht wahrnehmen wollt: es ist nicht geklärt wer’s war.
Btw:
Auf https://nitter.net/FabioDeMasi#m kann man einen Auszug von einem Interview mit dem Chef des UN-Hilfswerk vor Ort lesen. Angesichts dessen kann man derartige Äußerungen:
Ganz klar ist jedenfalls, dass keine 500 Leute in einem von den Israelis angegriffenen Krankenhaus starben und das ist insofern so wichtig, als dass es ursprünglich nicht um die Explosion auf dem Parkplatz ging, sondern darum, dass Israel aktiv versucht, zivile Opfer zu vermeiden, während die Hamas a) die Zahl der zivilen Opfer übertreibt und b) diese durch Desinformation, Straßensperren und ähnliches erhöht.
Das kannst Du so nennen, was mich aber nur begrenzt interessiert. Die Stromleitungen zwischen Israel und Gaza waren ab dem Morgen des 7. Oktober außer Betrieb. Daran kann Israel nicht schuld sein. Israel ist auch nicht daran schuld, dass die Hamas die Wasserversorgung der eigenen Bevölkerung sabotiert und den eigentlich vorhandenen Treibstoff für ihre eigenen Zwecke missbraucht.
Noch ein kurzer Nachtrag: wenn man so großen Wert darauf legt, von Israel mit Wasser, Strom, Medikamenten und Lebensmitteln beliefert zu werden, wäre es vielleicht klug, einfach mal mit dem Beschuss von israelischen Wohnsiedlungen aufzuhören. Während in Deutschland einige Politiker und hier im Forum einige Moralexperten darüber beraten, was man der Hamas zur Stärkung von Kampfkraft und Moral zur Verfügung stellen sollte, beschießt die nämlich fröhlich weiter israelisches Territorium.
Ich bedauere jedes echte zivile Opfer, egal ob Jude oder Araber. Das heißt aber nicht, dass arabische Terroristen gezielt auf jüdische Zivilisten Jagd machen können, sich dann hinterher unter den Röcken ihrer Frauen und hinter Kindern verstecken und Zeter und Mordio schreien, wenn ihre Waffenlager und waffentechnische Infrastruktur angegriffen wird.
Israel hat vieles in den letzten 20 Jahren falsch gemacht, das war einfach die eigene Selbstüberschätzung. Die israelischen Regierungen in dieser Zeit trifft an der Situation im Nahen Osten einer erheblicher Teil der Schuld,
Aber nichts rechtfertigt das Vorgehen der HAMAS – übrigens auch in den Augen vieler anständiger Palästinenser.
Das ist doch Unsinn.
Deine Logik umgesetzt heißt: Geiselnehmer können Verbrechen begehen wie sie wollen und man darf nicht gegen sie vorgehen, weil sie andernfalls ihre Geiseln töten.
Das ist die unverblümte Aufforderung begeht ruhig Verbrechen und Massaker wir werden euch nicht zur Verantwortung ziehen.
Ein Persilschein für Verbrechen jeder, auch der übelsten, Art
Noch einmal: Israel warnt vor einzelnen Angriffen auf Gebäude mit SMS und „roof knocking“. Die Hamas verkauft diese Warnungen als Desinformationen und verhindert teilweise, dass die Menschen die Gebäude verlassen. Israel warnt vor Angriffen, kennzeichnet gefährdet und sichere Zonen und die Hamas bezeichnet die Informationen als Desinformationen und diejenigen, die sich danach richten, als Verräter und um ganz sicher zu gehen, dass möglichst wenige die gefährdeten Zonen verlassen, werden Straßensperren errichtet und Flüchtende in ihren Fahrzeugen in die Luft gesprengt.
Du kannst weiterhin der Ansicht sein, dass Israel die Partei ist, die Zivilisten gefährdet, aber diese Einschätzung teile ich nicht. Aus den aufgeführten Gründen, nicht weil ich pro-Israel eingestellt wäre oder anti-Palästinenser oder irgendeinem ~ismus anhänge.