Angst - die entscheidende Motivation im Islam?

Ich weiß das…

Erm. OK. Für mich sind Kündigung und Entlassung irgendwie das
gleiche. Aber wenn das tatsächlich mehr ist als Haarspalterei
ersetze bitte jedes Vorkommen des Wortes ‚Entlassung‘ durch
Kündigung.

Ja, es ist mehr als Haarspalterei, da ist ein krasser Unterschied. Und es war nicht das einzige falsche Wort, die einzige falsche Aussage von dir, von der du standfest behauptet hast „Ich weiß das eben“. Und ich habe nicht vor jede falsche Aussage von dir zu korrigieren und danach durch eine richtige zu ersetzen, überlege du lieber in Zukunft was du schreibst und wovon du behauptest dass du das weißt.

Ich bin zwar Atheist, aber derart undifferenziert auf religiöse Institutionen und die Religion an sich loszuballern - inklusive falscher Behauptungen wohlgemerkt - das geht mir gewaltig gegen den Strich.

*sauer*
fb

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Moin,

was hindert dich, einfach auf die Frage und die Textsammlung
des UP zu antworten? Zumal du einer der eh wenigen
Islam-Experten bist.

Zum Beispiel, dass man irgendwann einfach keinen Bock mehr hat, auf jede anhand irgendwelcher „Textstellen“ hingerotzte eigenwillige Interpretation, die letztendlich doch nur darauf abziehlt, die entsprechende Religion zu verunglimpfen, zu reagieren. Entsprechende Textstellen lassen sich übrigens in jeder beliebigen Religion finden.

Mir ist dafür auch zunehmend die Zeit zu schade und die hier regelmäßig mit großem Engagement auflaufenden Islam-Basher lassen sich davon auch nicht beeindrucken.

Gruß
M.

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Kleines Missverständnis… :smile:

…, aber die extreme Reduzierung
nur auf gesellschaftliche „Gesetze“ ist meiner Ansicht nach
falsch:

Ja, das ist mir schon klar, dass für viele, wenn nicht die meisten, dieser Eindruck aus meinen Kommentaren so entstehen wird.
Das liegt aber eben daran, dass sie so interpretiert werden, als ob auch ich eine jeweilige Fragestellung nur für sich isoliert betrachten würde.
Das ist aber nicht der Fall, vielmehr habe ich dabei immer „das Ganze“ im Blick und beleuchte dann das jeweilige Thema ebenso aus diesem Blick-Winkel. :smile:

Und auf die konkrete Frage bezogen - also „Angst“ -, steht für mich zu allererst der aktuelle Zustand in der Welt im Vordergrund und die Frage: warum geht es derart schizophren in allen Bereichen zu?
Und dann komme ich aber nicht darum herum, die Gesetzgebung dafür als ursächlich für diesen gar sonderbaren „Entwicklungsprozess“ (??) feststellen zu müssen.
Weil es doch ganz offensichtlich so ist!

Und den „Fehler“ daran wenigstens einmal erkannt, ergibt dann aber ein ganz anderes „Bild“, zu welcher Fragestellung auch immer, somit auch zum Aspekt „Angst“.

Allerdings, und darauf habe ich ja auch hier immer wieder hingewiesen, ist es ein aussichtsloses Unterfangen, einzelne Fragestellungen aus diesem ganzheitlichen Blickwinkel heraus und in konstruktiver Weise öffentlich diskutieren zu wollen, wenn schon der Rahmen, das Lay-out eines jeweiligen Forums so ausgelegt ist, dass kein Zusammenhang aller Bereiche mehr erkennbar (gemacht) wird, sondern die „Zerrissenheit“/„Abgrenzung“ bereits die Vorgabe für die Diskussion darstellt.
Natürlich in der „Tradition“ der „Wissenschaft“, die ja mit den unendlichen Einzeldisziplinen geradzu das „Vorbild“ dafür in der Praxis liefert und die ganzheitliche Herangehensweise schon dadurch verunmöglicht.
Wen wunderts, dass auch auf dieser Ebene alles nur immer weiter auseinander driftet, statt endlich zu einem „Abschlussbericht“ in der langen Geschichte ihrer „Entwicklung“ zu kommen. Wäre eigentlich auch längst überfällig. :smile:)

Einen solchen Rahmen gibt es aber leider noch nirgends. :smile:
Daher auch die ständigen „Missverständnisse“ :smile:, wenn einzelne Fragestellungen zusammenhanglos, also nur jeweils für sich isoliert diskutiert werden wollen bzw. werden müssen (Stichwort: „Moderator“/„Aufpasser“ :smile:)).

Grüße

Gert

Jetzt lass mal die Kirche um Dorf.

Der Unterschied zwischen Kündigung und Entlassung ist so marginal, dass es der Begriff für die meisten Menschen äquivalent ist. Gablers Wirtschaftslexikon geht sogar so weit, dass sie von Entlassung direkt auf Kündigung weiterleiten. In der Wikipedia finden sich Hinweise, dass eine Entlassung eine Sonderform der Kündigung ist, aber so richtig genau formulieren sie es auch nicht.

Wenn auch die ‚anderen falschen Aussagen‘ die ich angeblich gemacht habe, die gleiche Qualität haben, da kann ich durchaus mit leben.

Davon mal ganz abgesehen, war die Kernaussage in diesem Thread, dass die Kirche in Deutschland Sonderrechte genießt und das stimmt schlicht und wurde auch in all den Artikeln beispielsweise aus der Zeit oder der Süddeutschen mit genau diesen Worten bestätigt.

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Davon mal ganz abgesehen, war die Kernaussage in diesem
Thread, dass die Kirche in Deutschland Sonderrechte genießt
und das stimmt schlicht und wurde auch in all den Artikeln
beispielsweise aus der Zeit oder der Süddeutschen mit genau
diesen Worten bestätigt.

Und so, wie Sie es darstellen, erwecken Sie (gewollt?) den Eindruck, als gelte das für andere Organisationen nicht. Sie verzerren die Tatsachen.

Martinus

Nur lamentieren hilft wenig. Man muss was machen. Und da andere User auch was machen, bist eben nicht alleine. Daraus entsteht Krampf, Kampf, Leid und Lust :smile:

Und so, wie Sie es darstellen, erwecken Sie (gewollt?) den
Eindruck, als gelte das für andere Organisationen nicht. Sie
verzerren die Tatsachen.

Tatsächlich gilt das Gesetz auch NUR und AUSDRÜCKLICH für Religionsgemeinschaften. Während ich mit AGG §8 (das wäre das mit dem Dachdecker) kein Problem habe, finde ich AGG §9 durchaus problematisch.

http://www.gesetze-im-internet.de/agg/__8.html
http://www.gesetze-im-internet.de/agg/__9.html

Denn AGG §9 sichert den Kirchen Sonderrechte zu.

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Können oder wollen Sie es nicht verstehen? Da steht nicht „christliche Kirchen“, sondern „Religionsgemeinschaften“. Warum behaupten Sie dennoch, es handele sich um ein kirchliches Vorrecht?

Martinus

Ich glaube wir haben hier ein Definitionsproblem.

Der Begriff „Kirche“ gilt meines Wissens für jede Religionsgemeinschaft und ist nicht auf das Christentum beschränkt. So will ich meine Ausführungen jedenfalls verstanden wissen.

Ich hab grad eben noch ein bisserl im Internet rumgelesen und es scheint so zu sein, als würde der Begriff überwiegend in Bezug auf das Christentum verwendet, insofern ist das Problem nachvollziehbar.

Für die eigentliche Problemstellung des Sonderrechts, ist es unerheblich, ob es die katholische Kirche, die evangelische Kirche, die jüdische Religionsgemeinschaft oder muslimische Religionsgemeinschaft ist, welche diese Sonderrechte genießen.

So isses.
Hi,

Zum Beispiel, dass man irgendwann einfach keinen Bock mehr hat, auf jede anhand irgendwelcher „Textstellen“ hingerotzte eigenwillige Interpretation … zu reagieren.

Sowas „Interpretation“ zu nennen ist ja ein wohlwollender Euphemismus :wink:
Nun, ich hatte Aqib so verstanden, daß er eigentlich eine Antwort verfassen wollte, sich aber davon abhalten läßt durch Marvins Proklamation und durch die Vorerfahrungen mit dem UP.

Entsprechende Textstellen lassen sich übrigens in jeder beliebigen Religion finden.

Es ist ja schon ein Segen, daß die, die auf sowas abfahren, eh nur von max 4 Religionen gerade mal den Namen wissen, um damit Gugel bedienen zu können.

Mir ist dafür auch zunehmend die Zeit zu schade

So isses. Wenn man hier alles korrigieren wollte, was an Irrigem (in vielfältiger Hinsicht) geschwätzt wird, müßte man aus Zeitmangel seinen Beruf an den Nagel hängen.

Es liegt halt am w-w-w-Konzept, daß alles erlaubt ist, was nicht auf den ersten, auch sachunkundigen Blick der Netiquette widerspricht. Die Brettbeschreibung konsequent als Kriterium zu benutzen, ist halt nicht so einfach … (Honi soit …)

Gruß
M.

Zum Abschied…
Wer wie du so mit Gesetzestexten um sich wirft, sollte tatsächlich den Unterschied zwischen einer Kündigung und Entlassung verstehen.

Für eine Entlassung muss der Arbeitnehmer nämlich einen Grund liefern, also ein grobes Fehlverhalten gezeigt haben. Eine Kündigung ist unter Einhaltung der Kündigungsfristen möglich, da muss der Arbeitgeber streng genommen nicht mal den Grund mitliefern.

Kündigen kann übrigens auch der Arbeitnehmer ohne Grund unter Einhaltung der Kündigungsfristen. Die Entsprechung zur Entlassung auf Arbeitnehmerseite ist der Austritt. Soweit ich weiß, muss nur im Falle dass ein Kündigungsschutz wirksam ist, auch tatsächlich ein triftiger Grund für die Kündigung geltend gemacht werden.

Eine Entlassung kann man, wenn sie ungerechtfertigt erfolgt ist, vor dem Arbeitsgericht ankämpfen, ebenso eine Kündigung in bestimmten Fällen (Motivkündigung, oder bei bestehendem Kündigungsschutz, Änderungskündigung,…).

Also: Der Zusammenhang eine Scheidung führe zu einer gesetzlich gedeckten berechtigen Entlassung von Seiten des Dienstgebers ist nicht gültig, und gäbe es die Möglichkeit, würde ich dir zustimmen, das wäre eine Katastrophe. Aber dem ist nicht so.

Und jetzt wachle wieder mit deinem zusammengegoogelten Rechtswissen soviel du willst, du siehst nichtmal die einfachsten Zusammenhänge.

EOD

Hallo Eli,

Gestatte mir den Hinweis: Empirische Psychologie unterscheidet
Furcht vor bestimmten Ereignissen, ob realen oder nicht
realen. Dagegen ist […]

Das ist alles richtig, wie auch die Anmerkung von Viktor, nur
geht es hier um den theologischen Begriff der Furcht im Islam
und hierbei greifen diese Anmerkungen wahrscheinlich eben alle
nicht.

eine theologische „Furcht“ gibt es nicht und wenn sich Theologen
da was zusammenschustern (sollten ?)was keiner nachvollziehen kann,
dann ist dies Kappes.
Im Islam gibt es den mehrdeutigen Begriff „Taqwe“ welcher sowohl
Frömmigkeit als auch Gottesfurcht bezeichnen kann oder eben auch die
Furcht vor Bestrafung wenn man die Gebote nicht erfüllt.
Dies liegt alles auf der Bandbreite zwischen Vorsicht und Angst
welche den Menschen bei Bedrohung berührt - also genau entsprechend
meiner Aussage.
„Positive Furcht“ - Du hattest solche Worte begrifflich gesetzt -
gibt es in dem Sinne, daß sie eben bewirkt, daß der Betroffene
sich vom Bösen abwendet. Doch auch dies liegt in dem von mir
präsentierten Rahmen - welchen Du attackiert hast.
Du wolltest diesen Begriff ganz aus diesem Rahmen verbannen - und
das geht eben nicht, durch keine (Fehl-) Interpretation oder
andere Sicht usw. - nur durch Ignoranz.

Und genau darum meine Nachfrage.

Dazu siehe auch:
http://islam-auf-deutsch.de/sufismus-tasawwuf/40-taq…
Gruß VIKTOR

Der Begriff „Kirche“ gilt meines Wissens…

Da waren Sie wieder, die engen Grenzen Ihres Wissens. Sprache lebt davon, daß man sich auf dieselben Wortbedeutungen einigt. Und der Begriff „Kirche“ ist im deutschen Sprach- und Lebensraum, in dem wir uns auch in diesem .de-Forum befinden, eindeutig auf die christlichen Kirchen festgelegt. Weder würde man ein jüdisches noch islamisches Gotteshaus als „Kirche“ bezeichnen, noch die dahinterstehenden Institutionen.

Für die eigentliche Problemstellung des Sonderrechts, ist es
unerheblich, …

Nein. Denn erstens haben Sie mit Ihrer Art eine Glaubensrichtung angeprangert, als ob sie die einzige wäre, die von dem kritisierten Vorrecht profitierte; was nun nachweislich nicht stimmt. Das könnte man wohl auch als Diffamierung bezeichnen.

Und zweitens ist es - davon abgesehen - in Deutschland üblich, daß vielen Gruppierungen, die der Staat für sinnvoll erachtet, Vorrechte eingeräumt werden. So erhalten beispielsweise auch Sportvereine besondere finanzielle Sonderrechte, die auch von denjenigen bezahlt werden, die gar keinen Sport treiben (oder sich konkret nur für einen einzigen Verein engagieren). Das ist Bestandteil unserer Kultur.

Was Sie nun getan haben, gleicht dem wütenden Zornbold, der als bekennender Antisportler die Sportförderung haßt und nun, weil er nichts anderes kennt, in einer Tour behauptet, der FC Bayern hätte in Deutschland Sonderrechte. Ein reichlich aberwitziges Tun!

Martinus

Hallo El Borbah

Es gibt Leute, die stellen sich auf die Strasse und halten Plakate :hoch auf denen Sprüche stehen wie: „Gott hasst Schwuchteln.“, :„Schwuchteln kommen in die Hölle“ usw. Und diese Leute berufen sich :dabei auf die Bibel die sie sehr wörtlich nehmen.

Irgendwie zeigt die Bibel aber schon was man wörtlich nehmen kann und was nicht, heute kann man das leicht selbst prüfen…z.B. ist u.a. erkennbar- Gott quält niemand in der Hölle-wozu auch, der Tod ist schon Strafe genug… 1.Mo.2,17…und lt.Röm.6,7… , wer gestorben ist frei von Sünde……und wenn man schon in der Bibel liest:

Matth.18,9…Es ist besser für dich, daß du einäugig in das Leben :eingehst, als daß du zwei Augen hast und in das höllische Feuer :geworfen wirst…

und etwas nachdenkt, dann weiß man ja, dass das Feuer von einem „hineingeworfenen Verurteilten" nichts mehr übriglässt…das sagt auch Pred.9,5… aus…
Das Paradies lt. Bibel - es begann hier und hätte der Mensch es nicht verloren wäre es nicht noch immer? – Später kam der Hinweis:

Ps.115,16… Der Himmel ist der Himmel des Herrn; aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben.

Was spricht dagegen- sollte der Schöpfer dieser Erde es nicht wieder herstellen können?

Ein Atheist glaub ja nicht nicht ans das Paradies weil ihm die :Vorstellung dort hin zu kommen nicht gefallen würde.

muss er ja nicht, ist kein Zwang, wer aber Gott kennen will, sagt die Bibel aus, kann einmal darin leben- Zeit spielt keine Rolle, es ist jedem selbst überlassen ob er es will…er muss deswegen kein „Träumer“ sein, und warum sagt schon die Schrift aus? :

Psalm 118,8 Besser ist’s, bei dem Herrn Schutz zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen;…s. Mark.13,10… Schlachter Bibel 2000 speedytwo

Hi.

Ich gehe auf einige Fragen und Bemerkungen von verschiedenen Teilnehmern (auch UP) ein.

Zunächst zu Elimelechs Behauptung:

Ich fürchte hier nämlich, dass dieses - so wie die Ausgangsfrage auch nahelegt - Furcht hier mit Angst gleichgesetzt wird. Von anderen Religionen weiss ich aber, dass diese Gleichsetzung falsch ist, da mit Furcht hier etwas ganz anderes gemeint ist und diese Furcht dort eine positive Kraft ist und von den Betreffenden eben gerade nicht als Angst erfahren wird.

Der Unterschied von Angst und Furcht kann so definiert werden: Furcht = Angst vor einem bestimmten Objekt. Angst ist also eine objektloses Gefühl bzw. eines, dem kein ädaquates Objekt zugeordnet werden kann. Umgangssprachlich spricht man aber auch von Angst, wenn es Furcht heißen sollte: z.B. wenn einer vor einem angreifenden Tier „Angst“ hat. Korrekt wäre hier, dass er vor dem Tier „Furcht“ empfindet.

Elis Versuchung einer Differenzierung (Furcht als angeblich positive Kraft in einigen Religionen) berücksichtigt also nicht, dass Furcht unvermeidlich eine Angstkomponente hat. Furcht ist Angst vor etwas Bestimmten. Ob man das unter bestimmten Umständen als „positiv“ bewertet, hängt von den eigenen philosophischen oder religiösen Prämissen ab, ändert aber nichts am Angstgehalt der Furcht.

Dass die

Betreffenden (diese Furcht) nicht als Angst erfahren,

ist kein Argument dafür, dass diese Angst nicht da ist. Woher wollen Eli und Fliegerbaer (der in diesem Punkt ähnlich argumentiert) wissen, wie es in einem Gläubigen faktisch aussieht?

So schreibt Fliegerbaer:

In dieser Gruppe habe ich noch keinen Moslem gesehen der vor Angst zitternd durch die Wiener Straßen lief (…) Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich macht keinen verschüchterten, transzendent-weggetretenen Eindruck, ganz im Gegenteil. In ihren Anliegen geht es um viele Aspekte des täglichen Lebens.

Furcht vor Allah zu haben bedeutet gewiss nicht, „zitternd“ durch Wien zu laufen oder wo auch immer. Da müssten wir schon ein bisschen tiefer in die Gehirne jener Leute gucken, um mit Sicherheit entscheiden zu können, ob es gerechtfertigt ist, wie Fliegerbaer zu sagen:

Also meine empirische Studie beantwortet deine Frage mit einem eindeutigen NEIN,

oder ob diese „empirische Studie“ und ihr Fazit ein wenig zu sehr an der Oberfläche verharren.

Nun zum UP:

Ist die Angst die alles entscheidende Motivation für jeden Moslem, mehr noch als die Hoffnung auf „paradiesische Freuden“ (sei es nun in Form von „72 schwarzäugigen Jungfrauen“ oder „72 weißen Weintrauben“?) (…) Ist der gläubige Muslim vor allem ein von Angst erfüllter Mensch?

Die zweite Frage kann ihrem Wortlaut nach, d.h. in dieser Verallgemeinerung, nicht mit Sicherheit bejaht werden, da hier korrekterweise jeder Einzelfall überprüft werden müssten, was natürlich unmöglich ist. Außerdem ist Angst ein psychologischer Faktor, der nicht zwingend bewusst sein muss. Seit Freud wissen wir, dass Ängste verdrängt werden können und sich in Symptomen und Verhaltensweisen manifestieren, die auf den ersten Blick nichts mit Angst (bzw. Furcht) zu tun haben. Verräterische Symptome sind z.B. das, was Freud als Zwangshandlungen bezeichnete, die auf religiöser Ebene (Freud hatte hier das Juden- und Christentum im Blick) in Form von „Ritualen“ erscheinen. Das Befolgen solcher Rituale kann sehr wohl positive Gefühle auslösen, worauf sicher auch Elimelech abhebt (wenn auch nicht nur darauf), wenn er schreibt:

diese Furcht (…) eine positive Kraft ist und von den Betreffenden eben gerade nicht als Angst erfahren wird.

Wie gesagt, das Nichterfahren als Angst bedeutet noch lange nicht, dass diese nicht vorhanden ist. Zumindest der Großteil der Angst bzw. Furcht (vor „Gott“) ist immer unbewusst und ein Produkt religiöser Erziehung.

Die Kernfrage des UP lautet:

Ist die Angst die alles entscheidende Motivation für jeden Moslem (…)?

Darauf mit „Ja“ zu antworten, wäre sachlich vermutlich korrekt, denn „Angst“ als treibendes religiöses Motiv im Islam lässt sich anhand vieler Quellentextstellen nachweisen. Dieses Faktum lässt sich auch nicht dadurch entkräften, dass man wie Pendragon schreibt:

auf jede anhand irgendwelcher „Textstellen“ hingerotzte eigenwillige Interpretation, die letztendlich doch nur darauf abziehlt, die entsprechende Religion zu verunglimpfen, zu reagieren. Entsprechende Textstellen lassen sich übrigens in jeder beliebigen Religion finden.

Aha… Textstellen als Belege zu zitieren und diese zu interpretieren, heißt also im www-Moderatoren-Deutsch „hinrotzen“. Natürlich aber nur dann, wenn die damit verbundene Interpretation nicht mit der Meinung von www-MODs übereinstimmt. Dann nämlich dient sie nur dazu, eine „entsprechende Religion zu verunglimpfen“.

Also, lieber LeserInnen, in Zukunft aufpassen und keine Interpretationen „hinrotzen“, die nicht in das Interpretationsschema gewisser MODs passen, welche die Interpretationshoheit haben.

Zurück zum Thema:

Ist die Angst die alles entscheidende Motivation für jeden Moslem (…)?

Auch wenn Marvin in seinem vermutlich von den 12 Aposteln besternten Beitrag schreibt:

Könnt ihr euch nicht einfach auf die jeweilige Fragestellung begrenzen, jedenfalls so gut es geht?

so lässt sich die Frage des UP nicht einfach direkt und ohne jeden erweiterten Kontext beantworten. Den Kontext bilden hier schlicht und ergreifend die Religionen, aus denen der Islam direkt (Judentum und Christentum) und indirekt (die vorjüdischen Religionen) hervorgegangen ist. Hier kann man mit Recht auf Verallgemeinerung sagen, dass die „Angst“ bzw. Furcht vor Gott bzw. den Göttern das vermutlich ausschlaggebende Motiv für den Glauben an ein bestimmtes theologisches System ist. Das war schon in den vorjüdischen Religionen, z.B. in Mesopotamien, so, und das war mindestens in der gleichen Intensität so im Judentum und im Christentum.

Die „Liebe“ zu Gott oder den Göttern war immer nur ein sekundäres Motiv. Primäres Motiv war die Angst bzw. Furcht. Das gilt prinzipiell für alle Religionen, bedingt auch für die asiatischen (dazu später), und also auch für den Islam.

Hier sind Zitate aus monotheistischen Quellen, die jede/r, gleich ob mit oder ohne Rotz, „interpretieren“ kann, wie er/sie will.

Aus dem Judentum:

(Ex 20, 20)

Fürchtet euch nicht! Denn Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen und die Furcht vor ihm in euch wachzurufen, damit ihr nicht sündigt…

Also, ich rotze mal ein bisschen und behaupte, dass die Furcht vor „Gott“ das primäre Motiv ist, seinen Geboten zu gehorchen. Klar, diese Interpretation ist schon verdammt rotzig, aber steht es nicht auch irgendwie so da im Quellentext?

Aus dem Christentum:

(Römer 1,18)

Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle
Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die
Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten…

Auch hier darf ich ungehemmt meine Interpretation hinrotzen: der Gott des Paulus ist ein Gott, der die Menschen durch seinen potentiellen Zorn in Schach hält bzw. halten möchte, sie also in Angst versetzt. Das klingt schon sehr nach „Basismotivation“.

Und endlich aus dem Islam:

(Koran, 4:1)

O ihr Menschen! Fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen geschaffen hat, aus ihm sein Partnerwesen geschaffen hat und aus beiden viele Männer und Frauen vermehren ließ. So fürchtet Allah, in Dessen Namen ihr einander ersucht und wahret die Verwandtschaftsbanden (fest). Wahrlich, Allah wacht stets über euch.

Der Gottesfurcht-Begriff entspricht im Islam dem „taqwa“, ein Begriff, der in etwa daraus hinausläuft, dass sich der Gläubige den Gesetzen Allahs zu unterwerfen hat und im Falle, dass er das nicht tut, sich Allahs Zorn einhandelt.

In einem Hadith von Aisha (Mohammeds junge Frau) heißt es (Islamkundige können diese Stelle gewiss genauer lokalisieren):

Früher wie auch heute gab es eine sehr große Anzahl von Gläubigen, die (nach verschiedenen Gründen) äußerst schädliche Handlungen begangen und die sich periodisch mit Sünden beschmutzten. Aber sie beruhigten und beruhigen ihre Seelen mit Worten: „Wir glauben, wir sind uns bewusst, dass wir sündigen, wir verstehen die Schädlichkeit unserer Handlungen, aber wir hoffen auf Seine Barmherzigkeit. In der Tiefe unserer Herzen gibt es Angst vor Allah, das Beben vor dem Herrn der Welten.“ ‘Ayscha, die Gattin des Propheten Muhammad, fragte beim Gesandten des Allmächtigen: „Handelt es sich in diesem Koran-Vers um jene, die stehlen, Unzucht treiben, saufen und dabei vor Gott, dem Heiligen und dem Großen, Angst haben?“ Der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen sei mit ihm) antwortete: „Nein, o Tochter von Abu Bakr, o Tochter des Wahrheitsgetreuesten! Es handelt sich hier um jene, die beten, fasten, Almosen abgeben und dabei [indem sie dies sowie eine andere gerechte Tat vollziehen] Angst vor Gott haben (vor Allah beben).“

Möge jede/r der LeserInnen dazu seine eigene Interpretation „hinrotzen“.

Natürlich gibt es auch im Buddhismus das Angst-bzw. Furcht-Motiv, nur sind hier nicht die Götter oder ein Gott das Objekt, sondern das „Leiden“ im Samsara. Dieses Leiden zu erkennen in seiner Unvermeidlichkeit, gilt als wichtiger Antrieb des buddhistischen Adepten, wenn auch mehr im Sinne einer condition sine qua non als eines primären Motivs (aus dem sich alle anderen ableiten), wie es die Angst in den theistischen Religionen sehr wohl sein kann und vermutlich auch ist.

Chan

Danke Ch´an
Lieber Ch’an,

die beste Antwort auf meine Frage bisher. Natürlich Sternchen.

Der Punkt ist, dass es mir so scheint, dass im Christentum sowohl Angst als auch Liebe eine Rolle der Motivation der religiösen Handlungen spielen, man erinnere sich z.B. an 1. Korinter 13:

„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. (3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.“

Ebenso liest man in 1.Johannes 4,16:

_„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“_´

D.h. sowohl die Angst vor dem Höllenfeuer als auch die Liebe scheinen für das Christentum als Motivation relevant.

Im Koran aber scheint mir vor allem die Angst das entscheidende Motiv ist (wenn man mal von den Hasstiraden auf die „Ungläubigen“ absieht). Der Mensch soll vor allem aufs Extremste eingeschüchtert und verunsichert werden vor der letztendlichen Unberechenbarkeit des allmächtigen Allah. Darauf ging ja, wie gesagt, auch Raymond Ibrahim hier ein, als er die Angst der Muslime vor jenen Qualen erörterte, die auch einen Muslim bereits unmittelbar im Grab erwarten können:

http://www.raymondibrahim.com/7352/jihad-martyrdom-a…

(Siehe auch: http://www.islamland.com/Media/Die_Strafe_im_Grab.pdf )

Und diese Angst vor den Grabesqualen wiederum motiviert laut Raymond Ibrahim viele Muslime, den Märtyrertod zu wählen, weil, wie gesagt, eben dem Märtyrer die Prüfung im Grab erspart bleibt.

Und dabei sind im Islam die „Grabesqualen“ ja nur ein „Vorgeschmack“ auf die „eigentliche“ Hölle, deren Einzelheiten im Koran mit sadistischer Lust ausgemalt werden:

http://www.islamreligion.com/de/articles/344/viewall/

Und weil Du auch den Buddhismus angesprochen hattest: Im Buddhismus hingegen ist es doch wohl so, dass Metta (Liebende Güte) und Karuna (Mitgefühl) das Handeln bestimmen sollen, und nicht die Angst vor „schlechtem Karma“.

D.h. so gesehen hat der Buddhismus die höchste ethische Stufe, höher noch als das Christentum, welches ja auch meint, nicht ohne Drohungen vor den Höllenqualen auszukommen.

Aber im Islam ist es doch vor allem: Die Angst.

Oder?

Rückmeldung vom Fragesteller
Hallo fliegerbaer,

Und das entscheidende ist, dass Fragesteller Erfolg hatte, die
Brettteilnehmer streiten, während er sich kein einziges Mal
mehr äußert. Aber du hast recht, dass das nicht gecheckt wird
ist schade.

Der Grund dafür ist, dass ich auf die Beantwortung der von mir gestellten Frage gewartet hatte. Mich an der ausufernden OT-Diskussion zu beteiligen, dazu hatte ich keine Lust, obwohl ich den einen oder anderen Beitrag interessiert mitgelesen hatte.

Vielleicht hast Du ja ein bißchen Verständnis dafür.

Jasper.

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Hallo Ch’an,

klasse Antwort. Gratuliere! Natürlich *

Zu meinem Posting, ich habe hauptsächlich die Frage „Und zweitens: Kreist für einen Muslim, wenn er wirklich gläubig ist, das Leben vor allem um den Tod und das Jenseits?“ beantwortet.

Wie ist deine Sicht darauf?

den Hut ziehend
fliegerbaer

Sorry, ein bißchen einfach machst du es dir schon. Der Thread ist ja nicht gleich am ersten Tag so ausgeufert, da waren schon gute Ansätze zu lesen, die dir keiner Würdigung wert waren.

Nachdem ich Ch’ans hervorragende Zusammenfassung und Ergänzungen gelesen habe, hat die Diskussion ja eine Menge gebracht. Immerhin bezieht er sich ja auch auf Themen die weite Teile des Threads eingenommen haben und fügt noch einiges hinzu.

Jedenfalls hat Ch’an eine Frage beantwortet, die ursprünglich nicht so gestellt war, die sich weitgehend aus der Diskussion erst geformt hat.

Hut ab also für ihn und ebenso Dank alle die Teile dazu geliefert haben. (Das wäre eigentlich dein Part)

Nunja, vergiss einfach nicht

das nicht richtige Reinigen nach dem Pipimachen


denn kleine Sünden straft…

(für alle die das nicht verstehen, die ernsthaft gestellte und ohne tendenziösem Unterton überlegt formulierte Frage nochmal nachlesen)

fliegerbaer

Moin,

Mir ist dafür auch zunehmend die Zeit zu schade

So isses. Wenn man hier alles korrigieren wollte, was an
Irrigem (in vielfältiger Hinsicht) geschwätzt wird, müßte man
aus Zeitmangel seinen Beruf an den Nagel hängen.

Ich denke, wenn sich rein zufällig mal hier jemand mit echtem Interesse und einer echten Frage herein verirren sollte, dann wird man sich auch die Mühe für eine fachkundige Antwort machen.

Bis dahin sollen sich die Laberköppe doch gegenseitig selbst bejubeln und besteren. W-w-w sucht schließlich immer noch den Religionssuperschwätzer *g*.

Es liegt halt am w-w-w-Konzept, daß alles erlaubt ist, was
nicht auf den ersten, auch sachunkundigen Blick der Netiquette
widerspricht. Die Brettbeschreibung konsequent als Kriterium
zu benutzen, ist halt nicht so einfach … (Honi soit …)

Vielleicht sollte man das hier irgendwie therapeutisch sehen. Ich weiß nur nicht so recht wie, aber ich bin überzeugt, es muss auch zu irgend etwas nutze sein, und sei es nur, dass zumindest ich erkannt zu haben meine, dass diejenigen hier, die wirklich in ihrem jeweiligen (und damit meine ich alle 4) Glauben verwurzelt sind und sich ernstaft mit ihrer Religion auseinander gesetzt haben, einander näher stehen, als man es vielleicht annehmen sollte.

Vielleicht gibt es letztendlich doch sowas wie ein tiefes Verständnis füreinander über alle religiösen Grenzen hinweg, weil jeder weiß, er könnte (und wird) die nächst Sau sein, die hier durchs Dorf getrieben wird.

Freundlichen Gruß,
M.

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