Hallo,
der Anlaufstrom eines Betriebsmittels hat nichts damit zu tun, ob es induktiv oder dreiphasig ist.
(Wobei - Kapazitäten haben per se während der ersten Halbwelle immer einen hohen Einschaltstrom, nahe beim Kurzschluss)
Jedes Betriebsmittel kann da anders reagieren.
Beim direkt anlaufenden Motor, der einen großen Ventilator antreibt, kann der Anlaufstrom auch mal zig Sekunden anliegen. Beim Kondensator reden wir eher über einen Einschaltstrom, da er auch nur im Augenblick des Einschaltens gezogen wird.
Den Anlaufstrom kann man nicht pauschal berechnen.
Es gibt wohl Faustformeln aus der Praxis für gängige Drehstrommotoren, ich habe noch „das 4 bis 8fache“ gelernt.
Woher kommt das?
Ein stehender Asynchronmotor ist wie ein Trafo, dessen Ausgang kurzgeschlossen ist. Der Rotor heißt ja auch Kurzschlussläufer. Erst durch die Rotation des Rotors bewegen sich Rotor und umgebendes Magnetfeld nach einiger Zeit fast gleich schnell, wodurch das im Rotor „sichtbare“ magnetische Drehfeld immer langsamer wird.
Ein 2poliger Drehstromasynchronmotor mit 3% Schlupf bei Nennlast hat ein Drehfeld von 3000/min, die Welle dreht mit 2910/min, das Magnetfeld durchstreicht den Kurzschlussläufer dann nur noch mit 90/min.