Das gehört mit ins Paket der von mir aufgeführte Maßnahmen. Das Aufkommen der online-Banken, die ja vielfach kostenlose Dienstleistungen (insbesondere Kontoführung) anbieten, hat natürlich zu einem immensen Kostendruck bei den stationären Instituten geführt, die darauf mit Schließung, Abbau von Mitarbeitern, Automatisierung und eben auch anderen Öffnungszeiten (das Personal wird dann eben für weniger Stunden bezahlt oder arbeitet zeitversetzt in mehreren Filialen) reagiert haben.
Dass das unerfreulich ist, ist völlig klar, aber es ist eben eine Folge des Rosinenpickens, das die Leute vor gut 20 Jahren angefangen haben zu betreiben. Kostenloses Konto hier, kostenloses Depot dort, kostenlose Kreditkarte wieder woanders und die standardisierte Baufinanzierung bei einem weiteren Institut. Für die stationären Institut heißt das, dass bei höheren Kosten weniger Geschäft übrig bleibt, das auch noch zu immer niedrigeren Preisen angeboten werden muss, um überhaupt noch konkurrenzfähig zu bleiben. Die gut zehn Jahre mit Niedrig- bzw. Nullzinsen haben da natürlich auch nicht geholfen.
Ich gehe davon aus, dass sich das langsame Sterben der Bankfiliale, wie wir sie kennen fortsetzen wird und es am Ende nur noch in größeren Siedlungsräumen Filialen geben wird, in denen dauerhaft „echte Menschen“ arbeiten und in Kleinstädten nur noch - wenn überhaupt - Automaten stehen, während Mitarbeiter nur noch stundenweise bzw. nach Terminvereinbarung vor Ort sein werden.
Nein, da gibt es nichts konkretes. Natürlich muss ein Kreditinstitut das einhalten, was es den Kunden verspricht und natürlich darf es auch nicht so sein, dass ein Kreditinstitut gar nicht erreichbar ist bzw. sich erst nach Monaten auf Anfragen hin meldet. In einem prominenten Fall wurde letztes Jahr mal ein „Sonderermittler“ eingesetzt, aber da hatten die Zustände ganz andere Ausmaße erreicht als hier beschrieben wird.
Dass es mal ein paar Tage dauert, bis sich jemand meldet, ist zwar für den Kunden ärgerlich, aber m.E. durchaus hinzunehmen, so lange dringende Dinge wie bspw. Kartensperren, Zahlungs- und Wertpapieraufträge etc. entsprechend beauftragt werden können (also bspw. über Telefoncomputer, via App oder Internetbanking usw.) und auch bearbeitet werden.
Was da im konkreten Fall vorgefallen ist, d.h. ob das Institut das Problem mit dem Zugang zu vertreten hat oder der Kunde, kann ich nicht beurteilen, aber davon hinge dann auch ein bisschen ab, wie ich die Sache beurteile. So ganz grundsätzlich würde ich „Passwort verloren“ in eine ähnliche Kategorie einsortieren wie Adressänderung oder neuer Freistellungsauftrag - also mit einer im Vergleich zu Kartensperre, Überweisungsauftrag usw. eher niedrigeren Priorität (auch wenn sich das im ersten Moment widersprüchlich anhört).
Gruß
C.