Anstieg des Meeresspiegels

Hallo zusammen, immer häufiger werden wir in den Medien auf die bevorstehenden Umweltveränderungen vorbereitet. Das geht von amerikanischen Horrorfilmen bis zu wissenschaftlich untermauerten Berichten. Zum Beispiel, daß in diesem Jahrhundert der Meeresspiegel um mindest einen Meter, wenn nicht sogar schlimmstenfalls um bis zu 7 Metern ansteigen soll.
Nun kann man natürlich alle Deiche um viele Meter erhöhen - wenn man denn das Geld dafür ausgeben will - aber hat eigentlich schonmal jemand darüber nachgedacht, was man dann mit dem Grundwasser machen soll, wenn alles küstennahe Land fast 5 bis 7 Meter unter NN liegen wird ?
Ich denke, daß es doch allerhöchste Zeit wird, darüber nachzudenken und zumindest größere Bauvorhaben in Küstennähe wie auch private Eigenheimansiedlungen ernsthaft zu überdenken.
Mein Grundstück liegt zwar 20 Meter über NN, aber in Richtung Weser geht es dann bergab bis auf 0 Meter. Da könnte ich dann evtl. mein Boot an die Küste binden und in einigen Kilometern die Domtürme aus dem Wasser ragen sehen. Das werde ich zwar nicht mehr erleben, aber vielleicht meine Urenkel ?
Gruß, Walter

Nun kann man natürlich alle Deiche um viele Meter erhöhen -
wenn man denn das Geld dafür ausgeben will - aber hat
eigentlich schonmal jemand darüber nachgedacht, was man dann
mit dem Grundwasser machen soll, wenn alles küstennahe Land
fast 5 bis 7 Meter unter NN liegen wird ?

Fahr’ mal nach Holland. Da kannst Du Dir ansehen, wie man mit dem Grundwasser umgeht. Die haben dort sogar schon Pläne für den Fall, dass das nicht mehr funktioniert:

http://www.geolinde.musin.de/stadt/stadt/niederlande…

Ich denke, daß es doch allerhöchste Zeit wird, darüber
nachzudenken und zumindest größere Bauvorhaben in Küstennähe
wie auch private Eigenheimansiedlungen ernsthaft zu
überdenken.

Ich versteh’ die Frage nicht. Jedes Bauvorhaben wird überdacht. Niemand baut, ohne vorher nachzudenken.

Moin,
klar ist das ein Problem. Dabei geht es nicht in erster Linie um den Anstieg des Meeresspiegels. Schwieriger ist es, dass das Wetter extremer wird. Trockene Wärmeperioden, sehr viel Niederschlag mit größeren Regentropfen, Hochwasserzunahme und natürlich auch ein versalzen des Grundwassers durch den ansteigenden Druck des Meeres auf die Deiche. Damit haben die Niederlande schon jetzt zu kämpfen.

Und klar, denken Leute darüber nach. Viele sogar. Und glaub mir, das willst du gar nicht erleben.
…lux

Ich versteh’ die Frage nicht. Jedes Bauvorhaben wird
überdacht. Niemand baut, ohne vorher nachzudenken.

Hallo,

wie erklärst du dir dann, dass ganze Siedlungen im Sumpf, in Hochwasserflächen der Flüsse oder auf dioxinverseuchten Müllkippen gebaut werden? Wenn sich genügend Geld damit verdienen lässt, wird jedes Stück Land als Bauland ausgewiesen, auch wenn es demnächst im Meer versinkt. Da die Bewohner dann wieder neu bauen müssen, wird dadurch sogar das Bruttosozialprodukt gesteigert. Und jetzt wird wieder in die Hände gespuckt…

Gruss Reinhard
PS liesse sich ausdehnen auf Lawinen-Auslaufgebiete, bergsturzgefährdete Täler, Ränder von künstlichen Seen im Braunkohlegebiet, usw… das mit dem vorherigen Nachdenken scheint doch ein Problem zu sein.

Hallo Walter,

Hallo zusammen, immer häufiger werden wir in den Medien auf
die bevorstehenden Umweltveränderungen vorbereitet.

Ja es ist so schön von nichts mehr überrascht zu werden- Spaß beiseite- glaubst Du alles was sensationssüchtige Medien so publizieren?
Das geht

von amerikanischen Horrorfilmen bis zu wissenschaftlich
untermauerten Berichten. Zum Beispiel, daß in diesem
Jahrhundert der Meeresspiegel um mindest einen Meter, wenn
nicht sogar schlimmstenfalls um bis zu 7 Metern ansteigen
soll.

Horrorfilme beiseite, aber wissenschaftliche Berichte welche dann Bilder von den Horrorfilmen zur Veranschaulichung der Meldungen zeigen taugen auch nix.

Nun kann man natürlich alle Deiche um viele Meter erhöhen -
wenn man denn das Geld dafür ausgeben will

Der Landtag Niedersachens hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und sieht die Sache weit weniger dramatisch.
Für den Bereich der Nordsee gibt es keinen verstärkten Meeresspielanstieg.
Seit nahezu 150 Jahren werden hier die Pegelstände gemessen und zu beobachten war, dass in der 2. Hälfte des 20.Jahrhunderts der Anstieg sich verlangsamt hat. Mehr noch- seit etwa 5 Jahren ist eine Stagnation zu beobachten.
Für den Bereich der Nordsee war ein Anstieg von 24,3 cm im Zeitraum 1906-2003 messbar.
Der Anstieg verlangsamte sich auf 18 cm pro Jahrhundert (1,8mm/ Jahr)

Auch der IPCC Forscher Kevin Trmberth kommt in Science zu diesen Ergebnissen.
„Es gibt keinen beschleunigten Meeresspiegelanstieg. Mehr noch- die Oberflächentemperaturen der Weltmeere sinken weiter und somit ihre thermische Ausdehnung und können somit nicht zu einer Erhöhung dieser beitragen“

Auch laut Alfred- Wegener- Institut für Meeresforschung gibt es derzeit keine Anzeichen für einen beschleunigten Meeresspiegelanstieg.
Der derzeitige Masseverlust vom Grönlandeis wird durch eine verstärkte Eiszunahme in der Antarktis mehr als kompensiert.
Das Grönlandeis ist auch stabiler als gedacht. Es bräuchte mehr als 1000 Jahre zum Abschmelzen und hat auch schon weit wärmere Perioden in der Vergangenheit überlebt.
Selbst eine Temperaturerhöhung im Bereich der Antarktis würde zu keiner Eisschmelze sondern zu verstärkten Niederschlägen (Schnee) führen und die Eiszuhnahme weiter verstärken.

Selbst das IPCC hat den zu erwartenen Meeresspiegelanstieg bis 2100 weiter nach unten korregiert. Von einst 63 cm auf 39 cm- naja und hier hinkt man bekanntlich immer etwas hinterher- immer so kurz vor Gesichtsverlust.

Kurz um- keine Panik!

MfG

Chris

Hallo,

Ich versteh’ die Frage nicht. Jedes Bauvorhaben wird
überdacht. Niemand baut, ohne vorher nachzudenken.

Schön wärs. Hätte man bei vielen Bauvorhaben vorher nachgedacht, hätte man hernach viel weniger Probleme.

vg,
d.

wie erklärst du dir dann, dass ganze Siedlungen im Sumpf, in
Hochwasserflächen der Flüsse oder auf dioxinverseuchten
Müllkippen gebaut werden?

Das resultiert aus einer Abwägung zwischen Nutzen und Risiko. Ich verstehe noch immer nicht, inwiefern das an Küsten bei steigendem Meeresspiegel anders sein sollte.

Dr.Stupid @ Jedes Bauvorhaben wird überdacht. Niemand baut, ohne vorher nachzudenken.

Ha ha ha.
Gruß, Walter

Dr.Stupid @ Jedes Bauvorhaben wird überdacht. Niemand baut,
ohne vorher nachzudenken.

Ha ha ha.

Wenn Du Dich wieder beruhigt hast, kannst Du mir sicher ein paar Gegenbeispiele nennen.

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Hallo,

i.A. liegt da der Nutzen bei den Verkäufern der Grundstücke und das Risiko bei den Bauherren. Keine gute Grundlage für eine Abwägung, zumindest hängt das sehr vom Standpunkt ab, genauer gesagt ob man zu den Betrügern oder zu den Betrogenen zählt. Deswegen finde ich diese Aussage ziemlich zynisch, oder neoliberal/wirtschaftsliberal, wenn dir das besser gefällt.

Gruss Reinhard

i.A. liegt da der Nutzen bei den Verkäufern der Grundstücke
und das Risiko bei den Bauherren. Keine gute Grundlage für
eine Abwägung, zumindest hängt das sehr vom Standpunkt ab,
genauer gesagt ob man zu den Betrügern oder zu den Betrogenen
zählt. Deswegen finde ich diese Aussage ziemlich zynisch, oder
neoliberal/wirtschaftsliberal, wenn dir das besser gefällt.

Das ist ein anderes Thema und völlig unabhängig von steigenden Meeresspiegeln.

Ha ha ha.

Wenn Du Dich wieder beruhigt hast, kannst Du mir sicher ein
paar Gegenbeispiele nennen.

  • Niederlande vor ein paar Jahren: Da stand das Wasser bis an die Deichkronen. Messerscharf sind die dahinter stehenden Siedlungen einer Überflutung entgangen, nachdem die Deiche durchweicht waren. Das war in einem Gebiet, von dem viele sagen, dass man da nicht bauen sollte.
  • In den Alpen wird an Hängen gebaut, die eindeutig lawinen-, muren-, bergsturzgefährdet sind. Klar, du willst jetzt Beispiele haben, genaue Lage, Tal- und Ortschaftsnamen, wo das passiert ist. Liefere ich aber nicht, mir reichts, dass ich das schon diverse Male im TV gesehen, in den Zeitungen gelesen habe.
  • Von Kalifornien, wo immer wieder in feuergefährdeten Gebieten oder in Küstenbereichen gebaut wird, die eine wunderbare Aussicht auf das Meer bieten, reden wir hier mal nicht - geht uns nix an.

Schönen Restabend
Laika

Hallo Chris,

Ja es ist so schön von nichts mehr überrascht zu werden- Spaß
beiseite- glaubst Du alles was sensationssüchtige Medien so
publizieren?

Ich bin selbst immer hin und her gerissen, ob die Temp.erhöhung, der damit verbundene Gletscherrückgang usw. menschengemacht ist oder nicht. Aber was soll ich Laie dazu schon sagen? Wenn es denn dazu dient, die Menschen zu weniger Energie- und Resourcenverbrauch zu bewegen … meinetwegen.

Für den Bereich der Nordsee gibt es keinen verstärkten
Meeresspielanstieg.

Da habe ich mal eine interessante Theorie bei einem Vortrag in Norden/Ostfriesland vor etwa 35 Jahren gehört: Durch die Gletscher der Eiszeit wurde Skandinavien nach unten gedrückt. Jetzt ist das Eis weg und das Land dort hebt sich wieder. Wie bei einer Platte, die in der Mitte eingedrückt wird, dann dort wieder hochkommt, senken sich die Ränder ab. Das ist der Bereich der deutschen Norseeküste, was dann zu den beobachteten Meeresspiegeanstiegen führt. Vielleicht hat die Absenkung jetz aufgehört.
Ich habe ein Buch über die Weser gelesen: In Bremerhaven hat man bei Bohrungen Uferstrukturen in 130 m - einhundertdreissig! - Tiefe gefunden. Das nur nebenbei.

Auch laut Alfred- Wegener- Institut für Meeresforschung gibt
es derzeit keine Anzeichen für einen beschleunigten
Meeresspiegelanstieg.

Die waren übrigens schon immer sehr, sehr skeptisch gegenüber solchen Szenarien.

Gruss
Laika

Ha ha ha.

Wenn Du Dich wieder beruhigt hast, kannst Du mir sicher ein
paar Gegenbeispiele nennen.

  • Niederlande vor ein paar Jahren: Da stand das Wasser bis an
    die Deichkronen. Messerscharf sind die dahinter stehenden
    Siedlungen einer Überflutung entgangen, nachdem die Deiche
    durchweicht waren. Das war in einem Gebiet, von dem viele
    sagen, dass man da nicht bauen sollte.

Belege bitte, dass vor dem Bau nicht nachgedacht wurde.

  • In den Alpen wird an Hängen gebaut, die eindeutig lawinen-,
    muren-, bergsturzgefährdet sind. Klar, du willst jetzt
    Beispiele haben, genaue Lage, Tal- und Ortschaftsnamen, wo das
    passiert ist. Liefere ich aber nicht, mir reichts, dass ich
    das schon diverse Male im TV gesehen, in den Zeitungen gelesen
    habe.

Die Frage nach dem Beleg kann ich mir da wohl sparen.

  • Von Kalifornien, wo immer wieder in feuergefährdeten
    Gebieten oder in Küstenbereichen gebaut wird, die eine
    wunderbare Aussicht auf das Meer bieten, reden wir hier mal
    nicht - geht uns nix an.

Warum erwähnst Du es dann?

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Hallo laika,

Da habe ich mal eine interessante Theorie bei einem Vortrag in
Norden/Ostfriesland vor etwa 35 Jahren gehört: Durch die
Gletscher der Eiszeit wurde Skandinavien nach unten gedrückt.
Jetzt ist das Eis weg und das Land dort hebt sich wieder. Wie
bei einer Platte, die in der Mitte eingedrückt wird, dann dort
wieder hochkommt, senken sich die Ränder ab. Das ist der
Bereich der deutschen Norseeküste, was dann zu den
beobachteten Meeresspiegeanstiegen führt. Vielleicht hat die
Absenkung jetz aufgehört.

Dieser Vorgang hat mit Sicherheit noch nicht aufgehört und betrifft genauso die Ostseebereiche.
Allerdings ist die Größenordnung dieser Senkungen/ Hebungen noch weit kleiner als die Veränderungen des Meeresspiegels.
Weltweit gibt es mal mehr mal weniger diese tektonischen Bewegungen die teils auch andere Ursachen, als die Vergletscherung haben.

Ich habe ein Buch über die Weser gelesen: In Bremerhaven hat
man bei Bohrungen Uferstrukturen in 130 m -
einhundertdreissig! - Tiefe gefunden. Das nur nebenbei.

130 m hören sich nach ner Menge an, sind aber erdgeschichtlich nicht ungewöhnlich.
Es gab Zeiten, da die haarigen Brüder unserer Elefanten die Nordsee als Weideland nutzten.

Auch laut Alfred- Wegener- Institut für Meeresforschung gibt
es derzeit keine Anzeichen für einen beschleunigten
Meeresspiegelanstieg.

Die waren übrigens schon immer sehr, sehr skeptisch gegenüber
solchen Szenarien.

Man könnte auch sagen „realistisch“ sagen.
Aber viele von den „Normalbürgern“ lassen sich lieber von Bildern aus „Die unbequeme Wahrheit“ usw. beeindrucken und merken nicht das es Lobiismus bzw. Werbung in eigener Sache ist.

MfG
Chris

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Also … du hast mich überzeugt - ich habe keine Belege. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.

Im Beispiel Niederlande, das hier nur stellvertretend für alle anderen genannt sei, hat man sicher nachgedacht. Dass die Natur so hart zuschlagen kann, dass es jenseits aller Vorstellungen liegt, ist nicht Schuld der Nachdenker.

Purer Unsinn und Halbwahrheiten
Hallo,

mal wieder habe ich selten soviel Desinformation zu dem Thema gelesen wie von dir. Eigentlich ist es echt eine Frechheit, was du hier ablässt.
Wie immer haben die Klimaleugner nur eins drauf - Halbwahrheiten und schlichte Falschbehauptungen. Werfen wir also einen Blick auf die Daten, z.B. die Pegeldaten von Cuxhaven, und schauen was dann übrigbleibt…

Für den Bereich der Nordsee gibt es keinen verstärkten Meeresspielanstieg.
Seit nahezu 150 Jahren werden hier die Pegelstände gemessen
und zu beobachten war, dass in der 2. Hälfte des
20.Jahrhunderts der Anstieg sich verlangsamt hat.

Das ist schlicht falsch. In Cuxhaven beispielsweise war der Anstieg in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts um 60% schneller als davor. Genauer: Im Zeitraum von 1843-1950 stieg der Meeresspiegel in Cuxhaven mit 0,20mm/Monat bzw 2,4mm/Jahr. Im Zeitraum seit 1950 stieg der Meeresspiegel dagegen mit 0,32mm/Monat bzw 3,8mm/Jahr.
Siehe folgenden Graphen der mittleren Monatspegelstände in Cuxhaven.
http://img801.imageshack.us/img801/2154/sealevelcuxh…

Ich habe keine Ahnung auf was du dich mit deinen Nordseepegeln hierbei beziehen willst (Quellenangaben brauchst du ja nicht für deinen Unsinn), aber die deutsche Festlandsküste an der Nordsee kann es nicht sein.

Mehr noch- seit etwa 5 Jahren ist eine Stagnation zu beobachten.

Auch das ist erstens falsch und zweitens generell unsinnig. Generell unsinnig ist es, weil der Meerespiegel mehrjährigen Fluktuationen aufgrund Meeres- und Windströmungen unterliegt. Ein Zeitraum von 5 Jahren zeigt daher gar nichts, er ist viel zu kurz um irgendwelche Trends zu sehen. Auch das ist ein gängiges Muster in der Argumentation der Klimaleugner, in dem man einfach viel zu kurze Zeiträume wählt, da der langfristige Trend leider nicht das zeigt, was sie gern sehen möchten.
Aber egal, lassen wir uns kurz auf das Spiel ein, denn ironischerweise ist selbst diese eigentlich ohnehin unsinnige Behauptung noch dazu falsch. Werfen wir also einen Blick in die Daten und schauen uns die letzten 5 verfügbaren Jahre am Cuxhavener Pegel (2003-2008) an. In diesem Zeitraum stieg der Meeresspiegel dort sogar außergewöhnlich schnell, nämlich mit 1,25mm pro Monat. Das wären 15mm pro Jahr oder 1,50m pro Jahrhundert!
http://img42.imageshack.us/img42/589/sealevelcuxhave…

Aber nochmal: Die letzten 5 Jahre haben keine Aussagekraft, weil sie von kurzfristigen Schwankungen überlagert sein können und in diesem Fall auch sein werden. Wären die letzten 5 Jahre wirklich ein Indikator für einen Trend, dann wäre das eine unglaubliche Beschleunigung und dann gute Nacht. Gott-sei-Dank sind sie das nicht, höchstens in den Augen der Klimaleugner, aber eben dort auch nur, wenn sie das zeigen würden, was sie gern hätten :wink:

Für den Bereich der Nordsee war ein Anstieg von 24,3 cm im
Zeitraum 1906-2003 messbar.
Der Anstieg verlangsamte sich auf 18 cm pro Jahrhundert
(1,8mm/ Jahr)

Wiederrum schlicht falsch.
Die 24,3 cm kommen zwar für den Zeitraum 1906-2003 noch hin, denn aus den Cuxhavener Pegeldaten ergibt sich ein nahezu gleicher Wert von 22,2 cm als Mittel für diesen Zeitraum. Aber der Anstieg hat sich eben nicht verlangsamt, sondern liegt aktuell deutlich höher. Nämlich für 1990-2008 bei 42cm pro Jahrhundert (0,35mm/Monat, siehe nachfolgende Grafik).
http://img171.imageshack.us/img171/8994/sealevelcuxh…

Auch der IPCC Forscher Kevin Trmberth kommt in Science zu
diesen Ergebnissen.
„Es gibt keinen beschleunigten Meeresspiegelanstieg. Mehr
noch- die Oberflächentemperaturen der Weltmeere sinken weiter
und somit ihre thermische Ausdehnung und können somit nicht zu
einer Erhöhung dieser beitragen“

Das hast du schön von der Klimaleugnerseite „EIKE“ abgeschrieben. Quellenangaben brauchst du ja nicht, gell? Stimmt nur leider nicht, das hat er überhaupt nicht gesagt. Im Gegenteil: Der Wärmegehalt der Ozeane hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht.
http://oceans.pmel.noaa.gov/index.html

Der derzeitige Masseverlust vom Grönlandeis wird durch eine
verstärkte Eiszunahme in der Antarktis mehr als kompensiert.

Wiederum falsch.
Auch das antarktische Festlandeis schmilzt:
http://www.skepticalscience.com/antarctica-gaining-i…

Das Grönlandeis ist auch stabiler als gedacht.

Falsch.
Die uns genauest-möglichen Messungen mit den ERS/GRACE Satelliten haben einen starke Beschleunigung des Abschmelzens des Grönlandeises festgestellt. Der jährliche Eisverlust stieg von 90 km³ im Jahr 1996 über 220 km³ im Jahr 2005 auf inzwischen über 270km³ im Jahr 2008.

http://cirrus.unbc.ca/454/lec/Rignot2006.pdf
http://www.sciencemag.org/content/326/5955/984.abstract

Selbst das IPCC hat den zu erwartenen Meeresspiegelanstieg bis
2100 weiter nach unten korregiert. Von einst 63 cm auf 39 cm-
naja und hier hinkt man bekanntlich immer etwas hinterher-
immer so kurz vor Gesichtsverlust.

Auch das ist schlicht irreführend. Der Anstieg wurde zwar in der Tat zunächst gesenkt, allerdings mit dem Hinweis, dass dies kein beschleunigtes Schmelzen des Gröndlandeises inkludiert. Und 3x darfst du raten: Das Gröndlandeis schmilzt aber beschleunigt, wie man aus den Satellitenmessungen wie GRACE (s.o.) inzwischen weiß. Im letzten IPCC-Bericht wurde genau auf das Fehlen solcher Messungen hingewiesen, was in der Begründung der niedrigen Zahlenwerte steht. Nachdem diese Messungen aber jetzt vorliegen, kannst du deinen Arsch drauf verwetten, dass die Zahlen im nächsten Bericht sicher höher liegen werden.

Abschließend ist es echt unglaublich, was du hier erzählst. Quasi nichts von dem was du hier behauptet hast, stimmt auch nur annähernd.

vg,
d.

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Hallo,

Hallo zusammen, immer häufiger werden wir in den Medien auf
die bevorstehenden Umweltveränderungen vorbereitet. Das geht
von amerikanischen Horrorfilmen bis zu wissenschaftlich
untermauerten Berichten. Zum Beispiel, daß in diesem
Jahrhundert der Meeresspiegel um mindest einen Meter, wenn
nicht sogar schlimmstenfalls um bis zu 7 Metern ansteigen
soll.

Kein wissenschaftlicher Bericht geht von 7 Metern Anstieg in diesem Jahrhundert aus. Die aktuellen Worst-Case-Szenarien gehen von einem Meeresspiegelanstieg von 70 - 200cm bis zum Ende des Jahrhunders aus.

Allerdings gilt es auch hier zu bedenken: Das ist nur ein globaler Mittelwert. Der lokale Meeresspiegel kann aufgrund z.B. von geänderten Meeresströmungen davon deutlich abweichen und zudem spielt ja nicht nur der reine Meeresspiegel eine Rolle sondern auch Anzahl und Häufigkeit von Extremwetter-Ereignissen wie z.B. Sturmfluten. Deiche brechen schließlich üblicherweise nicht bei Normalwasser.

Nun kann man natürlich alle Deiche um viele Meter erhöhen -
wenn man denn das Geld dafür ausgeben will - aber hat
eigentlich schonmal jemand darüber nachgedacht, was man dann
mit dem Grundwasser machen soll, wenn alles küstennahe Land
fast 5 bis 7 Meter unter NN liegen wird ?

Naja, so schlimm wirds ja erstens auf die nächsten 100 Jahre zumindest nicht kommen. Die ominösen 7 Meter die manchmal herumgeistern gehen von einem kompletten Abschmelzen des grönländischen Eisschildes aus. Dies dauert aber ebenfalls im Worst-Case mindestens so um die 300 Jahre. Bis dahin gibt es genug Zeit, in der man sich das überlegen kann, wie man damit umgehen würde. Die Holländer haben ja auch heute schon Gegenden die mehrere Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Hier muss das Grundwasser schlicht durch Pumpen niedrig gehalten werden. Irgendwie würde es schon gehen, die Frage wäre eher, ob man das Risiko eingehen würde, praktisch alle Küstenregionen unter null zu haben. Darüber jetzt zu spekulieren bringt nicht viel, weil der technische Stand in 100 Jahren ja ganz andere Lösungen bieten wird als wir heute zur Verfügung haben.

Außerdem wäre es ja immer noch am sinnvollsten, wenn wir es erst gar nicht so weit kommen lassen und unsere CO2-Emissionen in diesem Jahrhundert - am besten bald - in den Griff kriegen werden.

Ich denke, daß es doch allerhöchste Zeit wird, darüber
nachzudenken und zumindest größere Bauvorhaben in Küstennähe
wie auch private Eigenheimansiedlungen ernsthaft zu
überdenken.

Im Moment gibt es dafür keinen dringlichen Grund. Für die nächsten 100 Jahre können wir uns noch relativ problemlos mit Deichen schützen und die wenigsten Bauwerke sind dafür ausgelegt, mehr als 100 Jahre zu halten. In 100 Jahren wären diese Gebäude ohnehin uralt und müssten neu gebaut oder aufwändig renoviert werden, so dass man dann immer noch den Neubau woanders machen kann, wenn sich die Lage dann weiter zugespitzt haben soll.

Mein Grundstück liegt zwar 20 Meter über NN, aber in Richtung
Weser geht es dann bergab bis auf 0 Meter. Da könnte ich dann
evtl. mein Boot an die Küste binden und in einigen Kilometern
die Domtürme aus dem Wasser ragen sehen. Das werde ich zwar
nicht mehr erleben, aber vielleicht meine Urenkel ?

Die wohl auch noch nicht. Außer ihr wollt alle mit 50 Jahren erst Kinder kriegen um einen möglichst großen Zeitraum abzudecken :wink:

vg,
d.

Danke
Danke, für die kompetenten Richtigstellungen!
Hätte gerne drei Sterne gegeben statt nur einen!
Karl

Hallo,

wozu in diese freundliche Diskussion einsteigen …

… ein Aspekt. Es geht um 2 mm Meeresspiegelanstieg pro Jahr - global.

In Relation : 2 mm / 12740 km, das sind rund 0,15 *10-9.

In dieser Größenordnung müssen demnach auch Satellitenorbits bekannt sein, und nicht nur kurzfristig sondern langfristig. Diese Relationen vor Augen, überlasse ich alle Aussagen oder Prognosen lieber den Kollegen.

http://sealevel.colorado.edu/content/calibration
http://www.fs.wettzell.de/ueberblick/Gesamtdokument0…
ab S. 72. So in der Richtung, ich will mich da nicht zu weit vorwagen.

Grüße Roland

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