Hallo Ela,
schönes Thema hast Du Dir da gesucht, das interessiert mich
auch - ich arbeite ebenso an der Einbringung des
Phantastischen in den diesbezüglich oft recht ignoranten
deutschen Literaturbetrieb (keine Konkurrenz: anderer
Fachbereich!).
Ich glaube da habe ich Glück gehabt, mein Prof hat die Themen ohne Problem angenommen (er selbst hat auch schon was zu Per Anhalter durch die Galaxis und die Postmoderne geschrieben) - er hat mir sogar erlaubt meine Examensarbeit über Cyberpunk zu schreiben.
Da mein Spezialgebiet u.a. U.K.LeGuin ist, wundert es mich
sehr, daß Du The Left Hand of Darkness als Anti-Utopie
aufführst, was m.E. absolut nicht zutrifft. Andererseits
verwundert es mich, daß Du eine der, wie ich finde,
wichtigsten Dystopien des Genres (noch) nicht erwähnt hast:
John Brunners The Sheep Look Up.
Als allererstes habe ich mich an den Büchern orientiert, die ich schon zu Hause hatte (Brunner gehörte nicht dazu) und die Klassiker, die auch im Lehrplan für die Oberstufe stehen. Le Guin kam nur zufällig dazu, als mein Prof meinte ich brächte noch ein neueres Buch und da ich ihres gerade gelesen hatte, habe ich ihm das gesagt und er hat sein ok gegeben - da habe ich mich dann auch nicht weiter beschwert - vor allem da sie dann wohl die Science-fiction-lastigste Autorin in meiner Liste ist.
Als Lektüretip empfehle ich Dir den Band von Heuermann/Lange,
„Die Utopie in der angloamerikanischen Literatur“ (1984 Bagel
Verlag, Düsseldorf), da sind zu einigen anderen relevanten
Utopien/Anti-Utopien - Vonnegut, Lessing, Peircy - ganz
brauchbare einführende Interpretationen drin. Ist auch recht
zitierfähig.
Auf das Buch warte ich schon länger in der Ausleihe der UB - mal sehen bis Mitte november habe ich ja noch Zeit.
Wenn ich Dir bei dem Thema noch helfen kann, kannst Du Dich
gerne via e-mail bei mir melden. Ansonsten: good luck!
hendrik
Lieben Dank Hendrik, wenn ich mich ein bischen näher an das Thema herangepirscht habe, melde ich mich vielleicht.
Cya Ela