jüngst gab es in den Hauptnachrichten der Tagesschau und Tagesthemen einen einseitigen Bericht über den vermeintlichen Wassermangel im Westjordanland. Es kam lediglich die palästinensische Seite zu Wort und die Situation wurde so dargestellt, als drehte Israel den Palästinensern den Wasserhahn ab, obwohl die Lage durchaus komplexer ist: http://www.bild.de/politik/ausland/westjordanland/wasser-beitrag-ard-47343750.bild.html
Wieso berichtet nur die Bild über diesen antisemitischen Hetzbeitrag? Es hätte zum Beispiel jedem auffallen müssen, dass die israelische Seite nicht zu Wort kam. Zudem weiß jeder, der sich etwas besser mit dem Thema auskennt, dass die Wasserversorgung im Osloer Friedensvertrag geregelt worden ist und Israel alle Vereinbarungen einhält. Mit etwas Recherche hätte man erkennen können, dass der angebliche Experte ein Mensch ist, der gerne auch mal dem „Muslim-Markt“ Interviews gibt, die als Grundlage für Aussagen wie „freche israelische Lügen“ dienen: http://www.muslim-markt.de/interview/2014/messerschmid.htm
Ich finde es besorgniserregend, wie normal es inzwischen zu sein scheint, dass selbst die einstmals neutrale Tagesschau nicht vor Hetzte gegen Israel zurückschreckt.
Ja das stimmt wohl. Ich finde es auch schlimm wie gegen Israel gehetzt wird. Vor allem weil Israel wohl das einzige Land im Nahen Osten ist, das sich überhaupt noch an irgendwas hält. Alle anderen machen doch was sie wollen. Vor allem finde ich es von Israel total klasse das sie Ihre „Feinde“ trotzdem medizinisch versorgen, vor allem Kinder. Und das weiß ich diesmal aus erster Hand!
Die Beschäftigung mit Sachfragen, hier Wasserversorgung, kann Probleme erhellen und zur Lösung beitragen. Dabei hat Kritik am Handeln israelischer Regierungsstellen - egal ob berechtigt oder nicht - nichts mit Antisemitismus zu tun.
Wer nicht verbal auf Russland eindrischt, ist ein Putin-Versteher, wer US-Außenpolitik kritisiert, muss sich Antiamerikanismus vorhalten lassen und Kritik an israelischem Handeln wird als Antisemitismus dargestellt. Damit wird von vornherein jede lösungsorientierte sachliche Diskussion vermieden und klargestellt, wo man gefälligst das Gute zu sehen und ohne jedes Hinterfragen das Böse zu verorten hat.
Da war doch kürzlich dieses antisemitische Hotel in Berlin in der Presse:
„Die Ländervorwahl von Israel, das nicht auf der Liste ist, kenne ich
auswendig: 972. Ich war entgeistert: Wie ist es möglich, im Jahre 2016
in Berlin, der Hauptstadt des neuen Deutschlands, dass Israel
eliminiert, getilgt, ausgemerzt wird? Dass Israel ausradiert wird, hatte
ich in Gaza erlebt, in einer eher ruhigen Phase, als ich dort die
arabischen Schulen besuchte. Man zeigte mir die Karten der Region:
Israel war auf ihnen nicht verzeichnet, denn Israel darf in den Köpfen
der Araber nicht existieren. Hier und jetzt, in Berlin, das Gleiche:
Israel wird von der Telefonliste gestrichen.“ http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/claude-lanzmann-israel-fehlt-auf-kempinski-liste-14381684.html
Da erdreistet sich also ein Hotel nicht alle Ländervorwahlen die es gibt in sein Verzeichnis aufzunehmen und schon ist das ein Rückfall in die NS-Zeit.
Aber wie sensibel solche Themen sind sieht man an den Reaktion darauf:
„Anfrage in anderen Luxushotels. Die Sprecher äußern sich mit größter
Vorsicht, einige gar nicht. Viele betonen, dass alle Gäste willkommen
sind, dass eine Bevorzugung oder Benachteiligung einzelner Gruppen nicht
gebilligt werde. Das Berliner Hotel Adlon verweist als Teil der
Kempinski Hotelgruppe an die zentrale Pressestelle. Das Hotel
Bayerischer Hof in München möchte sich zu dem Vorfall ebenso wenig
äußern wie das Hotel Königshof. Das Münchner Hotel The Charles teilte
zur Telefonliste mit, darauf seien überhaupt keine Ländervorwahlen
verzeichnet. Im Café des Kempinski in Berlin sitzen ein Vater und sein
in der Stadt studierender Sohn, beide stammen aus dem Oman. Dass Israels
Vorwahl in der Telefonliste des Hotels bislang nicht auftaucht und dies
aufgebrachte Diskussionen ausgelöst hat, davon erfährt der Vater erst
im Gespräch. Er wisse von Hotels in der Schweiz etwa, die darauf
achteten, dass „die Gefühle von Arabern nicht verletzt“ würden. Er
selbst hat „nichts gegen Israel“, sagt er: „Dort gibt es doch auch
gute Menschen.““ http://www.sueddeutsche.de/kultur/israel-haben-die-araber-wirklich-so-einen-grossen-einfluss-1.3118006
ja, dieses aber auch nicht erst seit neuestem. Die Tagesschau war diesbezüglich während meiner Lebenszeit noch nie neutral (genauso wenig, wie die anderen deutschen Medien).
Dein Ansatz liegt in einer einfachen Umkehrung. Du kannst bestimmte Themengebiete nicht durchschauen oder mit deinem Wunschbild vereinbaren, zum Beispiel wenn wieder auf mysteriöse Weise regimekritische Russen verschwinden oder vergiftet werden. Oder wenn sich herausstellt, dass sich die armen, ach so unterdrückten Palästinenser mehr um ihre Terroraktivitäten gegen Israel kümmern als um ihre zivile Infrastruktur. Als Lösung schwenkst du dann einfach um und bezichtigst andere, sie würden nicht sachgemäß berichten.
Beschäftige dich erstmal mit der Sachlage. Wenn in Israel Demokratie entsteht und die Menschen zum Beispiel eine erfolgreiche WIrtschaft aufbauen, während die Palästinenser lieber Tunnel graben, um Raketen aus Ägypten zu bekommen, dann ist das nüchterner Fakt. Da wird niemand als gut oder böse verortet, auch wenn du es zum Erhalt deines Wunschbildes so darstellst.
Du bezeichnest eine einseitige Berichterstattung, in der Fakten unterschlagen werden, als „Ansatz von Kritik“? Dann sind für dich wohl auch die Raketen aus Gaza, welche israelische Wohngebiete treffen sollen, ein sachlicher Beitrag zum Nahost-Konflikt.
Das alles sagt viel über dich aus. Nichts neues allerdings.
Auch wenn der von dir monierte Beitrag möglicherweise einseitig war, vermute ich, dass da noch keine „Hetze“ vorgelegen haben wird.
Wikipedia: Im gesellschaftlichen Sinn bezeichnet man als Hetze unsachliche und verunglimpfende Äußerungen zu dem Zweck, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen, Ängste vor ihnen zu schüren, sie zu diffamieren oder zu dämonisieren.
M.E. beschreiben die Merkmale „unsachlich“ und „dämonisierend“ das recht gut.
Ein Beitrag wird nicht dadurch antisemitisch, weil Israelis nicht zu Wort kommen. Wurde ihre Eigenschaft als Juden irgendwie thematisiert? Ja, ja, es gibt auch arabische Israelis. Ein Beitrag wird nicht dadurch zum Hetzbeitrag, weil jemand als schuldhaft Handelnder dargestellt wird.
Uih, „freche Lüge“ ist natürlich ganz, ganz böse. In dem Beitrag scheinen mir alle Seiten zu Wort zu kommen.
Und ich finde es besorgniserregend, dass Du Dich auf die BILD berufst.
War es dieser Beitrag der ARD? Sind dort direkt und indirekt israelische Stellen zu Wort gekommen? Na also.
Das Wasserproblem ist seit Jahren bekannt und wer sich damit beschäftigt wird schnell feststellen, dass beide Seiten zu keiner Lösung kommen und sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben.
Wer ausser Israel hält denn die Errichtung der Siedlungen in den besetzten, palästinensischen Gebieten für rechtens?
Die frühere Regierung von Südafrika?
Informier dich ruhig mal, um was es genau geht, bevor du losschreibst. Im Übrigen muss nicht alles, was in der Bild steht, automatisch falsch sein. Andere Medien haben über die Fehlinformationen der Tagesschau gar nicht berichtet.
Einfach zu sagen, beide hätten schuld, mag zwar ein leichter Ansatz sein. Er wird den Realitäten jedoch nicht gerecht. Mehr gibt es zu deinem Beitrag nicht zu sagen, aber auch nicht weniger.
Das habe ich durchaus getan und ebenfalls auf dieses Statement des BR hingewiesen (vgl. letzter Link). Wobei eben die Siedlerseite zu Wort kam und per indirekter Rede auch die israelische Sicht. Also sollte man den Ball flachhalten. Aber weil es Leute gibt - wie Dich - die gleich Antisemitismus und Hetze wittern, hat der BR eben eine „Besserung“ für die Zukunft in Aussicht gestellt. Das ganze ist einfach nur ein künstlicher Sturm im Wasserglas.
OMG (->vgl. „künstl. Sturm im Wasserglas“)
Bei Dir läuft ein schlichter Schwarzweißfilm ab. Du bist genauso extrem porisraelisch und völlig überzogen wertend wie andere extrem propalästinensisch und überzogen wertend sind.
Du hattest ja auch Antisemitismus gewittert als die EU einen Etikettierungsbeschluss zu Produkten aus den besetzen Gebieten fasste, um Israel einen Etikettenschwindel nicht mehr durchgehen zu lassen. Ein Vorgang, der rechtlich und politisch nichts anderes als die klare Fortsetzung der Haltung zu den besetzten (bzw. annektierten) Gebieten war. Gebiete, in denen Israel fortgesetzt das Völkerrecht bricht.
Was erwartest du eigentlich von einer konsumorientierten Gesellschaft? Verantwortung? Ehrlichkeit? Fairness? PC?
Gestern lief wieder die Doku „Bottled Life“ als Wiederholung auf Arte. Wassermangel wird bewusst produziert und vermarktet. Da nimmt einer dem anderen grundsätzliche Freiheiten und Rechte.
Antisemitismus ist da doch nur politisches Palaver im Angesicht brutaler Ausbeutung. Moderne Kriegsführung.
Nicht mal im Artikel der Bild kommt der Begriff „antisemitisch“ vor. Offenbar weiß man dort im Gegensatz zu dir, was dieses Wort bedeutet. Von „Hetze“ ganz zu schweigen…