Antisemitismus in Europa?

Insgesamt ist Europa und gerade auch Deutschland recht
fremdenfeindlich, daran hat sich leider nichts geändert.

Hallo Eli,

solche Vorurteile sind rätselhafterweise hoffähig, wenn sie sich gegen Deutsche richten. Solche Pauschalisierungen jeder anderen Gruppe gegenüber würden hierzulande zu heftigem Protest führen.

Oder ist es wirklich von Interesse wie Menschen über Juden denken,
die niemals einem begegnet sind?

Ich begegne häufig Juden. Insbesondere, seit dem ich Mitglied im W-W-W-Forum bin. Ich habe den Eindruck, daß es selten der Fall sein wird, daß du einen Juden kennen lernst, der dir nicht irgendwann im Laufe der Diskussion seine Religionszugehörigkeit auf die Nase bindet. Ist so ähnlich, wie bei Vegetarieren. Der Eindruck kann täuschen, denn vielleicht bin ich in meinem Leben schon mit vielen Juden zusammen getroffen, ohne davon zu erfahren. Irgendetwas sagt mir aber, daß das sehr unwahrscheinlich ist.

Gerade in diesem Forum entstehen recht schnell intelektuelle Übersprunghandlungen, wenn es z.B. um die Ermordung von palästinenischen Kindern oder sonstige Israel-kritische Themen geht. Warum man seine Betroffenheit darüber nicht artikulieren darf, bleibt mir ein Rätsel. Wer kann ernsthaft widersprechen, daß auch ein Jude, wie ein Belgier, ein Heidelberger oder ein Hindu ein gemeiner Mörder sein kann? Unverbesserliche Antisemiten gehen mir genau so auf die byzantiner Königsnüsse, wie deren philosemitscher Gegenpol. Die Konzentration Letzterer in diesem Forum bleibt ein weiteres Rätsel in einer an Rätsel nicht armen Welt.

Juden sind keine besseren Menschen und werden es auch nie werden. Schon gar nicht, wenn sie sich selbst zur moralischen Instanz ernennen.

Gruß,
Klaus

Es gab da mal ne Studie…
…die sollte beweisen wie antisem… wir Deutschen sind. Derartige Taten wurden untersucht. Dann kam raus, dass die meisten dieser Taten von Arabern begangen wurden.

Dies Studie wurde dann schnell wieder unter den Tisch gekehrt!

Hallo.

solche Vorurteile sind rätselhafterweise hoffähig, wenn sie
sich gegen Deutsche richten.

Ich beziehe mich hierbei neben meinen Erfahrungen eben auch auf Untersuchungen hierzu und habe dieses alleine als Selbstkritik gesehen. Wenn Du dieses anders einordnest, tut es mir leid, vor allem wenn es dein Selbstbild etwas in Frage stellt. Aber ich denke, wir können hier alle lernen oder nicht?

Solche Pauschalisierungen jeder anderen Gruppe gegenüber würden
hierzulande zu heftigem Protest führen.

Ja und?

Ich begegne häufig Juden. Insbesondere, seit dem ich Mitglied
im W-W-W-Forum bin. Ich habe den Eindruck, daß es selten der
Fall sein wird, daß du einen Juden kennen lernst, der dir
nicht irgendwann im Laufe der Diskussion seine
Religionszugehörigkeit auf die Nase bindet.

Woher sonst solltest Du es in diesen Fällen wissen oder anders gefragt, warum schliesst du es in anderen Fällen aus? Davon einmal abgesehen, dass mein Judesein nur wenig mit Religionszugehörigkeit zu tun hat, aber das ist immer ein anderes Thema.

Irgendetwas sagt mir aber, daß das sehr unwahrscheinlich ist.

Und nichts sagt mir, was daran nun so wesentlich sein soll?!

Warum man seine Betroffenheit darüber nicht
artikulieren darf, bleibt mir ein Rätsel.

Wo darf man was nicht artikulieren?

Wer kann ernsthaft widersprechen, daß auch ein Jude, wie ein
Belgier, ein Heidelberger oder ein Hindu ein gemeiner Mörder
sein kann?

Nu, genau dann wenn daraus folgt, dass jemand zu Unrecht so beschuldigt wird - was dann übrigends auch bei dem Belgier, Heidelberger oder Hindu zutrifft.

Die Konzentration Letzterer in diesem Forum bleibt ein
weiteres Rätsel in einer an Rätsel nicht armen Welt.

Mein Rätsel ist derzeit, worauf du hinauswillst, bzw. was das nun alles mit dem Thema zu tun hat.

Juden sind keine besseren Menschen und werden es auch nie
werden. Schon gar nicht, wenn sie sich selbst zur moralischen
Instanz ernennen.

Schön gesagt, aber was hat das mit dem Thema und gerade mit mir zu tun? Oder hast Du nur (siehe deine Einleitung) ein Problem damit, dass ich uns Deutschen kritisch sehe?

Scholem,
Eli

Hallo Marion.

Ansonsten finde ich, dass Ausländerfeindlichkeit und
Antisemitismus zwei völlig unterschiedliche Baustellen sind.

Allerdings gibt es hier Überschneidungen und bei vielen Untersuchungen geht es meiner Meinung nach, oft auch um Fremdenfeindlichkeit und hierauf habe ich mich bezogen.

Scholem,
Eli

… das auch diese Studie erst von Juden bzw. jüdischen Organisationen an die Öffentlichkeit gebracht wurde. Womit einige der „Vorurteile“ hier in der Diskussion mehr als fraglich werden.

Scholem.

Hallo Eli,

zu deinem Fragenkatalog, den ich anbei zitiere, sehe ich keine im Wortsinne wirkliche Frage. Kaum was, auf das du wirklich eine Antwort erwartest.

Aber ich denke, wir können hier alle lernen oder nicht?
Ja und?
Woher sonst solltest Du es in diesen Fällen wissen oder anders
gefragt, warum schliesst du es in anderen Fällen aus?
Und nichts sagt mir, was daran nun so wesentlich sein soll?!
Wo darf man was nicht artikulieren?
Mein Rätsel ist derzeit, worauf du hinauswillst, bzw. was das
nun alles mit dem Thema zu tun hat.
Schön gesagt, aber was hat das mit dem Thema und gerade mit
mir zu tun? Oder hast Du nur (siehe deine Einleitung) ein
Problem damit, dass ich uns Deutschen kritisch sehe?

Ich bezweifle, daß du dich als Deutscher fühlst. Ist es nicht eher so, als daß du dich als in Deutschland lebender Jude betrachtest? Aber bitte, ich kenne dich nicht und warum soll es nicht Ausnahmen für die Regel geben?

Du kannst mir aber das Gegenteil beweisen, indem du deinen Nick auf „Odin“ und deine Vika insofern änderst, als daß du, wie 99 % der anderen User deinen Beruf, deine Hobbies oder deine Haustriere zur zentralen Message machst :wink:

Ansonsten hast du insofern Recht, als das mein Posting als allgemeine Unmutsäußerung zu verstehen war, die dich mehr zufällig als beabsichtigt getroffen hat.

Gruß,
Klaus

Hallo.

zu deinem Fragenkatalog, den ich anbei zitiere, sehe ich keine
im Wortsinne wirkliche Frage. Kaum was, auf das du wirklich
eine Antwort erwartest.

Da irrst Du dich leider. Sicherlich sind einige retorische Fragen darunter, aber eben nicht alles. Werde dieses aber absofort für dich kenntlich machen.

Ich bezweifle, daß du dich als Deutscher fühlst.

Wie kommst Du denn darauf? (Hier will ich eine Antwort.)

Ist es nicht eher so, als daß du dich als in Deutschland
lebender Jude betrachtest?

Auch, allerdings sehe ich da auch keinen Widerspruch. Oder willst Du mit dem Satz ausdrücken, dass ich mehr zufällig hier leben und mir vorstellen könnte auch wo anders zu leben? Dem ist nämlich nicht so.

Aber bitte, ich kenne dich nicht und warum soll
es nicht Ausnahmen für die Regel geben?

Welche Regel? (Hier will ich eine Antwort.) Die meisten Juden welche ich hierzulande kenne, verstehen sich sehr wohl als Deutsche und haben hier ihre Heimat.

Du kannst mir aber das Gegenteil beweisen, indem du deinen
Nick auf „Odin“ und deine Vika insofern änderst, als daß du,
wie 99 % der anderen User deinen Beruf, deine Hobbies oder
deine Haustriere zur zentralen Message machst :wink:

LOL, ich soll machen was du willst, damit ich deutscher werde?

Ansonsten habe ich mir noch einmal angesehen, was dort steht und erkenne nichts, woraus nun ablesbar wäre, dass ich mich nicht als Deutscher fühle. Mein Beruf findest Du dort übrigends und bei dir stehen auch weder Hobbies noch Haustiere :wink:

Ansonsten hast du insofern Recht, als das mein Posting als
allgemeine Unmutsäußerung zu verstehen war, die dich mehr
zufällig als beabsichtigt getroffen hat.

Wolltest also einfach einmal deine Gedanken über Juden hier loswerden? Okay, hoffe einmal, dass es deinen Unmut irgendwie besänftigt hat.

Scholem,
Eli

Hallo.

Ich bezweifle, daß du dich als Deutscher fühlst.

Wie kommst Du denn darauf? (Hier will ich eine Antwort.)

Ich will dir die Antwort nicht verweigern, aber jene sollte sich doch aus meiner nächsten Frage ergeben:

Ist es nicht eher so, als daß du dich als in Deutschland
lebender Jude betrachtest?

Auch, allerdings sehe ich da auch keinen Widerspruch. Oder
willst Du mit dem Satz ausdrücken, dass ich mehr zufällig hier
leben und mir vorstellen könnte auch wo anders zu leben? Dem
ist nämlich nicht so.

Du lebst hier vermutlich genau so zufällig wie ich oder andere. Ich definiere mich aber nicht als in Deutschland lebender Katholik, Baptist, Calvinist oder Freikirchler, so wie du es eben laut Vika tust.

Welche Regel? (Hier will ich eine Antwort.) Die meisten Juden
welche ich hierzulande kenne, verstehen sich sehr wohl als
Deutsche und haben hier ihre Heimat.

Die Regel ist eben die, daß sich zumindest die öffentlich exponierten (andere nimmt man logischerweise nicht wahr) Juden erstmal als Juden fühlen und dann vielleicht als Russen, Deutsche oder sonst was. Deshalb nennen sie sich Elimelech und nicht Wotan, geben in ihrer Vika Details zur Religion und nicht zur vorzugsweise betriebenen Sportart und unterzeichen mit „Scholem“ statt „Macht´s gut“. Weiter halten sie ihr Judentum sogar für mehr als bloße Religionszugehörigkeit. Das ist die von mir subjektiv empfundene Regel und nun kannst du selbst bemessen, inwieweit du dich zu diesem Regelfall zugehörig empfindest.

LOL, ich soll machen was du willst, damit ich deutscher werde?

Damit wirst du nicht deutsch, damit zeigst du mögliche Verbundenheit mit diesem Land. Aber bitte, das mit dem Odin war eher scherzhaft gemeint, sollte nur in der Überzeichnung verdeutlichen, was ich meine.

Mein Beruf findest Du dort übrigends und bei dir stehen auch weder
Hobbies noch Haustiere :wink:

Nun, ich brauche weder Hobbies noch Haustiere. Was mir fast schon orthodox wichtig ist, steht immer zwischen den Zeilen.

Wolltest also einfach einmal deine Gedanken über Juden hier
loswerden?

Nein, es hat mich konkret gestört, daß du behauptet hast:
a) „gerade Deutschland wäre recht fremdenfeindlich“ und
b) „daran hat sich nichts geändert“
Ich sage, daß Deutschland nicht besonders fremdenfeindlich ist. Hier haben verschiedenste Ausländer und Deutsche über Jahrzehnte Seite an Seite gewohnt, gearbeitet und Frieden gehalten. Es sind tolle Freundschaften entstanden und nicht wenige Gastarbeiter haben sich gar entschlossen, in diesem land zu bleiben. Deinen Nachsatz „es habe sich nichts geändert“ will ich lieber nicht weiter interpretieren. Nichts geändert seit wann?

Okay, hoffe einmal, dass es deinen Unmut irgendwie
besänftigt hat.

Nein, denn es hat sich (leider) nichts geändert …

Gruß,
Klaus

Stimmt nicht.
Diese wollten diese ja genau verheimlichen. Ein französischer EU-Abgeordneter brachte die Wahrheit ans Licht.

Danach wurden Fördergelder gestrichen - es waren glaub ich ca. 150.000 €.

mfg

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

PS. Mich interessiert hier ehe weniger die nächste Studie,
sondern das konkrete Zusammenleben vor Ort und wie dieses
gestaltet wird. Oder ist es wirklich von Interesse wie
Menschen über Juden denken, die niemals einem begegnet sind?

Solange ein Jude sich als Jude exponiert und nicht schlicht als Mitbürger, hat er schon verloren und ist „selber Schuld“. Mich persönlich interessiert es einen Dreck, wie man mit Juden zusammenlebt. Oder mit Muslimen. Oder Christen. Mich interessiert es, wie ich mit den Menschen meiner Umgebung zusammenleben kann. Dieses penetrante propagieren und vorschieben der Religionszugehörigkeit geht mir extrem auf die Eier.

Wer sich nur dadurch auszeichnet, ist ganz schön arm dran. Die Religionszugehörigkeit ist ungefähr das vorletzte (gerade noch vor Beruf und Kontostand der Eltern), was mich an einem Menschen interessiert. Konkretes interessiert, fassbares, TATEN.

Dazu gehört dann z.B. das Auspacken der Fremdenfeindlichkeits- und Antisemitismuskeule. Ätzend und dämlich. Warst Du mal in anderen Ländern? Frankreich, UK mal gesehen? Das macht unsere Probleme hier nicht geringer, Propaganda und Mißbrauch von ernsten Begriffen aber auch nicht. Meine Erfahrung, sowohl aus ländlichem wie auch großstädtischem Umfeld ist eher, daß jener als 100% gleichberechtigter und nicht für fünf Pfennig diskriminierter Mitbürger angesehen wird, der das auch wirklich will.

Wer sich als „in Deutschland lebender orthodoxer Jude“ definiert, bleibt auch genau das.
Wer sich als „Deutscher, der mehr oder minder zufällig eben jüdischen Glaubens ist“ sieht, ist genau das. Jeder bestimmt seine Prioritäten selbst, is ja auch okay, aber dann soll er sie bitte auch als solche hinnehmen und sich nicht beschweren, wenn die von anderen auch genau so wahrgenommen werden. Zu Abgrenzung gehören _immer_ zwei Seiten.

Gruß,

Malte.

Diese wollten diese ja genau verheimlichen. Ein französischer
EU-Abgeordneter brachte die Wahrheit ans Licht.

Wer dies verheimlichen wollte, war der Auftraggeber und hierbei handelt es sich um eine Organisation der EU. Dein französischer Abgeordnerter ist übrigends Jude und aufgrund dessen haben fast alle mir bekannten europäischen jüdischen Ogranisationen (u.a. ZdJ) auf die Veröffentlichung gedrängt.

Was also stimmt nicht an meiner Aussage?

Solange ein Jude sich als Jude exponiert und nicht schlicht
als Mitbürger, hat er schon verloren und ist „selber Schuld“.

Wo habe ich das in meinem Beitrag getan?

Dazu gehört dann z.B. das Auspacken der Fremdenfeindlichkeits-
und Antisemitismuskeule. Ätzend und dämlich. Warst Du mal in
anderen Ländern?

Ja, sicher und ich verstehe den Verweis nicht und vor allem, wo hier die Keule sein soll, wenn ich unsere eigenen Fehler eingestehe oder soll jetzt hier einfach nur platt die Wahrheit geleugnet werden?

[…] Meine Erfahrung, sowohl aus
ländlichem wie auch großstädtischem Umfeld ist eher, daß jener
als 100% gleichberechtigter und nicht für fünf Pfennig
diskriminierter Mitbürger angesehen wird, der das auch
wirklich will.

Woran willst Du das wollen denn bemessen und warum nur dann?

Wer sich als „in Deutschland lebender orthodoxer Jude“
definiert, bleibt auch genau das.

Und wo ist hier das Problem?

[…] aber dann soll er
sie bitte auch als solche hinnehmen und sich nicht beschweren,
wenn die von anderen auch genau so wahrgenommen werden. Zu
Abgrenzung gehören _immer_ zwei Seiten.

Wo habe ich mich darüber beschwerrt, wie ich hier wahrgenommen werde? Mir ging es um unsere Probleme hierzulande im Umgang mit Fremden. Und ich wundere mich welches Echo es auslöst, wenn ich dieses nur feststelle.

Wenn ich dich also richtig verstehe, haben wir hierzulande in diesem Bereich überhaupt keine Probleme?

Mich persönlich interessiert es einen Dreck, wie man mit Juden
zusammenlebt. Oder mit Muslimen. Oder Christen.
Wer sich als „in Deutschland lebender orthodoxer Jude“
definiert, bleibt auch genau das.
Wer sich als „Deutscher, der mehr oder minder zufällig eben
jüdischen Glaubens ist“ sieht, ist genau das.

Danke, Malte,
präziser und zutreffender hätte ich es nicht formulieren können.
Wer Unterschiede betont oder hervorhebt, sollte sich nicht wundern, wenn diese auch wahrgenommen werden.
Gruß
Eckard

Ich will schon gar nicht mehr darauf eingehen, dass es mehr als daneben ist, hier dauernd persönlich zu werden und zu meinen, dadurch meine Kritik entkräften zu können, aber…

Wer Unterschiede betont oder hervorhebt, sollte sich nicht
wundern, wenn diese auch wahrgenommen werden.

… ist das nicht genau der Anlass für Fremdenfeindlichkeit?

Du lebst hier vermutlich genau so zufällig wie ich oder
andere. Ich definiere mich aber nicht als in Deutschland
lebender Katholik, Baptist, Calvinist oder Freikirchler, so
wie du es eben laut Vika tust.

LOL, nur weil dort zufälligerweise diese Definition steht? Hättest vielleicht einmal nachfragen sollen, warum dieses dort steht. So äussere ich mich je nach Kontext zu gleichen Frage unterschiedlich und ich habe meinen Zugang hier über das Religionsbrett gefunden. Aus diesem Grund steht dieses dort. Hättest Du mich nach meinen Verhältnis zu Deutschland gefragt, hätte ich dir ganz anders darauf geantwortet und wahrscheinlich dabei mein Jüdischsein nicht erwähnt.

Allerdings verstehe ich nicht, warum du meiner Vika hier diese Bedeutung bemisst.

Die Regel ist eben die, daß sich zumindest die öffentlich
exponierten (andere nimmt man logischerweise nicht wahr) Juden
erstmal als Juden fühlen und dann vielleicht als Russen,
Deutsche oder sonst was.

Und woraus schliesst du hier auf die Gefühle? Selbstaussagen der Personen entspricht dieses zumindest nicht.

Deshalb nennen sie sich Elimelech und
nicht Wotan, geben in ihrer Vika Details zur Religion und
nicht zur vorzugsweise betriebenen Sportart und unterzeichen
mit „Scholem“ statt „Macht´s gut“.

Hast Du vielleicht ein Problem damit?

Weiter halten sie ihr Judentum sogar für mehr als bloße
Religionszugehörigkeit.

Wow. Der Fussballspieler wird auch der Behauptung widersprechen, es wäre nur seine Religion. Ist deswegen seine Gefühlslage undeutsch? Oh, man Leute, ihr verrennt euch hier und sagt dadurch mehr über euch aus, als das ihr zum Thema beitragt.

Damit wirst du nicht deutsch, damit zeigst du mögliche
Verbundenheit mit diesem Land. Aber bitte, das mit dem Odin
war eher scherzhaft gemeint, sollte nur in der Überzeichnung
verdeutlichen, was ich meine.

Wenn dort stehe würde, dass ich gerne Reite, Kinderbücher malen und viel Freizeit mit meiner Familie verbringen, dann würde das meine Verbundheit mit dem Land verdeutlichen?

Aber das ich Jude bin und dazu stehe und mir dieses auch wichtig ist, nicht???

Ich sage, daß Deutschland nicht besonders
fremdenfeindlich ist. Hier haben verschiedenste Ausländer und
Deutsche über Jahrzehnte Seite an Seite gewohnt, gearbeitet
und Frieden gehalten. Es sind tolle Freundschaften entstanden
und nicht wenige Gastarbeiter haben sich gar entschlossen, in
diesem land zu bleiben.

Oh, entschuldige, dass ich dieses nicht auch gleichzeitig erwähnt habe. Wundere mich aber dennoch, wieviele hier sich erregen, nur weil ausnahmesweise ein Jude einmal behauptet hat, dass dieses Land fremdenfeindlich wäre.

Deinen Nachsatz „es habe sich nichts
geändert“ will ich lieber nicht weiter interpretieren. Nichts
geändert seit wann?

Merkst Du nicht, dass du nicht mit mir, sondern deinen Vorurteilen über Juden dich hier unterhälst? Ja, sein wenn? Nu, seit den letzten Jahren vielleicht oder für wie alt hälst Du mich?

Nein, denn es hat sich (leider) nichts geändert …

Und ich verstehe immer noch nicht, wo das eigentliche Problem ist.

Scholem,
Eli

Hi,

PS. Mich interessiert hier ehe weniger die nächste Studie,
sondern das konkrete Zusammenleben vor Ort und wie dieses
gestaltet wird. Oder ist es wirklich von Interesse wie
Menschen über Juden denken, die niemals einem begegnet sind?

komm einfach vorbei. Dann zeige ich dir hier auch mal ein paar „Rechte“ und du zeigst mir, wo die radikal sein sollen.
Idioten gibts überall, reaktionäre. Aber denen ist es wurscht, mit wem sie sich prügeln können.
Solange du selbst ein ernstzunehmender Mensch bist und niemanden anmachst, ergeht es dir hier wie jedem anderen auch nur. So kenne ich das nur.
Allwerdings gibts hier keinerlei Juden, nur Vietnamesen, Griechen, Chinesen, Dönertürken und Ägypter und Co. gegen die mir auch nicht zwingend Übergriffe bekannt sind.

Gruß
Frank

Hallo Frank.

PS. Mich interessiert hier ehe weniger die nächste Studie,
sondern das konkrete Zusammenleben vor Ort und wie dieses
gestaltet wird. Oder ist es wirklich von Interesse wie
Menschen über Juden denken, die niemals einem begegnet sind?

komm einfach vorbei.

LOL, dazu mich ich eben nicht vorbeikommen, weil ich hier lebe. Den Punkte hat irgendwie hier keiner verstanden, dass ich einfach einmal getrennt habe, zwischen dem, was als Antisemitismus in Untersuchungen gemessen wird und wie sich konkret die Leute hier verhalten.

Idioten gibts überall, reaktionäre. Aber denen ist es wurscht,
mit wem sie sich prügeln können.

Sehe ich genauso und nur weil die ein paar Parollen gröllen, wird aus denen noch keine antisemitische Front. Früher hätten die sich mit mir geprügelt weil denen meine Haare nicht gepasst hätten, in der Zeitung hätten sie dann aber bestimmt einen Juden zusammengeschlagen.

Solange du selbst ein ernstzunehmender Mensch bist und
niemanden anmachst, ergeht es dir hier wie jedem anderen auch
nur. So kenne ich das nur.

Dem muss ich leider widersprechen, aber so wie die Disskuion hier aussieht, ist es für einige schon Anmache, wenn man hier als Jude einfach nur lebt.

Aber um mich ging es zumindest hier überhaupt nicht. Ich fühle mich hier nicht als Fremde, noch dachte ich bislang, dass ich hier gross zu gesehen werden. Es kommen ja auch immer wieder nette Mitbürger zu mir und versichern mir, wie schön es ist, dass ich hier lebe (sic!).

Mir ging es um Ausländer oder Menschen welche so eingestuft werden. Wie diese in der Öffentlichkeit behandelt werden und wie nicht. Warst Du z. B. schon einmal auf einem Ausländeramt? Und von wissenschaftlichen Untersuchungen will ich hier schon garnicht mehr reden.

Allwerdings gibts hier keinerlei Juden, nur Vietnamesen,
Griechen, Chinesen, Dönertürken und Ägypter und Co. gegen die
mir auch nicht zwingend Übergriffe bekannt sind.

Fremdenfeindlichkeit fängt bei mir eben nicht erst dann an, wenn jemand auf der Strasse angegriffen wird, sondern schon bei anderen Dinge, wie der Begrüssung, der Behandlung auf dem Amt, der Ansprache etc.

Scholem,
Eli

Natürlich ist er das! aber eben von den ausländern selbstgemacht.
Schau dir nur mal hier lebende Griechen an, die vielfach griechisch orthodox sind. Die fallen unter Deutschen überhaupt nicht auf. Einen Evangelen kann ich von einem Katholiken oder Atheisten auch nicht unterscheiden - es sei denn, er besteht zwingend darauf als das und damit etwas anderes angesehen zu werden.
Das ist ja genau das Integrationsproblem. Ich habe nichts gegen Muslime, aber es hört da auf, wenn sie darauf bestehen, vor einem Neubaublock einen Hammel schlachten zu wollen wie zuhause.
Wer sich hier ansiedelt, soll wenigstens Bräuche und Sitten der Ansässigen akzeptieren. Die sind nämlich oft diametral den unseren entgegengesetzt.
Dasselbe erwartet man auch von mir im Ausland. Also nichts besonderes. Mit der Zeit verwischt sich das eh.

Gruß
Frank

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Elimelech,

Ich will schon gar nicht mehr darauf eingehen, dass es mehr
als daneben ist, hier dauernd persönlich zu werden und zu
meinen, dadurch meine Kritik entkräften zu können, aber…

Ich kann im meinem (und auch in Maltes) Statement keinerlei persönlichen Bezug auf irgendeine Einzelperson oder Personengruppe feststellen und so etwas war auch nicht intendiert.

Wer Unterschiede betont oder hervorhebt, sollte sich nicht
wundern, wenn diese auch wahrgenommen werden.

Aus welchem Grunde als dem, als „anders“ wahrgenommen zu werden (oder im schlimmsten Falle um zu provozieren, was ich aber zunächst niemandem unterstelle), würde man sonst diese Dinge betonen? Ist die Betonung der Unterschiede nicht ein bewußter Akt, sich von der Gesellschaft abzuheben?

… ist das nicht genau der Anlass für Fremdenfeindlichkeit?

Natürlich. Wer sich außerhalb der Gesellschaft stellt, wird als genau dort befindlich angesehen. Das muß nicht unbedingt in Feindlichkeit ausarten, aber ganz sicher wird es die Integration behindern. Es signalisiert in jedem Fall: „Ich bin anders als ihr, und ich will mich nicht mit euch gemein machen.“ Dass diese Haltung in keiner Gesellschaft der Welt unbedingt zu offenen Armen und herzlicher Freundlichkeit führt, dürfte klar sein.

Lieber Elimelech, ich kann nicht umhin, in Deiner Reaktion eine gewisse Überempfindlichkeit zu vermuten. Nicht jeder, der Dir gegenübertritt ist ein Feind. Nicht jeder, der Deine Ansicht nicht voll teilt, lehnt Dich als Mensch und Person ab.

Gruß
Eckard

Das hättest du wohl gerne!

Nein, denn es hat sich (leider) nichts geändert …

Und ich verstehe immer noch nicht, wo das eigentliche Problem
ist.

Das wiederum ist das eigentlich Problem. Wollen wir es hierbei belassen. Weiter bin ich mit anderen deiner Religionsgenossen in diesem Forum auch nicht gekommen. Das hat wohl offensichtlich System.

Nur nochmal zu deiner Überschrift: „Jüdischsein“ ist nicht das Problem. Das Problem ist immer, wenn sich eine spezielle Gruppe über alles andere zu exponieren versucht, egal ob Moslem, Erzkatholik oder eben Jude. Malte hat hier deutlichere Worte gefunden, die die Sache im Kern treffen.

Bis dann,
Klaus