Hallo,
auch in diesem Forum weisen manche Teilnehmer ständig darauf hin, dass vor allem Islamisten für antisemitische Vorfälle verantwortlich seien. ich möchte es nicht Lüge nennen, aber diese Sichtweise ist sehr weit von der Wahrheit entfernt.
Jetzt antwortete die Bundesregierung auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau: Es gab 2017
- 1453 antisemitische Straftaten (vier pro Tag!);
- bei 1377 Delikten geht die Polizei von rechtsradikalenTätern aus.
- 33 Straftaten werden ausländischen Judenfeinden ohne Islamisten zugeschrieben.
- 25 Delikte „religiös motivierten“ Antisemiten, also meist muslimischen Fanatikern ausländischer sowie deutscher Herkunft.
- Nur ein einziges Delikt, eine von 898 Volksverhetzungen, war nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert.
Bei 17 Taten war es der Polizei trotz erkennbaren Judenhasses nicht möglich, ein politisches Milieu zu ermitteln. Nur ein einziges Delikt, eine von 898 Volksverhetzungen, war nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert.
Um einer der üblichen Kommentierungen vorzubeugen: Nein, die Bundesregierung hat nicht nur gesagt, dass wir in unsicheren Zeiten leben.
Angesichts dieser Zahlen wird das Bestreben, antisemitische Straftaten vor allem den Islamisten anzulasten, zu einem untauglichen Versuch, die Rechte zu exculpieren. Dabei sitzt eine Partei, die Alt- und Neonazis, Rassenfanatiker und Holocaustleugner als Mitglieder aufgenommen hat, schon längst im Bundestag.
Wäre es angesichts der Zahlen nicht angebracht, die zwanzig Prozent antisemitisch beeinflusste Deutsche zu thematisieren, um Wege zu ringen, diese Seuche zu bezwingen und den Juden in unserem Land ein normales, angstfreies Leben zu ermöglichen?
Gruß, Hans-Jürgen Schneider