Antisemitismus: Sollten wir nicht erstmal vor der eigenen Tür kehren?

Und ich dachte schon, das wäre ein besonders schönes Wortspiel für „völkische Folklore“ gewesen.

Volklore

Ich merks mit trotzdem :wink:

Gruß
F.

Alkohol holt aus einem Menschen nur das heraus, was ohnehin in ihm steckt und er im Alltag lediglich nicht auslebt.

Wer es also in betrunkenem Zustand lustig finden, Hakenkreuze zu schmieren …

Whataboutism.

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Für das erste Halbjahr 2017:

Gesamtzahl antisemitischer Straftaten: 681

Davon

Körperverletzungen: 13

Widerstandsdelikte: 2

Sachbeschädigungen: 70

Nötigung/Bedrohung: 9

Propagandadelikte: 94

Störung der Totenruhe: 3

Volksverhetzung: 434

Andere Straftaten: 56

Quelle: https://www.volkerbeck.de/wp-content/uploads/2017/09/SF202_Antisemit-Strataten-2017.pdf

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War ja klar, dass Du die AfD noch irgendwie einbringen musstest. :smirk:

Was Du und weithin die eher linke oder links-libertäre Presse, aber auch einige konservativer gestrickte Zeitschriften unterschlagen oder wg. Unfähigkeit nicht recherchieren ist der altbekannte Umstand, dass alle antisemitischen Straftaten, bei denen kein Täter ermittelt werden kann, automatisch dem rechtsextremistischen Bereich zugeordnet werden.

Vielleicht sollten wir daher einfach einmal für ein oder zwei Jahre diese Straftaten anderen zuordnen. Wie wäre es mit „Zuwanderern“ (im Sinne der PKS), Mainzern oder gleich Donald Trump?

Und falls Du mir das nicht glauben solltest, dann schenke doch einmal der Seite 32 Deine Aufmerksamkeit https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/2017/expertenbericht-antisemitismus-in-deutschland.pdf?__blob=publicationFile

Fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten werden grundsätzlich immer dann dem Phänomenbereich PMK-Rechts zugeordnet, wenn keine weiteren Spezifika erkennbar sind (z. B. nur der Schriftzug »Juden raus«) und zu denen keine Tatverdächtigen bekannt geworden sind.71 Damit entsteht möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild über die Tatmotivation und den Täterkreis.

Evtl. hilft auch dies weiter

Die Experten belegen dies durch Umfragen unter Juden in Deutschland, von denen acht Prozent angaben, Angehörige oder Bekannte seien „in den letzten zwölf Monaten“ körperlich attackiert worden; 36 Prozent sprachen von „verbalen Beleidigungen/Belästigungen“ und 52 Prozent von „versteckten Andeutungen“. Dazu die Autoren: „Besonders häufig wurden muslimische Personen als Täter angegeben: 48 Prozent der verdeckten Andeutungen, 62 Prozent der Beleidigungen und 81 Prozent der körperlichen Angriffe gingen nach dieser Einschätzung von muslimischen Personen aus.“

Auch diese Umfrage ist keinesfalls der Weisheit letzter Schluß. U.a. weil er zu Teilen auf Hörensagen beruht. Aber auch, weil es sich um bspw. christl. Syrer (als Täter) handeln könnte oder aber Kurden, die es Israel immer noch nicht verziehen haben, den Öcalan an die TÜR überführt zu haben.

Welche? Die angeblichen 20% aus älteren Mitte-Studien, die zwar immer wieder gerne angeführt werden, aber allein schon wg. der systemischen Schwäche dieser „Studien“ höchst fragwürdig sind? Ich verweise auf das Kapitel Kritik im Wiki-Artikel zu den „Studien“.

Gibt es etwa eine Partei im BT, in der es solcherart Personen nie gab bzw. noch gibt?

Gruß
vdmaster

äußerst sachlicher Beitrag, wirklich.

Nun, es geschieht in Ländern wie beispielsweise Jemen. Durch die hilfreiche Unterstützung deutscher Waffenexporte in arabische Länder.

Das „Bewusstsein“ vieler hierzulande ist sehr geschärft!

Aber es scheitert bereits in der Umsetzung an ignoranten Scheingefechten wie deinen. Whatabout und so…

Wir leben hier und jetzt und nicht in der Vergangenheit. Und sollten uns um die Zukunft unserer Kids kümmern.

Mahnungen wie deine sind kontraproduktiv und schüren radikale Tendenzen.

Franz

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Besser als Buurmann kann man es wohl nicht zusammenfassen: Die amtliche Statistik über politisch motivierte Kriminialität (PMK) verschleiert den Antisemitismus von Migranten. Wer diese Statistik anführt, um Aussagen über die Verteilung von Antisemitismus in Deutschland zu tätigen, verbreitet Fake News!

Außerdem: Und eben dieser Bericht stellt fest, dass fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten generell immer dann dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität Rechts“ zugeordnet werden, „wenn keine weiteren Spezifika erkennbar“ und „keine Tatverdächtigen bekannt geworden sind“.

Im letzten Link weiterhin verlinkt: »Damit entsteht möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild«, schrieben die Autoren des Expertenberichts. Für diese Annahme spricht eine Umfrage unter Juden in Deutschland. Acht Prozent gaben an, dass Angehörige oder Bekannte im Laufe des vergangenen Jahres Ziel von körperlichen Angriffen gewesen seien. Weitere 36 Prozent wurden beschimpft oder beleidigt. 81 Prozent der Angriffe und 62 Prozent der Beleidigungen seien von Muslimen gekommen.

Welche meinst du? Die SPD etwa, die einen Gabriel in ihren Reihen hat, der Israel wiederholt als Apartheidsregime bezeichnet hat? Oder die Linkspartei mit ihren zahlreichen antisemitischen Ausfällen?

Tolle Sprüche. Wie wär’s, wenn wir hier bei w-w-w anfingen? Es gibt hier eine Nutzerin, die in diesem Forum widerlichste antisemitische Theorien verbreitet. Und das in Threads in denen du auch aktiv warst. Gegenrede von dir? Keine. Keine Jota. Nichts.

Du instrumentalisierst die berechtigte Angst der jüdischen Bevölkerung in Deutschland vor steigendem Antisemitismus (von rechts, von links, von Migranten) für deine Zwecke, indem du den Antisemitismus nur bei denjenigen verortest, die du politisch ablehnst.

Das ist völlig falsch. Er hat nicht Israel als Apartheidsregime bezeichnet, sondern gesagt, dass ihn die israelische Politik der aktuellen Administrationn im besetzten Regime an Apartheid erinnere. Vielleicht solltest Du einmal ein Wörterbuch konsultieren, um Apartheid zu übersetzen. Und wenn Du keine Rassentrennung in den besetzten Gebieten erkennen kannst, dann nimm einfach einmal die rosarote Brille ab. Dann siehst Du vielleicht auch illegalen Siedlungsbau und die „rassentrennenden“ Mauern in den besetzten Gebieten.

Was sollen denn das für Theorien gewesen sein. Das muss mir bislang entgangen sein.

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Nach meinem bisherigen Kenntnisstand gibt es im Jemen keinen Völkermord. Hingegen gibt es zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung bei einem innerjemenitischen Bürgerkrieg, der dank wortbrüchiger, schiitischer Rebellen ausbrach und auf dessen sunnitischer Seite Saudi-Arabien eingriff. Das alles eingebettet in den grösseren Kontext des Konflikts zwischen dem Iran und Saudi-Arabien oder per se der Schiiten und Sunniten. Mehr dazu u.a. hier https://de.wikipedia.org/wiki/Militärintervention_im_Jemen_seit_2015

Wobei man auch die jemenitische Vorgeschichte, also die (jahrzehntelange) vorangegangene Spaltung in Nord- und Südjemen sowie spätere Zwangsvereinigung berücksichtigen muss.

Aus staatspolitischer Sicht ist der Jemen ein shithole.

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Ergänzend dazu: Der Jemen ist ein Musterbeispiel für eine gescheiterte Wiedervereinigung. Gerade wir in Deutschland sollten beim Blick auf den Jemen auf die Knie sinken und sämtlichen Göttern danken, die uns einfallen.

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Du solltest bei Gelegenheit einmal nachlesen, was ein Völkermord ist.

Zumindest derjenigen ist es nicht, die fröhlich gegen Flüchtlinge bzw. Muslime hetzen und dabei auf die altbekannten Hetzmechanismen zurückgreifen.

Genau das sagte ich. Und deshalb ist es wichtig, hier und heute die entsprechenden hetzmechanismen zu erkennen und ihnen entgegenzutreten - um etwaige schlimme Folgen zu vermeiden.

Wie meinen?

Nicht diejenigen, die vor radikalen Tendenzen warnen, schüren diese, sondern diejenigen, die radikales Gedankengut verbreiten und dabei Ängste und Vorurteile in der Bevölkerung anheizen.

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Ich verstehe die Frage nicht ganz.
Ja, wir sollten Antisemitismus bekämpfen, wo immer er auftritt und von wem auch immer er ausgeht.

Und dem möglichst auch vorbeugen, wobei die Meinungen da weit auseinander gehen, wie man das anstellt. Ich halte Information über die deutsche Geschichte und verschiedene Religionen für eine gute Sache und die Verfolgung von Straftaten auch.

Bufo

Ich denke, in beiden Fällen sind es nicht Götter gewesen, sondern sehr menschliche Wesen und Vereinigungen, die uns einerseits das Überleben und die Existenz gesichert haben, während im Jemen deren Holocaust und der Tod von sehr vielen Menschen manifestiert wird. Die Leugnung der direkten Beteiligung und Unbeteiligt ist grenzwertig.

Franz

Gibt es deinen Beitrag auch in einer verständlichen und keine persönlichen Unterstellungen beinhaltenden Version?

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Das ist falsch: Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat die israelische Politik im Westjordanland als „Apartheid-Regime“ bezeichnet. Auf seiner Facebook-Seite schrieb Gabriel, der sich auf einer Nahost-Reise befindet: „Ich war gerade in Hebron. Das ist für Palästinenser ein rechtsfreier Raum. Das ist ein Apartheid-Regime, für das es keinerlei Rechtfertigung gibt.“

Das mit „Rassentrennung“ oder „Apartheid“ gleichzusetzen, ist eine vollkommen unsachliche Faktenverdrehung. Israel wird laufend bedroht, oder sind dir die terroristischen Aktivitäten der Hamas nicht bekannt? Bist du der Meinung, es gibt keine Attacken? Wenn etwa die Mauer zur „Rassentrennung“ fungierte, wie du es schreibst, warum werden dann Palästinenser, die keine Gefahr darstellen, beispielsweise zum Arbeiten nach drüben gelassen? Warum leben viele Araber in Israel und sind gleichberechtigte Israelis, wenn es doch angeblich um die Verwirklichung der Vorherrschaft einer speziellen Bevölkerungsgruppe (das ist nämlich Apartheid) geht? Und hast du in Zusammenhang mit dem ewig genutzten Argument des Siedlungsbaus schon mal was vom Sechs-Tage-Krieg gehört und von wem er ausging? Hast du erfasst, dass Israel schon Siedlungen gegen den Willen der Bewohner abgebaut hat.

Deine einseitige Darstellung bzw. Auslassung der Umstände führt dazu, dass die Israelis (die Juden) so wahrgenommen werden, als würden sie von sich aus, ohne Grund, eine „Rassentrennung“ vornehmen oder eine Apartheid verwirklichen. Und das ist dann wiederum gefährlich nahe an Zuschreibungen, welche „die Juden“ an sich betreffen.

Wer das israelische Volk als derart paranoid bezeichnet, dass es das im Holocaust erlittene Leid an die Palästinenser und auch an palästinensische Frauen und Kinder weitergebe, der verbreitet übelste Stereotype über Juden. Dass dir so etwas entgeht, ist schon traurig.

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Beleg?

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Noch etwas:

Kritik an der Politik der nationalkonservativen Regierung Israels ist ungleich Antisemitismus.

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Nicht als paranoid, sondern als traumatisiert. Wie ich bereits in dem inzwischen gelöschten Teilstrang erwähnte, ist das eine durchaus wissenschaftlich diskutierte Theorie: https://escholarship.org/uc/item/1t63s6z4

Auch in Israel finden sich entsprechende Stimmen:
An American-born Israeli, Rabbi Jeremy Milgrom, heads Israel’s Clergy for Peace. A tall, slender, compassionate young man, he explains: „The Holocaust has left Jews so scarred we believe powerlessness is a sin. We feel the whole world is hostile to us. This is sick behavior. Our political agenda is irrational because of the Holocaust. Our Jewish state has been implemented at the expense of the Palestinians (partly) because spiritual Zionism changed to statehood after the Nazi persecution. Our agenda is corrupt because we’re not permitting the Palestinians to reunify. We Jews feel guilt toward the Palestinians and we’re unwilling to have a dialogue with them because it will be so unpleasant.“ (…) Chaim Shur, the generous, gentle editor-in-chief of Israel’s liberal New Outlook magazine, explained: „The Holocaust is the worst trauma in Jewish history. The whole world was killing us. No one did anything to prevent it. The Holocaust syndrome invades a large part of our life. Five hundred thousand people in Israel are Holocaust survivors and now there is a second generation…“ The editor demurred, however, when asked, „Do survivors suffer from PTSD?“ (…) Dr. Witztum said that although Israelis generally felt „the Holocaust was a Pandora’s box and it was better not to talk about it,“ he believes there is a direct connection between the Holocaust and much of the subsequent tragic Israeli political behavior regarding the Palestinians.

Dieses Thema wurde auch bereits von einer israelischen Autorin literarisch verabreitet: http://www.taz.de/!5018364/

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Nein, ein Trauma - siehe oben.

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Die berühmte Kornzeugen-Verteidigung? Weißt du, neulich wurde von einem britischen Neonazi berichtet, der schwul und jüdisch war. Kein Scheiß: Warum machten Sie als jüdischer, schwuler Mann bei den Neonazis mit, Herr Wilshaw? Beweist das, dass Neonazis keine Probleme mit Schwulen und Juden hätten?

Wer seine Thesen nicht beweisen kann, sondern maximal andere herbeizaubert, die ähnliches vermuten (aus deinem Link: „[…] he believes there is a direct Connection […]“, Hervorhebung von mir), der überzeugt wenig. Vor allem: Es gibt gar keine Gründe, in dem Verhalten der Israelis irgendwelche tiefenpsychologischen Gründe zu suchen. Israel wird massiv in seinem Existenzrecht angegriffen, die Angriffe sind real, die Bedrohung ist alltäglich und im ganzen Land vorhanden. Es geht um Selbstverteidigung des den Israelis zustehenden Landes, und um nichts anderes. Schon allein deswegen sollte man mit solchen Thesen extrem (!) vorsichtig sein.

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