Antisemitismus: Will wirklich niemand auf meine Frage eingehen?

Hallo,

34 Antworten und keine, die sich nur ansatzweise die Mühe machte, auf meine Frage einzugehen.

Stattdessen Zweifel an den Zahlen (mit guten Argumenten), Eröffnung von Nebenschauplätzen (Jemen) und ein rechter Aktivist, der es nicht verwinden kann, dass man seiner Propaganda Einhalt geboten hat in diesem Forum. Jetzt holt er die ganz dicke Keule raus und verleumdet andere Diskussionsteilnehmer*innen.

Was soll das alles?

Mir kam es darauf an, dies hier zu ändern:

Der islamistische Anteil an antisemitischen Delikten in Polizeistatistiken wird offenkundig unterbewertet. Daneben aber ist unstrittig, dass dieses Phänomen auch unter Deutschen weiterhin verbreitet ist – und zwar schon bei Kindern. Die Experten berichten über Vorfälle an Schulen, bei denen Schüler jüdischer Herkunft provoziert werden mit positiven Bezügen auf Begriffe wie „Hitler“, „Gas“, „Lager“ oder „Verbrennung“. Initiatoren waren „deutsche Schüler ohne Migrationshintergrund und muslimische Schüler deutscher oder nicht deutscher Herkunft“.
Rechtsextremisten, Islamisten und Mitläufer hetzen gegen Juden in Deutschland. Darum, so fordert Beck, „brauchen wir endlich eine klare Kante gegen Antisemitismus in all seinen Formen“. Die Bundesregierung sei in der Pflicht, diesen „Kampf mit einem eigens dafür eingerichteten Beauftragten besser zu koordinieren“.

Das ist aus einer Quelle, die auch Vdmaster verwendet hat.

Wie soll der Kampf gegen den Antisemitismus in all seinen Formen aussehen? Hier. Jetzt.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Hallo Consilio,

ich fühle mich von dir falsch beurteilt: Zwar kann ich dir keine fertige Lösung anbieten aber ich habe mir im Ansatz die Mühe gemacht darauf hinzuweisen, dass außer dem Antisemitismus, dem Verdächtigen der Juden einer Weltverschwörung u.ä. in unserer Gesellschaft ähnlich verrückte, auf keinen Tatsachen stehenden Ansichten gibt, die aber gesellschaftlich akzeptiert werden.

Wie kann ich denn die Behauptung: … Juden fressen kleine Kinder … als Quatsch zurückweisen, wenn ich eine ähnliche Quatschaussage wie … es gibt ein Leben nach dem Tod … behaupten kann, ohne dass das zurückgewiesen wird und dafür ein Beleg gefordert wird?

Wenn ich glauben kann, gesellschaftlich akzeptiert, dass Maria nach der Geburt von Jesus noch Jungfrau war, dann kann ich auch glauben, dass das Haus von Maria durch die Luft in die heutige Türkei geflogen ist oder dass gestorbene Juden unter dem Erdboden nach Jerusalem wandern oder dass sie kleine Kinder fressen.

Oder?

Schöne Grüße
Schrella

ich wiederhole mal meine Frage von unten.

Religion war noch in den 50er Jahren das Substrat, auf dem Antisemitismus prächtig gedeihen konnte.

Antisemitismus gab/gibt es aber auch in der „DDR“ und den auf dem Staatsgebiet befindlichen heutigen Territorien, wohingegen die Kirchen/die Religionen mit aller Macht zurückgedrängt und ihres Einflusses beraubt werden sollten.

Wie erklärt er dann diesen Zusammenhang?

Lieber Schrella,

natürlich hast Du eine durchdachte Antwort gebracht. Aber nicht jeder, der an die Jungfauengeburt glaubt, ist Antisemit. Mittlerweile sind Jungfrauengeburten auch beim Menschen möglich. Google mal Parthenogenese.

Ein Leben nach dem Tod ist nicht beweisbar, aber auch nicht widerlegbar.

Deine Antwort ist mir zu resignativ. Und sehr fatalistisch. Ignoranz ist für mich ein Produkt falscher Erziehung.

Hier strahlt des Rheingau-Gebirge in der Morgensonne. So klar sollten auch unsere Gedanken sein.

Einen schönen Tag wünscht Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

wer soll denn „er“ sein?

Die Ausführungen kommen von mir.

Zu dem, was in der DDR lief, kann ich nichts sagen.

Die Quellen des Antisemitismus kann man googlen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Aber er behauptet Fake News.
wenn man behauptet, es gäbe eine jüdische Weltverschwörung, haben wir es auch mit Fake News zu tun.

und Fake News werden immer mehr akzeptiert. wir haben ein Klima für Fake News. Wir müssen jedem, der Stuss verbreitet auf die Finger hauen. Jedem.
Schöne Grüße

Schrella

Hmmm… also Grundgesetz ändern? Gibt es dann eine Bundesstelle für Stussbeurteilung?
Wer etwas behauptet, sollte es beweisen können.
Das gilt für „es gibt eine jüdische Weltverschwörung“ genauso wie für „es gibt keine jüdische Weltverschwörung“. Beides läßt sich nicht beweisen, selbst wenn letzteres allgemein akzeptiert ist. Dass die Wahrheit nicht zwangsläufig die Ansicht der Mehrheit ist, gab es schon öfters in der Geschichte. Und oft hat sich herausgestellt, dass eben die Ansicht der Mehrheit falsch war. Das soll keineswegs heißen, dass das hier auch der Fall ist, aber eines sollten wir daraus gelernt haben:
Einschränkung der Meinungsfreiheit darf kein Mittel zur Bekämpfung irgendwelcher ungeliebter Strömungen sein.
Andernfalls besteht die Gefahr, dass dieses „auf die Finger hauen“ früher oder später wirklich jeden trifft.

Antisemitismus entsteht nicht dadurch, dass irgendjemand „Fake News“ über eine jüdische Weltverschwörung in die Welt setzt. Er entsteht dadurch, dass diese „Fake News“ jemand glaubt.

Gruß,

Kannitverstan

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na. er!

Hi!

Ich antworte mal auf Deine ursprüngliche Frage:

Ja, …
… allerdings habe ich ein Problem mit dem „erstmal“.
Warum soll man zwischen den verschiedenen Richtungen unterscheiden?

Keine Ahnung - aber hier sprichst Du selbst von „all seinen Formen“.

VG
Guido

:thumbsdown:
für Deine überhebliche Art zu kommunizieren…

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Zunächst gilt es festzustellen, dass diese Formen äußerst vielfältig sind - sie reichen von tiefsitzenden Überzeugungen recht(s)schaffener Bürger, dass Juden besonders geschäftstüchtig seien über die alte Theorie von der angeblichen jüdischen Weltverschwörung in neuem Gewand (Stichwort: Soros) bis hin zu handgreiflicher Gewalt, die von dem direkten Umfeld geduldet und kleingeredet wird.

Entsprechend vielfältig muss auch die Herangehensweise sein.

Grundlage von allem ist aber: Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung. Und zwar nicht nur über die Geschichtes des Antisemitismus allgemein und den Holocaust im Speziellen, sondern auch und gerade zum einen über die psychologischen Mechanismen, die anfällig für Hetze gegen als anders definierte Personengruppen machen, und zum anderen über die Hetzer im Hintergrund und ihre politischen und oft genug auch monetären Ziele.

Sämtliche Straftaten mit atisemitischem Hintergrudn sollten natürlich zügig und konsequent verfolgt werden. Das gilt auch für die vermeintlich ahrmlosen Hakenkreuzschmierereien, die oftmals viel zu lange nicht entfernt werden, wodurch bei manch einemder Eindruck aufkommen kann, dass derlei Gedankengut geduldet wird.

:paw_prints:

Die heute gängigen antisemitischen Stereotypen wurzeln zwar im Christentum, es braucht aber schon lange keine Religion mehr, um Antisemit zu sein - das zeigten bereits die Nationalsozialisten und das gilt auch für die heutigen Rechtsextremisten.

:paw_prints:

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Es gibt da einen winzigen Unterschied - wer an die Jungfräulichkeit Marias, an irgendwelche Heiligen oder das fliegende Spaghettimonster glaubt, schadet damit keinem anderen.

Das sieht bei antisemitischen Überzeugungen und anderen gruppenbezogenen Hassvorstellungen leider oft genug ganz anders aus.

:paw_prints:

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Wo du gerade die Schüler erwähnst, jedenfalls in dem verlinkten Beitrag. Kleine Geschichte dazu. Meine Mutter, Grundschullehrerin in der Pausenaufsicht. Ein Schüler, zweite Klasse kommt zu ihr und sagt:" Frau T, fick mich!" Auf die Frage, was er denn meine, kam nix mehr. Er wusste es einfach nicht. Meine Mom nahm diesen Vorfall zum Anlass,um die Kinder aufzuklären, ein Jahr vor Lehrplan (wofür sie übrigens damals gehörig eins auf die Mütze bekam)
Genau so unterstelle ich vielen (nicht allen) Kindern, dass sie einfach nicht wissen, was sie da labern. Sie wissen, dass sie damit provozieren. Ficken, vögeln und das ganze Gedöns können die Eltern mittlerweise besser und sind moderner als die Kinder sich das wünschen. Nun kamen die Kids auf den Trichter, dass Nazis, Judenwitze usw. bäh sind und provozieren damit. Sie (nochmal, nicht alle) wissen nicht, was sie da erzählen.
Im Rahmen unserer Jugendweihevorbereitung fuhren wir auch ins KZ Buchenwald. Es war absolut beängstigend. Da hingen Fleischerhaken an der Wand, an der Häftlinge aufgehängt wurden, da gab es überdimensionale Öfen, in denen Menschen verbrannt wurden. Es war grauenvoll!
Am nächsten Tag haben wir als Mutprobe Judenwitze erzählt, einfach um die Erwachsenen zu ärgern. Wir waren 14 und wir wussten nicht, was wir taten.
Im Übrigen möchte ich noch kurz auf den Häuptling ( @Tokei_ihto eingehen. Eine Aufbereitung des Holocaust hat in der DDR defintiv nie stattgefunden! Ebenso wie eine Entnazifizierung. Es ging immer nur um den glorreichen Kampf der Kommunisten (vielleicht auch Sozialdemokraten, August Bebel z.B.) gegen die Nazis.

Soon

Hallo,
gehe mal z.B. auf www.amazon.de und gebe bei der Suchfunktion Buecher die Begriffe „Antisemitismus Judenhass“ ein.
Du wirst sehen, den Judenhass gibt es seit vielen tausend Jahren. Und lese mal die Tora.
Nun zaehle 1+1 zusammen: Der Antisemitismus wird sich erst legen, wenn die Juden die Tora grundlegend umgeschrieben haben. Und das werden sie sicherlich nicht tun. Die Folge ist dann weiterhin … was wohl?

Nun ja, die Ägypter, Babylonier und Römer wollten den Juden zwar nicht unbedingt Gutes, sie behandelten sie aber letztendlich nicht anders als andere unterworfene Völker. Die klassischen antisemitischen Klischeevorstellungen, die bis heute nachwirken, hat erst das Christentum erfunden - wobei sie inzwischen schon lange losgelöst davon existieren.

Was willst du damit sagen? Dass am Antisemitismus die Juden selbst schuld seien?

:paw_prints:

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Zum Antisemitismus in der DDR:

:paw_prints:

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Hallo Soon,

danke für den Beitrag. Ich glaube, dass das Verhalten nach dem KZ-Besuch eine Reaktion auf das Grauen war und eher zeigt, dass der Besuch auf fruchtbaren Boden fiel. In der Psychologie ist dieses Phänomen bekannt.

Daher finde ich auch den Vorschlag, jeden Schüler mit so einem Besuch zu konfrontieren nicht ganz abwegig.

Was auf jeden Fall getan werden müsste, möchte ich hier kurz skizzieren:

  • Seiten wie diese [Mod: Link entfernt. So einen Müll wollen wir hier auch zu Dokuzwecken nicht verlinkt haben, es ist allgemein bekannt daß es derlei Dreck im Netz zu finden gibt] sollten in Deutschland nicht zugänglich sein.
  • Die Aufklärung über den Holocaust müsste weg von der bloßen Aufzählung von Zahlen. Man müsste mehr auf Personalisierung setzten. Einzelschicksale vor dem Hintergrund der Vernichtungsindustrie schildern, um auch Raum für Emotionen zu schaffen.
  • Antisemitische Straftaten müssen zeinah ermittelt und sofort bestraft werden.

Insgesamt muss in Deutschland das Zitat von Theodor W. Adorno gelten:

„Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen.“

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo Hans-Jürgen,

diese Seite ist abscheulich und ich werde heute Abend meine Augen und mein Gehirn mit Seife auswaschen müssen. Ich bin voll bei dir (dass ich das mal sagen werde), diese Seite gehört sofort entfernt. Ich habe nur diesen einen Beitrag überflogen und mir die Headlines auf der rechten Seite angeschaut. Da tropft die dunkelbraune Soße und der Rassenhass aus dem Bildschirm.

Soonm

Nur denke ich leider allzu oft an ein anderes Zitat von Zvi Rex: „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen“