Arbeitszeugnis als Technische Zeichnerin so OK?

Guten Tag,

ich würde gerne folgendes Arbeitszeugnis bewerten lassen. Sind grobe Fehler im Arbeitszeugnis gemacht worden oder kann man das so lassen? Mit welcher Note würdet ihr es bewerten?

Arbeitszeugnis

Frau XY, geboren am XX, wohnhaft XX, war in der Zeit vom XX bis XX in unserem Hause als Technische Zeichnerin angestellt.

Frau XY war mit den nachfolgenden Aufgaben betraut:

  1. Erstellung, Überarbeitung und Verwaltung von Einzelteilzeichnungen und deren Zusammenbauzeichnungen für schrottverarbeitende Maschinen und Anlagen.
  2. Erstellung, Überarbeitung und Verwaltung von Stücklisten
  3. Konstruktion von 3d-Modellen von Einzelteilen und kleineren Baugruppen
  4. Erstellung von Dokumentationen für Neumaschinen

Dank ihres guten Fachwissens war Frau XY in der Lage, sämtliche ihr gestellten Aufgaben zielgerichtet, selbständig und termingerecht zu erledigen. Hier kamen ihr auch ihre guten MS-Office-Kenntnisse (wie z. B. Word, Excel) zugute. Frau XY identifizierte sich mit den übernommenen Aufgaben und zeigte ein hohes Maß an persönlichem Engagement, Pflichtbewußtsein und Eigeninitiative.

Durch ihre rasche Auffassungsgabe konnte sie sich schnell und sicher in neue Aufgabenstellungen einarbeiten und verband ein gutes konzeptionelles Urteils- und Denkvermögen mit praxisnahen Lösungen, die sie zielstrebig realisierte.

Frau XY war eine zuverlässige und verantwortungsbewusste Mitarbeiterin, die die ihr gestellten Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt hat.

Ihr Umgang mit Vorgesetzten, Mitarbeitern, Geschäftspartnern, bzw. Kunden war stets zuvorkommend und einwandfrei.

Leider mussten wir Frau XY aus betriebsbedingten Gründen fristgerecht zum 31.12.2009 kündigen.

Wir danken ihr für die gute Zusammenarbeit und bedauern ihr Ausscheiden. Für ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg wünschen wir Frau XY alles Gute und viel Erfolg.

Hallo

Mit welcher Note würdet ihr es bewerten?

Obwohl es nicht vollständig ist: wesentlich schlechter als 3
Warum findet sich in FAQ:2027 im Teil mit der Abschätzung

***war in der Zeit vom XX
bis XX***

Zeitraum ?
Firmenbeschreibung fehlt auch

Ihr Umgang mit Vorgesetzten, Mitarbeitern, Geschäftspartnern,
bzw. Kunden war stets zuvorkommend und einwandfrei.

Und die Reihenfolge ist auch nicht gerade ‚das Gelbe vom Ei‘…

mfg M.L.

Obwohl es nicht vollständig ist: wesentlich schlechter als 3

was fehlt denn konkret? welche Formulierungen lassen auf schlechter als 3 schließen?

Zeitraum ?

01.05.2006 bis 31.12.2009

Und die Reihenfolge ist auch nicht gerade ‚das Gelbe vom Ei‘…

ich hatte die Reihenfolge auch schon beanstandet, aber mein ehemaliger Arbeitgeber will einige Dinge einfach nicht ändern, mit der Begründung: dann würde das Arbeitszeugnis ja nach wegloben aussehen.

Wie kann ich erreichen, dass mein Arbeitgeber das Zeugnis auch so ändert, dass sich mir keine Nachteile bei der zukünftigen Jobsuche ergeben?

Hallo nochmal

was fehlt denn konkret? welche Formulierungen lassen auf
schlechter als 3 schließen?

Es kommt weniger auf einzelne Formulierungen als mehr auf den Gesamteindruck an. Aber z.B. fehlen konkrete Erfolge

Wie kann ich erreichen, dass mein Arbeitgeber das Zeugnis auch
so ändert, dass sich mir keine Nachteile bei der zukünftigen
Jobsuche ergeben?

Zum FA für Arbeitsrecht gehen, vor allem wg. der Rückendeckung bei Verhandlungen mit dem Ex-AG. Allerdings weiss man im Endeffekt nicht, welchen Einfluss ein einzelnes AZ auf den Erfolg einer Bewerbung nimmt.

mfg M.L.

Ist das wirklich alles?
Hallo,

bitte das komplette Zeugnis reinschreiben.
Was du für evtl. (un)wichtig erachtest interessiert Keinen.
Einzige Ausnahme: Namen.

Davon unabhängig kann man eine (schlechte) Deutung auch so schon wagen.

aber mein
ehemaliger Arbeitgeber will einige Dinge einfach nicht ändern,
mit der Begründung: dann würde das Arbeitszeugnis ja nach
wegloben aussehen.

Das war sicherlich eine ausweichende und leicht ironische Antwort.
Der AG weiss meiner Meinung nach genau was er warum geschrieben hat.
Diese Ansammlung an hohlen Phrasen ist kein Zufall.

Kannst du beweisen, dass du gut warst?
In dem Zeugnis deutet nichts darauf hin.

TR

bitte das komplette Zeugnis reinschreiben.
Was du für evtl. (un)wichtig erachtest interessiert Keinen.

Das einzige was ich jetzt weggelassen habe war am Ende eben

Ort, Datum

Herr XY
Geschäftsführer

ansonsten habe ich das Zeugnis so bekommen wie ich es geschrieben habe.

Kannst du beweisen, dass du gut warst?
In dem Zeugnis deutet nichts darauf hin.

*lach* wie soll ich das beweisen? Ich habe meinen Chef während der Zeit als ich dort beschäftigt war mehrmals gefragt, wie er meine Arbeit beurteilen würde und ich bekam jedesmal die Antwort man sei mit meiner Arbeit sehr zufrieden.

Da einzige was ich mir vorstellen könnte wäre, dass ich während meiner Beschätigung von meinem Chef dazu gedrängt worden bin meinen Arbeitsvertrag ändern zu lassen. Ich sollte mehr Stunden fürs gleiche Geld arbeiten. Ich habe dies abgelehnt. Daraufhin hat mir mein Chef mit Konsequenzen gedroht.

Hallo,

(…)

ansonsten habe ich das Zeugnis so bekommen wie ich es
geschrieben habe.

Ok.

Kannst du beweisen, dass du gut warst?
In dem Zeugnis deutet nichts darauf hin.

*lach* wie soll ich das beweisen? Ich habe meinen Chef während
der Zeit als ich dort beschäftigt war mehrmals gefragt, wie er
meine Arbeit beurteilen würde und ich bekam jedesmal die
Antwort man sei mit meiner Arbeit sehr zufrieden.

Das sagt garnichts. U.U. konnte er gar nicht anders (Suggestivfrage).
Was würdest du antworten, wenn er dich fragte, ob du zufrieden bist?
Siehst du.

Da einzige was ich mir vorstellen könnte wäre, dass ich
während meiner Beschätigung von meinem Chef dazu gedrängt
worden bin meinen Arbeitsvertrag ändern zu lassen. Ich sollte
mehr Stunden fürs gleiche Geld arbeiten. Ich habe dies
abgelehnt. Daraufhin hat mir mein Chef mit Konsequenzen
gedroht.

Und offensichtlich wahr gemacht.
Von der Sache her kann ich dem Chef zustimmen.
Hey, so ein Unternehmen ist kein Amt wo man hingeht und absahnt.
Wahrscheinlich war es so, dass diejenigen, die zu Verzicht bereit gewesen sind, weiterarbeiten dürfen. Hätte jeder verzichtet, dann hätte es vermutlich keine Kündigung gegeben.
Selbst wenn ich jetzt nicht ganz richtig liege, dann spricht das eher noch mehr gegen dich.

Das alles darf sich im Zeugnis aber nicht niederschlagen.
Und da ich das eher schlechter als 3 einschätze, sag ich:
Ab zum Fachanwalt.
Schlechter als 3 muss der AG beweisen.

Gruss,
TR

Hallo Dani,

um erstmal Deine Frage zu beantworten „wie krieg ich das Zeugnis geändert“. Da empfiehlt sich die folgende Reihenfolge

  1. Eigenen Gegenvorschlag dichten - von jemandem gegenlesen lassen der sich damit auskennt (bevorzugt Arbeitsrechts-Antwalt)
  2. besagten Gegenvorschlag bei der Firma einreichen und um Änderung bitten
  3. die daraus meist entstehende neue Version wieder einer wissenden Person (bevorzugt dem gleichen Anwalt wie unter 1)) zwecks Gegenlesen vorlegen
  4. wenn okay --> Ende
  5. wenn nicht okay --> gehe zum Anwalt, mit allen Unterlagen (Vertrag, alle Zeugnisversionen sowie Deinen Gegenvorschlägen UND Mitarbeitergesprächsprotokollen (so vorhanden))

Aber nun zum Zeugnis

01.05.2006 bis 31.12.2009

Arbeitszeugnis

Frau XY, geboren am XX, wohnhaft XX, war in der Zeit vom
01.05.2006 bis 31.12.2009 in unserem Hause als Technische Zeichnerin :angestellt.

Wie schon des öfteren erwähnt - ich finde so ein nettes kleines Sätzlein zur Firma an dieser Stelle nicht schlecht. Aber lieber gar nix als 5 Seiten Werbung :wink:

Frau XY war mit den nachfolgenden Aufgaben betraut:

  1. Erstellung, Überarbeitung und Verwaltung von
    Einzelteilzeichnungen und deren Zusammenbauzeichnungen für
    schrottverarbeitende Maschinen und Anlagen.
  2. Erstellung, Überarbeitung und Verwaltung von Stücklisten
  3. Konstruktion von 3d-Modellen von Einzelteilen und kleineren
    Baugruppen
  4. Erstellung von Dokumentationen für Neumaschinen
  • Und das stimmt soweit? Auch die Reihenfolge? Also nicht 3 vor 1?
  • Dann isses sprachlich unlogisch, dass nach der ersten Aufzählung ein Punkt kommt, nach den anderen aber nicht
  • „3D“ schreibt man mit grossem D.
  • nicht unerwähnt bleiben sollte, welches CAD-Programm das war
  • Mit sowas wie einem PDM-System oder so hattest Du nix zu tun? Artikelverwaltung? Teileverwaltung?

Dank ihres guten Fachwissens war Frau XY in der Lage,
sämtliche ihr gestellten Aufgaben zielgerichtet, selbständig
und termingerecht zu erledigen.

Aber so richtig schwierige Sachen haben wir ihr auch lieber mal nicht gegeben.

Hier kamen ihr auch ihre guten
MS-Office-Kenntnisse (wie z. B. Word, Excel) zugute.

Die sollten aber für ne technische Zeichnerin nicht so entscheidend sein wie z.B. hervorragende CAD-Kenntnisse oder Kenntnis der zuständigen Normen und so.

Frau XY
identifizierte sich mit den übernommenen Aufgaben und zeigte
ein hohes Maß an persönlichem Engagement, Pflichtbewußtsein
und Eigeninitiative.

Hmm, das klingt zwar für sich betrachtet alles sehr nett, aber irgendwie farblos. Schön wäre, wenn da stünde, was für eine sensationelle Unterstüztung des 10-köpfigen Konstrukteursteams Du warst oder sonstige Erfolge.

Durch ihre rasche Auffassungsgabe konnte sie sich schnell und
sicher in neue Aufgabenstellungen einarbeiten und verband ein
gutes konzeptionelles Urteils- und Denkvermögen mit
praxisnahen Lösungen, die sie zielstrebig realisierte.

„praxis nah“??? Das klingt mir doch eher praxisfern. Warum nicht „Lösungen, die wir in unseren Produkte direkt/erfolgreich umgesetzt haben“ (sinngemäss, nicht wörtlich)

Frau XY war eine zuverlässige und verantwortungsbewusste
Mitarbeiterin, die die ihr gestellten Aufgaben stets zu
unserer vollen Zufriedenheit erledigt hat.

Ihr Umgang mit Vorgesetzten, Mitarbeitern, Geschäftspartnern,
bzw. Kunden war stets zuvorkommend und einwandfrei.

Zur Reihenfolge wurde schon was gesagt und *seufz* „Mitarbeiter“ sind „Untergebene“, die gleichrangigen sind „Kollegen“.

Leider mussten wir Frau XY aus betriebsbedingten Gründen
fristgerecht zum 31.12.2009 kündigen.

Ein „ausschliesslich“ hier wäre hübsch. Wobei es natürlich sein könnte, dass das eher doch wegen der nicht unterschriebenen Vertragsänderung war *fg*

Wir danken ihr für die gute Zusammenarbeit und bedauern ihr
Ausscheiden.

Na, das Ausscheiden könnte man aber schon „sehr“ oder gar „ausserordetlich“ bedauern. Sonst klingt nach „leider geht sie endlich“

Für ihren weiteren beruflichen und privaten
Lebensweg wünschen wir Frau XY alles Gute und viel Erfolg.

Auch hier: wünschte man Dir „auch weiterhin“ alles Gute dann könnte man das nicht als „endlich mal“ missinterpretieren.

Alles in allem würde ich bei dem Teil auf jeden Fall erheblich nachbessern. Mir scheint auch - dafür dass Du 3 Jahre dort warst - der Beurteilungsteil extrem mager zu sein.

Allerdings weiss ich natürlich weder wie gut Du wirklich warst (gab es denn Mitarbeitergespräche?) noch wie aufgeschlossen Deine Ex-Firma gegenüber Änderungswünschen ist.

*wink*

Petzi

Ihr Umgang mit Vorgesetzten, Mitarbeitern, Geschäftspartnern,
bzw. Kunden war stets zuvorkommend und einwandfrei.

Und die Reihenfolge ist auch nicht gerade ‚das Gelbe vom
Ei‘…

Es gibt Quellen, die genau diese Reihenfolge als das Gelbe vom Ei ansehen. Darüber gab es einmal hier einen sehr lesenswerten (Teil)-Thread:

/t/ausbildungszeugnis-bitte-bewerten-bemaekeln/53181…

Gruß,
Max