Arbeitzeit wird verringert bezahlt

Behörden & Recht Arbeitsrecht
#1

Hallo zusammen,

Herr C hat seit 6 Wochen einen Arbeitvertrag mit einer großen Personalleasing-Firma mit Sitz nahe Amsterdam.
Der Arbeitsvertrag enthält eine Arbeitzeit von jährlich 1747,20 oder 145,60 Stunden / Monat oder wöchentlich 33,60 Stunden.
Jedoch bekommt Herr C nur 132,94 Stunden / Monat ausbezahlt.

Auf Nachfrage wurde Herrn C „…eine vereinbarte Arbeitszeit von 132,94 Stunden …“ bestätigt. Alles „…was darüber hinaus erarbeitet wird, geht auf das Stundenkonto …“ des Herrn C.

Nun die Frage: Herr C hat das Erste Mal mit einer solchen Personal-Firma zutun. War bisher immer bei Firmen „direkt angestellt“.

Die Arbeitszeit im Arbeitsvertrag wurde Herrn C im Erstgespröch so kommunziert.
Wenn Herr C die Arbeitszeit im Vertrag mit 145,60 unterschrieben hat, so sollte diese doch eigentlich auch bezahlt werden? Es sind zwar „nur“ 12,66 Stunden jeden Monat - aber die haben ja auch einen gewissen Wert.

Bitte schreibt eure Meinung zu dem Fall.

Vielen Dank dafür und allen ein sonniges Wochenende :slight_smile:

#2

Bestehe auf dem vereinbarten Arbeitsumfang und dass der dann auch bezahlt wird.
Ob und wie Du das dann durchsetzen kannst ohne die Stelle danach wieder zu verlieren kann ich dir allerdings nicht sagen.
Da ich insgesamt eine schlechte Meinung von Zeitarbeitsfirmen habe, gehe ich davon aus, dass das die Firmenstrategie ist um den eigenen Gewinn zu erhöhen.

#3

Danke für Deine Antwort.

Die Stunden sind 145,60 Stunden / Monat vertraglich vereinbart. 132.94 Stunden / monat werden nur ausbezahlt. Hatte ich doch aber bereits geschrieben :wink:

#4

Ich habe zu schnell geschrieben und Du hast zu schnell gelesen.
Meinen ersten Text hatte ich inzwischen schon berichtigt.

#5

:-))) da waren wir beide zu schnell …

Danke für Dein Feedback. Ich hatte schon von Anfang an ein schlechtes Gefühl.

Das was Du berichtigt schreibst, dachte ich mir schon. Es wird umgesetzt. Notfalls auch mit Arbeitsgericht, denn das ist ja dann Stundenbetrug … richtig?

#6

So sehe ich das auch. zumindest müssten sie einen sehr, sehr guten Grund für diesen Minusbetrag angeben können.
Ich kann mir so einen Grund allerdings nicht vorstellen.
Der Arbeitsvertrag läuft unter deutschem Arbeitsrecht?

#7

Der Vertrag läuft zwischen Herrn C und einer Tochterfirma der Hauptfirma „Automotive … Sitz in 65760 Eschborn“ … weiter ist im Vertrag nichts zu finden á la „es gilt das Zypriotische Arbeitsgesetz“ o.ä. :wink:

Wie ich gerade in einem anderen Forum gelesen habe, in einem Beitrag der älter ist … den Mangel per Einschreiben anzeigen, Differenz Auszahlung fordern und falls nichts fruchtet … Arbeitsgericht.

Der Job ist eh nicht Herrn C´s Sache, nur die 21 € / h zogen ihn dahin.

#8

Steht das genau so im Arbeitsvertrag? Was ist mit Feiertagen, Urlaub etc.? Wie sind die geregelt?

Gruß,
Max

#9

Ja, genauso. Weil es genau so drin steht, habe ich es extra reingeschrieben.

Urlaub + Feiertage ect. : „Die Möglichkeit zur Anordnung von Überstunden unter den Vorrausetzungen des §106GewO sowie die Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs ergeben sich aus dem in §5 in Bezug genommenen Manteltarifvertrag“
Der Tarifvertrag in §5 ist der BAP / BZA.

Wobei der jährliche Erholungsurlaub eher vorgegeben wird, da die Firma eine 3-wöchige Betriebsruhe macht. Damit sind schonmal 3 Wochen weg.

#10

Hallo,

Wie wurde denn die Abweichung begründet?
Hast du überhaupt darauf aufmerksam gemacht dass das vom Vertrag abweicht?

Gruß
Tobias

#11

Nur mit der Floskel „…Sie haben eine vereinbarte AZ von 132,94 Std. im Monat. …“ - obwohl im Vertrag ja 145,6 Std. stehen.

Ja, natürlich. Es wurde am Freitag auf die im Vertrag stehende AZ hingewiesen und in den Raum gestellt, das Herr C. vielleicht „falsch eingruppiert wurde oder ein Rechenfehler unterlaufen ist“.

#12

… und um umgehende Berichtigung gebeten?

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#13

Nein, das nicht. Wenn der AN den AG schon hinweist, dass die Stunden falsch sind, dann ist es doch selbstverständlich das dann umgehend korrigiert wird. Oder haben diese Zeitfirmen Sonderregelungen??? oO

#14

Wer Ansprüche hat, muss sie stellen. Du wirst ja sicher eine Ausschlussfrist im AV drin haben - also warte nicht auf deren Ablauf, sondern kommuziere klar, was du willst.

Wurde eigentlich schon geschrieben, wie sich die tatsächlich von dir geleisteten Stunden zu den Sollstunden verhalten?

Schaffst du da eigentlich 33,6h in der Woche oder 30,7 h?
Es wäre interessant, wenn die von dir natürlich stets angebotene Arbeitsleistung im vollen, vertraglich vereinbarten Umfang vom AG gar nicht abgerufen worden ist. Die müsste dann nämlich dennoch bezahlt werden.

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#15

Ja, es sind im Monat 154,75h gewesen. Die 145,6h schafft man locker…

3 Monate

Das mache ich defintiv.

#16

Das habe ich gerade versucht. Es wurde mir entgegnet, das der AV ja erst am 02.05.23 begann und nicht am 01.05.23, weil dies ja ein Feiertag war. Deswegen würde es heruntergerechnet auf den Beginn 02.05.23 und daraus ergeben sich 132.94h. Wobei ich dann entgegnete, das 1 Tag doch niemals 12,66h sind … da ja ein Tag mit 7h veranschlagt wird. Daraufhin meinte die doch sehr schnippische Mitarbeiterin, sie könne mir dies nicht erklären, das müsse sie bei den Lohnbuchhaltung nachfragen. ABER, diese Anfrage wäre bestimmt nicht Nr 1 auf der To-Do-List, da gerade Monatsabrechnung wäre. Damit ist die Wertschätzung schonmal geklärt…

Alles in Allem sehr kurios.

#17

Hmm, da fällt mir doch folgendes Zitat ein „Run, Forrest, run!“ Überleg Dir, wie viel Energie Du in die „paar Öcken“ (und ja, das ist nicht nichts!) stecken willst und wie viel Energie Du auf neue Bewerbungen verwenden magst.

#18

Mal im Ernst: Die datieren den Beginn echt auf den 02.05., um sich einen verd***ten Tag Lohnfortzahlung zu sparen?

#19

Wie ist denn der Vertragsbeginn im AV definiert?
Ab dem 2. Mai? Dann hätte die Firma recht.
Sobald aber allgemein nur Mai angegeben ist oder gar 1. Mai ist dieses Verhalten meiner Meinung nach klar rechtswidrig.
Telefonauskünfte solcher Firmen würde ich sowieso nur mit spitzen Fingern anfassen.
Halte Dich an Deinen schriftlichen Vertrag, die dort formulierten Vertragsbedingungen müssen beide Seiten einhalten.

#20

Wenn das obige zutrifft, dann hast Du eben bei der Mai-Abrechnung zwar weniger Geld erhalten, aber die Stunden gehen Dir nicht verloren.
Oder sehe ich das falsch?