Argumente für/gegen Frauenordination

Huhu,

kann mir jemand gute Argumente für und auch gegen das Frauenpriestertum nennen? Mir will da nichts so recht einfallen ausser „nur weil etwas 2000 Jahre lang praktiziert wurde, heißt das noch lange nicht, dass es auch gut war“.
Ich bräuchte es etwas genauer…

Danke schonmal und schönen Sonntagabend noch!:smile:

Die gängigsten
Hallo Holly1994,

Die gängigsten Argumente contra lauten:
Man(-n) spielt die Rolle von Jesus.
Oder auch: Man(-n) spielt die Rolle von Jesus und den Jüngern des Abendmahlssaales.
Etwas unpopulärer aber doch recht häufig ist auch die Annahme, Männer würden durch die Exklusivität stärker eingebunden; da sie der religiösen Praxis allzu oft davonlaufen, benötigen sie eine stärkere und insbesondere öffentlichere Einbindung. Zugrunde liegt der Gedanke, dass der Mann meistens den stärkeren Versuchungen ausgesetzt sei (insbesondere Sexualtrieb) und darum des öffentlichen Amtes eher bedürfe.

Sodann gibt es noch die Stelle von Paulus: „Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie im Gottesdienst lehrt.“

Die gängigsten Argumente pro lauten:
Jesus habe auch Jüngerinnen gehabt.
Jesus habe sich eher gegen als für das Patriarchat gestellt, indem Er die Frauen als Einzelpersonen ebenso wichtig nahm wie die Männer.
Ferner: Jesus habe mit der Gleichheit argumentiert, als Er die „Goldene Regel“ postulierte, wonach man „den Menschen tun solle, wie man von ihnen behandelt sein wolle“. Das verlange nicht nur Respekt, sondern grösstmögliche Gleichbehandlung.
Etwas unpopulärer aber doch recht häufig ist die Annahme, das Amt sei automatisch mit Macht verbunden und daher sei die Beschränkung auf die Männer mit Sicherheit patriarchalisch. Dieses ist in der Tradition auch häufig und vielerorts der Fall gewesen.

Sodann gibt es noch die Stelle von Paulus, dass die Frauen ebenso wie die Männer prophetisch reden können und dass der Mann von der Frau ebenso abhängig sei wie die Frau vom Mann.

Gruss,
Mike

Hi,

kann mir jemand gute Argumente für und auch gegen das Frauenpriestertum nennen?

EIne Zusammenfassung der Frühgeschichte aus recht radikaler Perspektive (Autor: Matthias Niche):
http://www.stmichael-online.de/1tim2_text.htm

Argumente dafür, mit Auflistung historischer indirekter Beweise, daß durchaus nicht selten auch Frauen die Eucharistiefeier leiteten (eine explizite Sakramentenlehre, und damit präzisere Zuordnung der Aufgabe der Presbyter, gab es in den ersten Jahrhunderten noch nicht):
http://priester-ohne-amt.org/?page_id=112

Und etwas zur Geschichte der Frauenordination in den alt-katholischen Traditionen: http://www.alt-katholisch.de/information/frauenordin…

Danke schonmal und schönen Sonntagabend noch!:smile:

Nichts zu danken und dir das Gleiche
Metapher

Hallo,

kann mir jemand gute Argumente für und auch gegen das
Frauenpriestertum nennen? Mir will da nichts so recht
einfallen ausser „nur weil etwas 2000 Jahre lang praktiziert
wurde, heißt das noch lange nicht, dass es auch gut war“.
Ich bräuchte es etwas genauer…

Doch! Gibt es irgendwo ein vergleichbares Kartell das 2000 Jahre funktioniert hat und seine Macht halten konnte?
Offensichtlich ist die Struktur genauso wie sie gerade ist, optimal.
Wie eine Libelle oder eine Schildkröte - die haben in den letzten zig Millionen Jahren ihre Form auch nicht mehr großartig geändert - weil sie halt „optimal funktionieren“.

Grüße
K.

Hallo

… kann mir jemand gute Argumente für und auch gegen das :Frauenpriestertum nennen? Mir will da nichts so recht einfallen :ausser „nur weil etwas 2000 Jahre lang praktiziert wurde, heißt das :noch lange nicht, dass es auch gut war“. Ich bräuchte es etwas :genauer…

wenn dir reicht was die Bibel sagt die zeigt kein „dafür“, sie zeigt
ein Gott der Ordnung will was er auch selbst ist- kommt drauf an wie man die Bibel sieht, sie sagt:
1.Kor.14,33… Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Gemeinden der Heiligen… .34 Eure Frauen sollen in den Gemeinden schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen,…
Das Lehramt blieb also Männern vorbehalten- mit der Begründung die auch Paulus aussprach:

  1. Timotheus 2,12 Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, daß sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten…13 Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva. 14 Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber wurde verführt und geriet in Übertretung; …
    was nicht danach aussieht - dass es der Wille des Paulus war so zu bestimmen wenn er ja unter der Leitung des Hl.Geistes stand…davon kann ausgegangen werden.
    Frauen werden deswegen aber nicht unterdrückt, sie konnten sich als Jüngerinnen für Jesus einsetzen- wie schon im AT. gesagt wird- z.B. sagt Joel 3,1 Und nach diesem wird es geschehen, daß ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, Ps.68,12… - …als Jüngerinnen durften sie halt keine „Lehrämter“ - keine Führungen übernehmen, wenn befähigte Männer da sind… Schlachter Bibel 2000 Speedytwo

Für die Frauenordination spricht mit Gal 3,26ff die Überlegung: Selbst wenn das Pfarramt in der Nachfolge der Jünger Jesu steht: Warum man aus 12 + jüdischen + Männern ausgerechnet das Merkmal „Mann“ herausgreift und zur Begründung gegen die Frauenordination heranzieht (während man selbstredend kein Jude sein muß und es auch mehr als 12 Priester in der kath. Kirche gibt), ist rein willkürlich.

Martinus

Wo sind denn weibliche Imame oder ähnliches? Die Situation ist überall gleich.

Ich glaube das wichtigste Argument für eine Frauenordination besteht schlicht darin, dass das Gleichbehandlungsprinzip ein zentraler Bestandteil der Menschenrechte darstellt.

Die Gleichbehandlung ist übrigens auch in unserem Grundgesetz zu finden. Das kann dem Papst natürlich egal sein, aber wir können gern mal darüber nachdenken, wie wir das in Deutschland handhaben müssten. Niemand sollte über dem Gesetz stehen.

Wo sind denn weibliche Imame oder ähnliches? Die Situation ist
überall gleich.

Also in der evngelischen Kirche gibts weibliche Bischöfe.

Moin,

Wo sind denn weibliche Imame oder ähnliches? Die Situation ist
überall gleich.

meine Oma sagte immer:
‚Du sollst Dir nicht die schlechten zum Vorbild nehmen‘
Wobei ich das ‚schlecht‘ hier bitte metaphorisch betrachtet haben möchte!

Gandalf

Hui!

Niemand sollte über dem Gesetz stehen.

da hab ich aber ob der zig Privilegien der Kirche so meine Bedenken!

Gandalf

1 Like

Auch sehr bekannt
Ich erinnere mich noch genau, das war in den frühen 90ern unter Papst Johannes Paul II, da kam auch das Argument „Unter den 12 Jüngern war keine Frau“ - und dann an den Konter meiner Oma „… und auch kein Pole …“

Ganz ehrlich, außer dem zitierten Bibelvers und dem Traditionismus „des hamma scho imma so gmacht“ gibt’s eigentlich keine signifikanten Argumente dagegen.

Und der Bibelvers kam aus einer Zeit, da Frauen einfach keinen vernünftigen Zugang zu Bildung hatten: es ist einfach schädlich, wenn ungebildete Leute Andere „lehren“.
Aber heute gibt’s ja sogar Frauen, die lesen und schreiben können - der Kontext ist also ein anderer und entsprechend der Vers anders zu lesen (ist meine Meinung).

Gruß,
Michael

Die Situation ist überall gleich.

Das ist ja nun blanker Unsinn. Es gibt Rabbinerinnen im Judentum, Pfarrerinnen (und Bischöfinnen) im Christentum… Die Situation ist so ziemlich überhaupt nicht gleich sondern von der jeweiligen Auslegung der heiligen Schriften der jeweiligen Religion (-sgemeinschaft) abhängig.

Martinus

Ja, …

Niemand sollte über dem Gesetz stehen.

…aber: Das ergibt für die Religionsgemeinschaften im Allgemeinen (wie in bestimmten ethisch-moralischen Fragen im Einzelnen) das Problem der Glaubens- und Gewissensentscheidung. Und wie problematisch „das Gesetz“ als generelle Größe ist, zeigen Unrechtsregime allerorten. Nicht alles, was Gesetz ist, ist automatisch auch richtig (und selbst wo man sich über das grundlegende Menschenrecht einig ist, kann man über die konkrete Auslegung in den Gesetzen dazu streiten).

Solange „Religionsfreiheit“ nicht die zwangsläufige „Befreiung“ von allen Religionen bedeutet, sondern vielmehr die Freiheit zur eigenen Religionsausübung gewährleistet (und so wird dieser Begriff für gewöhnlich in Deutschland gehandhabt), wird es immer solche Diskrepanzen zwischen staatlichen Recht und religiösen Regeln geben.

Martinus

Wo sind denn weibliche Imame oder ähnliches? Die Situation ist
überall gleich.

Oder die Führungsgremien atheistischer Regime waren meist vollkommen
„frauenfrei“.

Das ist ein guter Punkt, denn die Kirchen gibt es deshalb so lange und vor allem an so unterschiedlichen Orten der Welt, weil sie ANPASSUNGSFÄHIG sind.
Die Katholische Kirche im „aufgeklärten“ Deutschland ist eine vollkommen Andere als die Katholische Kirchen z.B. in Afrika oder Südamerika (wo es übrigens die meisten Katholiken gibt).
Zwar wird die Katholische Kirche vom Vatikan aus geleitet und dort werden auch die Grundsätze bestimmt, aber die Predigten vor Ort passen sich dem an was für die regionale Bevölkerung „akzeptabel“ ist.
In Deutschland wäre es ein großer Skandal, würde man dort ein minderjähriges Vergewaltigungsopfer aus der Kirche ausschließen weil es sich für eine Abtreibung entschließt. In Südamerika ist das akzeptabel… auch der Umstand, dass der Vergewaltiger weiterhin Kirchenmitglied sein darf.

Frauen sind nichts wert
Wenn man sich nurmal das sechte Gebot vornimmt, dann sollte sich die Frage erübrigen:

Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

Die Frau ist also gleichgestellt mit Sklaven und Vieh. Einem Rind oder einem Esel würde man schließlich auch nicht ein hohes Kirchenamt zutrauen… oder?

Oder die Führungsgremien atheistischer Regime waren meist
vollkommen
„frauenfrei“.

Nicht unbedingt. Es gibt da auch welche.

A. Merkel
U. Leyen
K. Schröder

Rangfolge nicht Gleichstellung
Es geht um Haus, Frau und Güter.

Das Wertvollste ist das Haus, dann die Frau usw (Ex 20,2-17)… Es gibt auch eine Fassung (Dtn 5,6-21), da steht die Frau an erster Stelle.

Bei den Katholiken übrigens die Frau, bei den Lutheranern das Haus.

Und das sechste Gebot hast du auch nicht zitiert.

Es geht um Haus, Frau und Güter.

Das Wertvollste ist das Haus, dann die Frau usw (Ex
20,2-17)… Es gibt auch eine Fassung (Dtn 5,6-21), da steht
die Frau an erster Stelle.

Bei den Katholiken übrigens die Frau, bei den Lutheranern das
Haus.

Ist das eine Information die irgendwie relevant ist?