Arrangieren und engagieren

Ich hätte folgende Frage:

Was ist der Unterschied zwischen „arrangieren“ und „engagieren“?

Spontan hätte ich ich es so beschrieben:
Wenn ich etwas arrangiere, dann manage ich etwas…
Wenn ich z.B. mich für etwas einsetze, dann engagiere ich mich für etwas…
Stimmt das so?

Wenn es heißt „ich arrangiere keinen Detektiv…“, ist das dann richtiges Deutsch?

Hallo Daniel!

Wenn ich etwas arrangiere, dann manage ich etwas…
Wenn ich z.B. mich für etwas einsetze, dann engagiere ich mich
für etwas…
Stimmt das so?

Ja.

Wenn es heißt „ich arrangiere keinen Detektiv…“, ist das
dann richtiges Deutsch?

Ja, das ist es. Aber die Formulierung „ich engagiere keinen Detektiv“ wäre auch richtig. Allerdings hatte engagieren hier die Bedeutung „jmdn. für etwas bezahlen“. Dagegen liegt der Schwerpunkt bei arrangieren eher darauf jmdn ausfindig zu machen.

Falk

Deine Interpretation stimmt!

Wenn es heißt „ich arrangiere keinen Detektiv…“, ist das
dann richtiges Deutsch?

ist unüblicher Sprachgebrauch! Man engagiert einen Detektiv, aber arrangiert keinen!

Hallo,

Wenn ich etwas arrangiere, dann manage ich etwas…
Wenn ich z.B. mich für etwas einsetze, dann engagiere ich mich
für etwas…
Stimmt das so?

„engagieren“ hat verschiedene Bedeutungen, u. a. die von Dir beschriebene
aktiv sein für, sich betätigen, sich binden, sich einsetzen, eintreten für…

aber auch
anstellen, Arbeit geben, beschäftigen, einschalten, einsetzen, einstellen, holen, in Dienst nehmen/stellen…
http://www.duden.de/

Ein Detektiv wird also engagiert, nicht arrangiert…

Wenn es um Wortbedeutungen geht, kann übrigens auch http://wortschatz.uni-leipzig.de/ sehr hilfreich sein.

Gruß
Kreszenz

Hallo Falk,

Wenn es heißt „ich arrangiere keinen Detektiv…“, ist das
dann richtiges Deutsch?

Ja, das ist es.

wie bitte? Wo spricht man so?

Aber die Formulierung „ich engagiere keinen
Detektiv“ wäre auch richtig.

Nicht auch, sondern ausschließlich.

[…] Dagegen liegt der
Schwerpunkt bei arrangieren eher darauf jmdn ausfindig zu
machen.

Das scheint mir die übliche Tätigkeit eines Detektives zu sein.
Aber dafür gibt es das Wort „eruieren“.

Gruß Gudrun

Wenn ich etwas arrangiere, dann manage
ich etwas…

Dies ist nur eine von verschiedenen möglichen
Bedeutungen – und m.E. eine eher weit her
geholte.

Arrangieren bedeutet in erster Linie etwas
anordnen, aber nicht als Befehl, sondern Dinge
in in irgend eine Ordnung legen/setzen/stellen.

Beispiele:
– Texte und Bilder auf einer Seite arrangieren (Layout)
– passende Möbel, Teppiche und Vorhänge zusammenstellen
– einen Blumenstrauss komponieren (Blumen-Arrangement)
– eine Tisch hübsch aufdecken und dekorieren

Rolf

Hallo Rolf und alle,

arrangiert wird auch Musik in JazzRockPop,
engagiert werden auch Schauspieler, Opernsänger und andere darstellende Künstler
Eruiert werden Sachverhalte

Aber: was hat das alles mit deutscher Sprache zu tun?

fragt
MrsSippi

Aber: was hat das alles mit deutscher Sprache zu tun?

Liebe MrsSippi,

rechnest du die hier genannten Wörter nicht zur deutschen Sprache?

Gruß Fritz

Hallo Fritz,
natürlich sind sie längst der deutschen Sprache einverleibt worden, hast ja recht…
LG,
MrsSippi

Aber: was hat das alles mit deutscher Sprache zu tun?

Liebe MrsSippi,

rechnest du die hier genannten Wörter nicht zur deutschen
Sprache?

Lieber Fritz,
Mit Verlaub, NEIN!
Sie werden in der Umgangssprache viel verwendet, aber so lange es gute deutsche Austauschwörter gibt, gehören sie nicht zur deutschen Sprache. Es bleiben Fremdwörter.
Eduard Engel bezeichnet sie in seinem Handbuch als ‚Schwammwörter des 18. Jh.‘ und gibt für jedes der drei mindestens fünf gebräuchliche deutsche Wörter an. Sogar ein schwäbisches (SIC!) eruieren = erlückern.
Gruß Alexander.

Hallo Alexander,

auch Fremdwörter gehören zur deutschen Sprache.
Wo ist die Grenze? Die angesprochenen Wörter
werden dekliniert (das **könnte eine
Grenze sein).
Oder wollen wir jetzt zur Sprachenreinheit zurück?

Muss man erst wissen, ob „Biologie“ aus dem
Lateinischen, Griechischen oder vielleicht
Italienischen kommt, bevor ich eine Frage dazu
im richtigen Brett stellen darf?

Gruß
Elke
*die sich hier mal kurz an den Kopf langt***

Hallo Alexander,
erlückern ist niedlich, das werde ich meinem Sprachschatz einverleiben!

Nein, ich denke schon, daß sowohl Fritz als auch Elke recht haben. Ich dagegen war unüberlegt voreilig. Auch bei Wörtern wie Telefon müßte man anfangen zu überlegen - kennst Du dafür ein „reines“ deutsches Wort? Eins, das kurz und prägnant genug wäre? Elkes Beispiele machen’s ja noch deutlicher.
Ich streue weiterhin Asche auf mein Haupt…

LG,
MrsSippi

Hallo

auch Fremdwörter gehören zur deutschen Sprache.
Wo ist die Grenze? Die angesprochenen Wörter
werden dekliniert (das könnte eine
Grenze sein).
Oder wollen wir jetzt zur Sprachenreinheit zurück?

Wenn Du mit ‚wir‘ Dich und Fritz meinst, den Du hier so engagiert vertrittst, ich weiß es nicht!
Fremdwörter in deutschen Texten sind, abseits von Fachinhalten, meist ‚Image-Polierwörter‘, und sehr gefährlich wenn man sie falsch einsetzt.

Muss man erst wissen, ob „Biologie“ aus dem
Lateinischen, Griechischen oder vielleicht
Italienischen kommt, bevor ich eine Frage dazu
im richtigen Brett stellen darf?

Ich weiß nicht was das soll! Es war von der ‚deutschen Sprache‘ an sich und nicht vom Brett ‚Deutsche Sprache‘ die Rede.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Hallo Alexander,
erlückern ist niedlich, das werde ich meinem Sprachschatz
einverleiben!

Nein, ich denke schon, daß sowohl Fritz als auch Elke recht
haben. Ich dagegen war unüberlegt voreilig. Auch bei Wörtern
wie Telefon müßte man anfangen zu überlegen - kennst Du dafür
ein „reines“ deutsches Wort? Eins, das kurz und prägnant genug
wäre? Elkes Beispiele machen’s ja noch deutlicher.
Ich streue weiterhin Asche auf mein Haupt…

Hallo MrsSippi.
Das hieß jahrzehntelang ‚Fernsprecher‘ und wird von vielen Leuten heute noch so genannt. Auch von amtlichen Institutionen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Über Engel, Sprachpuristen et hoc gente omne

Mit Verlaub, NEIN!
Sie werden in der Umgangssprache viel verwendet, aber so lange es gute deutsche Austauschwörter gibt, gehören sie nicht zur deutschen Sprache. Es bleiben Fremdwörter.

Mit Verlaub, Alexander,

die Fremdwörter der deutschen Sprache sind der deutschen Sprache nicht fremd; sie kommen bloß aus der Fremde, sind aber in unserer Sprachheimat längst eingebürgert und ganz und gar integriert.

Anders als andere heutigen Migranten!

Eduard Engel bezeichnet sie in seinem Handbuch als ‚Schwammwörter des 18. Jh.‘ und gibt für jedes der drei mindestens fünf gebräuchliche deutsche Wörter an. Sogar ein schwäbisches (SIC!) eruieren = erlückern.

Nunja, bisweilen wird Schindluder getrieben mit den Fremdwörtern, aber diese schinden nicht weniger Luder als die Sprachreiniger, die oft einer bestimmten Geisteshaltung angehören und die ihre Zeit hatten, die ich nicht zurückwünsche.

Dass du just den Herrn Engel zitierst, finde ich besonders peinlich, denn:

Gegen das akademische ‚Welsch‘ im allgemeinen und Roethe im besonderen ist in der Zeit vor und während des l. Weltkrieges der Publizist Eduard Engel zu Felde gezogen. Schon bei ihm zeigt sich ein militant-chauvinistischer Purismus, der in der Tonart selbst von den nationalsozialistischen Sprachreinigern nicht mehr überboten werden konnte. Engel ereiferte sich über die „grenzenlose ausländernde Sprachsudelei“, über die „sprachliche Entvolkung Deutschlands“, über das „Krebsgeschwür am Leibe deutscher Sprache, deutschen Volkstums, deutscher Ehre“, über die „Schändung der schönsten Sprache der Welt“. Er bezeichnete den Fremdwortgebrauch als „geistigen Landesverrat“ und forderte: „Nur ein deutschsprechendes deutsches Volk kann Herrenvolk werden und bleiben.“

=> http://www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/SOB…

Sogar Karl May wurde zu diesen Zeiten von Fremdwörtern gereinigt. Und alle positiv gezeichneten Juden in seinen Büchern wurden dem Zeitungeist entsprechend geändert.

Ich möchte dazu nicht mehr und gar nichts mehr sagen.

Gruß Fritz

3 Like

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die auf meine Frage geantwortet und mir somit geholfen haben… auch wenn diese zwei Wörter vielleicht nicht ganz in die Rubrik „deutsche Sprache“ reingehören…

Vielen Dank!

Hallo Fritz.
Das ist eine ganz unangebrachte Argumentation.
Ich bin gerade mal wieder dabei zu verreisen. Ich werde Dir aber auf diesen Beitrag antworten.
Überlege inzwischen einmal wie oft Du über die Salzburger Autobahn gefahren bist und wann und auf wessen Initiative sie gebaut wurde.
Dann prüfe mal ob man ein Produkt in jedem Fall unbesehen mit den Verfehlungen und der Geisteshaltung des Produzenten gleichsetzen kann.
Ich bin in zwei Wochen zurück.
Vor allem wehre ich mich gegen eine Praxis, die im Nachkriegsdeutschland von interessierten Kreisen bis auf den heutigen Tag geübt wird, Alle die mit den Begriffen Vaterland, Nation, Volk u.Ä. umgehen können, auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.
Gruß Alexander.

Hallo

auch Fremdwörter gehören zur deutschen Sprache.
Wo ist die Grenze? Die angesprochenen Wörter
werden dekliniert (das könnte eine
Grenze sein).
Oder wollen wir jetzt zur Sprachenreinheit zurück?

Wenn Du mit ‚wir‘ Dich und Fritz meinst, den Du hier so
engagiert vertrittst, ich weiß es nicht!

Nein, ich meine „wir in diesem unserem Land“ (d.h. Deutschland)

Fremdwörter in deutschen Texten sind, abseits von
Fachinhalten, meist ‚Image-Polierwörter‘, und sehr gefährlich
wenn man sie falsch einsetzt.

Das ist nicht richtig. Bereits „Nase“ ist ein Fremdwort,
„Fenster“ ebenfalls. Nocheinmal: wo willst du die Grenze
ziehen?
Wie sagst du "Image-Polierwort’ prägnant (dazu fällt mir
grade kein deutsches Pendant Gegenstück ein)?

Muss man erst wissen, ob „Biologie“ aus dem
Lateinischen, Griechischen oder vielleicht
Italienischen kommt, bevor ich eine Frage dazu
im richtigen Brett stellen darf?

Ich weiß nicht was das soll! Es war von der ‚deutschen
Sprache‘ an sich und nicht vom Brett ‚Deutsche Sprache‘ die
Rede.

Ich bezog mich auf Misssippis (Himmel! wieviele s und p und i?),
die fragte, was der Ursprungsbeitrag im Deutschbrett
verloren habe. Das ist aber nun geklärt.
Dennoch empfinde ich ein Ablehnen von Fremdwörtern,
das so weitreichend zu sein scheint wie deines, als
absurd - und einer Sprachpraxis, die auch von
Nicht-Experten (entschuldige: Fachleuten) benutzt wird,
abträglich.

Gruß
Elke

PS: die noch nie, wirklich NIE, das Wort „Fernsprecher“
aktiv (sic!) benutzt hat -
und bei der ganzen Diskussion an die absurden Diskussionen
denkt, die in Südafrika auf Afrikaans geführt wurden,
das fing an bei „filmsterre“ (=Filmstar) und hörte auf
bei der dringenden Empfehlung das Wort „gespe“ zu
benutzen, statt „buckle“ (=Gürtelschnalle), obwohl
außer ein paar Sprachwissenschaftlern niemand dem
Wort „gespe“ eine Bedeutung zuordnen konnte.

1 Like

Hi Daniel,

auch
wenn diese zwei Wörter vielleicht nicht ganz in die Rubrik
„deutsche Sprache“ reingehören…

Du benutzt sie, wenn du Deutsch sprichst?
Du beugst sie, wenn du sie in verschiedenen Personalfällen
benutzt (d.h. ich arrangiere, du arrangierst)?
Dann gehören sie dazu.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo Alexander,

Das hieß jahrzehntelang ‚Fernsprecher‘ und wird von vielen
Leuten heute noch so genannt. Auch von amtlichen
Institutionen.

Ich kenne niemanden, der das benutzt.
Der zweite Satz macht mir das Wort auch nicht sympathischer - gerade amtliche Institutionen sind für ihren schwerfälligen und rückständigen Sprachgebrauch bekannt.
Nein, ich denke, ich habe meine Lektion gelernt(wozu wieder Elkes und Fritz’ letzte Antworten an Dich beigetragen haben).

Grüße
MrsSippi