Über Engel, Sprachpuristen et hoc gente omne
Mit Verlaub, NEIN!
Sie werden in der Umgangssprache viel verwendet, aber so lange es gute deutsche Austauschwörter gibt, gehören sie nicht zur deutschen Sprache. Es bleiben Fremdwörter.
Mit Verlaub, Alexander,
die Fremdwörter der deutschen Sprache sind der deutschen Sprache nicht fremd; sie kommen bloß aus der Fremde, sind aber in unserer Sprachheimat längst eingebürgert und ganz und gar integriert.
Anders als andere heutigen Migranten!
Eduard Engel bezeichnet sie in seinem Handbuch als ‚Schwammwörter des 18. Jh.‘ und gibt für jedes der drei mindestens fünf gebräuchliche deutsche Wörter an. Sogar ein schwäbisches (SIC!) eruieren = erlückern.
Nunja, bisweilen wird Schindluder getrieben mit den Fremdwörtern, aber diese schinden nicht weniger Luder als die Sprachreiniger, die oft einer bestimmten Geisteshaltung angehören und die ihre Zeit hatten, die ich nicht zurückwünsche.
Dass du just den Herrn Engel zitierst, finde ich besonders peinlich, denn:
Gegen das akademische ‚Welsch‘ im allgemeinen und Roethe im besonderen ist in der Zeit vor und während des l. Weltkrieges der Publizist Eduard Engel zu Felde gezogen. Schon bei ihm zeigt sich ein militant-chauvinistischer Purismus, der in der Tonart selbst von den nationalsozialistischen Sprachreinigern nicht mehr überboten werden konnte. Engel ereiferte sich über die „grenzenlose ausländernde Sprachsudelei“, über die „sprachliche Entvolkung Deutschlands“, über das „Krebsgeschwür am Leibe deutscher Sprache, deutschen Volkstums, deutscher Ehre“, über die „Schändung der schönsten Sprache der Welt“. Er bezeichnete den Fremdwortgebrauch als „geistigen Landesverrat“ und forderte: „Nur ein deutschsprechendes deutsches Volk kann Herrenvolk werden und bleiben.“
=> http://www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/SOB…
Sogar Karl May wurde zu diesen Zeiten von Fremdwörtern gereinigt. Und alle positiv gezeichneten Juden in seinen Büchern wurden dem Zeitungeist entsprechend geändert.
Ich möchte dazu nicht mehr und gar nichts mehr sagen.
Gruß Fritz