Assoziale Arbeitnehmer?

Guten Morgen!!

Mir geht schon seit längerer Zeit etwas ziemlich auf die Nerven.

Viele Menschen leben in einer Partnerschaft, wo der eine Partner schon genug für zwei Personen verdienen würde, der andere aber trotzdem noch arbeiten geht.

Das finde ich persönlich assozial. Warum machen die das?? Um sich nen zweiten Benz oder noch eine Traumvilla leisten zu können?

Ok, man kann niemanden verbieten zu arbeiten, aber andere Menschen bräuchten diese Arbeitsplätze vielleicht dringender…

Die wo dass Geld haben sollen sich doch lieber sozial engagieren und etwas weitergeben, nicht potenzielle Arbeitsplätze besetzten.

Na gut, dass wars fürs erste Mal…was sagt ihr dazu??

Gruß, David

Hallo David,

Mir geht schon seit längerer Zeit etwas ziemlich auf die
Nerven.

Viele Menschen leben in einer Partnerschaft, wo der eine
Partner schon genug für zwei Personen verdienen würde, der
andere aber trotzdem noch arbeiten geht.

Das finde ich persönlich assozial. Warum machen die das??

Was mich interessieren würde:
Was bedeutet eigentlich Arbeit für Dich?

Grüße
Jürgen

Viele Menschen leben in einer Partnerschaft, wo der eine
Partner schon genug für zwei Personen verdienen würde, der
andere aber trotzdem noch arbeiten geht.

Hallo, David,
vielleicht siehst du Arbeit zu sehr unter dem Aspekt des „Geldverdienens“.
Arbeit hat jedoch über den bloßen Broterwerb weit hinausgehende Bedeutung für den Menschen und die Gesellschaft.

Wieviel bliebe in unserer Gesellschaft ungetan, wenn man nur des Einkommens wegen arbeiten würde!

Das Problem ist nicht der Mangel an Arbeit, sondern der Mangel an qualifikationsbezogener Arbeit. Will meinen: Du findest jederzeit einen gut dotierten Job, wenn du entsprechend gut ausgebildet bist. Aber Handlangertätigkeit wird heutzutage durch Maschinen erledigt.

Während früher in der Landwirtschaft, im Baugewerbe Hunderte von gering oder nicht qualifizierten Arbeitern ihr Auskommen fanden, bearbeitet heute ein Landwit allein - mit Hilfe seiner Maschinen - einen riesigen Hof, findest du auf einer kilometerlangen Autobahnbaustelle oft nur fünf Leute. Natürlich müssen diese wenigen Arbeitskräfte hochspezialisiert und gut ausgebildet sein. Und alle, die zu dieser Ausbildung nicht fähig sind, bleiben auf der Strecke.

Nun magst du sagen, es gäbe noch genug einfache Arbeit, wie z.B. Landschaftspflege o.ä. Wohl, aber leider müssten diese Arbeiten durch die öffentliche Hand bezahlt werden oder das Entgelt dafür wäre so gering, dass niemand solche Arbeit tun kann oder will.

So ganz einfach ist das Problem also nicht zu lösen!

Gruß
Eckard

Guten Morgen!!

Mir geht schon seit längerer Zeit etwas ziemlich auf die
Nerven.

Viele Menschen leben in einer Partnerschaft, wo der eine
Partner schon genug für zwei Personen verdienen würde, der
andere aber trotzdem noch arbeiten geht.

Und?

Das finde ich persönlich assozial. Warum machen die das?? Um
sich nen zweiten Benz oder noch eine Traumvilla leisten zu
können?

Kannst Du Dir eventuell vorstellen, dass man arbeitet, weil man das Bedürfnis hat, sich zu verwirklichen, ökonomisch unabhängig vom Partner zu sein, weils einem auch einfach nur spass macht?
Naja, nach einem Blick auf Deine Vika bin ich mir da nicht sicher…

Ok, man kann niemanden verbieten zu arbeiten, aber andere
Menschen bräuchten diese Arbeitsplätze vielleicht
dringender…

Häh?

Die wo dass Geld haben sollen sich doch lieber sozial
engagieren und etwas weitergeben, nicht potenzielle
Arbeitsplätze besetzten.

Nochmal häh?

Na gut, dass wars fürs erste Mal…was sagt ihr dazu??

Gruß, David

Also sorry, dass ist in meinen Augen totaler Blödsinn. Sobald ich in einer Partnerschaft bin, dann geh ich nicht mehr arbeiten, wo ist denn da bitte die Logik? Und wenn ich nicht brav zu meinem Partner bin, dann kürzt er mir das Taschengeld oder wie?
Und was mach ich wenn die Partnerschaft in die Brüche geht (soll ja vorkommen…)
Meine Meinung hast Du in Kürze
Noch einen Schönen Tag
Almut

Ein zackiges hallo,

Viele Menschen leben in einer Partnerschaft, wo der eine
Partner schon genug für zwei Personen verdienen würde, der
andere aber trotzdem noch arbeiten geht.

Genau: Kinder - Küche - Kirche, das sollte wieder die Welt der Frauen werden.
=> mehr Kinder => mehr Rentenbeitragszahler => wir beide können früher in Rente gehen.

zurück ist die Zukunft!

R

Hi Jürgen!
Arbeit bedeutet für mich, für eine bestimmte Entlohnung eine Tätigkeit auszuführen. Ich persönlich gehe arbeiten bzw. mache eine Ausbildung, dass ich zukünftig (nach der Ausbildung) meinen Lebensunterhalt selbstständig verdienen kann.

Ich schildere einmal ein Beispiel, vielleicht versteht ihr dann besser, was ich meine:

Eine Kollegin, die bei uns Halbtags arbeitet. Sie fährt als einfache Bürokraft einen 7er BMW, ihr Mann einen SLK. Ihr Mann scheint sehr erfolgreich selbstständig sein.

Und nun, eine Bekannte. Sie hat eine Ausbildung als Bürokauffrau und nach der Ausbildung wurde sie entlassen. Sie ist arbeitslos. Sie hat ein Kind daheim und ihr Ex hat sie verlassen.

Nun meine Frage:
Wer von beiden braucht wohl diese Arbeitsstelle mehr?

Die eine, die dass als Bestätigung für sich selber und als besseres Hobby / anderem Zeitvertreib ansieht, oder die andere, die dadurch ihre Existenz sichern kann?

Gruß, David

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Guten Morgen!!

Mir geht schon seit längerer Zeit etwas ziemlich auf die
Nerven.

Viele Menschen leben in einer Partnerschaft, wo der eine
Partner schon genug für zwei Personen verdienen würde, der
andere aber trotzdem noch arbeiten geht.

Und?

Das finde ich persönlich assozial. Warum machen die das?? Um
sich nen zweiten Benz oder noch eine Traumvilla leisten zu
können?

Kannst Du Dir eventuell vorstellen, dass man arbeitet, weil
man das Bedürfnis hat, sich zu verwirklichen, ökonomisch
unabhängig vom Partner zu sein, weils einem auch einfach nur
spass macht?
Naja, nach einem Blick auf Deine Vika bin ich mir da nicht
sicher…

Ok, man kann niemanden verbieten zu arbeiten, aber andere
Menschen bräuchten diese Arbeitsplätze vielleicht
dringender…

Häh?

Die wo dass Geld haben sollen sich doch lieber sozial
engagieren und etwas weitergeben, nicht potenzielle
Arbeitsplätze besetzten.

Nochmal häh?

Na gut, dass wars fürs erste Mal…was sagt ihr dazu??

Gruß, David

Also sorry, dass ist in meinen Augen totaler Blödsinn. Sobald
ich in einer Partnerschaft bin, dann geh ich nicht mehr
arbeiten, wo ist denn da bitte die Logik?

Das meine ich damit nicht! Aber wenn man sich in einer Wohlstandsstufe nähert, in der man nicht mehr arbeiten zu braucht, weil dass Geld locker für beide Reicht!!

Und wenn ich nicht
brav zu meinem Partner bin, dann kürzt er mir das Taschengeld
oder wie?

Na toll…wenn du seinen Partner hast dann solltest du dich wohl scheiden lassen, da dass ja Erpressung wäre!

Und was mach ich wenn die Partnerschaft in die Brüche geht
(soll ja vorkommen…)

Ok, gut, dass kann vorkommen. Mit diesem Argument hast du ziemlich recht.
Aber dann wirst du auch noch irgendwie zu Geld kommen u. kannst z. B. deinen Ehepartner auf Unterhalt verklagen.

Meine Meinung hast Du in Kürze
Noch einen Schönen Tag
Almut

… alle anderen in diesem Thread so geschlossen gegen Deinen Einwurf aussprechen, dann möchte ich den entgegengesetzten Weg gehen:

Viele Menschen leben in einer Partnerschaft, wo der eine
Partner schon genug für zwei Personen verdienen würde, der
andere aber trotzdem noch arbeiten geht.

Die wo dass Geld haben sollen sich doch lieber sozial
engagieren und etwas weitergeben, nicht potenzielle
Arbeitsplätze besetzten.

Das sehe ich ähnlich; wie Du selbst richtig sagst, kann man es nicht gesetzlich verbieten eine Arbeitsstelle anzunehmen;
ein ähnlicher Effekt liese sich aber recht leicht über die Steuergesetzgebung erreichen, nämlich indem die einzelnen Einkommen steuerlich stärker als tatsächliche Haushaltseinkommen (was ja eben nicht nur Ehepaare, sondern auch Eltern-Kinder, zusammenlebende Personen, eventuell WGs, etc. heißen würde) statt als Individualeinkommen erfasst würden, und zugleich die Einkommenssteuer sehr viel stärker an Progressivität ausgerichtet werden würde.

Auf diese Weise würde sich schnell zeigen, ob denn der Partner eines Gutverdieners auch dann noch „einen Arbeitsplatz besetzt“, wenn auf Grund der Steuerbelastung dadurch unter dem Strich finanziell nichts rauskommt.
Wem es bei seiner Arbeit tatsächlich um die Selbstbestätigung, etc. geht, der wird seiner Arbeit ja problemlos weiterhin nachgehen können (so weit zu dem häufigsten Einwand in diesem Thread).

Sinnvoll ist der ganze Vorschlag jedoch nur (darauf weist im Grund ja bereits Eckard hin), wenn man richtigerweise davon ausgehen kann, dass die Metapher vom „Arbeitsplatz besetzen“ eine korrekte ist, wenn also die bestehende Arbeitslosigkeit kein nur friktionales oder konjunturelles Problem, sondern ein fundamentales Problem ist, also auf absehbare Zeit nicht verschwinden wird.

Dafür spricht aus meiner Sicht vieles, weil meiner Meinung nach -entgegen Eckards Meinung- Arbeitslosigkeit keine Frage der Qualifikation ist (Akademiker sind durchaus in hohem Anteil davon betroffen!), sondern des matchings, also der Tatsache, dass die Qualifikation zum Arbeitsplatz passen muss (was etwas grundsätzlich anderes als Mangel- oder Fehlqualifikation ist, weil die Arbeitsplatzanforderungen inzwischen sehr viel schneller sich ändern als Qualifikation erworben werden kann!).

Unter diesem Aspekt wird in der Arbeitssoziologie seit einigen Jahren tatsächlich eine „Ende der Vollbeschäftigungsgesellschaft“ diskutiert, das Faktum also, dass unsere Gesellschaft/Staat es zu lernen haben wird, mit einer Sockelarbeitslosigkeit von einigen Millionen umzugehen; eine mögliche Lernaufgabe (unter mehreren anderen Optionen) wäre aus meiner Sicht tatsächlich der von Dir genannte und eben skizzierte Ansatz, der wohl spätestens dann interessant werden könnte, wenn sich eventuell der heute einzig vorherrschende Ruf nach Lohn(neben)kostensenkung als Fehlschlag erwiesen haben wird.

Um die zwei wichtigsten Vertreter der genannten „Ende der Vollbeschäftigungsgesellschaft“-These zu nennen:

der Namensgeber der These,
Georg Vobruba: „Ende der Vollbeschäftigungsgesellschaft“, in
Eicker-Wolf: „Die arbeitslose Gesellscahft und ihr Sozialstaat“
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3895181846/qid…

und vor allem der öffentlichkeitsbekannte
Ulrich Beck, „Die Zukunft von Arbeit und Demokratie“ (um nur eine von vielen seiner Publikationen zu diesem Thema zu nennen)
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518409670/qid…

oder auch eine kurze Zusammenfassung der Beck’schen These als e-paper:
http://fjs-ev.de/archiv/freiwillig01/cont0002/artike…

Viele Grüße
franz

P.S.: Es dürfte hoffentlich klar sein, dass es weder mir, noch Vobruba oder Beck um die Rückkehre zur scheußlichen Mann-Alleinverdiener-Idylle geht.

Hallo an dieser Stelle.

Das Problem ist nicht der Mangel an Arbeit, sondern der Mangel
an qualifikationsbezogener Arbeit. Will meinen: Du findest
jederzeit einen gut dotierten Job, wenn du entsprechend gut
ausgebildet bist. Aber Handlangertätigkeit wird heutzutage
durch Maschinen erledigt.

Stimmt.

Während früher in der Landwirtschaft, im Baugewerbe Hunderte
von gering oder nicht qualifizierten Arbeitern ihr Auskommen
fanden, bearbeitet heute ein Landwit allein - mit Hilfe seiner
Maschinen - einen riesigen Hof, findest du auf einer
kilometerlangen Autobahnbaustelle oft nur fünf Leute.
Natürlich müssen diese wenigen Arbeitskräfte hochspezialisiert
und gut ausgebildet sein. Und alle, die zu dieser Ausbildung
nicht fähig sind, bleiben auf der Strecke.

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nachrichten/aktue…

mfg M.L.

Hallo.

Hi Jürgen!

…ist der Autor dieser Zeilen nicht :smiley:

Arbeit bedeutet für mich, für eine bestimmte Entlohnung eine
Tätigkeit auszuführen. Ich persönlich gehe arbeiten bzw. mache
eine Ausbildung, dass ich zukünftig (nach der Ausbildung)
meinen Lebensunterhalt selbstständig verdienen kann.

Ich schildere einmal ein Beispiel, vielleicht versteht ihr
dann besser, was ich meine:

Eine Kollegin, die bei uns Halbtags arbeitet. Sie fährt als
einfache Bürokraft einen 7er BMW, ihr Mann einen SLK. Ihr Mann
scheint sehr erfolgreich selbstständig sein.

Klar: weil der Mann das Geld hat, dass die Frau sich das leisten kann.

Und nun, eine Bekannte. Sie hat eine Ausbildung als
Bürokauffrau und nach der Ausbildung wurde sie entlassen. Sie
ist arbeitslos. Sie hat ein Kind daheim und ihr Ex hat sie
verlassen.

Nun meine Frage:
Wer von beiden braucht wohl diese Arbeitsstelle mehr?

Natürlich die Bekannte. Aber warum sollte der AG der Kollegin die Bekannte einstellen, wenn die derzeitige (dem AG bekannte) Arbeitskraft es auch tut ?

Die eine, die dass als Bestätigung für sich selber und als
besseres Hobby / anderem Zeitvertreib ansieht, oder die
andere, die dadurch ihre Existenz sichern kann?

…auch schon mal an eine Bewerbung für die Stelle gedacht ?

HTH
mfg M.L.

Nun meine Frage:
Wer von beiden braucht wohl diese Arbeitsstelle mehr?

Die eine, die dass als Bestätigung für sich selber und als
besseres Hobby / anderem Zeitvertreib ansieht, oder die
andere, die dadurch ihre Existenz sichern kann?

Gruß, David

Sicher so kann man es sehen. Aber wer entscheidet dann, wer die Arbeitsstelle mehr braucht. Und vielleicht brauch man ja auch nen 7ner BMW um sich zu verwirklichen…
Gruß
Almut

Hi,

Arbeit bedeutet für mich, für eine bestimmte Entlohnung eine
Tätigkeit auszuführen. Ich persönlich gehe arbeiten bzw. mache
eine Ausbildung, dass ich zukünftig (nach der Ausbildung)
meinen Lebensunterhalt selbstständig verdienen kann.

leider hast du eine sehr eingschränkte sicht, was arbeit angeht.
Arbeit ist eben nicht nur eine bloße tätigkeit für geld. Wie anders könntest du dir berufliche künstler erklären???
Arbeit hat im idealfall auch etwas mit selbstverwirklichung zu tun.

Frag dich mal selbst: Würdest du jeden x-beliebigen job machen, der dasselbe geld abwirft?

Auch, wenn dus nicht verstehst. Es gibt auch noch menschen, die arbeiten, weil sie einen sinn darin sehen für sich u/o für andere.
Du magst arbeit als pure dienstleistung verstehen; sie kann aber auch im sinne von „etwas-schaffen“ aufgefasst werden.
Dass auch diese arbeit entlohnt wird, steht wohl ausserhalb der diskussion…

LG Alex:smile:

1 Like

Also sorry, dass ist in meinen Augen totaler Blödsinn. Sobald
ich in einer Partnerschaft bin, dann geh ich nicht mehr
arbeiten, wo ist denn da bitte die Logik?

Das meine ich damit nicht! Aber wenn man sich in einer
Wohlstandsstufe nähert, in der man nicht mehr arbeiten zu
braucht, weil dass Geld locker für beide Reicht!!

Wann ist diese Wohlstandstufe erreicht? Oder legst Du jetzt Kraft Deiner Wassersuppe fest, wer mehr als 100000 Euro im Jahr verdient, da darf dann nur noch einer arbeiten.

Und wenn ich nicht
brav zu meinem Partner bin, dann kürzt er mir das Taschengeld
oder wie?

Na toll…wenn du seinen Partner hast dann solltest du dich
wohl scheiden lassen, da dass ja Erpressung wäre!

Hast Du schon mal in einer ökonomischen Abhängigkeit gelebt?

Und was mach ich wenn die Partnerschaft in die Brüche geht
(soll ja vorkommen…)

Ok, gut, dass kann vorkommen. Mit diesem Argument hast du
ziemlich recht.
Aber dann wirst du auch noch irgendwie zu Geld kommen u.
kannst z. B. deinen Ehepartner auf Unterhalt verklagen.

Dann geh ich doch lieber arbeiten, sorry, als zur Unterhaltsempfängerin meines Partners zu werden…
Ihn will ich nicht mehr, aber seine Kohle ist mir ganz recht, oder wie?
Grüße Almut

3 Like

Ein zackiges hallo,
Genau: Kinder - Küche - Kirche, das sollte wieder die Welt der
Frauen werden.

Dir auch ein zackiges hallo,
warum darf der Mann nicht in die Küche? David sprach ja nicht von der klassischen Rollenverteilung, nur das ein Partner zu Hause bleibt. Und es soll es auch geben, dass Frauen mehr verdienen als Männer (War bei meinen Eltern 35 Jahre lang so)
Grüße Almut

1 Like

Hallo,

Eine Kollegin, die bei uns Halbtags arbeitet. Sie fährt als
einfache Bürokraft einen 7er BMW, ihr Mann einen SLK. Ihr Mann
scheint sehr erfolgreich selbstständig sein.

Und nun, eine Bekannte. Sie hat eine Ausbildung als
Bürokauffrau und nach der Ausbildung wurde sie entlassen. Sie
ist arbeitslos. Sie hat ein Kind daheim und ihr Ex hat sie
verlassen.

Nun meine Frage:
Wer von beiden braucht wohl diese Arbeitsstelle mehr?

Das Problem ist, dass in vielen Fällen der/die Arbeitslose die Arbeit des/der Arbeitenden gar nicht übernehmen könnte, da es an Qualifikation oder anderen Eigenschaften fehlt. Das muss in diesem Fall natürlich nicht so sein, oft ist es aber so.

Wir haben in unserem Freundes- und Bekanntenkreis zahlreiche Selbständige, die alle über das gleiche Problem klagen: Wenn sie Mitarbeiter suchen, die qualifiziert, engagiert und zuverlässig sind, mitdenken und auch zupacken können, dann suchen sie oft lange Zeit vergebens. Das Arbeitsa … äh, die „Agentur für Arbeit“ kann man dabei völlig vergessen. Und wenn sie dann endlich jemanden finden (falls überhaupt), dann fast immer jemanden, der Arbeit hat und zu wechseln bereit ist, äußerst selten einen Arbeitslosen. Das ist der traurige Alltag.

Die Idee „Ein Arbeitender, der sich’s leisten kann, verzichtet auf seinen Arbeitsplatz zugunsten eines Arbeitslosen“ funktioniert vermutlich in sehr vielen Fällen einfach nicht.

Grüße
Sebastian

Hallo Markus und Eckard

Das Problem ist nicht der Mangel an Arbeit, sondern der Mangel
an qualifikationsbezogener Arbeit. Will meinen: Du findest
jederzeit einen gut dotierten Job, wenn du entsprechend gut
ausgebildet bist. Aber Handlangertätigkeit wird heutzutage
durch Maschinen erledigt.

Stimmt.

Stimmt meines Erachtens nicht.

Auf der einen Seite gibt es genügend Arbeitslosigkeit unter Facharbeitern, FH-Absolventen, Akademikern;

auf der anderen Seite ist die These mit der Wegrationalisierung von ungelernter, manueller, Tätgkeit durch Technologie kurzsichtig;

diese These beschreibt richtig den Übergang von der Industrie- in die Dienstleistungsgesellschaft, aber im Bereich der Dienstleistung lässt sich diese „technische Wegrationalisierung“ nicht vergleichbar durchführen.

Z.B. für die USA, die am weitesten den tertiären Sektor ausgebildet haben (ich glaube ca. 65-70%) gibt es Studien, welche besagen, dass heute sehr viel mehr niedrige Handgrifftätigkeiten-Arbeitsplätze bestehen, als vor 40 Jahren, zur Hochzeit des zweiten Sektors, also der Beschäftigung in der Industrie.

Ich glaube zu meinen die Zahlen habe ich aus:
Häußermann/Siebel, „Dienstleistungsgesellschaften“
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518119648/qid…

Viele Grüße
franz

Hallo nochmal.

Das Problem ist nicht der Mangel an Arbeit, sondern der Mangel
an qualifikationsbezogener Arbeit. Will meinen: Du findest
jederzeit einen gut dotierten Job, wenn du entsprechend gut
ausgebildet bist. Aber Handlangertätigkeit wird heutzutage
durch Maschinen erledigt.

Stimmt.

Stimmt meines Erachtens nicht.

Okay, war evtl. ein bisschen grobe ausgedrückt.

Auf der einen Seite gibt es genügend Arbeitslosigkeit unter
Facharbeitern, FH-Absolventen, Akademikern;

…stimmt die Qualifikation derselben, finden AG und AN überhaupt zusammen, … `?

auf der anderen Seite ist die These mit der
Wegrationalisierung von ungelernter, manueller, Tätgkeit durch
Technologie kurzsichtig;

diese These beschreibt richtig den Übergang von der Industrie-
in die Dienstleistungsgesellschaft, aber im Bereich der
Dienstleistung lässt sich diese „technische
Wegrationalisierung“ nicht vergleichbar durchführen.

Z.B. für die USA, die am weitesten den tertiären Sektor
ausgebildet haben (ich glaube ca. 65-70%) gibt es Studien,
welche besagen, dass heute sehr viel mehr niedrige
Handgrifftätigkeiten-Arbeitsplätze bestehen, als vor 40
Jahren, zur Hochzeit des zweiten Sektors, also der
Beschäftigung in der Industrie.

Klar: u.a. weil es sich unter dem Strich nicht lohnt, diese Tätigkeiten durch Maschinen ersetzen zu lassen. Allerdings muss
man auch die geringe Bezahlung dieser ‚Handgrifftätigkeiten‘ sehen.
Da sind Leute mit 2-3 Jobs eigentlich nur eine Folge davon.

mfg M.L.

warum darf der Mann nicht in die Küche?

weil das uncool wäre. Männer trinken höchstens Bier in der Küche und sind beim Grillen für’s Fleisch zuständig. Das war es dann aber schon :wink:

R

Die Anti-Leistungsgesellschaft

Das sehe ich ähnlich; wie Du selbst richtig sagst, kann man es
nicht gesetzlich verbieten eine Arbeitsstelle anzunehmen;

So so, Arbeitsplätze sollten jetzt nicht mehr nach Qualifikation sondern per Quotenregelung besetzt werden.
Das steigert die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft ins unermessliche.

…Auf diese Weise würde sich schnell zeigen, ob denn der Partner
eines Gutverdieners auch dann noch „einen Arbeitsplatz
besetzt“, wenn auf Grund der Steuerbelastung dadurch unter dem
Strich finanziell nichts rauskommt.

Das ist ein wegweisender Schritt zur Antileistungsgesellschaft. Wer sich anstrengt ist dumm. Ist ja jetzt auch schon so, gute Schüler sind Streber, Unternehmer Ausbeuter. Es sich vielfach lohnt sich zwar vielfach nicht sich anzustrengen, aber mit diesem Vorschlag haben wir das endlich konsequent umgesetzt. Dazu sollte noch die Chips-und-Cola-Fernseher Vollversorgung in das GG aufgenommen werden.

Wem es bei seiner Arbeit tatsächlich um die Selbstbestätigung,
etc. geht, der wird seiner Arbeit ja problemlos weiterhin
nachgehen können (so weit zu dem häufigsten Einwand in diesem
Thread).

Die Motivation weshalb ein AN arbeitet ist den AG bisher egal. Wichtig war lediglich ein hohes Leistungsniveau. Mit einer steuergestützten Motivationskontrolle, die Fehlmotivierte AN vom Markt abhält, bekommen endlich auch leistungsschwache Luschen eine Chance.

Sinnvoll ist der ganze Vorschlag jedoch nur (darauf weist im
Grund ja bereits Eckard hin), wenn man richtigerweise davon
ausgehen kann, dass die Metapher vom „Arbeitsplatz besetzen“

Endlich kann ein AN einen Arbeitsplatz besetzen. Bisher mußte man ja dort arbeiten und Leistung bringen.

eine korrekte ist, wenn also die bestehende Arbeitslosigkeit
kein nur friktionales oder konjunturelles Problem, sondern ein
fundamentales Problem ist, also auf absehbare Zeit nicht
verschwinden wird.

Friktionslose Traktion wird selten fundamental konjunkturell wirksam.

Tatsache, dass die Qualifikation zum Arbeitsplatz passen muss

Deshalb wurde bisher nur auf die Art des Abschlusses (Hochschule, Fachhochschule oder berufliche Ausbildung) geachtet. In Zukunft wird man Diplome genauer lesen um gegebenenfalls fehlmotivierte und fehlqualifizierte Kandidaten als Anti-matchend zu erkennen.

Unter diesem Aspekt wird in der Arbeitssoziologie seit einigen
Jahren tatsächlich eine „Ende der
Vollbeschäftigungsgesellschaft“ diskutiert,

Soziologen diskutieren, der Markt macht.

Ciao R.

P.S.: Es dürfte hoffentlich klar sein, dass es weder mir, noch
Vobruba oder Beck um die Rückkehre zur scheußlichen
Mann-Alleinverdiener-Idylle geht.

Danke, danke, ich habe mich köstlich amüsiert. Endlich weiss ich, wie Soziologen denken.

Hallo Markus

Auf der einen Seite gibt es genügend Arbeitslosigkeit unter
Facharbeitern, FH-Absolventen, Akademikern;

…stimmt die Qualifikation derselben, finden AG und AN
überhaupt zusammen, … `?

Richtig, das ist das Problem; die entscheidende Frage ist aber:
Liegt die Schuld so einfach bei den AN, weil diese sich halt einfach fehlqualifiziert haben (z.B. der sprichwörtlich gewordene Germanist), was etwa per Optimierung der Berufsberatung teilweise lösbar wäre, oder liegt nicht vielleicht das Problem zu einem gewissen Teil tiefer, nämlich darin, dass die Qualifikationserfordernisse sich so schnell verändern, dass die Qualifikation (damit meine ich nicht bloß die Ausbildung eines Einzelnen, sondern das Angebot an bestimmten Studien- und Ausbildungsplätzen, die Vor-Qualifizierung der Ausbilder, etc.) systematisch nie mit den wandelnden Erfordernissen an Qualifikation Schritt halten kann.

Klar: u.a. weil es sich unter dem Strich nicht lohnt, diese
Tätigkeiten durch Maschinen ersetzen zu lassen.

Im Dienstleistungsbereich gilt darüber hinaus, dass man in vielen Fällen gar nicht ersetzen kann, weil viele Tätigkeiten „mensch-gebunden“ sind: Kellner, Pflegepersonal, etc. und/oder die Bereitschaft der Kunden besteht, die teurere Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, nicht nur deren billigeres Maschinen-Surrogat: Bankangestellte, Köche, etc.

Viele Grüße
franz