Hi Rolf,
Die Weisen brachten die Geschenke, Gold, Weihrauch und Myrre
(Fairness, Klarheit und auch Änderung.
Das verstehe ich nicht, aber das mus ich wohl auch nicht.
Moin,
„guten Morgen“, wer ABENDS aufsteht, sieht die Welt doch etwas verdreht… Das verstehe ich schon Verzeihlich, es war der Neujahrstag… dazu 2012! Da hast du sicher allerhand esoterischen Kram im Kopf. Von dem bin ich schon müde.
Gold, Weihrauch und Myrrhe als Fairness, Klarheit, Änderung -
das scheint mir eine sehr esoterische Deutung zu sein.
Die Worte sind bei GLEICHEM TEXT die anderen sprachlichen Varianten. Gehört wird das Gleiche, gedacht wird es anders.
Bei einer ernsthaften Exegese geht es erst einmal darum zu
verstehen und nachvollziehbar zur Sprache zu bringen, was der
Verfasser (Imnd diesem Fall der Evangelist Matthäus) gemeint
hat und hat sagen wollen.
In diesem Fall bist du bereits im Irrtum. Matthäus ist eine Sammlung von Texten. Bitte nicht mit dem Kopf durch die Wand …
Der Text sagt, die Weisen brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das sind wunderbare Geschenke für ein Neugeborenes! Vor allem der Weihrauch. Da kann es husten. Myrre für die Einbalsamierung … Man weiß ja nie… Die vernünftige Überlegung sagt an der Stelle:
„So nicht!“
Was das Mar oder Mor sagen soll, begreife ich platterdings
nicht. Und das lateinische „amarus = bitter“ hilft mir auch
nicht wirklich weiter, zumal ich nicht sehe, was hier
Bitterkeit, Bitternis oder auch - alttestamentlich -
Bitterwasser zu suchen hätten.
Stimmt, ich habe einen Teil bei dir nicht wiederholt. Du hattest die von Metapher beschriebene „Seifenoper“ nicht miterleben können. Die ganze Bibel ist in einer speziellen Dichtkunst. Im AT werden in den ältesten Schriften diese Methoden selbstredend erklärt und später in erweiterter Form weiter benutzt. Auch das NT besteht aus dieser Schreibart.
Myrrhe heißt mor in Hebräisch. Gleichzeitig / gleich geschrieben / ist es das Wort bitter und nur in dieser Sprache ergibt das mor mit Artikel ein Hiph. ein Verb, das dann in mehr Formen … aber das lass ich. Es ist zu früh verwirrt nur mehr. Geschweig denn, wenn ich der Satz dann noch einmal drehe.
Ein Dichter bringt durch den anders gebauten Sprachschatz die philosophischen Komponenten. Er benutzt die Erzählung zur leichteren Darstellung. Er deutet in den weiterführenden Teilen an, wie aus dem bitter sein ein rebellieren entsteht und mit anderen Ansichten (über ein paar Wortverwandlungen) ein stark und fett werden kommt, ein Fluss statt findet. Diese „Verkünstelungen“ werden angekündigt durch in Deutsch oft unlogische oder ganz harmlose Sätze: Matth. 2.3 … als sie den Stern sahen, gingen sie in das Haus, fanden das Kindlein mit Maria und beteten es an …
Auch in Maria kommt das Wort mar vor. Von der Logik her fällt bei der Geschichte über die Weisen aus dem Morgenlande auf, dass aus dem Stall von Bethlehem ein Haus geworden ist und der Platz wird nicht durch einen Stern bestimmt. Der gleichzeitige (gleich gehörte, aber anders lautende) Text _erklärt das vertraut werden, finden was hervorgebracht wurde, auch die Bitterkeit und die Änderung sehen, und dann das richten!
*Durch die Geschenke Fairness, Klarheit mit in Fluss bringen der anderen Möglichkeiten._
(Das ist eine Aufgabe der Weisen.)
Und was die jahrhundertelange unveränderte Weitergabe angeht:
Es ist ja eine beliebte Behauptung, die Kirche oder wer immer
habe die Texte verfälscht und ihren Interessen dienstbar
gemacht. Nur hat bisher noch niemand diese Behauptung wirklich
belegen können. Das ändert natürlich nichts an ihrer
Wirksamkeit oder ihrer Beliebtheit, aber unter uns ernsthaften
Menschen wollen wir doch solche Narretei nicht für ein
Argument halten, gell?
ACK
Ich finde es durchaus in Ordnung, dass solche „Werte“, zumindest die äußeren Ruinen noch da sind. Aber das gibt ein eigenes Thema
Wenn Du Dich mal mit der
Überlieferungsgeschichte der Evangelientexte, mit Textkritik
und frühchristlichen Papyri beschäftigt hast, können wir
weiterreden.
Das ist „der Schnee von gestern“
Darin liegt viel Matsch… Jahrhunderte wurden die Angaben der ersten Kirchenväter nicht beachtet und allmählich verfestigte sich deshalb die „historische“ Ansicht über die Bibel.
LG
Mykene