Liebe Edith,
ich bin nicht ganz Deiner Meinung. Möglicherweise hat das in
die Öffentlichkeit ziehen dieser Affäre der Familie geschadet.
Nicht nur möglicherweise. Ich weiß, daß nicht nur bei mir
spätestens seit der Vorführung der weinenden Arigona im
Fernsehen die Meinung eindeutig gegen die Familie umgeschlagen
hat.
Wobei ich das am wenigsten verstehe, was habe ich gesehen? Ein verängstigtes Mädchen das in eine ungewisse Zukunft geschickt wird. Das nicht weiß ob sie dort wo sie hingeht überhaupt ein zu Hause, oder etwas zum Essen hat.
Ich bin aber der Meinung, wenn das nicht passiert wäre, wären
sie schon abgeschoben.
Und damit hätte man zumindestens Arigona viel Leid erspart.
Aber welcher Erwachsene, der sich im Fernsehen profilieren
will, denkt schon an das Leid, daß er Kindern zufügt.
In einem gebe ich Dir recht: Die Sache hätte schon sehr viel
früher abgeschlossen werden sollen. Aber selbsternannte
Gutmenschen haben das immer wieder verhindert und damit die
schon lange aussichtslose Sache weiterhin in die Länge
gezogen.
Wenn man abschiebt, sehr viel früher. Es geht ja nicht, dass Familien nach 5 7 oder sogar 13 Jahren abgeschoben werden. Da wachsen Kinder heran, die ihre alte Sprache nur mehr ungenügen sprechen, oder gar schreiben können. Ihnen verbaut man ihre Zukunft.
Es gehört gleich am Anfang ein Verfahren, das nichts mit dem zu tun hat wie es heute geschieht. Hier soll festgestellt werden wie zumutbar oder unzumutbar ein zurückweisen der Familie ist. Auch der Minderheitenstatus der Familie gehört berücksichtigt, wie z. B. der Umstand, dass die Zogajs Muslime sind, und damals stark gefährdet waren. Wenn nicht innerhalb eines Zeitraumes abgeschoben wird, (wenige Monate, allerhöchstens ein Jahr) sollten die Asylwerber bleiben dürfen. So erspart man viel unnötiges Leid wie im Fall Zogaj.
Und achja, Gutmensch, was ist das Gegenteil von Gutmensch?
Das humanitäre Bleiberecht wird ja in
Österreich nicht gerade oft ausgesprochen. Aber was kann hier
die Familie dafür?
Nichts und daher solltest Du ja Deinen Ärger an die richten,
die der Familie das humanitäre Bleiberecht vermasselt haben -
und das sind nicht die zuständigen Behörden.
Ok, hier bleiben wir wohl anderer Meinung. Es geht ja nicht, dass man eine Familie abschiebt, nur weil man sich über ein paar Aktivisten ärgert?
Nun ein bißchen was zum Nachdenken: Österreich holt viele Menschen aus dem Kosovo, damit sie hier arbeiten. Warum dann nicht die Familie Zogaj hier lassen und eine Familie weniger reinholen? Die Zogajs können bereits bestens Deutsch (ok Oberösterreichisch), hatten bereits Arbeit oder Jobs in Aussicht.
Und noch was: Vor hundert Jahren hätte die Familie alle Rechte, weil der Kosovo zu Österreich-Ungarn gehört hat. In einigen Jahren hätte sie sie, weil der Kosovo vielleicht zur EU gehört.
Sooo, muß Schluß machen, die Arbeit ruft… - aber ich hör schlecht
Servus
Herbie - für ein menschliches Österreich, für ein menschliches Europa