Asylanten in Prora unterbringen?

Hallo!

Mich würde interessieren, ob in Prora, in dieser riesigen Immobilie aus dem Dritten Reich, Asylanten untergebracht sind, und falls nein, warum nicht?

Man würde damit auch ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen, wenn man eine ehemalige NS-Immobilie für Asylanten bereitstellt.

Hallo!
Man siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Prora#Verk.C3.A4ufe.2C_…
Nachdem die Gebäude überwiegend in Privatbesitz sind, wird das nichts mit einem Asylbewerberheim, wenn die Investoren nicht entsprechend vermieten wollen…

Grundsätzlich halte ich das aber für keine schlechte Idee.
Gibt doch ähnliche Projekte wie in Prora auch woanders findet sich bestimmt was.

Servus,

und was tut Gott? Genau diese Idee haben schon Dutzende von Leuten gehabt.

Schöne Grüße

MM

Hi,

Man würde damit auch ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit
setzen, wenn man eine ehemalige NS-Immobilie für Asylanten
bereitstellt.

Ich glaube momentan schlägt Praktikabilität Symbolik. Meine Heimatstadt tut z.B. alles um Flüchtlinge möglichst in Wohnungen unterzubringen und die Gemeinschaftsunterkünfte nicht zu groß werden zu lassen. Zu welchen Problemen das andernfalls führen kann, haben wir ja gerade gesehen.

Ich glaube außerdem, dass man so ein Vorhaben auch als den Versuch werten könnte Flüchtlinge in den letzten Zipfel von Deutschland und weit weg von der Bevölkerung unterzubringen.

Von daher kann ich dem Vorschlag weder bezüglich der Symbolik noch der Praktikabilität besonders viel abgewinnen.

Gruß

rantanplan

Servus,

heut früh hab ich nicht richtig zugehört am Radio - war noch zu verpennt. War es nicht Wilfried Kretschmann, der sprach, Syrer seien als Arbeitskräfte willkommen, daher sollten sie vordringlich Deutsch lernen? (d.h. es gehe wesentlich auch um den Import immer noch billigerer Arbeitskräfte)

In diesem Fall sollte man sie nicht so weit von den potenziellen Einsatzorten unterbringen, sondern vielleicht nach chinesischem Vorbild in einer Ecke der Werks- oder Lagerhallen geeignete Schlafflächen aus Matratzen oder Lumpen herrichten?

Schöne Grüße

MM

Hi,

(d.h. es gehe wesentlich auch um
den Import immer noch billigerer Arbeitskräfte)

bevor ich mir die Mühe mache zu antworten: Interpretierst du das nur in die Aussage von Herrn Kretschmann oder auch in meine rein?

Gruß

rantanplan

Servus,

heut früh hab ich nicht richtig zugehört am Radio - war noch
zu verpennt. War es nicht Wilfried Kretschmann, der sprach,
Syrer seien als Arbeitskräfte willkommen, daher sollten sie
vordringlich Deutsch lernen?

In diesem Fall sollte man sie nicht so weit von den
potenziellen Einsatzorten unterbringen, sondern vielleicht
nach chinesischem Vorbild in einer Ecke der Werks- oder
Lagerhallen geeignete Schlafflächen aus Matratzen oder Lumpen
herrichten?

Schöne Grüße

MM

Servus,

ich habe einen Vorschlag zu nützlichen Alternativen zum Koloss von Prora, leerstehenden Kasernen im Wald, stillgelegten Schulungszentren der Bundespost in strukturschwachen Gebieten usw. gemacht.

Schöne Grüße

MM

Hi!

Wäre es nicht sinnvoller, die Leute innerhalb der Gesellschaft einen Platz anzubieten, gerade, weil immer wieder die mangelhafte Integration zur Debatte steht?

VG
Guido

Großartige Idee!
Nein, im Ernst, Fischreiher - wenn ich Asylant wäre, würde ich vermutlich denken, ich sei im Paradies gelandet und jeden Morgen den Himmel preisen, dass ich auf der schönen Insel Rügen am Strand frühstücken darf.
Ich finde also deine Idee wirklich sehr gut, aber ich vermute mal, dass die Regierung und die Rügener Nachbarn den Asylanten solcherart Luxus nicht gönnen werden.
Es grüßt dich
Branden

Hallo Guido,

sinnvoll ist in diesem Zusammenhang bloß, nach Kräften dafür zu sorgen, dass die Flüchtlinge nicht fliehen müssen, sondern zu Hause bleiben können. Das ist bei den vorliegenden Pulverfässern sicherlich schwieriger als bei vielen anderen Kriegs- und Bürgerkriegsregionen seit 1990, wo es vollkommen gereicht hätte, Krieg und Bürgerkrieg gar nicht erst zu säen, sondern die Länder schlicht in Ruhe zu lassen. Aber ich schätze, dass auch dieses Mal ohne diese und jene Handreichung von außen weit weniger passiert wäre.

Dass man die Flüchtlinge gleich von vornherein als billige Arbeitskräfte willkommen heißt, noch bevor das Destabilisierungsprogramm für ihre Heimat richtig abgelaufen ist, ist ziemlich zynisch.

Schöne Grüße

MM

Hi!

sinnvoll ist in diesem Zusammenhang bloß, nach Kräften dafür
zu sorgen, dass die Flüchtlinge nicht fliehen müssen, sondern
zu Hause bleiben können.

OK, das wäre in einer perfekten Welt ganz sicsher der Fall.
Nur ist es nunmal so, dass wir (zum Glück) den flüchtenden Menschen eine zumindest zeitweise Heimat geben, und da sollte man es ihnen nicht direkt unmöglich machen, an der Gesellschaft vernünftig teilzunehmen.

Dass man die Flüchtlinge gleich von vornherein als billige
Arbeitskräfte willkommen heißt, noch bevor das
Destabilisierungsprogramm für ihre Heimat richtig abgelaufen
ist, ist ziemlich zynisch.

Da bin ich ja vom Grundsatz bei Dir.

Nur sollte man den Innenpolitikern Deutschlands nicht unbedingt die Fehler der Außenpolitiker der ganzen Welt (inkl. Deutschlands natürlich) zur Last legen.

Ich habe es nicht allzu weit zum nächsten „Asylantenheim“ (ziemlich direkte Nachbarschaft) - die kommen sich schon ziemlich nutzlos vor, da sie nicht arbeiten dürfen - vielleicht sehen die Leute selbst es etwas anders …

Gruß
Guido

Hallo,

Mich würde interessieren, ob in Prora, in dieser riesigen Immobilie aus dem Dritten Reich, Asylanten untergebracht sind,

Nein.

und falls nein, warum nicht?

Der dort zuständige Landkreis braucht gar nicht soviele Asylanten aufnehmen, um diese Immobilie, auch nur annähernd auszulasten.

Man würde damit auch ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen, wenn man eine ehemalige NS-Immobilie für Asylanten bereitstellt.

Ich höre da praktisch schon das Wort Konzentrationslager aus dem Munde von Berufsbetroffenen und Reichsbedenkenträgern.
Ansonsten spricht nichts dagegen. Gegen entsprechende Mietzahlung vermieten die Investoren sicher gerne. Wäre dann ja mehr als ein Saisongeschäft. Aber wie gesagt, muss der Landkreis bzw. ganz Meck-Pomm wohl gar nicht soviel Asylanten oder Flüchtlinge aufnehmen. Die Verteilung erfolgt nach dem sog. Königsteiner Schlüssel. Komponenten sind hier Bevölkerungszahl und Steuereinnahmen des jeweiligen Bundeslandes. Meck-Pomm kommt da auch 2,06%. Das dann nochmal auf die Landkreise verteilt, wo es ähnliche Schlüssel geben wird. Da kommen auf Rügen nicht mehr so viele an. Und genug andere leerstehende Unterkünfte aus den verschiedensten Epochen gibt es da außerdem noch.
Also wird daraus wohl nichts. Ganz abgesehen von anderen Gründen, die nun gegen diesen Ort sprechen. Allerdings fehlte es dieses Jahr wieder an allen Orten an der Küste an Servicepersonal. Das lösen dann Asylanten aber auch nicht, weil die ja nicht arbeiten dürfen.

Grüße

Servus,

derzeit geht es wohl hauptsächlich um Flüchtlinge mit einem Aufenthaltstitel gem. §§ 22-25 AufenthG. Für diese gilt kein Arbeitsverbot.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

derzeit geht es wohl hauptsächlich um Flüchtlinge mit einem Aufenthaltstitel gem. §§ 22-25 AufenthG. Für diese gilt kein Arbeitsverbot.

Mal abgesehen, dass es um Asylanten ging, haben die dann noch eine Residenzpflicht bzw. eine laufendes Verfahren? Wenn sie arbeiten dürfen, dann dürfen sie auch ihren Wohnort frei wählen oder sind trotzdem noch auf eine „amtliche Verwahrung“ angewiesen? Darum geht es doch bei der ursprünglichen Frage?

Grüße

Hi
allerdings müssen Flüchtlicnge mit Aufenthaltstitel auch nicht in gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. Diese können sich selbständig bzw mit Hilfen eine eigene Unterkunft suchen, was auch gemacht wird.

LG
Mike

Servus,

mir scheint es nicht sehr deutlich, worum es nicht bloß in der Frage, sondern auch bei den derzeit allenthalben geführten Unterkunftsdebatten geht: Die Zahl der Asylanträge, die seit 2013 im Vergleich zu den davor liegenden Jahren sichtbar zugenommen hat, bewegt sich auf dem Niveau, das in den Jahren vor 2000 normal war - daher kann ein plötzlicher Mangel an Unterkünften wohl kaum kommen.

Offenbar wird das Thema „Asyl“ und „Aufnahme als Kriegsflüchtling“ auch von den Betroffenen selber vermischt - die Zahl der Asylantragsteller, die am Ende des Verfahrens als Flüchtlinge anerkannt werden, macht ungefähr das Zehnfache der Zahl der anerkannten Asylanten im Sinn des Wortes aus.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
ich vermute mal, dass es ein Heidengeld kosten würde, den Teil, der nicht als Jugendherberge genutzt wird, einigermaßen funktionsfähig zu sanieren.
Sonst hätte das schon längst einer gemacht.

Gruß
HaweThie

Servus,

derzeit sind bereits alle fünf Blöcke an private Investoren veräußert - offenbar gibt es genügend Leute, die das Geld für die Wiederherstellung in die Hand nehmen wollen, obwohl der Koloss von Prora zwar enorme Dimensionen, aber keine besonders robuste Substanz hat; über Stand und Fortschritt der Projekte kenne ich allerdings keine Details.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hi
möglich, dass Investoren das Heidengeld haben - die öffentliche Hand hat es nicht.
Und da Investoren meistens Gewinn aus ihren Investments ziehen wollen, wird die Behörde auch die geforderten Mieten nicht zahlen wollen/können.

Gruß
haWeThie