Atheismus - wo bleibt die Logik ?

Hallo Ulrich,
vielleicht solltest Du Dich auf die Suche nach Gott machen.

Ich persönlich habe Gott gefunden und kann ganz ohne Priester mit ihm kommunizieren.
Und ich kenne Menschen, die das genau so machen.

Gruss Harald

Moin,

Nein, wozu. Und wenn, dann würde ich vielleicht Odin bevorzugen. Machen nehmen auch eine kleine Teekanne. Und verzeih mir, das empfinde ich grundsätzlich als eine überhebliche Art und Weise. Wenn es einen Gott gäbe, dann mögest du mir bitte genau diesen zeigen, was er ist oder sein soll und nicht mir die „Beweislast“ zuzuschieben.
Was ist, wenn ich Shiva oder Odin oder Zeus finde, aber nicht deinen Gott? Sorry, aber hier reden wir von Logik und nicht vom Glauben. Du darfst gerne glauben, was du für dich persönlich möchtest, solange ich das auch für mich tun darf, auch wenn ich zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen bin.

Das magst du für dich nennen, ich nenne es Selbstbetrug. Es gibt ja noch die Menschen, denen „Gott“ befohlen hat, Dinge zu tun, die wir als Menschen bösartig nennen. Wie kannst du prüfen, ob diese Menschen mit dem Gott gesprochen haben, mit dem du sprichst? Reden wir dann über den gleichen Gott?
Wenn aber jeder seinen eigenen persönlichen Gott hat oder haben soll, worüber reden wir dann?
Wobei die Erfahrungen der Menschheit mir eigen, dass es viele Institutionen gibt, die den einzig wahren Glauben an eben diesen einzig wahren Gott verbreiten, gerne auch mit handfester Gewalt. Ein Gott, der doch eigentlich friedfertig sein soll, oder täusche ich mich da?

Ich hoffe, du fühlst dich nicht angegriffen, ich mich aber schon, wenn mir jemand einen solchen Rat wie „vielleicht solltest Du Dich auf die Suche nach Gott machen.“ gibt. Ich bin dann gerne geneigt zusagen: „vielleicht solltest Du Dich auf die Suche nach dem Menschen machen.“
Aber, um das noch einmal zu betonen, Glaube ist Privatsache. Du möchtest ja wohl auch nicht, dass ich dir mein atheistisches Weltbild überstülpe? Wenn nein, dann würde ich das gerne auch für mich so in Anspruch nehmen.

Ulrich

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Hallo Bernd,

dazu möchte ich nun aber doch noch zu bedenken geben: Harald Lesch ist graduierter Physiker. Ein solcher soll den Faktor Zeit schlicht ignorieren? Als Wissenschaftler? Wie das denn ? Daran glaubst auch nur Du.

Ich halte statt dessen gegen Lesch´s Glauben an einen erstinstanzlichen Allesbeweger, dass das, was niemals lebensfähig wurde bzw. das was bereits schon wieder vernichtet ist, schwerlich nur auf einen Plan hindeuten kann.

Leben ist allenfalls eine Wahrscheinlichkeit aber niemals eine Zwangsläufigkeit.

Die Vorstellung von etwas, dass a) alles in Bewegung versetzt haben könnte oder b) gar steuert ist daher total verfehlt.

Grüße mki

Hallo,

zu Deiner ersten Frage: Du bist verpflichtet, dich moralisch zu rechtfertigen, sobald Dir STRUKTUREN ein solches Handeln vorgeben. STRUKTUREN können alles möglich sein, sobald sie dich zu einem Nachdenken über den aktuellen Moment hinaus veranlassen.

zu Deiner zweiten Frage: Der Motivationsschub kommt primär durch Dich, sofern Du über entsprechende Sensoren verfügst und dazu bereit bist (Neugier bzw. Lust), die Impulse, Anreize, Eindrücke etc. konstruktiv zu verarbeiten.

zu Deiner dritten Frage: Moral ist eine Erwartungshaltung; gegenüber sich selbst wie auch gegenüber anderen. Weder Glaube noch Hoffnung.

Grüße mki

Nein. Philip Möller ist Atheist und damit weit, weit ab von irgend einer Form des Extremismus.

Grüße mki

Also in sofern ist er extrem - das auch eher kein zweifel zu läßt - er meint auch im Besitz der Wahrheit - genau das kritisiert er an den Religionen.

Hallo Fred1234!

Ich dachte das hät ich oben in meiner Frage schon beantwortet ,…vielleicht ließt du nochmal die Frage genau, dann siehst du das ich schon einen Logischen Gedanken angeführt habe.

Wo bitteschön hast Du das in Deiner Frage:

Atheismus - wo bleibt die Logik ?

schon beantwortet?

-eventuell in Deiner Erläuterung im Anschluss an Deine Frage?

Und wenn Du sogleich in Deiner Frage die selbige schon als beantwortet betrachtest ( -halte ich persönlich für paradox- ), wieso fragst Du dann noch?

und nochmal meine Frage:

Wieso nochmal?

wie erklären sich den Atheisten Moral zb. ?

Das lässt sich ebenso wenig pauschal beantworten, wie die unterschiedlichen Moralvorstellungen bei gläubigen Menschen.

Phillip Möller ist ein extremer Atheist der schon in diversen Talkshows war.

Es mag sein, dass er schon diverse Talkshows durchwandert hat, allerdings ist sein literarisches Gesamtwerk quantitativ auch sehr beschränkt und überschaubar.

Aus unserer heutigen Sicht ist es müßig das Sein oder Nichtsein zu hinterfragen, da eine schlüssige Antwort über den Sinn oder auch Unsinn des Seins nicht gegeben werden kann, weder durch Religionen noch durch die Wissenschaften. Und freilich gibt es bei der Frage nach dem Sinn des Lebens auch immer wieder Ansätze etwas metaphysisches in das Sein hinein zu konstruieren.

Insofern ich anhand Deiner Ausführungen den Standpunkt von Philipp Möller richtig interpretiere, versteht Philipp Möller das Leben als augenblickliche Tatsache im Hier und Jetzt und möchte eben keinen Gedanken an ein Nichts davor oder auch danach verschwenden. Frei nach dem Motto Carpe diem.

Gruß

Widor

Philipp Möller meint, gerade NICHT im Besitz der Wahrheit zu sein (nicht auszuschließen, dass jetzt gerade ich mich nur im Besitz der Wahrheit wähne. Wenn es aber eben doch so ist was dann?!). Philipp Möller lässt jeden zu Wort kommen, ohne dass der andere sich abgelehnt zu fühlen braucht. Zweifel ist für Philipp Möller Programm - aber immer doch!. Philipp Möllers strebt an, schlicht angstfrei zu sein. Das ist tiefer Glaube. Und dennoch ist Philipp Möller nicht gläubig. Denn wenn er es wäre, wäre er erleuchtet (Buddhismus), was er von sich bisher nicht behauptet, zu sein, Und nicht weniger oder mehr als das billigt er allen anderen genau so zu.

Grüße mki

Ich habe meinen Standpunkt erklärt und wie du in meiner Frage sehen kannst kommt Phillipp Möller , auf genau den Gegenteiligen Schluss. Deswegen die Frage der Logik.
Ich Frage weil aus dem Glauben an ein Nichts nach dem Tod eben die oben genannten Fragen aufkommen die dann auch Konsequenzen auf unser denken haben sollten, aber es läuft immer aufs selbe raus .Entweder die Menschen glauben an einen Art Ganztod-Theorie oder glauben daran das der Mensch mit Haut und Haaren unsterblich ist. Vielleicht liegt ja in der Goldenen Mitte die Wahrheit.

Viele Grüße

Die goldene Mitte. Gut gesagt.

Das klingt aber nicht so, als ob Du dich vorher angegriffen gefühlt haben könntest. Ist doch ein guter Rat.

Grüße mki

Moin,

Ich bin halt ein wahrer Christ, lammfromm. :grin:

Ulrich

Hi,

Setze den Fokus anders warum beschäftigst du dich mit dem Tod? Der ist dir gewiss, das ist unabänderlich. Beschäftige dich mit dem Leben. Das ist jetzt, das kannst du gestalten. Moral ist das Bewusstsein, nicht alleine zu sein während dieses Lebens, und die Bedeutung des anderen und der Umwelt für sich zu erkennen und sich im anderen wiederzuerkennen. Deswegen teilen wir , lieben wir, zeigen wir Respekt- weil nur so all das zu uns zurückkommen kann.

Die franzi

ja hast wohl recht, das Leben ist wohl der beste Lehrmeister…es ist nur so vor kurzem hat sich ein Freund das Leben genommen. Paradoxer weise hat er vorher noch zu mir gesagt er überzeugt ist , das dass Leben schön ist und sich dann daraufhin eiskalt das Leben nimmt. Seitdem muss ich viel darüber nachdenken. Seltsamer weise hat Schopenhauer das Phänomen beschrieben in seinen Schriften über den Selbstmord beschrieben.Das gerade beim Selbstmord nur die Erscheinung aufgehoben wird aber nicht der individuelle Wille und der Akt des Selbstmordes an und für sich schon starke Lebensbejahung ist, da der Selbstmörder das Leben immer noch will nur nicht mehr unter den Entstandenen Bedingungen…

Aber ist nun ist gut wieder zurück zum Leben …

NEVER!

Religionen sind aus gemeinsamer Furcht vor Naturmächten entstanden. Aus Hilf- und Schutzlosigkeit gegenüber Erkrankungen, Hungerkatastrophen usw.
Daraus entstanden Rituale der gemeinsam verängstigten Menschen und Gemeinschaften zur Befriedigung dieser unbekannten und unerklärbaren „Mächte“. Und so weiter und so fort…

Franz

Außerdem haben nicht Religionen Menschen erfunden, sondern umgekehrt SCNR :wink:

Elf Mal…wenn ich richtig gezählt habe
hast du „ich“, „mir“, „mein“ o.ä. in diesem kurzem Absatz angeführt.

Meinst du wirklich, es geht um dich, mich, dem UP???

Und womit begründest du den in deinem letzten Satz genannten Zufall?
(Nur) Aus deiner/meiner/seiner subjektiven Anschauung heraus?
Wo doch (scheinbar) alles irgendwie geordnet abläuft u/o sich entwickelt? Solange man nicht „bewusst“ eingreift?

Franz

Also kann ich so irgendwie nicht stehen lassen…

Religion hat eigentlich den Zweck die Frage zu beantworten die die Menschen schon seit jeher beschäftigen. Ist das Leben durch sich selbst recht zufertigen. Das heißt ob man es Loben und Preisen soll oder es als Schuld aufgreifen werden soll.
Die verschiedenen Glaubens/Religionslehren beantworten das unterschiedlich. zb. das Griechische Heidentum beantwortet die Frage positiv genauso wie der Islam. Während Christentum, Buddhismus Hinduismus, Brahamismus, Janaismus die Frage negativ beantworten…

Hallo,

danke, dass Du uns das gesagt hast, das ist wichtig für uns, um dich zu verstehen. Es tut mir leid, dass Du Deinen Freund verloren hast.
Ich war gerade mehrere Wochen in einer psychosomatischen Klinik, ich war nicht suizidal, bin aber depressiv. Man weiss, dass das Leben schön ist, so geht es auch denen, die sehr depressiv sind, unter Medikamenten stehen oder sogar in der geschlosssenen Anstalt sind. Nur können sie dem Leben für sich nichts schönes mehr abgewinnen - sie glauben, dass das alles für sie anders läuft. Auch ich glaube viel davon - wie gesagt, ohne suizidal zu sein. Ich weiß, es ist weder logisch noch sinnvoll, aber das Leben hat mir beogebracht, das ich nicht besonders wertvoll bin. Ich versuche jetzt, da rauszukommen, aber der Weg ist sehr, sehr weit.
Trauere um Deinen Freund. Weine. Sei wütend. Weine mehr. Und verzeihe ihm, sobald du es kannst. Und liebe jemand anderen an siener Stelle :smile:
die Franzi

Der Begriff des „Selbsts“ oder des „Ichs“ in existentialistischer Perspektive, ich hatte sie explizit angeführt, wäre eine lange Diskussion (an dieser Stelle nicht) wert.

Behelfsweise könntest du all die ich/mir/mein durch „der Mensch“ und seine entsprechenden Flexionen ersetzen. Da sträubt sich dann zwar der Existentialist, der die Subjektivität zuallerletzt durch einen Gattungsbegriff ersetzt sehen wollte, aber es wird immerhin auf kleinstem Raum klar, dass es nicht um dich, den Franz, oder mich, den FBH, geht.
Im Vertrauen gesagt, hab ich, der FBH, es auch gar nicht so mit den Zimmerpflanzen :wink:

Gruß
F.

Hallo Fred1234!

Entweder die Menschen glauben an einen Art Ganztod-Theorie oder glauben daran das der Mensch mit Haut und Haaren unsterblich ist. Vielleicht liegt ja in der Goldenen Mitte die Wahrheit.

Eine von Dir sogenannte

Goldene Mitte

-die dann auch noch mit einer wohlfeilen „Wahrheit“ aufwartet, wird es auf absehbare Zeit mit Sicherheit nicht geben.

Machst Du Dir es mit solch einer „Erkenntnistheorie“ nicht etwas einfach?

Bei Deiner o. g. Aussage bleibt dem naiven Leser ja kaum die Wahl.

Ich halte mich jetzt nicht unbedingt für naiv und komme zu folgendem Ergebnis für mich:

Ganztod-Theorie

-nee will ich nicht

der Mensch mit Haut und Haaren unsterblich ist

-ja dann doch lieber das - geht’s noch platter?

Es ist genau das, was ich angemahnt hatte - metaphysisches in das Sein hinein zu konstruieren.

Dass es für Dich schmerzhaft sein mag, das sich ein für Dich wertvoller Mensch selbst erledigt hat, ist natürlich nachvollziehbar.

Die Krankheit der Depression hat allerdings mit etwaigen philosophischen Erkenntnistheorien erst einmal gar nichts zutun.

Gruß

Widor